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Leben wie ein Vulkanier - #1969658 - 02.04.2010, 23:47:11
Herr Tod
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Ich habe den Terminus gewählt, weil die Vulkanier dem Thema am ehesten entsprechen. Für alle, die nicht wissen, was ein Vulkanier ist und auch ihren prominentesten Vertreter Spock nicht kennen: Diese Rasse aus dem fiktiven Star-Trek-Universum hat ihr Leben der Logik geweiht. Jegliche Emotionen sind in ihren Augen im alltäglichen Leben bestenfalls überflüssig, meistens sogar hinderlich. Daher handelt ein Vulkanier streng logisch und rational.
Das heißt nicht, dass es keine Beziehung zwischen Vulkaniern gibt. Es gibt sowohl Freundschaften als auch Eheschließungen, allerdings basieren diese nicht auf Emotionen, sondern auf rein logischen Aspekten wie Gemeinsamkeiten, Interesse, Eignung usw.
Diese Lebensweise hat den Vorteil, dass Vulkanier überlegter und oftmals auch klüger handeln als Menschen. Sie sind in der Lage, Situationen, Menschen und sich selbst objektiv zu bewerten. Ein offensichtlicher Nachteil ist, dass Vulkanier wenig Empathie besitzen, sie sind nicht mitfühlend und können die Reaktionen anderer Menschen oft nicht oder nur sehr schwer nachvollziehen, was eine Kommunikation oft erschwert.

Meine Frage: Wäre ein solches Leben erstrebenswert? Natürlich können wir in der realen Welt unsere Gefühle nicht vollständig unterdrücken, aber wie wäre es, wenn wir es öfter und konsequenter tun würden oder sogar ganz könnten? Welche Vorteile hätte dies? Welche Nachteile? Ist ein Leben ohne Emotionen ein lohnenswertes Leben oder kratzt man damit nur an der Oberfläche? Ist Logik wertvoller als Gefühle? Wäre dieser berühmte Schalter, mit dem man seine Gefühle ein- und ausschalten könnte, eine gute Sache?

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1970983 - 04.04.2010, 20:31:03
Feldsvendark
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Registriert: 07.07.2005
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Ort: Karlsruhe
Antwort auf: Herr Tod
Meine Frage: Wäre ein solches Leben erstrebenswert? Natürlich können wir in der realen Welt unsere Gefühle nicht vollständig unterdrücken, aber wie wäre es, wenn wir es öfter und konsequenter tun würden oder sogar ganz könnten?

(Entsprechende Stelle hervorgehoben.)

Hm, also wenn das Wort "unterdrücken" wegfallen würde, sprich wir hätten nie und keine Gefühle, wäre das Leben meiner Ansicht nach lebenswert. Aber wenn wir welche haben und diese unterdrücken müssten, wäre es alles andere als lebenswert. Man zwingt sich selbst in ein Gefängnis und sperrt immer mehr da hinein, doch irgendwann ist das Gefängnis zu klein für die geballte Ladung an Emotionen: Dann fehlt nur noch der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und wir wären da, wo wir anfangs waren: Bei Emotionen.
Allerdings hat eine solch geballte Ladung an eingesperrter Emotion eine ungeheure große Energie, damit könnte man glatt Menschen zum Einsturz bringen. Deswegen: Nicht empfehlenswert! Es gibt schönere und teurere Methoden, sich sein Leben selbst zu versauen.
(Das hier ist nur meine Meinung, natürlich müsst ihr diese nicht teilen. ;-) )

Alles in allem halte ich eine Welt ohne Emotionen für ziemlich langweilig. Gäbe es dann überhaupt noch Hobbies? Wir haben doch nur Hobbies weil uns dies und das Spaß macht. Aber wenn es keinen Spaß mehr gibt, warum haben wir dann Hobbies? Ich kann mir eine Welt so völlig ohne Gefühle irgendwie nicht wirklich vorstellen.


