CM Punk gab dem "GQ-Magazin" ein sehr interessantes Interview, in dem er auf die WWE allgemein, das Arbeiten dort, Kollegen, Storys, Vince und seine Vertragssituation eingeht.
Zwar viel Text - aber sehr interessant.

Warnung! Spoiler! (Interview des GQ-Magazines mit CM Punk)
GQ: Eins der Dinge, die du letzte Nacht gesagt hast, war das die WWE nur dann relevant in der Gesellschaft wird, wenn du sprichst oder jemand stirbt. Willst du dazu etwas sagen?

CM Punk: Ich denke, dass das Pro Wrestling - aus irgendeinem Grund will unser Unternehmen es so nicht nennen, aber das ist es was es ist, also nenne ich es so - nicht viel Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu kriegen scheint, bis jemand stirbt. Randy Savage starb kürzlich an natürlichen Ursachen, der arme Mann fuhr sein Auto und erlitt eine Herzattacke. Ich denke das war das letzte Mal, dass wir irgendwelche Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommen haben. Dann richten sich alle Augen auf die Show, um zu sehen ob es ein Gedenken gibt. Werden sie ihn vergessen? Werden sie so tun, als habe er nichts zu ihrem Produkt beigetragen? Das passiert nicht nur wenn dumme Wrestler auf dumme Art und Weise sterben. Savage war überall auf ESPN, lokale Nachrichten berichteten darüber, es war eine große Story. Aber es wird nicht berichtet, was an jeder anderen Monday Night Raw Ausgabe passiert.

GQ: Warum glaubst du, ist das so?

CM Punk: Pro Wrestling war immer ein Teil der amerikanischen Kultur. Es war eins der ersten Dinge, die jemals im TV waren, deshalb schaute es jeder. Unzählige Menschen erzählen mir " Ich kam zum Wrestling, weil mein Großvater es gesehen hat". Es war immer da. Egal wie sehr Leute vorgeben wollen, dass sie peinlich berührt sind, dass sie es nicht sehen, jeder kennt es. Es ist wirklich, glaube ich, eine der wenigen Kunstformen, die Amerika der Welt gegeben hat, neben Jazz und Comics. Die Medien stürzen sich gerne auf negative Dinge. Sie berichten nicht darüber, dass - ich benutze nur ein Beispiel, es ist nicht wahr - John Cena und seine Frau grade ein Baby bekommen haben. Aber du kannst davon ausgehen, sobald jemand stirbt, berichten sie darüber.

GQ: Aber wenn es eine Story gibt, die die Fantasie der Leute anregt, so wie die mit dir zur Zeit, dann wird es zum Gesprächsthema. Warum passiert das nicht öfter?

CM Punk: Das ist eine fantastische Frage. Ich habe keine Antwort. Wenn es häufiger passieren würde, wäre es nichts besonderes oder? Ich höre eine Menge Leute, die das, was ich vor 3 Wochen getan habe, mit Stone Cold Steve Austin vergleichen. Jeder wartet nur auf den nächsten polarisierenden Charakter. Ich glaube das ist der Grund, weshalb es funktioniert hat. Ich sage schon seit 5 Jahren, dass ich dieser Typ bin. Unterschiedliche Leute bekommen verschiedene Chancen. Ich hatte einige fantastische Gelegenheiten und ich fühle, dass ich immer das Beste daraus gemacht habe. Aber ich wurde danach immer wieder ein Stück zurückgestuft. Dieses Mal ist das Ergebnis, dass ich gehe. Ich bin fertig, ich bin müde. " Was werden sie tun, mich feuern?" Das ist meine Einstellung seit mehreren Monaten. Das kam schlussendlich auch auf dem TV-Bildschirm an. Und das ist etwas, mit dem sich jeder in der Arbeitswelt zu 100 Prozent identifizieren kann.

GQ: Ist diese Parallele zu Steve Austin der Grund, aus dem du während der Promo ein Steve Austin Shirt getragen hast?

