Hmm, ich hab lange überlegt, ob ich diesen Beitrag schreiben soll. Wir führen hier aber eine allgemeine Diskussion und deshalb poste ich ihn mal.

braveone,

danke für Deine realistische Einschätzung, die mir trotz der Widrigkeiten auch etwas Mut macht.

Ein wichtiges Thema, wie festgestellt wurde, ist die Prävention. Dazu bedarf es nicht nur der Aufklärung, sondern auch Schritten, die möglichst automatisch schon einen gewissen Sicherheitsstandard geben. Teile dieser Präventivmaßnahmen wurden bereits erfolgreich eingeleitet, über ihre genaue Beschaffenheit darf und würde ich hier sicher keine Auskunft geben, sie helfen jedoch bereits bei der Entscheidungsfindung und bei der Bewertung/Einschätzung eines Falles.

Hier spreche ich mal für mich in Bezug auf das von braveone gesagte:

Wie Du sagtest wäre es eventuell von Vorteil, früher als bisher unsere jungen User auf die Gefahren, die das Internet mit sich bringt, aufmerksam zu machen. Ich denke, eventuell sollte man da noch früher ansetzen oder ich könnte mir zumindest vorstellen, dass eine Autorisation eines schutzbefohlenen Nicks über die Eltern, die im Gegenzug ein Informationsblatt zu diesen Gefahren erhalten und es als gelesen abzeichnen müssen, gegeben werden könnte.

Damit wäre sicher kaum ein kindlicher User hier zufrieden, beschränkt es doch die Selbstbestimmung. Man muss dies ja auch nicht wie einen Internet- Supergau darlegen: Einige junge User wissen sich sehr wohl gut gegen diese ungewollten Elemente zu wehren, bei anderen ist da noch erheblicher Klärungsbedarf.

Aber spinne ich den Gedanken mal weiter: Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht:

- Ein Kind unter 14 Jahren kann erst mit der Einverständnis der Eltern und ihren damit ausdrücklich gegebenen Aufsichtspflicht und Aufklärungsarbeit den Chat betreten

- Die Eltern müssen dem Kind durch ihre Einverständniserklärung mit dem Personalausweis und ihrer email- Adresse/wenn keine email vorhanden ihrer Adresse die Zustimmung geben. Diese Daten sind der Administration streng vertraulich - also eventuell nur der Chatleitung und dem APT - zugänglich

Das würde wenigstens einige Probleme lösen, aber gleichzeitig weitere schaffen.

Gelöste Probleme wären eventuell folgende:

- Eltern werden über die Handlung ihrer Kinder aufgeklärt, sie verpflichten sich zudem, mit Kindern über etwaige Gefahren zu reden, womit diese wiederum bei einer drohenden Gefahr eventuell kooperationsbereiter wären, sei es mit den Eltern oder im Info- Blatt genannten Organisationen bzw. der Administration von Knuddels

- Eltern würden mehr dazu beitragen, dass die Kinder Verstöße auch melden. Ich denke, dass der Chat auch für die jungen User angenehm sein kann, dass nicht überall und ständig diese Gefahr lauert, dass sie jedoch jedes Kind betreffen kann, was die Arbeit ja so immens schwer macht

- Eltern bekämen direkt alle Mitglieder des derzeitigen APT- Amtes genannt, in dem Infoblatt Meldestellen für Delikte für Vergehen den Jugendschutz betreffend und Beratungsstellen (wir Admins können keine Beratung vornehmen, nur an diese dafür vorgesehenen Stellen verweisen)

- Anhand der Angaben, die gegenüber der Chatleitung und des AP- Teams gegeben werden könnte man besser kontrollieren, ob sich ein pädophil veranlagter User einen kindlichen Synonym- Nick anlegt

- Wenn man in dem Info- Blatt auch noch auf andere Probleme wie Nick- oder Passwortklau hinweisen würde, wären diese Usergruppe auch noch besser davor geschützt

(für ein derartiges Info- Blatt liegen meinen Kollegen und mir sicher genug Materialien vor. Zudem zeigten sich öffentliche Stellen wie das Bundesamt für Jugendschutz bisher sehr kooperationsbereit, wonach man auch von ihnen weitere Informationen erhoffen kann. Bei der Erstellung wäre ich demnach bereit, Aufgaben zu übernehmen)

Eventuell damit verbundene Probleme:

- Wie an jeder und teilweise sogar absolut unpassender Stelle bemängelt wird Knuddels vor allem wegen seinen Kontrollen kritisiert. "Wann wird das Bild endlich hochgeladen, ich hab es doch gerade (vor 2 Minuten um 04:00 Uhr) hochgeladen." Dies würde auf uns zukommen: Es würde sich mangels Geduld und teilweise auch mangels der Einsicht gegenüber eigentlich den User schützenden Maßnahmen darüber beschwert, dass es einfach zu viele Kontrollen gibt und das es zu aufwendig sei (wobei die ständige ehrenamtliche Aufgabe des Adminteams natürlich nie als Aufwand beachtet wird)

- Datenschutzrechtlich müsste hier auch noch überprüft werden, ob so etwas überhaupt möglich ist

- Chat- technisch müsste überprüft werden, wie weit so etwas realisierbar ist und ob es damit nicht zu Komplikationen kommt

Na ja, das mal so als eine mögliche Vorstellung, für die mich gerade die jungen User sicher in den A... treten könnten. Es geht hier nicht um absolute Kontrolle, es geht viel mehr darum, eine bessere Kontrolle über bestehende Probleme zu erhalten. Nicht die jungen User sollen überwacht werden, sondern diejenigen, die für diese User ein Problem werden könnten. Nur wenn das für die eigentlich zu schützenden User eine Einschränkung bedeutet werden sie sich auch dagegen aussprechen:

Lieber Freiheit als Sicherheit, wenn Sicherheit ein Mehr an Kontrolle bedeutet,

Gruß Deep
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Reality- TV - da würgen sich sogenannte Stars lebende Maden rein und belanglose Aussagen wieder raus.