Hallo Leute,

ich mache mir seit einigen Monaten ueber das Thema 'Minimalismus' Gedanken und bin auch dabei es Stueck fuer Stueck in meinem Leben umzusetzen.
Was es genau ist, mag ich hier nicht im Detail ausfuehren (wer sich darunter nichts vorstellen kann, findet auf Wiki o. YT etliche Videos/Artikel dazu), da jeder fuer sich entscheiden soll was es fuer ihn bedeutet, diesen Schritt zu gehen und was er unter diesem Begriff versteht. Ich schneide es kurz an.

Angefangen hat alles vor einigen Monaten, als ich einen kleinen Artikel in der NEON zu lesen bekommen habe, da haben zwei Personen aus ihrer Sicht erzaehlt, wie sie es mit den anhorten von Sachen angehen. Pro/Kontra quasi.
Und ab da habe ich mir mehr und mehr Gedanken darueber gemacht und mir im Internet viele Artikel, Blogs und Videos auf Youtube angeschaut. Wow, jeder definiert es anders. Da gibt es Leute, die sich es zur Aufgabe gemacht haben mit nur max. 50 Dingen zu leben und andere wiederum misten einfach radikal aus, ohne sich dabei das Ziel zu setzen, wie viele Sachen es nun am Ende sein sollen, die sie behalten.
Wir leben in einer Gesellschaft, wo viel, wirklich extrem viel konsumiert wird. Wo uns eingeredet wird, dass wir viele Dinge brauchen, um gluecklich zu sein/werden. Wie oft habe ich es an mir beobachten koennen oder bei Freunden, dass man Sachen gedankenlos einkaufte oder man der Meinung war "Koennte-ich-ja-irgendwie-irgendwann-irgendwo-gebrauchen". Dieses Phaenomen kennen sicherlich viele bei Klamotten. Und dann ist das große Ausmisten angesagt, weil man sich oft dachte "Woah! Muss ich haben". Kein oder einmal angezogen. Fertig.

So, vor einigen Monaten bin ich umgezogen und da wurde mir klar: "sch..., du besitzt echt viel Kram und irgendwie hast du vieles seit Jahren nicht mehr genutzt. Yeah. Und das alles musst du jetzt in Kartons einpacken, mitschleppen, auspacken, einraeumen, pflegen, was auch immer ... das voellige Durcheinander. Super. Stress. Unwohlsein." - Nun, ich habe ewig gebraucht, um irgendwie einigermaßen Ordnung zu schaffen, auch, weil ich oft gar nicht wusste, wohin mit dem ganzen Zeug. Und dann fing es an .. ich habe mir meine komplette DVD/Buecher/CD/Manga-Sammlungen angeschaut. Ja, ich wollte damals so viele DVDs und Co. besitzen, sammeln, sie mir anschauen, weil sooo toll und ach, ist doch super, wenn man seine Lieblingsserien daheim hat, als Sammlung. Besitz. Und Freunde die es sehen und sich denken: 'Wow, was fuer eine geniale Sammlung!!! Das und das mag ich auch, wir haben ja die gleichen Interessen und das sieht man ja auf einen Schlag. Du bist wirklich jemand der die Sachen liebt, weil du sie besitzt/sammelst'. - Ganz grob jetzt!!

Also habe ich mir vorgestellt wie es waere, wenn ich genau diese Sachen verkaufen/verschenken wuerde. Was wuerde schlimmstenfalls passieren? Richtig .. NICHTS! Ich waere einfach mega viel Zeug los, haette auf einen Schlag sehr viel Platz daheim fuer andere Dinge, Dinge die ich WIRKLICH nutze. So, naechste Frage: "Aber, aber .... ich will die Serien schauen und die Musik hoeren .. und eh, Buecher nochmal lesen?" - Kein Prooobleeeem! Wozu gibt es Seiten wie Netflix? Oder Freunde, die selbst die totalen Serienjunkies sind und mir ihre Filme ausleihen wuerden? Die Bib, wo ich mir Buecher ausleihen kann? Spotify oder andere Seiten, die Musik anbieten? Gut, naechster Gedanke: "Aber .... ich habe sooooooo vieeeeel Geld ausgegeben!!!" - Ja, hast du, und trotzdem gammelt das ganze Zeug hier, du nutzt es nicht mehr, es nimmt Platz ein und du denkst ernsthaft darueber nach dir neue Moebelstuecke zu kaufen, um noch mehr Stauraum zu schaffen .. GRANDIOS! Was fuer eine tooollle Idee.

Meine Buecher bin ich los. Meine DVDs bin ich los. CDs auch. Mangas demnaechst auch. Gewisse Klamotten auch, Schminkzeug auch, stark reduziert. Schnick Schnack den man dann gerne in Schubladen verstaut oder die im Dachboden/Keller gelagert werden, auch. Weg. Das Geld was ich dafuer bekomme habe, habe ich fuer wichtigere Dinge zurueckgelegt. Obwohl es mir hier nicht primaer darum geht Geld zu sparen, nein, sondern mich von Dingen zu trennen, die ich mit mir rumschleppe, die keinerlei Verwendung mehr haben.

Und wie macht man es nun mit Dingen an denen man emotional haengt? Nun, wenn Sachen da rumliegen, nicht genutzt werden, was ist das dann bitte fuer eine Art Wertschaetzung? Wobei auch da jeder fuer sich entscheiden muss, was er damit anstellt. Ich persoenlich finde es auch schade, wenn Menschen sich da ein schlechtes Gewissen machen, wenn es um Geschenke geht. Das sie sich nicht trennen wollen, weil sie sich verpflichtet fuehlen diese Dinge zu behalten. Da gibt es bestimmt auch genug tolle Alternativen was man tun kann, um es nicht mehr daheim zu horten.

Wie weit ich selbst gehen werde, weiß ich nicht. Und ich will auch nicht dieses Ziel haben mit nur max. 50 Dingen im Leben klarzukommen, sondern will fuer mich selbst entscheiden wie weit ich gehen will, was mir gut tut, was ich als zu viel empfinde. Eine Art "Aufraeumen fuer die Seele". Und, weil ich sehr praktisch veranlagt bin und mich das beim Umzug schon tierisch genervt hat. Ich kann mir gut vortstellen, dass ich noch mehrmals umziehen werde und nochmal will ich mir so viel Stress nicht antun.

Letztendlich: leben und leben lassen. Jeder wie er mag.

Habt ihr euch schon mal Gedanken darueber gemacht und waere es was fuer euch oder mistet ihr auch regelmaeßig aus, weil ich nicht so viel Schnick Schnack braucht. Wie konsumiert ihr? Und was ist euch wichtig? Pro? Kontra?

Hier einige Links, die ich interessant finde und einige YTuber:

Beckmann - Verzicht auf Konsum:
https://www.youtube.com/watch?v=wGjufZjX3TQ

Diie Jule:
https://www.youtube.com/watch?v=B-nI7_0K5uE

Francis Goes Minimalist (ihre Videos finde ich klasse! Kann ich jedem empfehlen, unabhaengig davon, ob man es nun umsetzen mag oder nicht):
https://www.youtube.com/channel/UCCAfS6AGlSOf5-lL486Ochw/videos

Weniger ist mehr Vom Trend, mit Nichts glücklich zu sein: (da geht es etwas heftiger zu, mit nur 50 Dingen usw.)
https://www.youtube.com/watch?v=1rXqw8LX1nA