CM Punk: Ich tue viele kleine verrückte Dinge, weil die Leute darüber reden. Ich glaube es ist kein Geheimnis: Ich denke das größte Match, was ein Wrestlingunternehmen zur Zeit bringen kann, ist CM Punk vs. Steve Austin. Ich glaube das, seit ich 15 bin. Ich bin straight edge, ich trinke nicht, ich nehme keine Drogen, ich rauche nicht. Und das ist der perfekte Antagonist zu Stone Cold Steve Austin. Es schreibt sich selbst, man müsste sich richtig anstrengen um das zu versauen. Die Idee, ein T-Shirt im TV zu tragen, ist normalerweise, damit die Leute es kaufen. Ich kam in dieser Nacht vorher bereits heraus und wrestlete. Du wirfst dein T-Shirt auf den Boden und ich habe keine Ahnung was damit passiert. Ich kam wieder backstage und suchte ein weiteres T-Shirt. Ich schickte jemanden, um eins zu holen und er kam mit einem XXL-Shirt zurück. Ich dachte "Ich werde in diesem Teil schwimmen" . Ich hatte ein Steve Austin-Shirt in meiner Tasche und es passte mir. Gebe ich Hinweise? Ich weiß es nicht. Ich kann niemandem garantieren, dass dieses Match passieren wird. Will ich, dass es passiert? Absolut.

GQ: Im Pro Wrestling generell und grade bei dir ist es schwer zu sagen, was im TV eine Storyline ist und was echt ist. Aber bist du wirklich fertig mit WWE?

CM Punk: Wieviel real ist? Es ist 100 Prozent real. Das soll nicht heißen, dass es keine Verhandlungen gibt. Es ist nicht so, dass ich gehe und sie sich denken "Gut. Hau doch ab.". Ich glaube das ist es, wieso dieses ganze Ding funktioniert. Wenn die Leute sagen "Das ist Fake" , dann mache ich meinen Job nicht richtig. Und nun sind die Leute auf den Straßen wirklich ratlos, zum ersten Mal. Das ist eine großartige Sache. Der Witz ist, dass alle Kritiker sagen, es sei nur eine Story, dabei ist es das nicht. Dusty Rhodes sagte mir vor langer Zeit, dass die besten Promos von Herzen kommen. Du kannst jeden anschauen, der eine wichtige Promo gehalten hat und es hat ihnen etwas bedeutet. Alles was ich gesagt habe, sind nicht irgendwelche Wörter, die sie aufs Papier gebracht haben. Sie geben mir oft Texte in die Hand, die ich sagen soll und ich sage gar nichts davon. Wenn das, was ich tue, langweilig im TV wäre und niemand darüber reden würde, wären sie sicher sauer. Aber wenn ich rausgehe, dann hören mir die Leute zu und daher habe ich noch nie ein böses Wort deswegen gehört. Ich glaube nicht wirklich, dass es VinceMcMahon interessiert, es geht letztendlich immer darum, Geld zu machen. Ich denke, dass ich das tue. Egal ob es real oder nahezu irrelevant ist, ich glaube die Leute sehen durch das alles hindurch und denken "yeah, der Typ ist angepisst". Und sie können sich damit identifzieren

GQ: Bist du von dem großen Echo überrascht?

CM Punk: Ja. Ich würde das gern immer so machen, aber das ist nicht der Fall. Umso besser ist es, wirklich den Nerv der Leute zu treffen. Gleich nach diesem Abend flogen wir nach Australien. Es ist ein 15-stündiger Flug, das sind 15 Stunden, in denen darüber gesprochen wurde, was ich getan hatte. Als ich in Australien landete, habe ich wegen der Gebühren mein Handy ausgelassen. Leute haben angefangen, mir Mails zu schreiben. Jim Rome will mich in seiner Show und alle diese ESPN-Leute reden darüber. Ich war nicht in den 9-uhr-Nachrichten, aber es scheint so, dass ich das Wrestling zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder gesellschaftlich relevant gemacht habe.

GQ: Du hast viel über deine Behandlung bei WWE gesprochen und über die Art, wie die Company generell geführt wird. Was könnte man besser machen?

