Zitat:

Das ist aber etwas anderes. Du kannst entscheiden, ob du dann weiterleben möchtest oder nicht.


Wenn ich so eine extreme Erbkrankheit haben würden, wäre ich sicher auch froh gewesen, nicht zu leben. Und da wäre es dann besser, wenn die Eltern schon vorgegriffen hätte, denn sich selbst umzubringen würde ich nicht können (obwohl ich nicht am Leben hänge). Meine anderen Beispiele dienten nur dazu, um zu verdeutlichen, das nicht jeder den Tod als sowas schlimmes sieht, wie du es tust. Und eben deshalb würde ich es auch akzeptieren, wenn ich als ein Kind mit schlimmen Genfehlern getötet worden wäre.

Im übrigen kann ich beim Koma auch nicht direkt selbst entscheiden, ob ich weiterleben will oder nicht, insbesondere wenn ich vorher keine entsprechende Erklärung abgegeben habe. (Aber selbst in dem Falle könnte ich es nicht direkt selbst entscheiden ^^) Und auch bei einem Unfall kann ich nicht selbst entscheiden, ob ich dabei natürlich sterbe oder nicht.


Wie gesagt, kommt es aber auch auf die Krankheit an, deren Verlauf ich hier nicht genau kenne - sollte mit der Medizin ein schmerzfreies, einigermaßen normales Leben möglich sein, dann ist eine "Vorbeugetötung" natürlich ungerechtfertigt. Ist es aber so, dass die Krankheit auch mit der Medizin so gut wie garnicht in den Griff zu kriegen ist, dann finde ich eine Tötung OK.

Zitat:
Weil WIR entscheiden würden, ob es stirbt oder nicht, und nicht das Kind. NIEMAND darf über das Leben anderer entscheiden.


Man könnte das Kind auch ohne unnatürliche Unterstützung leben lassen, dann würde es auch sterben, aber man hat es nicht direkt entschieden ^^ Und da ist die zweite Variante doch besser, ein schnellerer und schmerzfreierer Tod.


Zitat:
'Ausgrenzung' ist also normal/menschlich? Und ich dachte das wären nur Ausnahmefälle.


Ausgrenzung allgemein, keine Ahnung. Aber Ausgrenzung von Leuten, die "nicht gesund" sind schon. Das ist nunmal eine natürliche Schutzreaktion.

Zitat:
Oh Gott, die Menschheit muss noch viel über Nächstenliebe erfahren.


Nur weil ich das behaupte, heißt es nicht, dass ich andere Menschen nicht akzeptiere. Im Gegenteil, ich helfe sehr gerne anderen und höre ihnen zu bzw. helfe ihnen. Ich könnte mir auch gut vorstellen, das beruflich zu machen, mein Praktikum mache ich jedenfalls übrigens in einem psychosozialem Zentrum.


Bearbeitet von vW2 (13.12.2007, 13:49:42)