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Moderne Sklaverei - #1452632 - 20.04.2008, 19:45:45
Appollon
Nicht registriert


Ich hab nen interessanten Blog zu dem Thema gelesen und wollt mal eure Meinungen dazu erfahren.

Es gibt so viele Arbeiten, über die wir alle froh sind, dass wir sie nicht selber machen müssen bzw, dass sie gemacht werden. Zum Beispiel die Putzkolonne in Bürogebäuden, die Müllabfuhr, eben alles wofür sich andere "zu schade" sind.
Und diese Arbeiten werden mit den minimalsten Löhnen belegt.
Und die Menschen akzeptieren es.

Ich hab das mal in ne mehr oder weniger philosophische Frage gepackt:


Sind Sklaven Sklaven, wenn sie nicht wissen, dass sie Sklaven sind?

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1452640 - 20.04.2008, 19:51:29
Wacken Open Air
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Zitat:
Und diese Arbeiten werden mit den minimalsten Löhnen belegt.
Und die Menschen akzeptieren es.



Also städtische Müllfirmen zahlen meines Wissens keine Hungerlöhne, man hat da schon ein gutes Auskommen bei. Und man hat da auch einen sicheren Job.

Also sowas wie moderen Sklaverei , selbst philosophisch angehaucht, ist nicht mehr und nicht weniger als eine reißerische Darstellung - etwas, was ich nicht mag, ich steh eher auf eine vielschichtige, sachliche Herangehensweise an solche Themen.

Gehen wir mal davon aus, dass wir alles machen würden: Hausputz, Müllentsorgung, Rasen mähen - was wäre dann mit den Leuten? Sie haetten keine Arbeit. Dann wären sie arm dran. Wir brauchen also durchaus auch Leute, die diese Drecksarbeit machen, ist für beide Seiten von Vorteil.

Von daher sträube ich mich dagegegen, irgendwenn in unserer Gesellschaft als Sklaven darstellen zu lassen. Das Verharmlost doch nur, was Sklaven damals wirklich waren und sorgt für ein falsche Bild im falschen Rahmen.

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1452665 - 20.04.2008, 20:14:32
Appollon
Nicht registriert


Das war auch nur ein Beispiel.
So viel ich weiß bekommt eine Reinigungskraft nicht genug Geld um damit zwei Kinder ernähren zu können. Aber das kommt auch auf den Arbeitgeber an würd ich sagen.


Ich selbst würde das dennoch nicht als reißerische Darstellung sondern viel mehr als provokante Frage bezeichnen.


Aber diese Frage kann man auch weitreichender sehen. Oder allgemein beantworten, was du in deinem Post ja nicht getan hast.

Sind Sklaven Sklaven wenn sie nicht wissen, dass sie Sklaven sind?
Sind wir nicht alle in gewissem Sinne "Sklaven" (der Gesellschaft, der Norm, des Mammon)?


Ich will in keiner Weise die Vergangenheit herunterspielen, das Thema verharmlosen oder das Angedenken an die wirkliche Sklaverei schänden. Ich wollte nur eine provokante Frage stellen.
Das wollt ich noch gesagt haben.

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1452741 - 20.04.2008, 21:27:58
Wacken Open Air
Nicht registriert



Bitte, wenn man das Wort Sklaven in einem direkten Abhängigkeitsverhält definiert, dann sind wirs. Wir sind abhängig von der Gesellschaft, eher von der Gnade selbiger, abhängig vom Geld, welches die Welt heute gewissermaßen festlegt. Aber wo all dies mit Sklaventum verbindbar ist leuchtet mir weiterhin nicht ein.

Nicht jeder Abhängige ist auch ein Sklave dessen, wovon er abhängig ist. Oftmals ist es m.E auch so, dass wir unsere eigenen Sklaven und damit selbstverantwortlich sind, weil wir uns selber von etwas abhängig machen.

Ich hoffe dieser Großzusammenhang ist halbwegs nachverfolgbar und entspricht dem, was du haben wolltest, nicht inhaltlich, sondern als Reaktion auf deine Fragestellung. glücklich

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1453667 - 22.04.2008, 09:39:26
DB Devil

Registriert: 12.10.2004
Beiträge: 8.382
Wenn wir von der BRD sprechen, dann ist der Satz nicht provokant, sondern missachtet die Umstände, in denen wir leben.