CM Punk: Viele der Verantwortlichen -das ist keine Kritik- sind alt. Sie haben eine Menge Erfahrung, aber da ist keine Jugend in solche Sachen involviert. Die jüngsten Leute sind alles Performer. Ich beneide sie nicht um ihren Job, zu versuchen in jemandes Kopf zu gelangen und herauszufinden, wer sie sind und was ihr Charakter ist. Es ist nervenaufreibend, wenn man damit anfängt. Von meiner Seite aus, ist das ein Traumjob; man hat 13 Jahre gearbeitet, um dahinzukommen. Normalerweise hält man dann am Besten seinen Mund, macht die Augen und Ohren auf und versucht, niemandem in die Quere zu kommen. Aber so kommt man voran. Wenn etwas falsch lief, habe ich immer meinen Mund aufgemacht und ich wurde dafür mehrmals bestraft. Aber ich denke, ich wäre nicht in dieser Position, wenn ich nicht so wäre, wie ich bin. Ich glaube nicht, dass wir anderswo nach Talenten suchen sollten. Wir haben soviele Leute, die supertalentiert sind und mit denen wir nicht genug machen. Jemand wie Evan Bourne, der ein fantastischer High-Flyer ist, macht die fantastischsten Dinge im Roster. Ich kann weitermachen: Kofi Kingston, Dolph Ziggler, Beth Phoenix. Da sind Nattie Neidhart, Tyson Kidd. Tyson Kidd ist ein fantastischer Wrestler, vielleicht nicht der beste in Sachen Promos. Also sollte man ihm helfen, anstatt jemanden aus Europa zu verpflichten, der es beim Football nicht geschafft hat. Ich könnte ewig darüber reden. Ein Teil des Problems ist, dass es keine Territorien mehr gibt und damit keinen Platz mehr für die Leute zum Lernen. Und die Orte, wo man noch lernen kann, sind entweder nicht besonders gut oder werden mit größter Geringschätzung betrachtet. Wie Independent Wrestling. Es ist einfach vom hohen Ross andere nieder zu machen aber es ist etwas anderes, jemandem Wissen weiterzugeben. Ich habe es aber auch schon erlebt, dass ich helfen wollte und abgewiesen wurde, als wüsste man schon alles.

GQ: Wenn du sagst, dass du bestraft wurdest, was hat die Company getan?

CM Punk: Es gab zum Beispiel Verstöße gegen den Dresscode. Eine Zeit lang kamen nur Leute nach oben, die Anzüge trugen. Ich bin nicht so ein Typ. Ich trage einmal im Jahr für die Hall of Fame einen Anzug oder wenn ich zu einer Beerdigung gehe. Das bin einfach nicht ich und ich glaube unsere Reisen sind verrückt genug. Wenn wir in Übersee sind, sind das oft zwei Flüge hintereinander, dann eine stundenlange Busfahrt. Man muss essen und trainieren und immer hat man sein Gepäck dabei. Dazu wird man noch jeden Abend im Ring verprügelt. Da ist das letzte, an das ich denke, dass ich anständige Schuhe trage. Ich habe gehört, dass ein Champion sich auch wie einer anziehen soll. Aber ich bin ein Champion, weil ich bin, wie ich bin. Wenn jeder dreiteilige Anzüge tragen würde, würden alle gleich aussehen. Wenn du hörst "CM Punk", was denkst du dann? Ich habe überall Tattoos. Soll ich diese Illusion zerstören, indem ich in Armani-Anzügen rumlaufe? Ich bin nicht nur der Typ für sowas, das ergibt auch aus Businesssicht keinen Sinn für mich.

GQ: Wenn man wie du aus den Indies kommt, wie bekommt man überhaupt eine Chance?


CM Punk: Ich bin sehr zielorientiert. Ich arbeitete 2004 für Ring of Honor. Ich habe die Liga nicht gegründet, aber ich bin stolz, mitgeholfen zu haben, sie zu einem tollen Platz zu machen, einem Platz, wo junge Leute lernen können. Wir haben viele tolle Sachen gemacht aber ich langweilte mich. Ich war überall: in Japan, Puerto Rico und Europa, habe in jeder Company, in der ich war, den Titel gewonnen und ich bin sehr mit der alten Schule verbunden. Und ich bin sehr mit der alten Schule verbunden. Ich bin Freund von etlichen legendären Wrestlern, wie Harley Race. Ich schaue, was sie getan haben und das ist so unterschiedlich von dem, was ein Independentwrestler im Jahre 2004 tat. Ich und mein Freund Colt Cabana arbeiteten 4 Tage die Woche und das war außergewöhnlich. Aber dann schaust du auf Leute wie Ricky Steamboat und Ric Flair, die jeden Tag gewrestlet haben, zweimal Samstags und zweimal Sonntags. Das wollte ich auch. Ich habe immer gesagt, ich bin 20 Jahre zu spät geboren worden, ich hätte damals gut hineingepasst. Ich brauchte etwas neues, ich setzte die Latte hoch: Bei der WWE zu arbeiten. Ich dachte, dass sie mir sagen würden, ich wäre zu leicht, also trainierte ich sehr hart und kam in eine Megaform. In jeder Situation kommt das beste nach oben. Sie stellten mich an und steckten mich in ihre Farmligen. Aber ich habe immer hart gearbeitet, ich war nie zufrieden. Es ist heute genauso, das treibt mich an. Und ich glaube, so habe ich hier gearbeitet, ich akzeptiere kein Nein als Antwort.

