Paintball auf Privatgrundstück

Hallo,

ich würde gerne Paintball auf einem Privatgrundstück spielen. Nun habe ich im Internet recherchiert und dabei die wesentlichen Bedingungen für die Tauglichkeit eines solchen Geländes zusammengetragen:

• umfriedet
• maximale Mündungsenergie der eingesetzten Waffen = 7,5 Joule
• es muss gewährleistet sein, dass kein Paintball das Gelände verlassen kann
• nicht von außen einsehbar (? Quelle )
• kein Öffentlichkeitsbezug
• Nutzung durch festgelegten Personenkreis
• Waffen dürfen getragen werden

Die Punkte Mündungsenergie und Öffentlichkeitsbezug dürften absolut kein Problem sein. Kommen wir zum Gelände. Hierzu eine Skizze aus eigener Feder:

[img]http://s14.directupload.net/images/120317/temp/667in946.jpg[/img]

Blassgrün = Potentielles Spielfeld
Gelb = Fremdes Gelände
Grün = dichte Hecke, etwa 2-3m hoch
Braun = Feldweg
Blau = Bach
Weiß = Scheune

Ich würde das Gelände als umfriedet bezeichnen. Die Hecken verhindern ein Eindringen Fremder, es sind zwei verschlossene Tore darin eingelassen und der Bach ist zwar klein, fließt aber durch einen Graben, d.h. man gelangt nur mit einem größeren Sprung auf das Grundstück. Soweit ich weiß geht es bei Umfriedung nicht darum, das Grundstück uneinnehmbar zu halten, sondern dass einfach erkennbar ist, dass es sich von allem Umliegenden abgrenzt. Somit würde ich diesen Punkt als gegeben ansehen.

Was das Verlassen der Paintballs des Geländes angeht, so dürften 3/4 des Gebiets dies eigentlich nicht zulassen. Die Tore sind zwar vergittert, die könnte man aber notfalls mit irgendwas zustellen. Der Schwachpunkt liegt hier klar an der Westseite des Geländes, denn ein Bach und ein Graben von 1m Durchmesser halten keine Kugel auf. Zudem grasen auf der östlichen Wiese Kühe und Pferde. Zwar ist der südöstliche Teil teilweise noch durch Scheunen abgeschirmt, allerdings kann hier natürlich auch eine Kugel zwischendurch fliegen. Der nordöstliche Teil ist völlig offen. Somit müssten wir diesen Teil irgendwie abschirmen. Es gibt natürlich spezielle Paintball-Fangnetze, die kosten allerdings so etwa 400€ aufwärts - und das pro 100m. Bei 300m wären das enorme Kosten. Wäre die Frage, ob hier jemand weiß, ob es da eventuell günstigere Alternativen gibt.

Es gäbe auch noch die Möglichkeit, das Spielfeld innerhalb des Geländes einzugrenzen. Wie man auf meiner Skizze sieht, gibt es innerhalb des eigentlichen Geländes nochmal ein rundum von einer Hecke abgeschirmtes Gebiet im Südwesten. Durch den großen Abstand zu fremdem Gebiet nach Norden und Westen wäre das ideal, einzig der Feldweg im Süden und Osten wäre in unmittelbarer Nähe. Die Hecke ist dicht, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob sie Paintballkugeln aufhalten würde. Der Feldweg ist direkt an der Hecke dran. Das ganze liegt zwar ein paar 100 Meter außerhalb, es kommen allerdings trotzdem immer mal Spaziergänger dort vorbei. Vielleicht kann jemand, der selbst Paintball spielt eine Einschätzung geben, ob ein solches Geschoss eine dichte Hecke durchdringen kann.

Was den Punkt der Einsehbarkeit angeht - hier hätte das große Gebiet eindeutig verloren, da ist so gut wie alles einsehbar, der innere Teil, der vollständig von der Hecke umgeben ist ist optisch allerdings komplett von der Außenwelt abgeschirmt. Ich habe ein Fragezeichen hinter diesen Punkt gesetzt, weil ich das nur in einer Quelle gefunden habe und mir nicht sicher bin, ob es diese Regelung überhaupt gibt, sie erscheint mir im Moment auch ziemlich sinnlos, vielleicht weiß da jemand mehr als ich.

