Ich glaube, dass mpok meinte, dass übermäßig eitle Männer schnell als "schwul" bezeichnet werden, weil es nicht in der Natur des Mannes liegt (oder eher lag), dass er sich besonders um sein Aussehen schert. Das ist aber meiner Meinung nach ein veraltetes Klischee, was aber auch heute noch (wie so viele veraltete Klischees) öfter mal breitgetreten wird - mir zumindest ist dieses Vorurteil bekannt.

Ich persönlich würde ebenfalls davon ausgehen, dass nicht jeder Mensch eitel ist, wobei ich Eitelkeit auch nicht mit einem gesunden Blick auf das eigene Aussehen verwechseln würde, d.h. mit einem gesunden Selbstwertgefühl. Eitelkeit ist für mich der (akribische) Versuch ein für sich persönlich möglichst gutes Aussehen zu erlangen in Verbindung mit Ärger / Frustration / Wut, wenn man das nicht hinkriegt. Außerdem glaube ich, dass man nicht immer und überall eitel sein muss, sondern eventuell nur in bestimmten Situationen. Wenn ich beispielsweise schick essen gehe, dann bin ich während der Vorbereitungen eitel; wenn ich dagegen morgens in die Schule gehe, dann ist's mir meistens herzlich egal, wie ich aussehe, solange meine Haare jetzt nicht in alle Richtungen von meinem Kopf abstehen - aber das wäre dann für mich der erwähnte "gesunde Blick auf das eigene Aussehen".
Wie gesagt gehe ich aber auch davon aus, dass es Menschen gibt, die jegliche Art der Eitelkeit "abgelegt" haben. Als Beispiel würden mir Mönche einfallen, denn in braunen Kutten und mit Tonsur stelle ich's mir eher schwierig vor eitel zu sein.
Antwort auf: mpok
Wozu ist sie gut? Sie schenkt vielen Menschen, wie auch mir, Selbstvertrauen. Ob dies ein Selbstvertrauen ist, oder eine Fassade, hinter der man sich verstecken kann.... ich denke schon. Jedoch fühle ich mich wohl und mir ist es egal, was andere Menschen von mir denken...
Das finde ich übrigens sehr interessant, denn das würde ich komplett anders sehen. Selbstvertrauen schenkt mir doch eher mein Aussehen, was zwar aus der Eitelkeit und ihren Zwängen folgt, aber nicht die Eitelkeit selbst. Diese führt doch eher dazu, dass ich es nötig habe, mir durch mein Aussehen mehr Selbstvertrauen zu beschaffen, sodass es mir egal sein kann, was andere von mir denken, wie du es sagst. Daraus folgt natürlich auch, dass nicht sonderlich eitle Menschen mehr Selbstvertrauen besitzen, weil sie entweder mit sich selbst und ihrem Aussehen zufrieden sind oder es ihnen egal ist, was andere denken.
Aus diesem Grund würde ich Eitelkeit auch eher als negativ konnotiert betrachten, da es meines Erachtens nach eine Schwäche beschreibt, die viele Menschen besitzen und die es zu besiegen gilt, da Selbstvertrauen nicht so sehr vom Aussehen abhängig sein sollte.


Gruß
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And without you is how I disappear.