GQ: Wenn du an deine Zeit bei WWE zurückdenkst, was sind die Momente, auf die du stolz bist?

CM Punk: Ich werde immer sagen, dass mein stolzester Moment ist, einfach CM Punk zu sein. Als ich das Wrestling mit meinen Freunden in Hinterhöfen angefangen habe, war ich CM Punk. Als wir nichts über das Wrestling Business wussten und entschieden, dass wir Shows starten müssten, weil wir so genial sind, als wir einen Ring aus Holz gebaut haben und Shows gestartet haben -untrainierte Idioten, wie wir alle waren - war ich besessen davon, der beste Wrestler zu sein. Ich glaube, es ist eine großartige Geschichte, dass ich CM Punk bin, seit ich 15 bin und dass ich von diesen Anfängen bis Wrestlemania gekommen bin. Ich bin extrem stolz darauf, ich war immer ich. Die letzten drei Wochen meiner Karriere hielt ich einige der besten Promos, die ich jemals gehalten habe und ich halte mich selbst für einen Promo-Typen. Den ersten World Heavyweight Titel zu gewinnen, als ich meinen Koffer gegen Edge einlöste, war fantastisch. Außerdem der Fakt, dass ich mit jedem arbeiten kann, vom Undertaker zu Big Show zu Rey Mysterio.
Ich will nicht selbstgefällig klingen, aber ich bin selbstgefällig bis zu einem gewissen Punkt. Wenn du im Business bist und nicht denkst, dass du der beste bist oder der beste sein willst, dann weiß ich nicht was du da machst. Ich würde nie damit zufrieden sein, nur zu den TV-Tapings zu kommen, keine Houseshows zu worken. Ich bin stolz auf den Fakt, dass ich Hühnerscheiße zu Hühnersalat machen kann.

GQ: Was sind deine schlimmsten Momente in der WWE?

CM Punk: Ich bin nicht Superman. Wenn du weg von deinen Freunden bist, du nicht mit irgendjemandem reist, den du magst und Sachen tust, die dich nicht kreativ erfüllen, dann wird es ein Job. Manchmal denke ich, es ist einfach zu sehen wer talentiert ist und was funktioniert. Oftmals sehen sie es anders und das ist frustrierend. Ich war wirklich am Boden, als Cabana entlassen wurde. Ich meinte nicht, dass es mein Fehler war, aber vielleicht hätte ich etwas tun können, um das zu verhindern. Er ist ein so talentierter Typ. Ich bin sehr ehrlich und er weiß das. Ich kann ihn ansehen und denken "Arbeite härter, trainiere mehr.". Aber wenn er im Ring ist, ist er der unterhaltsamste Typ, den ich kenne. Ein Slogan der Company ist: "Wir bringen ein Lächeln in die Gesichter der Leute". Das ist es, was dieser Typ tut und er tut es mit seinem Wrestlingstil. Es ist großartig. Ich war so fertig, als er entlassen wurde, weil ich das beste für meine Freunde will. Wenn ich irgendwie Plätze mit ihm tauschen könnte, würde ich es tun, damit er erleben kann, was ich erlebt habe. Mein Freund Luke Gallows wurde entlassen, das war scheiße. Ich war in der Company, als Chris Benoits Mord/Selbstmord passierte, das war ein Tiefpunkt in jedermanns Leben. Viele Leute wollen immer noch nicht darüber reden. Es beschäftigt mich immer noch.
Was mich ausgebrannt hat ist die Tatsache, dass ich nie gefühlt habe, dass sie hinter mir stehen. Meine Fanbase, wie ich bekannt wurde, das war ihnen egal. Anstatt mir den Ball zu geben, damit ich damit laufe, gaben sie ihn mir nur, damit ich ihn für jemand anderen warmhalte.

