Eine Frage, wie definierst du eigentlich "Kaltblütig"?
Das würde ich auch gerne wissen.
Todesstrafen sind kaltblütig, da niemand den Tod verdient hat, egal was er angestellt haben mag. Diese also aufzuhängen oder gar am elektrischen Stuhl enden zu lassen sind für mich Beispiele kaltblütigen Mordes.
Sterbehilfe ist also nicht kaltblütig, dies wird von den sterbenden Personen gewünscht.
Es geht leider nicht immer schmerzfrei, es muss auch nicht immer der körperliche Schmerz ein Grund sein endlich sterben zu wollen.
Mein Opa z.B. hatte Leukämie und sein Immunsystem war am Ende so sehr geschwächt, dass er sich eine Krankheit und Entzündung nach der anderen eingefangen hat. Wir haben ihn, wie schon jemand genannt hatte, auf eine Palliativstation gebracht, um ihn wenigstens von den Schmerzen zu befreien.
Es wäre nicht in Frage gekommen ihm beim Sterben zu helfen, wir wollten es ihm erleichtern, da er einen großen Lebenswillen ausgestrahlt hat (13 Jahre mit Leukämie).
Allerdings das Elend dennoch ansehen zu müssen, nicht mehr aufstehen zu können, nicht seinen gewünschten Tätigkeiten nachgehen zu können, nicht mehr richtig essen können... das sind genauso Gründe es endlich enden zu lassen.
Das haben wir bei ihm auch alles gesehen, aber er wollte leben.
Es gibt aber auch Menschen, die sowas nicht wollen, die diesen Lebenswillen einfach nicht mehr haben. Warum soll man sie dann so leiden lassen? Leid ist wie gesagt nicht immer mit körperlichem Schmerz verbunden, sondern kann sich auch durch die absolut eingeschränkten Tätigkeiten, die das Leben lebenswert gemacht haben, äußern.
Für solche Menschen sehe ich es als Gutes an, Sterbehilfe zu ermöglichen, ihr Leben zu beenden, wenn sie schon dabei sind innerlich zu sterben. Es steht diesem Menschen schließlich frei die Unterstützung anzunehmen oder nicht. Demnach sehe ich Sterbehilfe nicht als schlecht an.