Der Mensch - die Vollendung oder der Tod der Erde?
- #1593116 - 07.10.2008, 20:44:05
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ET 3005
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Hallöchen alle zusammen, ich habe selber seit 3 Jahren Philosophie in der Schule und schon viel über meine Fragestellung erfahren, allerdings ist es immer wieder schwer, eine passende Antwort zu finden. Wie den meisten hier mit Sicherheit bekannt ist, gibt es auf philosophische Fragen keine eindeutigen Antworten. Daher muss man diskutieren. Dies möchte ich hier nun tun, da in einer Klasse von 15 Leuten nicht genug meinungen zusammenkommen... Der eigentliche Grund ist, dass ich mit der geringen Zahl der Meinungen unzufrieden bin. Es gibt Dinge, die für die Vollendung sprechen und welche, die für den Tod der Erde sprechen. Die Erde und ihre gesamte Bevölkerung, ob Mensch oder Tier, hat sich 5 Millarden Jahre lang entwickelt - eine ungeheuer lange Zeit, in der alles durchgemacht werden musste, was es durchzumachen gab. Eiszeiten, Vulkanausbrüche, Massensterben, aber auch viel Entwicklung, neue Tierarten, verschiedenere Lebensräume, Artenvielfalt, die sich immer besser anpasst. So hat es ausgesehen, bis der Mensch seßhaft wurde. Die Tierarten starben langsam aus, das Ökosystem geriet aus dem Gleichgewicht, der Mensch entwickelte sich zu einer Mördermaschine - doch trotzdem gibt es uns noch und das Ende dauert noch einige Zeit. Man sagt, dass es 5 Millionen Jahre dauern wird, bis die Sonne erlischt. In dem Fall würden wir alle erfrieren, da die Temperatur auf dem Nullpunkt ankommt. Doch kommen wir überhaupt so weit? Pro: - Durch unser Wissen können wir Maschinen entwickeln, die uns da rausziehen
- Trotz Maschinen und Fabriken ist die Landwirtschaft immer noch weit verbreitet - auch wenn deutlich geringer als vorher
- Viele Länder haben noch keine Industrie - somit ist die Verpestung unseres Planeten noch relativ gering
- Irgendwann können wir auch (teilweise) in den Weltraum auswandern und dort einen deutlich größeren Raum nutzen, der unempfindlicher ist
- Die Bedrohung unseres Planeten lässt neues Umweltdenken in uns erwachen
- Der Selbsterhaltungstrieb ist bei uns ausgebildet - wir legen es nicht darauf an, uns umzubringen
Contra: - Die wahre Gefahr wurde erst spät erkannt
- Maschinen und Techniken müssen erst lange erforscht werden, bevor sie verwendet werden können - auch wenn sie für die Rettung unseres Planeten dienen sollen
- Das Ökosystem wurde durcheinandergebracht - durch Ausrottung anderer Tierarten, die wichtig sind, aber auch durch Medikamente, die ein längeres Leben ermöglichen
- Atomkriege sind möglich
- Viele Menschen leben einfach für sich - und denken nicht an die Umwelt
- Menschen sind zu bequem geworden - Unterhaltungselektronik, die Strom kostet und somit die Umwelt stark belastet, ist heute undenkbar
- Viel Geld, welches für den Umweltschutz benötigt wird, wird an anderen Stellen ausgegeben
- Unsere Sucht nach Bequemlichkeit hat uns komfortabnlere Fortbewegungsmöglichkeiten gegeben - deren Abgase sind eine riesige Gefahrenquelle
- Unsere Festlegung auf bestimmte Nahrungsmittel bereitet Probleme - 20% des ganzen Kohlenstoffdioxids wird durch furzende Kühe verursacht
- Typisches Denken der Menschheit: "Bis es soweit ist, bin ich tot - warum soll ich also auf meinen Komfort verzichten?"
