Der Begriff der Perfektion setzt nach meinem Dafürhalten einen expliziten Maßstab voraus. Welcher Maßstab wäre das denn beim Menschen? Und wie kann ich überhaupt als Mensch perfekt sein? Wenn ich als Mensch oder als Persönlichkeit vollkommen wäre, worin bestünde dann noch - vor mir selbst - die Rechtfertigung meines Daseins? Der Mensch ist kein Seiendes, sondern ein Werdendes, weil er stetiger (Selbst-)Veränderung und (Selbst-)Reflexion unterliegt, ganz nach: "Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden."
Den Menschen für individuell perfekt zu halten, ist meiner Ansicht nach ein sehr egozentrischer Ansatz.