GQ: Als du deine Promo beendet hattest und backstage gingst, wie war die Atmosphäre?

CM Punk: Gorilla Position ist die zentrale Stelle hinter dem Vorhang. Sie wird so genannt, weil Gorilla Monsoon immer dort saß und die Matches anschaute. Dort gehen die Wrestler ein und aus. Ich hielt diese Promo und mein Mikrofon wurde abgeschaltet. Ich wusste, dass wir noch im Fernsehen waren und dass es keinen Sinn für mich machen würde, zurückzugehen. Da würden eine Menge verärgertet Leute auf mich warten. Also sprang ich von der Rampe, ging zu einer Seitenrampe raus und ging an dieser großen Gruppe von Menschen vorbei, die an der Gorilla Position auf mich warteten. Ich ging heraus und sah die Reaktionen auf ihren Gesichtern. Es war nicht "Oh, da kommt er" und versteinerte Gesichter. Ich ging hinter den Menschen entlang, sie hatten die Hände an ihren Köpfen, die Augen aufgerissen und schauten umher, als ob sie sagen wollten "Hast du das gehört?". Ich liebte es, es hätte nicht besser laufen können. Wenn ich das bei Angestellten erreicht hatte, dann dachte ich, hätte das auch das Publikum erreicht. Bis ich von der Rampe zu meinem Handy gegangen war, hatte ich mehr als 200 Textnachrichten, ich liebte es.

GQ: Was für Reaktionen hast du von den anderen Workern bekommen?

CM Punk: Nichts als positive Reaktionen. Jeder wollte sagen, was ich gesagt hatte. Da sind viele Leute, die unzufrieden sind. Ich will nicht sagen, dass ich ihr Held bin, aber etliche Leute haben das gesagt. Es ist nicht, als ob wir für einen Tyrannen arbeiten. Es ist wie in jedem Job, denke ich. Da sind einige Leute, die Privilegien bekommen und sie möglicherweise nicht verdienen.

GQ: Als du deine Promo gehalten hast, hast du einige Insiderwitze eingebaut. Hast du das vorher geplant?

CM Punk: Nein. Sachen zu planen nervt. Wenn du so etwas vorher planst, sprichst du monoton und unnatürlich. Aus irgendeinem Grund fällt es mir leicht, zu sprechen. Ich tue das jetzt seit einer ganzen Zeit. Da draußen zu sein, vor einem Live-Publikum und einer Kamera bringt etwas zum Vorschein. Natürlich denke ich darüber nach, was ich sage. Aber egal was ich vorher überlege, Vince McMahon oder jemand anderes, mit dem ich da draußen bin, könnte etwas sagen, und mein zuvor Überlegtes würde null Bezug dazu haben. Ich kenne keinen Schauspieler in Hollywood, der tun könnte, was wir tun. Alle unsere Superstars und Diven, die noch besser werden könnten, liegen immer noch weit über den Leuten in Hollywood. ich glaube nicht, dass du Tom Hanks fünf Minuten bevor es losgeht ein 5-Seiten-Skript in die Hand drücken kannst. Das ist das, was ich tue, ich kann es nicht erklären.

GQ: Es war interessant dich mit Vince McMahon zu sehen. Es schien ein leichtes Abtasten zu geben in den ersten Minuten.

CM Punk: Und dann ging es richtig los. Ich wollte immer etwas im Ring mit Vince machen. Ich glaube es gibt nichts größeres als das. Aber mir wurde nie diese Möglichkeit gegeben. Also machte ich nicht langsam, ich ging da raus um einen Grand Slam rauszuhauen.

GQ: Ist er jemand, mit dem du gerne redest?