Die Nutzung durch den immer selben Personenkreis und das legitime Tragen und Nutzen der Waffen setze ich als gegeben voraus.

Eure Einschätzung, ob dieses Gelände für Paintball tauglich ist/gemacht werden kann? Sind die Punkte, die ich aufgezählt habe alle, die ich beachten muss oder kommen da noch welche hinzu? Es wäre gut, wenn ihr in euren Beiträgen sagt, welche Erfahrungen ihr mit Paintball habt bzw. woher ihr euer Wissen habt.

Es gibt europäische und deutsche Paintball - Ligen (die auch Gelände haben dafür), danach soltest du mal googeln.

Ich hätte da vorerst noch rechtliches, auch wenn du sagst, du setzt gewisse Dinge voraus:

Die Grenze von 7,5 Joule allein ist NICHT ausreichend, das Ding muss in D auch eine spezielle Kennzeichnung und Zulassung bezitzen, üblicherweise in "F" in einem Fünfeck.

Eine "heruntergeschraubte" ausländische Version ist nicht zulässig und selbst dann ein Verstoß gegen das Waffenrecht, wenn technisch sichergestellt wurde, dass unter 7,5 Joule rauskommen.

Interational gibt es einen breiten Konsens bei etwa 90 Meter pro Sekunde (um 300 Fuß), eine deutsche zulässige Version darf nur bei etwa 60 Meter liegen (etwas über 200 Fuß) und muss mit dem "F" gekennzeichnet sein.

Meines Erachtens muss das eingefriedete gelände rund um das Spielfeld etwa 100 Meter "weiter" sein als das Spielfeld an sich. Wenn man vom äußersten Rand des Spielfeldes nach "außen" schießt, muss es eben noch innerhalb des Geländes bleiben. Bei 60 Meter pro Sekunde und im optimalen Winklel geschossen (um 35 Grad nach schräg oben) denke ich, dass das Geschoss maximal 100 Meter fliegt, solte ich mich da irren, muss das erweitert oder kann erniedrigt werden. Einfach mal ausprobieren ...

Dass es Ligen und Vereine gibt, die Gelände besitzen, weiß ich, wir möchten das beschriebene Gelände nutzen.

Was die Kennzeichnung angeht, das habe ich auch gelesen, wir haben vor, uns nur Waffen mit entsprechender Kennzeichnung, also auch nicht einfach bloß mit Aufkleber, zu besorgen.



Entweder das oder man hält die Kugel entsprechend auf, da ich wie gesagt nicht 100m Platz in alle Richtungen habe

Morgen,

Es gibt schon gute Zusammenfassungen im Internet, die sich mit genau diesem Thema befassen. Ich möchte hier jetzt nicht 'glänzen', indem ich mir dort alles durchlese und dann fremdes Wissen hier niederschreibe:

http://www.pbportal.de/forum/showthread.php?s=&threadid=2275

Dort ist auch eine PDF-Datei mit den 8 goldenen Regeln für eine Spielfeldseröffnung hinterlegt. Das ist definitiv ein wenig Text - Solltest du wirklich interesse haben, wird es für dich ja kein Problem darstellen.

LG Chris

PS: Ein Feedback, ob der Link hilfreich war, wäre nett.

Ich will ja jetzt hier nicht 'glänzen', aber exakt diesen Text hat der TE doch oben verlinkt?


Da wir hier in Deutschland wohnen, ist das ganze schon echt extrem schwierig, vor allem wenn man das "hobbymäßig" macht und nicht die ganz großen Beträge in die Hand nehmen kann.
Aber vielleicht kannst du dir ja Fangnetze mit Bettlaken bauen? Oder gehen die Kugeln da auch durch?
Müsste man mal testen... :D Bettlaken kriegt man beim IKEA ja schon für paar Euro...

Ich schätze mal, dass Kugeln durch einfache Bettlaken hindurchfliegen würden. Zwar vielleicht nicht beim ersten Schuss, aber so nach ein paar Treffern dürfte das ein Schweizer Käse sein.

Nein.

Solange du die Bettlaken nicht spannst sollte es genug federn. Maschendrahtzaun + Bettlaken hören sich mMn ganz gut an - Du kannst es ja testen.

