Ich frag mich, wie du "freien Willen" mit dem Glauben an Gott vereinbarst. Wenn Gott den gesamten Ablauf der Zeit in einem Augenblick überschauen kann, ist der Ausgang jeder "Entscheidung" im Vorhinein klar. Und wenn er das nicht kann, ist er wohl kaum Gott...

Damit der "freie Wille" hinfällig wird, muss Gott nicht mal als Mikromanager eingreifen. Es reicht, beim Urknall gewisse grundlegende Naturgesetze, darunter auch das der Kausalität innerhalb eines (wahrgenommen) linearen Zeitrahmens, aufzustellen, und presto - das Universum läuft auf unausweichlich vorgegebenen Bahnen ab wie ein Uhrwerk.

Es gibt niemals Alternativen; jeder tut das, was er aufgrund all dessen, was zuvor geschehen ist, nun zwangsläufig tun muss, und lässt das, was er aufgrund der Vorgeschichte lassen muss. Kein Iota Abweichung vom Drehbuch. Wir bilden uns nur ein, "freien Willen" zu haben, weil uns der Überblick über sämtliche unsere "Entscheidungen" determinierenden Faktoren fehlt - und zudem ein Untercluster dieser Faktoren dazu führt, dass den meisten von uns die Illusion "freien Willens" angenehmer erscheint als die Anerkennung dessen, determiniert zu sein => wir wollen nicht daran glauben, die Marionetten zu sein, die wir sind...