Es ist aber eben normalerweise so, dass man mehr oder weniger den Kontakt zu der Exfreundin/dem Exfreund meidet und nicht wirklich Zeit mit ihm verbringen will. Immerhin hat man sich getrennt und es wird wohl aus dem Grunde nicht gut gelaufen sein. Natürlich gibts auch Trennungsgründe die einvernehmlich sind oder unausweichlich. Wenn ich in guten Verhältnissen aus einer Beziehung gehe, dann habe ich kein schlechtes Verhältnis zu der Person, aber ein supergutes habe ich auch nicht. Ich muss dann in meiner Freizeit nichts mit der Person machen, immerhin habe ich andere Freundschaften und – in diesem Fall – einen anderen Partner, mit dem ich diese "intimen" Zweisamkeiten verbringe (Abends unterwegs, Bummeln, Kino..).
Was heißt schon "normalerweise"? Es mag ja sein, dass Trennungen oft nicht allzu freundschaftlich ablaufen. Aber nur weil man sich trennt, muss man sich ja nicht gleich hassen. Natürlich, wenn mich mein Partner nun betrügt, oder schlägt, oder was weiß ich was, dann will ich mit dem garantiert auch nicht mehr befreundet sein. Aber wenn man sich eben trennt, weil man als Paar einfach nicht mehr funktioniert (wie LadyNo schon schrieb), dann kann man sich doch dennoch weiterhin mögen. Natürlich "muss" ich in meiner Freizeit dann nichts mit meinem Expartner machen - aber vielleicht möchte ich das ja?! Was ist denn "ich habe schließlich andere Freunde" für ein Argument? Soll ich mich jetzt bei der Hälfte meiner Freunde nicht mehr melden, weil ich ja auch andere Freunde habe? Das ist jetzt etwas überspitzt, ich weiß, aber das Argument ist für mich einfach völlig abwegig.
Was wenn nicht die einsam zweisamen Erlebnisse eines Paares machen die Beziehung zu einer Beziehung? Wenn ich meinen Partner "liebe" und dennoch nur mal vier Stunden in der Woche was mit ihm unternehme (aufgrund von Schule/Uni/Entfernung/Arbeit/was auch immer) und er dann in der Zeit, in der wir nicht gemeinsam was machen, etwas mit der Ex unternimmt finde ich das komisch. Wieso bin ich dann mit ihm zusammen? Welche Rolle spiele ich dann? Das ist natürlich jetzt überspitzt formuliert, aber auf die Dauer ist es doch wirklich so, dass man sich bei so einer Beziehung fragen sollte, ob es noch eine Beziehung ist oder nicht. Der Partner muss unter den sozialen Kontakten in der Priorität weit vorne stehen und nicht hinter der Ex.
Wie kommst du denn darauf? Das habe ich ja auch nie behauptet. Wenn mein Freund seine Exfreundin öfter sehen würde als mich bzw. mir vorziehen würde, fände ich das natürlich nicht cool. Aber davon war doch nie die Rede. Viel mehr ging es um gelegentliches Treffen. Mit meinem Partner treffe ich mich dann doch öfter als 'gelegentlich'.
Ich definiere dich Rolle, die ich für meinen Partner spiele, allerdings auch definitiv nicht darüber, was er in der Zeit unternimmt, die wir nicht zusammen verbringen.
Wie du siehst, kann ich nicht genau beschreiben, was genau daran stört, aber wenn es mich stört, weiß ich, dass ich es nicht will und das kann ich meinem Partner mitteilen (auf sachliche Weise und nicht mit verbieterischem Ton o.ä.!) und mein Partner wird dann, wenn er mich und mein Wohlsein nicht ignoriert, sicher einen Kompromiss eingehen oder sogar so einfühlsam sein und freiwillig sagen, dass man dieses dateartige Treffen nicht braucht. Es bringt nämlich nichts, solche Gefühle für sich zu behalten.
Das schrieb ich ja auch schon in meinem letzten Beitrag - solange man dann darüber redet und nicht versucht, seinem Partner irgendwas zu verbieten, sondern vielmehr einen Kompromiss sucht, ist das ja völlig okay. Auch wenn ich das immer noch nicht so Recht nachvollziehen kann, letztenendes müssen in einer Beziehung sowieso immer die Beteiligten die Bedigungen aushandeln, und wenn ihr euch damit wohlfühlt, ist doch alles klar.
Ich spreche da natürlich auch mit meinem Freund darüber und entscheide soetwas nicht über seinen Kopf hinweg - und freue mich umso mehr, dass wir uns in diesem Thema so gut einigen können.
Der Kommentar bzgl. Alter und Unreife bezog sich übrigens auf so Aussagen wie "Man macht seine Beziehung kaputt, wenn man auf eine Party geht, auf der der Expartner auch ist", "Man kann eh keiner Frau vertrauen" oder "Ich finds nicht gut, dass Mädels sich heutzutage so betrinken und hemmungslos werden" (achso!).