Ich beziehe mich hier auf die Ansichten des christlichen Glaubens, welche auf der Lehre der Kirche und der Bibel beruhen. Zur Diskussion steht hier weder die Verifizierbarkeit der Quellen noch der Wahrheitsgehalt selbiger. Alle Aussagen berufen sich daher auf den Gott, den die Christen als Gott erachten und über welchen du urteilst. Wie du richtig festgestellt hast, ist Gott nicht die Bibel und da niemand von uns mit ihm reden kann, sind wir auf das angewiesen, was wir haben. Wir fassen zusammen: Das Kernstück, was wir zumindest indirekt über Gott wissen, ist die Bibel. Diese hast du nicht gelesen. Du urteilst dennoch über diesen Glauben. Dies nennt man Vorurteil.

Der Vergleich mit dem Regisseur und dem Film ist hinfällig, da Gott (dem christlichen Glauben nach, der Bibel nach, dem Verständnis der Kirche nach, ich schreibe das jetzt nicht jedes Mal dahinter) nicht nachgewiesen werden kann, dass er einen festen Plan mit uns hat. Wenn überhaupt ist er der Produzent, d.h. er weiß nicht, wie der Film ausgeht, er weiß nicht mal, in welche Richtung der Film ungefähr läuft, er castet die Schauspieler, fährt sie zum Set und sagt "So Jungs, dann legt mal los, Abgabetermin ist das jüngste Gericht." Sollte der Film kein Kassenschlager werden und mit einem Weltuntergang enden, werden die Kritiker nicht Gott zur Verantwortung ziehen, da er nicht direkt am Film mitgewirkt hat.