Liebe Grüße,
Sven
_________________________
Seid freundlich und nett, es hat keine Nachteile.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: Feldsvendark] - #1971031 - 04.04.2010, 21:45:34
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:
Gäbe es dann überhaupt noch Hobbies?


Ja. Ein Hobby würde ausgeübt werden, um seine Fähigkeiten zu steigern und zu erproben. Es kann auch zur Entspannung oder zur Konzentrationsübung ausgeübt werden oder um die Gesundheit zu steigern bzw. zu erhalten. Es gibt also auch rationale Gründe für Hobbys.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1971037 - 04.04.2010, 21:55:53
Feldsvendark
Meist​er de​r Ele​mente​

Registriert: 07.07.2005
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Ort: Karlsruhe
Für mich ist es aber kein Hobby mehr, wenn man keinen Spaß daran hat. Dann zählt das zumindest für mich als Arbeit. ;-)
Hoffentlich habe ich jetzt keinen grundsätzlichen Denkfehler gemacht.


Liebe Grüße,
Sven
_________________________
Seid freundlich und nett, es hat keine Nachteile.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: Feldsvendark] - #1971056 - 04.04.2010, 22:23:40
Herr Tod
Nicht registriert


Hast du nicht, es geht ja hier um Meinungen und Einstellungen. Es gibt Menschen, die an einem Wettkampf teilnehmen, weil es ihnen Spaß macht. Und es gibt Menschen, die nur daran teilnehmen, um zu gewinnen, um sich zu beweisen oder dergleichen. Oder einfach, um Herausforderungen zu bestehen.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1971287 - 05.04.2010, 08:07:25
omega15
Nicht registriert


Eine Welt ohne Gefühle? Nein, das wäre schlicht langweilig. Und ich glaube, das gibt das menschliche Wesen auch nicht her.
Eine Welt mit mehr Logik und Rationalität? Oh ja, bitte... Das ist oft dringend nötig.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1971426 - 05.04.2010, 12:17:19
Cyllion
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Es kommt meiner Meinung nach drauf an, wie sich dieses Nichtvorhandensein von Emotionen begründet. Werden Gefühle unterdrückt oder existieren sie schlicht und einfach nicht?

Werden Empfindungen unterdrückt, so bin ich ebenso der Meinung, dass ein solches Leben nichts Erstrebenswertes ist. Unterdrückte Gefühle geben immerhin nur Halbwahrheiten preis und suggerieren die Nichtexistenz von Ausflüchten und Auswegen, was in meinen Augen eigentlich alles andere als rational, also vernünftig, ist.

Existieren die Emotionen aber gar nicht, so finde ich, dass man hier durchaus zumindest von einer sinnvollen und lebenswerten Existenz sprechen kann; denn wer keine Emotionen kennt (also wirklich nicht im ignorant-ignorierenden Sinne, sondern im Sinne von: es gibt sie nicht), kann folglich auch gar nicht auf den Gedanken kommen, zu beklagen, dass seine Existenz langweilig oder abwechslungsarm sei, immerhin ist ihm das Empfinden solcher Umstände nicht gegeben. Wenn jemand dann also komplett rational(istisch) sich verhalten muss, weil gar nichts anderes möglich ist, weil Gefühle nicht existieren, aber er seiner Existenz durch strikt logisches und durchdachtes Handeln dennoch einen (funktionalen) Sinn geben kann, so ist das durchaus erstrebenswert.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1971509 - 05.04.2010, 13:39:17
Herr Tod
Nicht registriert


Zitat:
Unterdrückte Gefühle geben immerhin nur Halbwahrheiten preis und suggerieren die Nichtexistenz von Ausflüchten und Auswegen


Man gibt schon zu, dass Gefühle existieren, nur eben in unterdrücktem Zustand, demnach wären es keine Ausflüchte und Auswege, sondern einfach ein anderer Lebensweg.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1971571 - 05.04.2010, 15:04:39
Caffran
Nicht registriert


Antwort auf: Herr Tod

Meine Frage: Wäre ein solches Leben erstrebenswert? Natürlich können wir in der realen Welt unsere Gefühle nicht vollständig unterdrücken, aber wie wäre es, wenn wir es öfter und konsequenter tun würden oder sogar ganz könnten?