Ich habe an dieser Stelle einfach mal ein paar Argumente gegeben. Wenn ich nun 3 Tage lang darüber nachdenken würde, könnten hier sowohl auf Pro, als auch auf Contra, 1000 Punkte stehen. Meine Meinung ist: Wir haben uns in einen Schlamassel reingeritten, aus dem wir so leicht nicht mehr herauskommen - ob die Welt dadurch zugrunde geht, kann niemand sagen - und auch ich möchte keine Vermutungen anstellen. Ich bin an der Stelle nicht sehr optimistisch, aber nichts ist festgelegt. Mittlerweile gibt es Maschinen, die aus der direkten Umgebungsluft CO2 rausfiltern können. Doch werden solche Maschinen auch genug filtern können? Wird man sie überall hinstellen können, wo es wirklich notwendig ist? Wird man dafür vor allem genug Geld haben? Es gibt unendlich viele Fragen, die ich hier dazu stellen könnte, doch hoffe ich, dass es noch ein paar andere Leute gibt, die sich dazu Gedanken machen. Zu guter Letzt kommt aber eine Frage, mit der viele hier wahrscheinlich nicht rechnen - doch um die man sich auch Gedanken machen muss: Albert Einstein war an der Entwicklung der Atombombe mit beteiligt. Eins seiner Zitate nach dem Abwurf der Atombomben war: Ich weiß nicht, mit welchen Waffen wir im dritten Weltkrieg kämpfen werden, doch im 4. Weltkrieg werden wir uns mit Stöcken und Steinen bewerfen. Wäre dies unsere Hoffnung? Ein Neuanfang der Entwicklung, in der sich die Erde wieder aufbauen kann, oder aber der endgültige Untergang?
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Re: Der Mensch - die Vollendung oder der Tod der Erde?
[Re: ]
- #1593251 - 07.10.2008, 23:00:31
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Beiträge: 4.423
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Die Tierarten starben langsam aus, das Ökosystem geriet aus dem Gleichgewicht, der Mensch entwickelte sich zu einer Mördermaschine - doch trotzdem gibt es uns noch und das Ende dauert noch einige Zeit. Könnte eine BILD Überschrift sein. Man sagt, dass es 5 Millionen Jahre dauern wird, bis die Sonne erlischt. In dem Fall würden wir alle erfrieren, da die Temperatur auf dem Nullpunkt ankommt. Doch kommen wir überhaupt so weit?
Sollte die Sonne keine Fusion mehr aufrechterhalten können, erlischt sie nicht einfach sondern ihr Gleichgewicht gerät ausser Kontrolle und wird sich gewaltig aufblähen und ihre Restenergie in den Weltraum schleudern, also wir erfrieren nicht sondern wir werden gegrillt. Ist jetzt aber auch nicht so wichtig. Albert Einstein war an der Entwicklung der Atombombe mit beteiligt. Eins seiner Zitate nach dem Abwurf der Atombomben war: Ne, Albert Einstein hat nie direkt an der Entwicklung mitgewirkt, er gab den direkten Anstoß durch einen Brief an Franklin D. Roosevelt in der er davor warnte das Hitler die Bombe will und die Konsequenzen verheerend sein werden. Als dann aber sich abzeichnete dass das 3 Reich noch lange weg war von der Bombe und die USA sie dann gegen zivile Ziele einsetzten bereute er zutiefst seinen Brief. Allgemein: Ich halte wenig von einer Misanthropen Haltung, Selbstkritik an uns Menschen ist immer von nutzen doch sollte sie eben nicht mit einer Misanthropen Ausführung einhergehen. Im übrigen leben wir nicht zu den schlechtesten Zeiten, wenn man zurück blickt war die Haltung des Menschen zur Umwelt schon deutlich krasser und zerstörerischer, hier hat nach meiner Meinung ein Lerneffekt eingesetzt. Lerneffekt heißt natürlich nicht gleich Utopia, doch das rein garnichts passiert und wir uns blind auf dem Weg ins Unheil befinden ist quatsch.
_________________________ Wie macht die Robbe? - owned owned owned..
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Re: Der Mensch - die Vollendung oder der Tod der Erde?
[Re: ]
- #1593372 - 08.10.2008, 09:44:14
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Beiträge: 10.279
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Die Antwort auf deine Frage ist wohl auch eher eine Lebenseinstellung und keine "einzig logische Erklärung".