LG

Entweder das oder man hält die Kugel entsprechend auf, da ich wie gesagt nicht 100m Platz in alle Richtungen habe

Logisch richtig, ABER:

Wenn mit einem Steilschuss die Möglichkeit besteht, dass die Geschosse über den Fangzaun doch nach draußen gehen KÖNNTEN, wären sie auch, wenn sie im absolut ungefährlichen Tempo wieder runterkommen, eben doch außerhalb des eingefriédeten Gebietes, und da das nicht sein darf, ist nur ausreichend Abstand die sichere Seite.

Na ja, wenn du so argumentierst, dann machen 4m oder sogar 6m hohe Fangnetze für Paintballs überhaupt keinen Sinn, da du dich ja einfach direkt dranstellen und mit einem Steilschuss drüberfeuern kannst..

Richtig, wenn man es eng sieht.

Deshalb bin ich eben der Meinung, nur genug Abstand ist erlaubt.

Ein Polizist, ein Ornungsamt usw. würden wahrscheinlich auch so argumentieren. Hinter dem Spielfeld bis zur Einfriedung muss genug Platz sein. Diese Netze sind eher als Deckung und Spielfeldbegrenzung gedacht.

Die 100 Meter waren ein Beispiel, man müsste ausprobieren, wie weit die maximal fliegen.

Soweit ich weiß muss definitiv ein Zaun drumm gebaut werden , bzw irgendeine Abgrenzung. Es darf keine Kugel außerhalb des Spielfeldes gelangen , egal wie groß das Grundstück nun is.

Ich weiß zwar nicht obs beim Paintball anders ist , aber beim Airsoft isses jedenfalls so ;)

Weiß zwar nicht ob du mal was von Airsoft gehört hast , aber ich finds jedenfalls wesentlich spaßiger als Paintball. Ist halt realitätstreuer.

Mal nen gescheites Video dazu:

http://www.youtube.com/watch?v=-lY5WlpIc3U

Ja, Airsoft kenne ich, würden wir sogar dem Paintball vorziehen, allerdings sind Airsoftkugeln ja nochmal gefährlicher als Paintballkugeln, weshalb die Sicherheitsvorkehrungen noch höher sein müssten..

Warum sind Airsoftkugeln gefährlicher ? Ich mein beim Paintball spielt man mit weitaus mehr Joule als beim Airsoft.

Richtig soweit.

Man kann aber sagen, dass eine Softair mit 7,5 Joule gefährlicher WÄRE. Diese gibt es aber meines Wissens nicht, schon 2 bis 3 Joule sind da die Spitzenklasse.

Eins Softair mit 7,5 Joule hätte eine Anfangsgeschwindigkeit von 275 Meter pro Sekunde. die Energie wird aber auf einer viel kleineren Fläche abgegeben.

( Geschoßgewicht in Kg / 2 * Geschwindigkeit im m/s zum Quadrat, bin von 0,2 Gramm Geschossen ausgegangen )

Ist etwa wie bei einem Nagel ... wenn du mit einem dicken Stock mit einem Kilo gegen einen Menschen drückst, passiert das normal nix, machst du dasselbe mit einem Nagel oder einer Nadel ...

Hinzu kommt, dass Softairkugeln aufgrund ihrer geringeren Größe eine dichte Hecke eher durchschlagen würden.

Die Softairkugeln, mit denen wir früher gespielt haben, hätten eine dichte Hecke mit Sicherheit nicht durchschlagen. Ich weiß leider nicht mehr, wieviel Joule diese Waffen besaßen, es lag allerdings gerade noch im zulässigen Bereich (0,7 Joule, kann das sein?), kein Kinderspielzeug. Diese kleinen Plastikkugeln werden sehr schnell aufgehalten, wenn man in eine Hecke schießt, so meine Erfahrung. Aus kurzer Distanz auf die Haut geschossen ergibt das auch nicht mehr als einen blauen Fleck. Wie die Bedingungen für ein Gelände für Softairkämpfe aussieht, kann ich dir allerdings nicht sagen.

Was spricht eigentlich dagegen, einfach das zuständige Amt aufzusuchen und sich direkt dort zu informieren? Dann bist du auf der sicheren Seite.