Beruf:
Bankkaufmann mit Zusatzqualifikation Finanzassistent

Dauer:
2 1/2 Jahre mit Möglichkeit auf Verkürzung, dann 2 Jahre

Voraussetzungen:
Mittlere Reife bei guten Noten, Abi
Keine bisherigen (größeren) Straftaten... also wer 3 Wochen vorher versucht hat, bei einer Bank einzubrechen hat sicherlich nicht so gute Chancen...

Interessen
Allgemein etwas über Wirtschaft und Politik zu wissen, wäre von Vorteil, da teilweise auch viel Grundwissen verlangt wird. - Über das "Grundwissen" verfügen aber erstaunlich wenige Menschen.
Man sollte ein gute Umgangsform mit Mitarbeitern und Kunden pflegen, Einhaltung von Terminen und Pünktlichkeit sind sehr wichtige Eigenschaften.
Das Problem ist, das viele diese Ausbildun anfangen mit dem Hintergrund Gedanken "soviel Lehrlingsgehalt", dies merkt man sehr schnell wer so tickt und wer nicht - es muss wirklich der Wille und irgendwo auch das Talent vorhanden sein, über seine Produkte bescheid zu wissen, Kunden richtig, nach ihren Möglichkeiten und Wünschen und trotzdem Gewinnorientiert beraten zu können.
Noch dazu sollte man eine klare Aussprache besitzen, Englisch ist zumindest für den regulären Bankkaufmann/Frau kein "muss", Grundkenntnisse sollten aber vorhanden sein, da für nahezu alle Weiterbildungsmaßnahmen Englisch sehr wichtig ist. - Wer seinen Standpunkt also weiter ausbauen möchte, muss bereit sein auch seine Englischfähigkeiten auszubauen.

Tätigkeiten:
Da ich in einer Bausparkasse arbeite, handelt es sich nicht um das reguläre Bankgeschäft am Schalter.

Bearbeitung von Kunden- und Außendienstmitarbeiter Aufträgen z.B. Erhöhung, Teilung, Kündigung, Zusammenlegung, Tarifumwandlung, Anträge auf staatliche Förderung.

Telefonate mit Außendienstmitarbeitern, Banken und Kunden - Nachfragen, Empfehlungen.

Darlehensbearbeitung Beträge mit der Zeit aufsteigend.

12 Wöchiges Praktikum in einer Partner-Bank um das reguläre Bankgeschäft kennen zu lernen.

2-3 monatiger Aufenthalt im telefonischen Kundenbetreuungscenter, dies aber erst Mitte-Ende der Ausbildung, da die Mitarbeiter wenn möglich direkt helfen und bearbeiten können, ohne vorher 3 mal weiterleiten zu müssen.

Besondere Inbetriebliche Schulungen: Richtiges Lernen, Produktinformationen, aktuelle Informationen, ab 3 Monate vor der Prüfung spezielle Schulungen während der Arbeitszeit, Wiederholung der Lernstoffes der letzten 2 Berufsschuljahre im Betrieb.

Mein Arbeitgeber bietet auch spezielle Vorträge zur allgemeinen Wirtschaftlichen Lage, anderen Unternehmen, Unternehmenserfolg, Mitarbeiterschulungen usw. so waren im letzten Jahr Herr Steinbrück, der über die Finanzkrise sprach und Herr Tiefensee, der im Grunde das Gleiche sagte, nur mit weniger Humor im Kinosaal des Unternehmens, wers nicht ins Kino geschafft hat, hatte die Chance in der Kantine per Live-Übertragung zu zuschauen. Unter anderem waren dann noch ein Wirtschaftsexperte der Universität Stuttgart, sowie der Chef von Readers Digest zu Vorträgen da.

Berufsschule:
1 1/2 Arbeitstage pro Woche bestehen aus Berufsschule (Baden-Württemberg).
Durch die Zusatzqualifikation Finanzassistent, die zumindest in B-W inzwischen standardmäßig zur Bankkaufmann/Frau Lehre dazu gehört, kommen weitere Prüfungsfächer zur Berufsschule.
Die Fächer sind:
Allgemeine Wirtschaftslehre: Themen wie Geschäftsfähigkeit, Kaufvertrag, Verpflichtungen Käufer/Verkäufer, ... (AWL) Datenverarbeitung: Erstellen von Datensätzen mit ACCESS (DV)
Spezielle Wirtschaftslehre: Marketing, Wirtschaftskreisläufe, ... (SWL)
Rechnungswesen: Kontoführung, ... (RW)
Allfinanz: Versicherungen, RiesterRente, spezielle Anlagen (Bausparvertrag, usw),...
Deutsch (D) & Gemeinschaftskunde (GK): Mehr oder weniger das Gleiche wie in der (normalen) Schule.

Für die Fächer Deutsch und Gemeinschaftskunde muss keine Prüfung abgelegt werden, wenn schon eine Berufsausbildung mit diesen Prüfungsfächern abgeschlossen wurde. (B-W)

Wieso gerade dieser Beruf:
Der Umgang mit Geld liegt mir, es interessieren mich die verschiedenen Anlagemöglichkeiten, politische und wirtschaftliche Einflüsse auf Banken, aber acuh Kunden. Auch wenn der Kundenumgang momentan nur telefonisch abläuft ist es schön zu helfen und zu beraten - teilweise müssen wir sogar die Außendienstmitarbeiter beraten, was einen auch immer mal wieder zum schmunzeln bringt. lach
Besonders durch die Berufsschule bekommen wir viele Dinge über die Gültigkeit von Verträgen, den Rücktritt, Verpflichtungen usw. beigebracht, was mich sehr interessiert - besonders Kaufverträge sind toll auseinander zu nehmen.
Mein Arbeitgeber bietet den Auszubildenden auch eine Übernahmegarantie bei einem Durchschnitt von 2,4 (ergibt sich aus 60% Beurteilungen Inbetrieblich & 40% der Noten der ersten & zweiten Berufsschulklassen, sowie den Prüfungen), bis 2,7 eine befristete Übernahme auf 18 Monate mit Aussicht auf unbefristeten Arbeitsvertrag.
Nach der Ausbildung kann man sich schnell Inbetrieblich weiterbilden, was mir persönlich sehr wichtig ist, so ist zum Beipiel unser Teamleiter, der über unseren Ausbildern steht erst 28 Jahre alt und hat vor 10 Jahren seine Ausbildung zum Bankkaufmann begonnen und danach Inbetrieblch den Bankfachwirt gemacht.
Die Auszubildenden werden auch gefördert, wenn jemand besonders gute Leistungen erzielt kann er in viele verschiedene Bereiche eingebunden werden, weitere Firmenelemente z.B. das TV-Studio beobachten oder teilweise gab es auch schon Projekte mit sehr "hohen Tieren". - Was natürlich ein sehr großer Anreiz ist und so schon nützliche Kontakte für die Zeit nach der Ausbildung geknüpft werden können.
_________________________
Erfolg hat drei Buchstaben
TUN


Zitat: Goethe