Wird man hierzulande arbeitslos (und die Kündigung steht jedem frei), dann reciht das Geld um (bescheiden) zu leben. Man kann sich eine im internationalen Vergleich große Wohnung leisten; man kann sich ausreichend Essen und Kleidung leisten. Die Ansprüche sind nur zu hoch.

Hinblicklich dessen ist es einfach keine Provokation, Sklaverei zu sagen; es widerspricht den tatsächlichen Verhältnissen.

Diese Frage könte man jedoch getrost auf andere Länder übertragen; dort würde sie u.U. sogar zutreffen.
_________________________
"Never doubt that a small group of people can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has."

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1455053 - 23.04.2008, 19:28:03
Comicgirl
Nicht registriert


Ich kenn jemanden dem sein traumjob ist bei der müllabfuhr zu arbeiten. er hat mir erzählt er kassiert da ganz schön viel geld.

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1458498 - 27.04.2008, 18:33:00
Bluephoenix1982
​Chris

Registriert: 10.08.2005
Beiträge: 5.870
Ort: Duisburg/Ratingen
Wie bereits geschrieben wurde, war es halt ein schlechtes Beispiel...

Aber sogesehen sind wir doch alle Sklaven, besonders in der heutigen Zeit, wo wir psychodruck ausgesetzt sind...

Definition von Sklaverei:

-Hunger bis garkeine Löhne
-Ungesund
-schlechte bis keine Medizinische unterstützung
-Gewalt
-Unterdrückung

Moderne:

-Als Neuling Gewallt psychisch ausgelassen
-Krankheiten werden unterdrückt, aus Angst den Job zu verlieren
-Überstunden
-Mindestlöhne
-usw..
_________________________
Der einzige Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst ein solcher zu sein.

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1460368 - 29.04.2008, 22:21:02
das Felipe
Nicht registriert


Im Grunde sind wir alle Sklaven des Systems.

Keine Sklaven wären wir, wenn wir absoulte Freiheit erlangen könnten, aber da wir von jeder noch so kleinen Kleinigkeit beeinflußt werden, bleibt dies eine Utopie.

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1468077 - 09.05.2008, 22:02:22
Kayako
Nicht registriert


Zitat:

Im Grunde sind wir alle Sklaven des Systems.

Keine Sklaven wären wir, wenn wir absoulte Freiheit erlangen könnten, aber da wir von jeder noch so kleinen Kleinigkeit beeinflußt werden, bleibt dies eine Utopie.


Ein Fisch der ganz normal im meer lebt kann auch nicht aus dem wasser raus, hat also keine Absolute freiheit, ist dieser Fisch nun für dich auch ein Sklave?
Absolute freiheit wäre Transzendenz

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1468698 - 10.05.2008, 20:29:52
magickreatur
Nicht registriert


Als Arbeiter der Müllabfuhr bekommt mein 2600€ Netto im Monat,
kam bei Galileo,
also für mich keine Sklaverei.

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1470623 - 13.05.2008, 17:45:13
Appollon
Nicht registriert


Zitat:
Zitat:

Im Grunde sind wir alle Sklaven des Systems.

Keine Sklaven wären wir, wenn wir absoulte Freiheit erlangen könnten, aber da wir von jeder noch so kleinen Kleinigkeit beeinflußt werden, bleibt dies eine Utopie.


Ein Fisch der ganz normal im meer lebt kann auch nicht aus dem wasser raus, hat also keine Absolute freiheit, ist dieser Fisch nun für dich auch ein Sklave?
Absolute freiheit wäre Transzendenz


Im Grunde genommen kann ein Mensch auch ohne Transzendenz absolute Freiheit erlangen.
Aber eben nur für sich selbst.
Man darf ja alles tun was man will, man muss nur mit den Konsequenzen zurechtkommen.
(Was mich jedoch zu der Frage bringt: sind Regeln und Konsequenzen der "Feind" der Freiheit?)

