Antwort auf: BustyGoth
Der einzige Grund wieso sich ein Glauben an Gott und Religion in der heutigen Zeit noch halten kann, sind die Angst und Verzweiflung der Menschen, sowie der Fakt, dass sich die "Nicht-Existenz" von Gott nicht beweisen lässt.


Nun, wofür steht Gott denn? Was verbinden wir mit der Existenz eines Gottes?

- Schöpfung
- Gerechtigkeit
- Übergeordnete moralische Instanz (entscheidet über Gut & Böse)
- Heilkraft, Gnade, Güte

Mehr fällt mir gerade dazu nicht ein, aber es reicht um folgendes Prinzip, um das es mir geht, darzustellen:

Schöpfung: Gut, also die meisten hier werden sicher nicht (mehr) an Adam & Eva oder daran glauben, wie Gott die Erde erschaffen haben will. Viele vermuten hinter einfach allem Gott, weil er ja nicht ausschließbar sei. Doch das ist falsch. Er ist ausschließbar. Wir haben fundamentalere, tiefgründigere Erklärung für unsere Evolution, die Erde, das Universum und den ganzen Kram. Theorien, die daher stammen, dass der Mensch während seiner Entwicklung skeptischer geworden ist und effizienter im Denken, Prüfen und Forschen.
Früher hat man für alles, was man wahrgenommen hat, die erstbeste Erklärung als Wahrheit herangezogen. Etwas allmächtiges, das alles erklärt und von dem alles ausgeht - Gott - lag als Erfindung also nahe, hat aber nichts mit Forschung zu tun.

Schon allein, dass wir immer skeptischer werden und unser Vertrauen und unsere Naivität immer weiter abnimmt, zerstört die Gott-Erfindung. Niemand glaubt hier an Adam & Eva, so weit ist unser Denken allgemein also schon fortgeschritten. Und es wird sich weiterentwickeln und wir werden auch noch an den letzten Scheiß nicht mehr glauben, wenn's Gehirn erstmal was gereift ist und effizienter ist im Denken, Prüfen und Forschen. Wir sind noch ziemlich früh in der Evolution des Menschen, noch alles sehr wüst, viele, die nicht ganz hinterherkommen, aber das wird schon noch.

Gerechtigkeit & übergeordnete moralische Instanz: Findet ihr nicht, jeder hat das, was er tut selbst zu verantworten? (z.B. weil es kein anderer als man selbst verantworten kann?)

Geht nicht von der Ignoranz, die es mit sich bringt, wenn man vor all oder überhaupt vor Teilen seines Handelns eine höhere Instanz als Urheber stellt, die größte Gefahr aus? Selbsterkenntnis bzw. Erkenntnis ist es erst, die uns verbessert, die Rücksicht vor anderen zulässt und zusichert, die das eigene Handeln und Wirken in Bezug zur Umgebung aufnehmen, verarbeiten und beurteilen kann.

Gott sagt das und das und deswegen tu ich das und das. Das Problem steckt jeder Moral in den Knochen -> Es ist verantwortungslos. Jede Moral ist ohne Verantwortung.

Ich erinnere: Terrororganisationen, Kriege, bla bla bla gehen zum absoluten Großteil von solchen übergeordneten Moralinstanzen aus. Weil irgendwelche Gruppen glauben und andere nicht. Sie nehmen sich nicht selbst als Verantwortungsträger wahr, sie tun es, weil man es ihnen befiehlt.

Heilkraft, Gnade, Güte: Eines der dümmeren Pro-Gott-Argumente. Nur beten und Gott passt schon auf, hm?

Nur eines: Warum heilt Gott keine Amputierten?


Ich bin zuversichtlich. Gott ist tot, nur braucht die Menschheit noch Zeit, sich vollständig darauf einzustellen und es zu begreifen.