Ich finde nicht, dass etwas wirklich aus dem Gleichgewicht geriet. Das klingt doch sehr negativ angehaucht. Genauso der Punkt, dass der Mensch eine Mördermaschine sei. Ich denke eher, dass sich der Mensch ganz "natürlich" durchgesetzt hat. Es sind schon viele Tiere/Tierarten VOR uns ausgestorben. Der Mensch hat sich irgendwann auch aus irgendeiner Konsequenz entwickelt. Wir erleben diese Zeit jetzt, in der es den Menschen mit vielen kognitiven Fähigkeiten gibt, nun auch mit. Wir forschen, denken, entwickeln uns weiter... und das wird erstmal immer so sein. Ob wir irgendwann wieder "ersetzt" werden, können wir nicht sagen... vielleicht ja durch Maschinen? zwinker
Wenn wir mehr Maschinen & Co. entwickeln, werden wir mit der Zeit sicher auch auf schadstoffärmere oder gar -freie Techniken kommen. Es passt m. E. einfach nicht mehr in die heutige Zeit, sich ewig zu Fuß oder auf Pferdekutschen fortzubewegen. Dafür muss heutzutage einfach Vieles viel schneller geschehen bzw. es ist einfach so. Das hat für mich nicht unbedingt was mit Bequemlichkeit zu tun. Man kann diesen Komfort/diese Bequemlichkeit ja auch ausgleichen (Sport o. ä.). Maschinen nehmen uns die Arbeit ab, lassen alles schneller geschehen.. wir sind schon auf Autos gekommen, die mit Erdgas fahren oder einen Hybridantrieb haben, was auf jedenfall schadstoffärmer als Benzin ist. Die Entwicklung wird auf jedenfall weitergehen und das nicht unmittelbar zum Negativen.
Würden wir eine neue Umgebung im Weltraum "einnehmen", würde die sich (auf Dauer) auch verändern. Ob positiv oder negativ.. wer weiß das schon. Auf jedenfall nachhaltig. So ist es mit der Erde ja auch schon immer gewesen. Nur im Moment merkt man die Auswirkungen/Veränderungen erst am Deutlichsten.
Ich sehe wirklich ernstzunehmende Gefahren wirklich bei Weltkriegen und der Atomenergie.. beides in Kombination ist natürlich auch möglich.
Ein "Neuaufbau" der Erde würde letztlich für mich bedeuten, irgendwann wieder an dem Punkt anzukommen, wo wir heute sind. Nicht unbedingt im selben Umfang und in derselben Zeit. Aber es würde nichts bringen. Ich finde, dass wir das beste aus unserem Leben machen sollen und bewusst mit sich selbst und der Umwelt umgehen sollten.
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Re: Der Mensch - die Vollendung oder der Tod der Erde?
[Re: ]
- #1594047 - 09.10.2008, 01:21:31
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Familymitglied
Registriert: 08.04.2003
Beiträge: 675
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Die Erde ist etwa 4,3 Milliarden Jahre alt, das ist mit Nullen ausgedrückt 4.300.000.000 Jahre. Der Mensch - eingeschlossen seiner Vorfahren, bevölkert diesen Planeten seit maximal 1 Millionen Jahre, der "moderne Mensch" seit etwa 10.000 Jahren.
Dividieren wir spaßeshalber mal die Zeitspanne, in der der "moderne Mensch" auf der Erde lebt mit der Zeit, die die Erde bereits existiert, so kommen wir auf einen Wert von ca. 2.33e-6 - positiv hochgerechnet. Um es mal gelinde auszudrücken sind das 0,000233% der Zeit, die die Erde bereits existiert.
Es ist anmaßend zu behaupten, dass die Erde den Menschen nicht überstehen würde. Ganz gleich wie katastrophal der Mensch auf sein Ökosystem einwirkt wird letzten Endes die Erde den Menschen überstehen, zumindest bis in etwa 6 Milliarden Jahren die Sonne ihren Vorrat an Wasserstoff aufgebraucht hat, mit der Fusion von Helium zu Kohlenstoff beginnt (ganz natürlicher Prozess) und sich somit zu einem sog. "roten Riesen" aufbläht, dabei sogar ihren Radius soweit ausdehnen wird, dass Merkur, Mars, Erde und Venus in ihr verdampfen, bevor sie selbst höchst wahrscheinlich in einer Supernova die Reste dieses Planetensystems dahinfegt.
Die Erde, also die Kugel, auf der wir um die Sonne rotieren, hat schon viel schlimmere Katastrophen erlebt als den Menschen. Es mag sein, dass wir uns selbst die Basis nehmen, indem wir unsere Umwelt verpesten und Ressourcen verschwenden. Letzten Endes wird es aber eine Erde nach dem Menschen geben. Wie weit wir die Erde, die "Welt", in der wir leben, selbst bestimmen - das ist Science und Fiction der Spezies Mensch, nicht mehr, nicht weniger.
Gruß Deep
_________________________ Reality- TV - da würgen sich sogenannte Stars lebende Maden rein und belanglose Aussagen wieder raus.
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