ich find die annahme sehr interessant ... insofern man nicht versucht den vorgegebenen rahmen unbedingt einzuhalten .... und sich an einzelnen worten wie an dogmen klammert ..
zum bsp finde ich das wort unterdrücken auch schlecht gewählt ... da es impliziert das es noch da ist ... und das problem damit nicht gelöst sondern nur aufgeschoben ist ... aber man könnte sich an dieser stelle genauso gut vermeiden oder verhindern denken ... ohne den sinn der überlegung großartig zu verändern ...

ich könnte mir durchaus vorstellen das es sinnvoll oder erstrebenswert ist bestimmt gefühle zu vermeiden ... was mitunter auch situationsabhängig ist .... das nennt man letztendlich auch vernünftig ... dass man in einem emotionalen moment rational entscheidet ...
auf die weise könnte man wut, lust neid, habsucht, gier, trägheit etc. zum eigenen und anderer wohl verhindern ... ich denke es ist die gekonnte mischung die einen vollendeten menschen ausmacht .... der dem namen nach vernunft begabt sein soll ... was er letztlich mit der veranlagung anfängt ist von seinem potential abhängig ...
dabei ist es nicht entscheidend, wie gut man sich zwingen oder ablenken kann ... sondern insofern man in der lage ist die motive seiner handlungen zu erkennen und zu durchschauen ....

wie schon lange bekannt ist .... ist der mittelweg der sinnvollste .... wenn man in der lage ist sich keinem aspekt vollkommen hinzugeben und andere zu vernachlässigen .... dass bedarf durchaus der fähigkeit ... gefühle zurückzustellen oder ganz zu vermeiden .... in dem bewusstsein das sie schädlich sind

daher denke ich das es durchaus erstrebenswert ist .... sich nicht vollständig seinen trieben und gelüsten zu unterwerfen .... sondern ebenso auch rationale entscheidungen zu treffen ... gerade heutzutage ... wo kinder immer früher sex haben .... menschen immer schneller gewaltbereit sind, drogen als glücksstimmulanz missbrauchen, sich hoffnungslos dem konsum hingeben und topmodel oder superstar werden wollen

an der stelle wäre es ebenso auch interessant zu untersuchen ... inwieweit solche personen noch als menschen zu bezeichnen sind .... dementsprechend bin ich mir ziemlich sicher das gefühlskontrolle und rationales denken zum mensch-sein dazugehört!

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1971920 - 05.04.2010, 23:41:18
schmusegirl-65479
Nicht registriert


Ich denke auch dass das Mittelmaß hierbei eigentlich am besten wäre.

Wie wäre es, wenn es keine Gefühle gäbe..?
Ein reines Roboterleben. Neutral. Nicht gut, nicht schlecht.

Wie wäre es, wenn es Gefühle gäbe (Also so, wie es hier ist)?
Manchmal sehr gut, manchmal sehr schlecht, auf keinen Fall langweilig.

Wie wäre es, wenn es Gefühle gäbe, diese man aber manchmal einfach 'abstellen' kann?
Es gäbe eigentlich kein "schlecht", sondern nur gut - & es wäre trotzdem nicht langweilig.

Fragwürdig ist hierbei nur, ob es auch gut wäre, wenn es nichts 'schlechtes' gäbe, sondern nur gutes(Wird das nicht auch irgendwo langweilig?)

Also, wie man merkt, schreibe ich gerade eigentlich nur meine Gedanken auf.. kann also sein dass sie sich einfach nur mal wieder überschlagen. S:

Liebe Grüße. :)

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1972400 - 06.04.2010, 17:13:54
omega15
Nicht registriert


Antwort auf: schmusegirl-65479
Fragwürdig ist hierbei nur, ob es auch gut wäre, wenn es nichts 'schlechtes' gäbe, sondern nur gutes


Da kann man gut anknüpfen, dass man das Gute nicht mehr zu schätzen weiß, wenn sowieso immer alles gut wäre. Man hat ja keinen Vergleich mehr zu schlechteren Situationen, man ist sozusagen dauerglücklich. Stumpft das nicht ab? Versucht man dann nicht, immer glücklicher zu werden, obwohl man zwar subjektiv glücklich ist, relativ gesehen aber der Normalzustand herrscht?

