Zitat:
Weil alle halbwegs gebildeten Menschen Atheisten sind? ;D

Gewagte These. Ob man mich, als bekennenden pantheistischen Mystiker, mit IQ um die 130, 1.6er Abi und (wenngleich nicht abgeschlossenem ^^ ) Studium zur Gruppe der halbwegs Gebildeten zählen mag, lass ich mal dahingestellt. glücklich

Aber dass wir z.B. die Relativitätstheorie einem ungebildeten Trottel verdanken (wie hieß der gleich, irgendwas mit -stein am Ende, glaub ich. Der Mann war auf jeden Fall alles andere als ein Atheist. bäh


Zitat:
Naja und was das Buch "Der Atheismus-Wahn" angeht kann ich nur sagen, dass es eine direkte Antwort eines Theologieprofessors (ein bekannter Dawkins? Meine ich gelesen zu haben.) auf Dawkins Werk ist. Das Buch ist vom Umfang her ein Witz gegenüber Dawkins Schrift, welche es kritisiert; und wenn du mich Fragst ist es die einzige Hetzschrift.

Man kann auf fünfmal so viel Seiten auch fünfmal so viel Unsinn reden. lach

Im Gegensatz zu Dawkins' Machwerk ist "Der Atheismus-Wahn" 1. ordentlich recherchiert und 2. stellt es nicht, wie Dawkins, alle Anhänger der "Gegenseite" kollektiv als minderbemittelt hin.

Dass es unter den klassisch Religiösen nicht wenige Ungebildete geben dürfte, ist - auch unter den kl.Rel. selbst - unbestritten. Dennoch ist die Behauptung, jeder mit halbwegs Verstand muss Atheist sein, d.h. jeder Nicht-Atheist ist entweder dumm oder ein Heuchler (und dass Dawkins diese Auffassung vertritt, steht außer Frage), zweifelsfrei anmaßend und nicht zuletzt demokratiefeindlich. Da hör ich mir ehrlich gesagt noch lieber offen religiöse Hetzparolen an, immerhin verbrämen die ihren Hass auf Ungläubige und ihren Missionierungseifer in der Regel nicht mit dem Deckmäntelchen der "Wissenschaftlichkeit". Fundamentalistische Hassprediger sind jedenfalls beide, auch wenn die Dawkins'sche Variante des Jihad aus Gründen des Zeitgeist "politisch korrekter" erscheint. zwinker

Jeder Atheist, der - wie Dawkins - behauptet, der Atheismus sei wissenschaftlich bewiesen (und nicht ein Glaubenssystem, was er de facto ist und was intelligente und selbstkritische Atheisten auch jederziet zugeben werden), hat offensichtlich wenig Ahnung wovon er redet und fällt in eine von drei möglichen Kategorien:

Bei Dawkins zweifle ich nicht an seinem grundsätzlichen Verstand(immerhin war er mal angesehener und ernstzunehmender Wissenschaftler);
leider zweifle ich auch nicht daran, dass er sein Gerede ernst meint (im Gegensatz zu ihm, der er Einstein ja Heuchelei vorwirft, sobald dieser von Gott redet) und halte ihn auch nicht für einen denkfaulen Mitläufer;
sondern ich halte ihn einfach für einen wahnverblendeten Ideologen und Demagogen, der sich seine "Forschung" so zurechtbiegt, dass sie in sein Weltbild passt.

Egal aber, in welche der Kategorien er fällt - in der Welt seriöser Wissenschaftlichkeit hat er damit nichts zu suchen.


Zitat:
Es geht ihm um die Eindämmung der Religion, da diese offensichtlich noch zu viele Privilegien besitzt (ein Beispiel: Steuererlässe), welche den Staat jährlich Millionen Euro kosten und zB. der Wissenschaft das Forschen schwer macht.

...weswegen ich eindeutig für eine wesentlich schärfere Trennung von Staat und religiösen Glaubensanschauungen bin, als wir sie jetzt haben. Von Steuererlässen für Glaubensgemeinschaften oder der Kirchensteuer halte ich ebenfalls herzlich wenig.

Das führt dann aber keineswegs zu einem "atheistischen Staat", egal wie sehr das in Dawkins Träumen auch so sein mag. Ein "atheistischer Staat" wäre in etwa so demokratisch und ideologisch neutral (= wissenschaftsfreundlich) wie ein "islamistischer Gottesstaat". Wenn es uns mit dem Menschenrecht (und somit demokratischen Ideal) der Religionsfreiheit ernst sein soll, brauchen wir einen agnostischen Staat, der dem Atheismus ebenso nahe/fern steht wie dem Christentum, Buddhismus, Islam etc.pp.