Das Kleinkind beweist eher, dass es nicht nötig ist, ein Konzept von individueller Existenz zu haben, um zu existieren. Es existiert in einer Welt ohne Trennung, was nicht "irre" ist, sondern allenfalls naiv (gleichzeitig aber auch für Menschen wie z.B. mich, die an der Getrenntheit des Ichs irre werden, eine tiefe Sehnsucht darstellt).

Verstörend bzw. "irre machend" würde es erst dann werden, wenn du 1. bereits ein Konzept von getrennter Ich-Identität hast, 2. dieses positiv bewertest, und 3. dieses Konzept dann durch irgendwas zum Zusammenbruch gebracht wird.

Ein Kind, das blind geboren wird, wird auch keine visuelle Wahrnehmung vermissen, weil es überhaupt kein Konzept davon hat, was ihm da "fehlt" - im Gegensatz zu dem, das später durch Unfall oder Krankheit blind wird.