Zitat:

Es gibgt genug Dinge, die man nicht sehen kann, die aber vorhanden sind. Allein schon die ganzen psychischen Vorgänge eines Menschen. Nur, weil man sie nicht sehen kann, kann man nicht sagen, sie seien nicht vorhanden.
Die meisten Menschen können nur wirklich dann 'ja, es existiert' sagen, wenn sie es visuell wahrnehmen können. Deswegen werden psychisch erkrankte auch oft komisch angeguckt wenn sie sagen, sie seien krank. Dann wird gefragt 'Wo bist du denn krank, kann ich nicht sehen, Arme, Beine, alles gesund'. Wenn man dann z.B. krankgeschrieben ist, obwohl man körperlich gesund ist, wird einem gleich unterstellt, man würde schwänzen etc.
So ist es dann mit anderen Dingen die in Richtung Esosterik gehen auch.


Ich meinte damit nicht nur visuell, auch wenn selbst die von dir beschriebenen psychischen Vorgänge oder Erkrankungen teiweise auch visuell sichtbar gemacht werden können.
Es geht um die Nachweisbarkeit der Dinge. Diese kann, muss aber nicht unbedingt durch wissenschaftliche Messungen oder chemische Experimente erfolgen. Es gab z.B. mal den Fall, dass hier jemand fest behauptete, dass es eine nicht sichtbare, nicht erkennbare, nicht wahrnehmbare Verbindung zwischen Menschen gibt, durch die sich Gedanken und Gefühle übertragen lassen, bei Zwillingen etwa oder Mutter und Kind. Auch etwas so nicht greifbares kann man versuchen, nachzuweisen. Es wurden Versuche gemacht, in denen Zwillinge oder Mutter und Kind getrennt wurden und die jeweiligen Versuchspersonen beobachtet wurden. Das Ergebnis: Wenn dem einen etwas sehr gutes oder sehr schlechtes widerfahren ist, hat der andere nichts davon mitbekommen. Ein klares Ergebnis. Solche Versuche werden oft völlig ignoriert, weil sie nicht in die Welt dieser Personen passen, die daran glauben. Diese Menschen versuchen, ungreifbare Dinge in unserer Welt zu finden, die weder bewiesen, noch widerlegt werden können, um daran zu glauben.

Zitat:
Könnte man sogar, ja. Allerdings hat das dann eher was mit Philosophie zu tun, als mit Wissenschaft/Esosterik & wäre an dieser Stelle eher unpassend zu diskutieren.


Das hat auch nicht besonders viel mit Philosophie zu tun, genauso wie das hier

Zitat:
Natürlich kann man sachlich darüber diskutieren. Die Frage ist viel mehr, ob es dann noch einen Sinn ergibt. Denn wie du schon sagst, könnte man alles in Frage stellen, was man glaubt zu wissen. Das hat aber nichts mit Unsachlichkeit zu tun, sondern einfach mit dem 'logischen Unsinn' der Philosophie, was hier, wie gesagt, gar nicht zur Diskussion steht.


Auch hier wird nicht das Wesen der Philosophie beschrieben. Philosophie umfasst überraschenderweise ebenfalls Logik und Physik, allerdings sieht sich Philosophie in die Lage versetzt, Dinge zu hinterfragen. Alle Gegebenheiten dieser Welt infrage zu stellen, hat nichts mehr mit Philosophie zu tun, da alle Antworten in solch einer Diksussion "Könnte sein, wir werden es nie erfahren." lauten würden. Philosophische Diskussionen sollen nicht sinnlos sein.

Zitat:

Darauf möchte ich aus persönlichen Gründen nicht weiter eingehen (hat hier einfach niemanden zu interessieren).


Okay. Ich wollte auch eigentlich nur auf das Messverfahren hinaus. Es gibt natürlich esoterisch oder mystisch angehauchte Institutionen, die Medien ausbilden oder Leuten geistige Gaben oder eine besondere Feinfühligkeit attestieren, allerdings hier wieder dasselbe Problem: Niemand kann es belegen. Niemand kann es widerlegen.

Mein Standpunkt ist der, dass ich an nichts übernatürliches glaube. Ich bin ein Mensch, der sowohl emotional, als auch sehr rational denken kann. Ich habe gründlich und lange über beide "Seiten" nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, den ich im letzten Post schon erwähnt hatte: Die Meinung, es gäbe übernatürliche Phänomene entstehen aus Unwissen der Menschen heraus und haben sich im Laufe der Geschichte immer wieder als Fehldeutungen und Fehlinterpretationen herausgestellt. Immer wieder wurde der Glaube der Menschen an mystische Dinge widerlegt, zwar längst nicht in allem, aber in vielen Dingen, die bis dahin in der menschlichen Kultur verwurzelt waren.
Es zeigt sich, dass eine Gesellschaft, je aufgeklärter sie über naturwissenschaftliche Vorgänge ist, auch an weniger Übernatürliches glaubt so ist ein Europäer aus einer Industrienation beispielsweise i.d.R. längst nicht so mystisch angehaucht wie ein Indianer aus dem brasilianischen Regenwald.

Ich kann mir den Glauben an solche Dinge psychologisch erklären, was es für mich einfacher macht, die Gegenposition einzunehmen. Es gibt unterschiedliche Gründe für Menschen, an das Übernatürliche zu glauben: Wie schon erwähnt Unwissen, aber auch die Angst vor einer rationalen Welt, in der es nichts geheimnisvolles mehr gibt, nichts märchenhaftes. Es gibt, wie ich bereits sagte, so etwas wie "mystisch veranlagte Menschen", die einen Hang dazu haben, an Übernatürliches zu glauben, weil ihr Hirn weniger dazu in der Lage ist, rationale Schlüsse zu ziehen. Diese Menschen blenden Fakten aus oder wollen Fakten nicht als solche hinnehmen. Sie zweifeln alle Methoden an, die ihre Welt infrage stellen könnten und versinken in ihren eigenen Vorstellungen, die sie um jeden Preis schützen wollen.

Ich selbst bin offen gegenüber esoterischen Einflüssen. Ich höre mir gerne an, wieso jemand an Dinge glaubt, die für mich nicht existent sind. Es gibt sogar Dinge, an die ich selbst gerne glauben würde, weil auch ich eine Welt, in der es märchenhaftes geben würde, schöner finden würde, als so eine langweilig graue, rationale, berechnende Welt. Mein bisheriger Kenntnisstand über die menschliche Psyche, die Geschichte der Mystik und den Stand naturwissenschaftlicher Forschungen lassen so einen Glauben allerdings schlecht zu und verhindern, dass ich mich in eine Welt begebe, die mir zwar besser gefallen würde, die aber ganz einfach nicht da ist. Ich sehe mich als jemand, der akzeptiert hat, dass es weder Götter noch ein religiöses Leben nach dem Tod, weder übermenschliche Kräfte, noch märchenhafte Wesen gibt. Ich glaube auch, dass ein guter Teil der Menschen, die an solche Dinge glauben, im Grunde wissen, dass sie sich etwas vormachen, um sich über die in ihren Augen triste Welt hinwegzutrösten.