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1471622 - 15.05.2008, 07:40:31
Kayako
Nicht registriert


stimmt, wenn man etwas tun kann und danach eins auf die mütze kriegt ist das was ganz anderes als wenn man etwas nicht tun kann (weil man z.b. in ketten gelegt ist)
traurig

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Re: Moderne Sklaverei [Re: ] - #1504881 - 21.06.2008, 09:16:27
Wolkenmops
Nicht registriert


Zitat:
Ich hab nen interessanten Blog zu dem Thema gelesen und wollt mal eure Meinungen dazu erfahren.

Es gibt so viele Arbeiten, über die wir alle froh sind, dass wir sie nicht selber machen müssen bzw, dass sie gemacht werden. Zum Beispiel die Putzkolonne in Bürogebäuden, die Müllabfuhr, eben alles wofür sich andere "zu schade" sind.
Und diese Arbeiten werden mit den minimalsten Löhnen belegt.
Und die Menschen akzeptieren es.

Ich hab das mal in ne mehr oder weniger philosophische Frage gepackt:


Sind Sklaven Sklaven, wenn sie nicht wissen, dass sie Sklaven sind?


Es stimmt Einerseits, daß Alle froh sein können, daß solche Arbeiten verrichtet werden.
Von WEM werden solche Arbeiten jedoch verrichtet.
Es sind meist Menschen mit sehr einfachem Bildungsstand oder oftmals gar keiner schulischen Ausbildung.

Diese Arbeiten wurden demzufolge lohntechnisch enger bemessen.
Soweit sogut.

ABER.
Die massenhafte Intergrierung von sozial schwachen und bildungstechnisch schwachen ausländischen Termini bewirken, daß die Bevölkerungsschicht mit bildungsarmer Klassifizierung wächst und wächst.
Das fürht zu immer mehr Arbeitslosen.
Warum.

Ganz einfach.
In hessen zum Beispiel ist man sogar schon ohnmächtig gegenüber der nicht bildungswilligen bzw bildungunfähigeren Schulanfängern, sodaß man nun sagt; egal ob Derjenige Deutsch kann, einen geraden Strich malen kann, seinen namen weiß oder aber nichtmal weiß, daß eine viereckige Form nicht in eine runde öffnung paßt, dieses kind wird eingeschult.

Das führt zu lerndifferenzen innerhalb der Klasse. Diese schwächeren "Schüler" werden die lernbereiten Schüler aufhalten, reflektierend dazu werden die klassenziele nicht mehr erreicht werden, und ALLE Schüler werden darunter zu leiden haben bildungstechnisch.

Es ist jetzt bereits so, daß es Schulen mit einem bildungsschwachen Anteil von über 80% gibt. jeder kann sich vorstellen, daß es diese Schüler nicht leicht haben werden,eine Ausbildungsstelleoder einen Arbeitsplatz zu finden. (sofern sie es überhaupt wollen)

Für die Meisten dieser Jugendlichen kommt nach der Schulebis zum 18ten lebensjahr nur eine Option in Frage:
BVJ (Berufsvorbereitendes Jahr (Jahre) und dann Hartz IV.

Die Masse der Arbeitslosen wächst also kontinuierlich ja geradezu expotential mit den massenhaften bildungstechnisch unfähigeren oder unwilligen Einwanderern.

Diese wachsende Arbeitslosenquote indes sorgt eben für Dumpinglöhne seitens des Staates oder privater Firmen, weil einen bildungsschwachen Menschen keine 1000 Euro Lohn in die Hand gedrückt werden.
Das ist klar verständlich seitens der privaten Dienstleistungsbetriebe.

Was mir aber unverständlich ist, ist die Tatsache, daß die Politiker dieses Landes ob der katastrophalen Entwicklung seitens ihrer meistens gar nicht vorhandenen Einwanderungskritiken völlig lethargisiert dastehen und fröhlich damit fortfahren, die sozialen und schulischen Grundpfeiler dieses Landes immer weiter abzuschneiden.


Indes fahren diese Politiker immer weiter damit fort, deswegen höhere Steuern einzuführen, höhere Lohnnebenkosten zu stabilisieren. das führt zu noch weniger Umsatz in der Wirtschaft und zu noch höheren Steuern, während die bildungstechnisch verarmte Bevölkerungsschicht wächst und gedeiht.