CM Punk: Ja. Er schüchtert viele Leute ein. Ich bin sicherlich nicht eingeschüchtert, aber er hat eine starke Präsenz. Wenn du fragst, ob er 5 Minuten hat, antwortet er, dass er eine TV-Show schreiben muss. Und er will dich nicht loswerden, er schreibt die Show wirklich. Nur wenige Leute konnten seine Aufmerksamkeit erregen und ich konnte es auch nicht, als ich hier ankam. Jetzt kann ich das definitiv.

GQ: Was hat dich dazu gebracht, die Rückkehr der WWE Ice Cream Bars zu fordern?

CM Punk: Wenn ich Vince McMahon da habe und er mich zur Unterschrift bringen will, frage ich nach lächerlichen Dingen. Aber ich liebe diese Ice Cream Bars und ich würde sie gerne wieder zurückkommen sehen. Und ich versuche immer, denjenigen in Stücke zu zerlegen, mit dem ich im Ring bin. Ich glaube Vince handelt nach derselben Theorie. Er nannte mich "Phil", aber das ist die Chemie zwischen uns, es ist nur Spaß.

GQ: Man hört immer Backstagegeschichten, dass Leute wie der Undertaker oder John Bradshaw Layfield die Leute zusammenhalten. Wie ist dein Ansehen backstage, was glaubst du?

CM Punk: Ich weiß es nicht und ich will es nicht vermuten, obwohl ich es gerne rausfinden würde. Natürlich sind Leute wie Layfield oder der Undertaker seit Jahren dabei und sie sind gut in dem, was sie tun. Sie sind verdammt genial, deshalb sind sie da. Wenn sie etwas zu sagen haben, würde ich sagen, dass ihnen jemand zuhört. Ich glaube ich bin irgendwo zwischen diesen Typen und den Typen, von denen man denke " Was glaubt der Junge, wer er ist?". Es gab einige Male, bei denen ich ausgerastet bin, weil jeder den Umkleideraum zerstört. Ich bin mehr in diesen Räumen als in meinem Wohnzimmer. Wenn du nach dem Main Event Match dorthin zurückkommst, müde und hungrig und jeder das gebäude verlassen hat und da Essensreste, Wrist Tapes und andere Dinge herumliegen, bin ich der Typ der sagt: " Hey Leute, wir werden ein Treffen haben und ich werde euch sagen, dass ihr den verdammten Umkleideraum aufräumt." Ich würde sagen, das ist der Anfang, um eine Führungsrolle in der WWE einzunehmen. Ich glaube nicht, dass der Undertaker so war, als er das erste Mal herkam. Stellt euch vor, wenn er das erste Mal in das Gebäude geht. Da sind Jimmy Snuka, Jake Roberts, Hulk Hogan und alle diese Leute. Sie sehen ihn sicher an und denken: "Wer ist der Typ? Soll ich ihn heute over bringen?" Ich bin sicher, dass er auch leise war. Aber dann möglicherweise fallen diese Leute irgendwann weg. Wir waren letztens in Australien und jemand aus dem Babyface-Bus kam zu mir und sagte: "Cena war auf einem Auftritt, rate mal wer derjenige mit der meisten Erfahrung im Babyfacebus war. Kelly Kelly." Ich würde gerne denken, dass sie mich als eine Führungsperson ansehen, anstatt als einen Typen, der die Leute anschreit, damit sie aufräumen. Aber das ist wohl verfrüht in meiner Karriere.

GQ: Also gibt es wirklich einen Babyfacebus und einen Heelbus?

CM Punk: Natürlich.

GQ: In welchem herrscht eine bessere Atmosphäre?

CM Punk: Ich weiß es nicht, hängt davon ab wenn du fragst. Das Business hat sich verändert. Es war mal so, dass zwischen den Bussen angegeben wurde, wer härter feiern kann. Jetzt bin ich der einzige Heel im Bus, der wach ist, jeder schläft während der Fahrt ein. Ich kann nur über den Heelbus reden, ich würde keinen Fuß in den anderen Bus setzen.

GQ: Mit wem hängst du denn in dem Bus so ab?

CM Punk: Ich vermisse Luke Gallows. Da ist wirklich niemand, mit dem ich im Bus abhänge.

GQ: In Australien hat dich jemand mit einer Kamera aufgenommen, als du einen Fan "homo" genannt hast. Als es öffentlich wurde hast du dich sofort entschuldigt. Wie kam es dazu?