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1972479 - 06.04.2010, 19:07:43
schmusegirl-65479
Nicht registriert


Aber wird es denn immer ein neues Ziel geben, um noch glücklicher zu werden?
Ich kann mir nicht vorstellen, was man noch wollen sollte, wenn man alles hat...
Ich glaube, wenn man immer mehr nach dem Glück streben würde, würde man irgendwann an einem Unglück gelangen... weiß es aber noch nicht genau. Scheint ein Kreislauf zu sein.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1972505 - 06.04.2010, 19:29:35
Ringu
Nicht registriert


Antwort auf: schmusegirl-65479
Aber wird es denn immer ein neues Ziel geben, um noch glücklicher zu werden?

Natürlich. Der Mensch mag zwar ein rational denkendes Wesen sein, doch bestimmen u.a. auch Emotionen wie Gier & Tugenden wie Strebsamkeit sein Leben. Wer viel hat, der will mehr.
Antwort auf: schmusegirl-65479
Ich kann mir nicht vorstellen, was man noch wollen sollte, wenn man alles hat...

Hm. Jetzt ist es entscheident, wie du "alles hat" definierst. "Alles haben" unter dem rein materiellen Gesichtspunkt, oder auch unter Aspekten wie Liebe & Zuneigung? Der Mensch wird nie alles haben, da er ein subjektiv, oftmals lediglich kurzfristig überlegendes Wesen ist, welches aufgrund seiner instinktiven Gier nach "mehr" immer weiter nach "mehr" streben wird.
Emotionen wie Hass & Liebe, Gier & Zurückhaltung, etc. bilden Kompensationen, die nicht durch langfristige, gezielte Unterdrückung von (scheinbar) niederen Gefühen, exemplarisch Habgier, zerstört werden sollten.

Zum ursprünglichen Thema: "Das Überflüssige ist durchaus notwendig"- Voltaire
Dieses Zitat beinhaltet & impliziert eigentlich alles, was es zu dieser Thematik zu benennen gibt. Selbst wenn Voltair diese Aussage in einem anderen Zusammenhang traf, so ist sie inhaltlich dennoch konform & bzgl. dieses Threads zutreffend. Scheinbar überflüssige Sentimentalitäten; sie sind notwendig, um unser Leben lebenswert zu gestalten, und um in unserem Leben einen (subjektiven) Sinn aufrechtzuerhalten.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1972707 - 06.04.2010, 23:51:58
Caffran
Nicht registriert


Antwort auf: schmusegirl-65479
Aber wird es denn immer ein neues Ziel geben, um noch glücklicher zu werden?
Ich kann mir nicht vorstellen, was man noch wollen sollte, wenn man alles hat...
Ich glaube, wenn man immer mehr nach dem Glück streben würde, würde man irgendwann an einem Unglück gelangen... weiß es aber noch nicht genau. Scheint ein Kreislauf zu sein.


um das glück ging es zwar ebenso wenig wie um die langeweile .... aber wenn es das ist was du als erstrebenswert ansiehst oder eben auch nicht .... dann könnte man solche fragen immer auf diese weise versuchen zu beantworten ...
jedenfalls haben die umstände weniger etwas mit dem glück und der langenweile zu tun .... man kann auch unter den unglücklichsten umständen glücklich sein! .... es hängt davon ab inwiefern man in der lage ist sein glück zu erkennen .... das endlose suchen ist eine sache des egos .... das ego stellt sich immer unerreichbare ziele ... bzw immer neue .... die einen am ende nicht glücklich machen .... insofern hat das ganze schonmal gar nichts mit glück zu tun!


