Pferd


1. Haltung

Die meisten Pferde leben in Ställen. Diese Pferdeställe können sehr verschieden aussehen. Aber für alle Pferde gilt gleichermaßen: Sie können sich in einem Stall nur wohlfühlen, wenn ihre natürlichen Bedürfnisse respektiert werden.

Was Pferde zu ihrem Wohlbefinden brauchen:
- genügend frisches Wasser
- leistungsgerechtes Futter
- so viel Licht und Sonne wie möglich
- frische Luft, aber keinen Durchzug
- Kontakt zu anderen Pferden
- genügend Auslauf und Bewegung
- einen regelmäßigen und doch abwechslungsreichen Tagesablauf

Pferde in Boxen
Die meisten Pferde werden in Einzelboxen gehalten. Diese Haltungsform ist typisch für Reitervereine oder Reitställe, in denen Pferde vieler verschiedener Besitzer stehen.
Pferde sind nicht gerne den ganzen Tag in einer Box eingesperrt. Sie möchten gern etwas von ihrer Umwelt sehen. Daher haben die meisten Boxen ab der halben Höhe Gitterstäbe, durch die die Pferde durchschauen und mit ihren Nachbarn Kontakt aufnehmen können. Außenboxen haben große offene Fenster oder teilbare Türen, durch die die Pferde ins Freie schauen können. Früher wurden Acker- und Kutschpferde, die den ganzen Tag über in Bewegung waren, im Stall oft in Ständern angebunden. Unsere Reitpferde haben schon in solchen Ställen zu wenig Bewegungsfreiheit.


2. Ernährung

Bei der Pferdefütterung sind die individuellen Bedürfnisse eines jeden Tieres zu berücksichtigen. So haben Fohlen und Jungpferde sowie tragende und säugende Stuten einen deutlich erhöhten Eiweißbedarf, bei Sportpferden sollte hingegen auf den Einsatz von besonders energiereichen Futtermitteln geachtet werden und bei älteren Pferden muss auf die geringere Futterverwertbarkeit Rücksicht genommen werden. Besondere Aufmerksamkeit verdient auch die Mineralstoffversorgung, da es hier oft zu Mangelerscheinungen kommt. Neben den traditionellen Futtermitteln Stroh, Heu und Hafer und der zunehmenden Verwendung der Fertigfuttermittel werden auch andere Erzeugnisse eingesetzt:
zB: Luzerneheu, Grünmehle, Gras/Maissilage, Mais, Gerste, weizenkleie....

Trotzdem sollte man bei der Fütterung stets beachten, dass Rau- und Kraftfutter ausgewogen kombiniert werden. Das Raufutter (Stroh und Heu) ist für die Intakthaltung der Bakterienkulturen im Darmtrakt des Pferdes wichtig. Pferde benötigen täglich frisches Wasser. Die Menge hängt in hohem Maß von Witterung, Fütterung und Gewicht ab und kann bis zu 50 Liter am Tag betragen.


3. Beschäftigung

Bewegung an der frischen Luft
Am liebsten leben Pferde vom Frühjahr bis spät in den Herbst in netter Pferdegesellschaft aus der Weide. Dort wächst ihnen verlockendes Futter direkt vor der Nase und sie können fressen, dösen, laufen, spielen oder schlafen ganz wie sie wollen.
Alle Pferde, ob jung oder alt, ob Zirkuspony oder Turnierpferd, fühlen sich auf der Weide zu Hause - so wie ihre Vorfahren, die Wildpferde, in der weitläufigen, grasbewachsenen Steppe zu Hause waren.
In einem Auslauf oder Paddock mit befestigtem Untergrund können sich Pferde zu jeder Jahreszeit nach Lust und Laune an der frischen Luft bewegen. Auch auf der Weide oder im Auslauf sind Pferde nicht gern allein. Aber nicht alle Pferde vertragen sich miteinander.
Vorsicht, wenn fremde Pferde sich auf der Weide begegnen. Sie klären erst einmal, wer der Stärkere ist. Sie können sich dabei verletzen, besonders, wenn sie beschlagen sind. Wenn Pferde sich erst einmal zu einer Herde zusammengeschlossen haben, fühlen sie sich in der Gemeinschaft wohl und sicher. Fohlen brauchen das Leben in einer Pferdeherde, um ungestört aufwachsen zu können.