Fotos VI

Dass in den Kirchen gepredigt wird, macht deswegen die Blitzableiter auf ihnen nicht unnötig.

Ich weiß, das sind keine Blitzableiter auf den Kirchtürmen. Es sind nur kleine Göckel die sich im Wind drehen.
Entstanden ist das Foto auf einer ziemlich ziemlich langen Fototour. Gestern um 23:30 angefangen und heute um 03:30 beendet. Das Wetter hat wunderbar mitgespielt, deswegen konnte ich es so lange aushalten. Als ich um 23:30 raus gegangen bin sah ich schon überall am Himmel wunderbare Wolken, also musste auf jeden fall ein Foto mit Wolken her. Es hat mich selber verwundert wie lange man in einer Altstadt verbringen kann, die man eigentlich eh kennt. Aber nachts sieht alles einfach anders aus. Insgesamt habe ich mein Stativ und die Kamera nur zweimal aus dem Rucksack genommen und aufgebaut. Einmal vor einem Garagentor, um ein bisschen mit dem Zoom-Effekt bei Lichtern zu spielen. Das andere mal habt ihr gerade gesehen. Auf einer Brücke an der normalerweise von (Hobby-)Fotografen genau die gegenüberliegende Seite fotografiert wird, weil dorten eine Hängebrücke recht gut ausgeleuchtet ist, habe ich es doch tatsächlich gewagt die andere Seite zu beobachten. Wunderbar war mein erster Eindruck, der Mond schien gerade über die Dächer.. überall sah man Antennen, Häuserdächer, Türme und alles andere im Mondschein. So wie man sich eigentlich eine Gegenlichtaufnahme bei Sonnenaufgang/untergang vorstellt. Nur bei sanftem Mondlicht. Dazu haben über all dem die zwei Kirchtürme heraus geschaut. Die Wolken, das Licht, der Mond, die Dächer, die Antennen. Einfach perfekt habe ich mir gedacht und musste mein Equipment direkt auspacken. Mit einem mulmigem Gefühl im Bauch. Mehrere Discos sind in unmittelbarer Nähe. Wenn ein größerer Schwung besoffener die Brücke entlang kommt, wer weiß was da passieren könnte..
Egal. Ausgepackt, ausgerichtet, fokussiert, auf Wolken gewartet, Belichtungsreihen fotografiert.