Antwort auf: omega15
Da kann man gut anknüpfen, dass man das Gute nicht mehr zu schätzen weiß, wenn sowieso immer alles gut wäre. Man hat ja keinen Vergleich mehr zu schlechteren Situationen, man ist sozusagen dauerglücklich. Stumpft das nicht ab? Versucht man dann nicht, immer glücklicher zu werden, obwohl man zwar subjektiv glücklich ist, relativ gesehen aber der Normalzustand herrscht?


wann ist man denn generell in der lage zu erkennen, wann oder wenn man glücklich ist? .... das leben ist keine aneinanderreihung von highlights .... aber wenn man eben diese braucht um sein glück zu erkennen .... wird man wohl nie wirklich glücklich sein, zumal das glück kaum in der zukunft oder vergangenheit zu finden ist .... sondern ausschließlich in der gegenwart! ....


Antwort auf: Ringu
Zum ursprünglichen Thema: "Das Überflüssige ist durchaus notwendig"- Voltaire
[bla bla]Selbst wenn Voltair diese Aussage in einem anderen Zusammenhang traf[bla bla].


wie schön das du ein zitat von voltaire kennst das ebenso gut auch tausend andere in irgendwelchen anderen kontexten gesagt haben könnten ... denn wenn er was zu diesem kontext gesagt hätte dann wohl eher .... das leben ist scheiße - also mach was draus! .... oder: keine gute tat bleibt unbestraft!


Antwort auf: Ringu
Scheinbar überflüssige Sentimentalitäten; sie sind notwendig, um unser Leben lebenswert zu gestalten, und um in unserem Leben einen (subjektiven) Sinn aufrechtzuerhalten.


was soll daran überflüssig sein? .... und selbstverständlich machen sie unser leben aus .... sowohl die guten als auch die schlechten seiten daran .... aber wo war darin nochmal der sinn versteckt?^^


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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1972721 - 07.04.2010, 00:08:29
Ringu
Nicht registriert


Antwort auf: Caffran
wie schön das du ein zitat von voltaire kennst das ebenso gut auch tausend andere in irgendwelchen anderen kontexten gesagt haben könnten ... denn wenn er was zu diesem kontext gesagt hätte dann wohl eher .... das leben ist scheiße - also mach was draus! .... oder: keine gute tat bleibt unbestraft!

Ich schrieb doch, dass jenes Zitat durchaus auch in einem anderen Kontext gültig wäre. Ich zog es lediglich heran, um meine Argumentation zu untermauern & aus philosophisch-historischer Perspektive abzusichern. Also: Was willst du von mir?
Antwort auf: Caffran
was soll daran überflüssig sein?

Warum schrieb ich vor "überflüssige Sentimentalitäten" wohl dieses schöne "scheinbar"? Dreimal darfst du raten!
Antwort auf: Caffran
aber wo war darin nochmal der sinn versteckt?

Der (anscheinend) bestehende Sinn ist natürlich, wie ich aber ebenfalls schrieb, subjektiv & individuell. Person xy begründet den (persönlichen) Sinn des Lebens damit, Person fg zu lieben. Person hg begründet den (persönlichen) Sinn des Lebens damit, Erfüllung durch Arbeit zu erleben.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1972766 - 07.04.2010, 02:36:07
omega15
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Antwort auf: Caffran

Antwort auf: omega15
Da kann man gut anknüpfen, dass man das Gute nicht mehr zu schätzen weiß, wenn sowieso immer alles gut wäre. Man hat ja keinen Vergleich mehr zu schlechteren Situationen, man ist sozusagen dauerglücklich. Stumpft das nicht ab? Versucht man dann nicht, immer glücklicher zu werden, obwohl man zwar subjektiv glücklich ist, relativ gesehen aber der Normalzustand herrscht?


wann ist man denn generell in der lage zu erkennen, wann oder wenn man glücklich ist? .... das leben ist keine aneinanderreihung von highlights .... aber wenn man eben diese braucht um sein glück zu erkennen .... wird man wohl nie wirklich glücklich sein, zumal das glück kaum in der zukunft oder vergangenheit zu finden ist .... sondern ausschließlich in der gegenwart! ....