CM Punk: Ich habe einfach meinen Job gemacht, ein böser Typ zu sein. Als ich sah, dass TMZ das aufgenommen hat, war ich peinlich berührt. Meine beste Freundin Chez hat versucht bei allen Leuten um sie herum die Benutzung von schwulenfeindlichen Äußerungen zu verhindern, seit ich sie kenne. Es ist etwas, was mir einfach rausgerutscht ist. Er hat nichts gesagt, was mich angepisst hat. Es war einfach ein Hin und Her, das alle genossen haben, bis ich ausgerutscht bin und etwas gesagt habe, was Leute angegriffen haben könnte. Ich war nicht stolz darauf. Ich habe schwule Freunde und als ich Australien saß habe ich gedacht " Was werden sie denken? Werden sie enttäuscht sein?" Bevor ich mit jemand offiziellem gesprochen hatte, habe ich mich auf Twitter entschuldigt. Ich habe es da einfach versaut.

GQ: Nun, da deine Zeit mit der WWE endet, was sind deine Pläne für die Zukunft?

CM Punk: Ich habe keine Pläne. Cabana wurde Freitag gefeuert und wrestlete Samstag. Das wird mir nicht passieren, ich habe mit niemandem gesprochen, keiner hat mich angerufen. Ich glaube, dass mich Leute Montag anrufen werden, aber ich will einfach auf meiner Couch sitzen. Das ist meine Idee, ich habe diesen Job lange Zeit ohne Pause gemacht. Aber ich vermisse nichts: Ich habe mit meiner kaputten Hüfte kommentiert. Ich schaue nach vorne, nirgendwo hinzufliegen, keinen engen Zeitplan zu haben. Ich will Zeit haben und nicht verletzt sein. Ich will Sommerferien haben, in denen ich drei Monate gar nichts tun muss. Ich kann alles machen.

GQ: Bist du finanziell abgesichert? Brauchst du nie mehr zu arbeiten?

CM Punk: Ich weiß nicht, ob das schlecht klingt aber ja, ich bin abgesichert. Ich gebe mein Geld nicht aus, ich kaufe keine Autos und keine Drogen. Das einzige Ding, was ich gekauft habe von meinem Geld ist mein Haus. Ich mache ungerne Schulden. Ich mag es nicht, etwas zu kaufen, das ich nicht bar bezahlen kann. Ich würde nicht sagen, dass ich glücklich bin, weil ich vieles geopfert habe, aber ich bin abgesichert.

GQ: Hat das einen Reiz für dich? Nie mehr zu arbeiten?

CM Punk: Nein. Jeder macht Witze darüber, dass ich in der ersten Woche verrückt werde un vielleicht ist es so. Aber vielleicht muss ich diese Erfahrung haben. Ich habe das nie getan, entweder weil ich Rechnungen zahlen musste oder weil ich so leidenschaftlich und besessen von dem Job war. Aber ich glaube ich habe einen Punkt erreicht, in dem ich Abstand nehmen kann und ich brauche den Abstand eine Weile.

Quellen: gq.com und wrestling-revolution.de


Match-Card für WWE Money In The Bank PPV am 17.07.2011

[img]http://wrestling-revolution.de/cms/upload/WWE_PPV/mitb_wwe_promojpg.jpg[/img]

WWE Championship
John Cena (c) vs CM Punk
Stipulation: Gewinnt Punk den Titel, wird Cena gefeuert.

WWE World Heavyweight Championship
Randy Orton (c) vs Christian

RAW MITB-Ladder Match
Rey Mysterio vs. Kofi Kingston vs. Evan Bourne vs. Alberto Del Rio vs. The Miz vs. Alex Riley vs. Jack Swagger vs. R-Truth

SmackDown! MITB-Ladder Match
Daniel Bryan vs. Sin Cara vs. Kane vs. Wade Barrett vs. Sheamus vs. Cody Rhodes vs. Heath Slater vs. Justin Gabriel

WWE Divas Championship
Kelly Kelly (c) vs. Brie Bella

Mark Henry vs. Big Show

Quelle: wrestling-revolution.de


MfG M.
_________________________

"Be a voice not an echo!"

Wenn ich über's Wasser gehen könnte, würden meine Kritiker sagen: "Nichtmal schwimmen kann der."