Diese wächst und gedeiht DURCH das Sozialsystem, daß kriterienlos ALLEN zur Verfügung steht, sei es den deutschen familien oder aber den bildungsschwachen- bzw unwilligen Zugezogenen.
DAS ist der Fehler.

Soziale Hilfe MUß gekoppelt sein am EIFER Derer, die diese Sozialleistungen erhalten. Nur SO kann sichergestellt werden, daß die bildungsarme Bevölkerungsschicht nicht weiterhin wächst und gedeiht und in den Schulen die Lernwilligen nicht von den Unwilligen aufgehalten werden.

Hierbei tragen sicherlich auch Gründe seitens der Eltern der unwilligen oder unfähigeren zugezogenen Schüler eine wichtige wenn nicht sogar epochale Verantwortung.

In vielen zugezogenen Familien wird nur in der Heimatsprache gesprochen. Deutsch wird nur in der Schule gesprochen, auch der soziale und der mentale Hintergrund seitens der Eltern spielt bei der Willigkeit des Kindes zumlernen eine große Rolle.

Mit der derzeitigen politischen narrhaften Unsinnspolitik werden somit die Arbeitslosen der späteren Jahre gefördert.

Indes tun die Politiker, ohnmächtig ob der Entwicklung, 1 Eurojobs anberaumen, nachdem man durch diese Narrenpolitik den Einzelhandel und die betriebe der Mittelschicht (welche den größten Anteil und somit die Hauptlieferer für Arbeitsplätze darstellten) boykottierte durch zu hohe Steuerlast, und tut nun diese Menschen, die man mittellos machte, durch 1Euro-Jobs "versklaven" und sie abhängig macht von einem System, daß die Kontroll- und Lenkerpolitik ansich darstellt.

Indemman die Menschen von der Politik abhängig macht, beraubt man sie auch jeglicher Eigenentscheidungs- und Eigenverantwortlichkeit; d.h. diese menschen werden zu Objekten, die man steuern kann.
Daneben tun Scheininformation und Desinformation seitens der regierenden ihr Übriges, um diesen Zustand aufrechtzuerhalten und die Leute nehmen alles ohne Murren hin, weil ihnen eine völlig entstelle Realität suggeriert wird.

Die menschen, die zuziehen und Eifer mitbringen,ihre Situation zu verbessern, weil sie NICHT von sozialer Seite unterstützt werden möchten, sind hier im großen Nachteil, denn sie werden von den Dienstleistungsfirmen (Putzkollonnen) mit Niedrigstlöhnen eingestellt, weil diese Menschen keine Lobby haben. Dazu kommt, daß deutschstämmige Menschen meist größte Probleme bei manchen Dienstleisterern haben eingestellt zu werden, da sie dem deutschen Arbeiter bislang einen Tariflohn zahlen müßten und jetzt halten wir noch fest, daß die meisten Dienstleisterer ihre Arbeiter "in Schach" halten, gerade weil es so viele Arbeitslose gibt und sie die Stelle bei Murren des Arbeitnehmers sofort umbesetzen könnten.

Das Alles spielt sich aber längstens nicht mehr nur in der Dienstleistungsbranche ab, auch weitere Branchen wie der Einzelhandel (und die gesamten Mittelbetriebe) z.B. sind schon Opfer dieser Wirtschaftselitegerichteten Narrenpolitik geworden, die darauf abzielt, größtmöglichen Profit aus der Wirtschaft abzusaugen, um politisch eigenverantwortliche Fehler zu kaschieren (einzudämmen) und fröhlich fortfahren zu können wie bisher, weil man es eben nicht besser weiß oder aber nicht besser wissen möchte.

Ich tendiere zu Letzterem.

Und um Deine Frage zu beantworten schlußendlich:

Wer an dieses politische System gekoppelt wurde, wurde gleichsam zum Sklaven dieser Politik. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch mental durch den von Politikern in den Medien suggerierten Mainstream, den die Menschen als Wahrheit aufsaugen.


Gruß Wolkenmops

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