Ist man das überhaupt?

Antwort auf: Kettcar

Zu erkennen, dass man glücklich war, ist einfach.
Zu erkennen, dass man glücklich ist, ist Kunst.


Man ist prinzipiell sicher in der Lage, sein Glück zu erkennen. Dazu muss man akzeptieren, dass man nicht alle seine Wünsche erfüllen kann, die das Ego einem stellt. Vielleicht kann man das auch nur in Relation sehen, z.B. wie es einem vor der jetzigen Situation ging, denn persönliches Glück misst sich ja nicht an Mitmenschen, sondern an dem eigenen Kontext.
Wenn sich nur Highlights aneinanderreihen, hat man wie schon vorher gesagt gar keine Relation mehr zu früheren Situationen, weil die ja alle nur schön waren. Und wenn der Normalzustand wird, dass man nur Erfolge hat, dann kann man den nicht mehr schätzen, weil man immer mehr erreichen will. Demnach findet sich wie im Zitat das Glück leichter in der Vergangenheit als in der Gegenwart, was aber nicht sagen will, dass man in der Gegenwart nicht glücklich sein kann. Vielleicht sind Bescheidenheit und ein Auge für die wesentlichen Dinge des Lebens wichtig.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1975778 - 10.04.2010, 23:27:26
loka
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Also da muss ich doch auch mal was zu diesem interessanten thema sagen. Ich habe zwar jetzt nicht alle posts gelesen gebe aber mal trozdem mein senf zu dem eingangsposting.

Ich habe vor so 4 jahren mal ne fase gehabt wo ich versuchte die gefühle zu blokieren, das heisst kalt werden, so das habe ich versucht und bin auch zimlich weit damit gekomen ich habe es tatsächlich geschaft viele emotionen aus den weg zu gehen, das heisst habe ich was gemacht oder hatte ich eine diskussion mit jemandem und diese diskussion dem anderen sehr nah gegangen ist hat es mich total kalt gelasen, die diskussion so wie auch die gefühle des anderen.
So und dann kam das problem, eine sehr enge freundin sagte zu mir dass ich sehr kalt geworden wäre und dass sie damit nicht umgehen könnte so wie die meisten menschen es warscheinlich nicht könnten und ob es mir das wirklich wert wäre mich von meinen ganze freunden zu distanzieren, den das war es was langsam geschehen war ohne das ich es gemerkt hatte, nur weil ich alles blokierte was menschen verbindet.
Und da ist es mir auch langsam bewusst geworden, wir leben von emotionen, gefühlen und das ist es was uns traurig macht oder auch glücklich macht und da ist es ist mir aufgefallen dass ich in der zeit wirklich nichts gewonnen habe ausser vielen negativen situationen aus dem weg zu gehen ohne danach kopfzerbrechen zu haben, aber was ich verloren hatte war wirklich dass ich nicht wirklich lachen konnte oder freude verspüren konnte.
Naja das ganze ging dann langsam wieder ins normale obwohl es auch schwer war den leuten wieder richtg zuzuhören, gefühle wieder zuzulassen.

Fazit: Ich könnte es mir nicht vorstellen so zu leben da mann viel zu viel verliert oder nicht erlebt die das leben eigentlich lebenswert machen.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1975856 - 11.04.2010, 01:20:35
omega15
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Kann ich mir gar nicht richtig vorstellen, dass man diese Distanzierung nicht realisiert. Muss doch dann auch ein anderer Alltag sein, so fast ohne Freunde. Ich hoffe, dass alles wieder beim Alten ist.

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Re: Leben wie ein Vulkanier [Re: ] - #1976018 - 11.04.2010, 12:27:44
loka
Nicht registriert


ohne freunde war es ja nicht da meine freunde schon zu mir standen, ich konnte ja auch normal mit denen reden, ausgehen nur gefühle habe ich halt nicht zugelassen.

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