Na ja, in einem Punkt unterscheidet sich ein solches Nachsinnen meiner Ansicht nach noch von einem in meinen Augen vollwertigen Glauben: die Aussage über die Elefanten trifft keine metaphysischen Annahmen, sondern stellt eine beobachtbare und verifizierbare Hypothese dar. Für das gegenwärtige beobachtbare oder naturwissenschaftliche Weltbild ist sie irrelevant.

Sollte sie als Parodie auf die Theologie gedacht sein, insofern Theologen mit Theorien über die Wirklichkeit und das Sein aufwarten, dann verfehlt sie die Religion in einem entscheidenden Punkt: der erste Wirkgrund ist nicht verifizierbar und es kann nichts Endliches sein, was alles Endliche am Anfang erschaffen hat. Ein Elefant ist endlich und fassbar. Damit ist er auch nicht primär Ziel theologischer Aussagen.

Auch wenn wir von einer vorgetäuschten Wirklichkeit im Sinne der Matrix ausgehen: das sind auch alles endliche Dinge und müssen IMHO von etwas Unendlichem erschaffen worden sein.

Wenn in Wirklichkeit alle Atome kleine rosafarbene Herzen sind, die dem Elektronenrastermikroskop beim Abtasten nur eine Kugeloberfläche vortäuschen, dann ist das alles irrelevant, so lange wir es nicht wahrnehmen können.

Wenn wir über Wirklichkeiten sprechen, wäre es betreffend den Matrix-Film aber interessant zu diskutieren, warum denn die Wirklichkeit wirklicher als die Matrix-Wirklichkeit sein soll. Beides sind ja nur Signale, die von unserem Gehirn interpretiert werden ... und so ;-)
_________________________
Foren fördern das Schlimmste im Menschen zu Tage.