Muahaha, das ist sowas von mein Thema! ^^ Bei uns in der Familie wird Traumdeuten von Mutter zu Tochter weitergereicht, und abgesehen davon hab ich durch Deutschunterricht, Psychologieunterricht, praktische Erfahrung und viel Beschäftigung mit dem Thema schon Antworten auf viele der hier aufgeworfenen Fragen erhalten können.
Zuerst zu zwei körperlichen Phänomenen während des Träumens.
Da wäre der typische Fall-Traum, eine Traumart, die fast jeder mindestens einmal erlebt. Man fällt im Traum, prallt aber nicht auf sondern erwacht stattdessen.
Das hat etwas mit einer lustigen Eigenart des Körpers zu tun. Dieser orientiert sich nämlich stark über den Tastsinn in unserer Welt. Dadurch, dass wir uns in ihr Bewegen, verändern sich die Reize ständig, die auf unsere Haut einwirken, was unser Gehirn dafür benutzt, unsere aktuelle Position festzustellen. Wenn wir also z.B. liegen, erkennt unser Körper das an den Berührungen unseres Bettes.
Dadurch, dass man sich aber gerade in der Einschlafphase, besonders wenn man nur sehr sehr langsam einschläft, nicht bewegt, kann der Körper keine neuen Reize über die Haut empfangen. Darum bildet er sich ein, es gäbe keine Ursache für die Reize und bietet uns im Traum die einzige dafür passende Erklärung: den freien Fall, der einzige Zustand, indem wir nichts berühren. Wenn dann, als Reaktion auf dieses Traumbild, eine körperliche Zuckung entsteht, werden die über die Haut eingehenden Reize mit einem Schlag wieder wahrgenommen und das Körpergefühl wird wieder hergestellt - das ist auch das merkwürdige Gefühl, mit dem man aus solchen Träumen erwacht.
Zum Zweiten die völlige Lähmung des Körpers im Traum. Sicherlich hat die auch oft symbolische Bedeutung. Häufig geht sie jedoch auch daraus hervor, dass der Träumer noch zu einem geringen Teil wach ist, also noch Reize aus seinem Körper empfängt. Nun tritt aber während des Schlafes früher oder später, gerade während der Traumphasen, ein Phänomen auf, dass sich "Schlaflähmung" nennt (im Mittelalter wurde das auch oft als "Alpdruck" bezeichnet): Der Körper schüttet einen Botenstoff aus, der die Muskeln lähmt, damit man sich nicht durch zu heftige Bewegungen im Traum in Gefahr bringt oder selbst weckt (was bei dem vorher erklärten Phänomen der Fall ist, da dort der Stoff meist noch nicht ausgeschüttet wurde). Ist das Bewusstsein nun noch mindestens partiell wach, nimmt man diese Lähmung wahr und sie überträgt sich auf den Traum.
Vielleicht kennt ihr das Phänomen auch daher, wenn ihr von Schmerzen oder einem juckenden Insektenstich aufwacht, aber trotzdem halb in eurer Traumwelt verhaftet seid und nicht wirklich in der Lage seid, euch groß zu bewegen.
Nun zu den Hellseherträumen.
Jeder Mensch hat, wie eine afrikanische Medizinfrau die hierzulande als Afrofriseuse arbeitet, meiner Mutter mitteilte (und wie ich auch schon öfters aus Literatur und von Esoterikern erfahren habe) ein hellseherisches Potenzial. Bei so ziemlich jedem (!) Menschen entäußert sich das mindestens einmal im Leben in solchen Träumen, die die Zukunft voraussehen. Das geschieht für gewöhnlich nur in bestimmten Phasen, wenn die äußeren Faktoren dafür günstig stehen. Bei manchen Menschen bedeutet das, dass sie sich in tiefer Trauer befinden, bei manchen innere Unruhe, bei manchen ist der benötigte Status auch einfach der Normalzustand. Man kann diese Fähigkeit natürlich trainieren und sie dadurch später durchaus auch im Wachzustand nutzen. Wie das aber geht, das fragt am besten eine Medizinfrau, Hexe oder einen Druiden oder Schamanen, denn leider haben meine Mutter und ich diesen Zeitpunkt verpasst und daher haben wir keinen blassen Schimmer davon. *g*
Ich persönlich betrachte den Traum als eine Art Spiegel für den wahren Menschen, das wahre Innere. So wie es Spiegel für unser Äußeres gibt, die unsere Oberfläche reflektieren und zurückwerfen tun Träume dies mit unseren Seelen, indem sie deren Spiegelbilder an das anpassen, was wir wahrzunehmen gewöhnt sind.
Wie die Spiegel in der Realität werfen sie aber auch zwangsweise einen Ausschnitt unserer metaphysischen Umgebung zurück. Ich denke, man kann die Fähigkeit erlangen, diese Spiegelbilder der Umgebung von dem eigenen zu trennen und es genauer zu betrachten, was mit Sicherheit einen interessanten Einblick in die Innere Wahrheit über unsere Welt bietet.
Vielleicht ist das aber auch nix für Menschen. ^^
Falls noch jemand einen Traum hat, der ihm nicht mehr aus dem Kopf geht, ich biete mich gern dafür an, mich mal an der Deutung zu versuchen. Allerdings sind Träume so individuelle Spiegelbilder der Seelen, dass mir die Bedeutung von manchen nunmal fest verschlossen bleibt, tut mir leid.
Aber ansonsten - schreibt mich ruhig mal bei MSN deswegen an:
Yuukitoshiha@web.dePS: Was allgemeingültige Listen mit Traumsymbolen angeht, vor allem die Freudsche Version: Schmeißt sie weg. Dafür sind Träume zu individuell und nach einem Vortrag über Freuds Ansichten zu dem Thema dient mir das Buch "Traumdeutung" von ihm nicht umsonst nur als Podest für meinen Monitor. ;3