Es kommt meiner Meinung nach drauf an, wie sich dieses Nichtvorhandensein von Emotionen begründet. Werden Gefühle unterdrückt oder existieren sie schlicht und einfach nicht?

Werden Empfindungen unterdrückt, so bin ich ebenso der Meinung, dass ein solches Leben nichts Erstrebenswertes ist. Unterdrückte Gefühle geben immerhin nur Halbwahrheiten preis und suggerieren die Nichtexistenz von Ausflüchten und Auswegen, was in meinen Augen eigentlich alles andere als rational, also vernünftig, ist.

Existieren die Emotionen aber gar nicht, so finde ich, dass man hier durchaus zumindest von einer sinnvollen und lebenswerten Existenz sprechen kann; denn wer keine Emotionen kennt (also wirklich nicht im ignorant-ignorierenden Sinne, sondern im Sinne von: es gibt sie nicht), kann folglich auch gar nicht auf den Gedanken kommen, zu beklagen, dass seine Existenz langweilig oder abwechslungsarm sei, immerhin ist ihm das Empfinden solcher Umstände nicht gegeben. Wenn jemand dann also komplett rational(istisch) sich verhalten muss, weil gar nichts anderes möglich ist, weil Gefühle nicht existieren, aber er seiner Existenz durch strikt logisches und durchdachtes Handeln dennoch einen (funktionalen) Sinn geben kann, so ist das durchaus erstrebenswert.