Ich denke, es wäre für die Diskussion hilfreicher, wenn ihr zu Begriffen wie Allwissenheit, Barmherzigkeit, Güte usw. in Bezug auf Gott (den christlichen, denn um den geht es in dieser Diskussion - jeder kann gern seinen persönlichen Gott für inexistent erklären, darf das aber nicht auf eine Religion wie das Christentum übertragen - meine Meinung) einen Konsens finden würdet. Ringu spricht von einer eigens definierten Barmherzigkeit und Herr Tod über die von den Christen definierte in Hinsicht auf Gott - da ist doch das aneinander vorbeireden vorprogrammiert.
Ringu, du kannst nicht einfach einen Begriff aus dem Christentum entlehnen, abwandeln, dein persönliches Gottesbild damit für ungültig erklären und das dann auf die Allgemeinheit anwenden. Das ist wie in der Mathematik. Mit Null darfst du beliebig multiplizieren (vom Allgemeinen ins Persönliche), aber nicht mit Null dividieren (Persönliches -> Allgemeines).

Wie ich es in einem früheren Posting schon mal erwähnt habe, definiert sich das Wort Glaube über das Wort "glauben" und nicht "wissen". Für mich bedeutet das ganz einfach, dass das jeder für sich selbst entscheiden muss, ob er den Weg Gottes gehen will oder sich davon abwendet. Jeder hat auch ein persönliches Gottesbild, selbst unter Christen stimmt das nicht komplett überein.

Insofern betrachte ich es als müßig, über die Existenzbeweise zu debattieren, wenn es letztendlich eine individuelle Entscheidung ist.

Vielleicht möchte sich Gott auch nicht wissenschaftlich, sondern nur emotional greifbar machen. Wenn die Religion zur Wissenschaft wird, hat sie ihren Sinn verloren. Sie soll ja nicht in Lehrbüchern seziert werden, sondern jedem eine Art Anker sein, eine Basis, der man sich jederzeit sicher fühlen kann um in den Wirrungen des Lebens nicht unterzugehen.

Philosophisch habe ich nur diesen Gottesbeweis beizusteuern, der aus meiner Sicht sehr logisch ist:

Es ist gesagt, dass Gott ein perfektes Wesen ist. Wie kann Perfektion erreicht werden, wenn die Existenz nicht gegeben ist?

Gute Nacht, Felix