"Humor ist, wenn man trotzdem lacht" - über dieses Zitat kann man sicherlich streiten.
In der heutigen Zeit wird Humor viel mit Aussagen wie "das ist Satire" oder "man muss über alles Witze machen dürfen" begründet. Doch wir sind der Meinung, dass Humor definitiv seine Grenzen hat - und zwar spätestens dann, wenn er Menschen herabwürdigt oder sich über Dinge erhebt und lustig macht, die für andere Menschen schrecklich oder gar tödlich sind.

Inzwischen kennt vermutlich jeder in seinem weiteren Umfeld eine Person, die mit dem Virus infiziert ist oder zumindest Kontakt hatte bzw. sich in freiwilliger oder angeordneter Quarantäne befindet. Die Menschen fangen an mit Witzen über ihre eigene Not ihre Lage etwas erträglicher zu machen. Bilder werden gepostet, auf denen Toilettenpapier verbrannt oder in den Safe gelegt wird; das ist alles normal, wichtig und in Ordnung. Witze über die Situationen anderer sind hingegen schwierig und können schnell als geschmacklos oder unerträglich empfunden werden.

Nicht in Ordnung ist es daher, wenn man Witze über einen Virus macht, an dem aktuell tausende von Menschen sterben. Wir werden leider davon ausgehen müssen, dass auch wir irgendwann in der Situation sind solche Fälle in unserem näheren oder zumindest weiteren Umfeld betrauern zu müssen. Für alle selber Erkrankten, ihre Angehörigen und die Angehörigen von Todesopfern ist es ein Schlag ins Gesicht, an dieser Situation irgendetwas lustig zu finden. Ebenso für die ganzen Menschen, die aktuell ihre ganze Energie z. B. in die Unterstützung des Gesundheitswesens (und viele weitere wichtige Bereiche) fließen lassen und sich dabei (für uns!) dem Risiko aussetzen, selber zu erkranken.

In manchen Ländern sind Corona-Witze bei drakonischen Strafen verboten. Ob man so weit gehen muss, wird jeder für sich selber beantworten müssen. Wir möchten zumindest für das Thema sensibilisieren und neben den o. g. Gründen auch darauf aufmerksam machen, dass ein unreflektierter Umgang mit dem Thema dazu führt, einen Nährboden für Falschmeldungen zu schaffen.
Davor warnt auch das Bundesministerium für Gesundheit (z. B. in diesem Tweet).

Antwort auf: BMG
In der derzeitigen Situation bitten wir Sie darum, am 01. April diesen Jahres auf erfundene Geschichten zu der Coronavirus-Thematik zu verzichten. So kann die Gefahr minimiert werden, dass der Kampf gegen das Virus durch Falschinformationen zum Thema erschwert wird.

Kolloid
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vor allem: immer Mensch bleiben ;)

Team bedeutet nicht: Toll ein anderer machts...