Und seit wann ist Gott der Autor der Bibel? Die Bibel wurde von verschiedenen Menschen und aus verschiedenen Texten zusammengetragen. Wie die jeweiligen Autoren gewisse Ereignisse interpretierten, oder was sie glaubten, schlägt sich in der Bibel nieder. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wer meint, er könnte sich in einer Diskussion bzgl. Gott, seiner Taten, etc. auf die Bibel beziehen, argumentiert meiner Ansicht nach nicht konstruktiv. Du beziehst sämtliche oder große Teile deiner Aussagen aus der Bibel, aber wer beweist mir denn bitte, dass Gott der Urheber der Bibel ist, bzw. die darin stehenden Aussagen Gültigkeit besitzen? Die Bibel ist einfach nur ein einfaches Schriftstück, vllt. literarisch wertvoll, aber nicht in sachlichen Kontroversen bzgl. Gott wie beispielsweise der Unseren.
Gott ist, wenn er existiert, der Ursprung alles Seienden. Er hat die Dinge so erschaffen, wie sie sind. Und somit ist er meine Meinung nach auch dafür verantwortlich, was diese Dinge tun, oder was mit ihnen getan wird.
Beispiel: Ein Regisseur produziert einen Horrorfilm. Der Film ist ziemlich grausam, und wird scharf kritisiert. Wer ist nun Schuld dadran, dass die Menschen einen Film zu sehen bekommen, in dem eimerweise Blut fließt? Die Schauspieler, die sich gegenseitig die Köpfe abschlagen, oder derjenige, der den Film, und somit auch die Schauspieler, inszeniert hat? Wohl eher letzteres. Gott ist der Regisseur, er hat uns die charakterspezifischen Eigenschaften verpasst, er hat uns so unvollkommen erschaffen. Wer ist nun Schuld dadran, dass wir in ein paar Jahrhunderten aufgrund unserer gierigen, kriegstreiberischen & ausbeuterischen Art (uebertrieben) nicht mehr existieren werden? Die Schauspieler, sprich der Mensch, der so handelt, wie es ihm vorgegeben wurde, so, wie er erschafft wurde? Oder der, der das Ganze in Szene gesetzt hat? Wohl eher letzteres. Der Mensch hat formell vllt. die freie Wahl, ja, doch entscheidet er sich immer für den kürzeren, den weniger anstrengenden Weg. Und dieser ist meist der schlechtere von beiden Wegen. Und diese Trägheit, diese Art, Dinge schnell & billig zu erledigen, liegt in unserer Wesensart begründet, die durch Gott entstanden ist. Wir haben keine freie Wahl. Theoretisch... ja. Aber praktisch?
Natürlich kann man Gott nicht beweisen. Natürlich kann man sein Nicht-Sein ebenfalls nicht beweisen. Wir philosophieren schließlich nicht, um irgendetwas zu beweisen, ich zumindest nicht, sondern um etwas besser verstehen zu können, bzw., sich eine gewisse Vorstellung über Etwas anzueignen.


Bearbeitet von Ringu (29.11.2009, 17:36:31)