Zitat:
Wie kommt es denn, dass ich telweise die Gefühle anderer empfinden kann, ohne, dass ich das will? Wenn ich dies nicht selbst so wissentlich mit meinen eigenen Erfahrungen beweisen könnte, würde ich dir hier wahrscheinlich zustimmen. Doch es gibt außer mir auch noch weit aus andere Menschen, die weit aus schlimmer(?) dran sind als ich. Die die Empfindungen & Gefühlen von anderen, fremden Menschen, ständig empfangen, was sie wiederum selbst fertig macht. Wie gesagt, es ist nicht unbedingt eine gute Fähigkeit. Man muss lernen mit dieser umzugehen, dass man seinen Geist auch für äußere Einflüsse, wie eben fremde Gefühle, verschließen kann.


Wenn das bestimmte Leute sind, könnte man das ohne weiteres testen, es wäre also kein Problem, herauszufinden, ob es wirklich so ist, wie du sagst.

Sven (darf ich Sven sagen?), du solltest den Eingangspost lesen. Es soll hier möglichst neutral zugehen.

Ich habe gar keinen Zweifel daran, dass die von dir beschriebene Einstellung einen Menschen viel glücklicher machen kann und er damit viel positiver dem Leben gegenüber eingestellt ist. Das hat ein bissschen mit dem zu tun, was ich mit der grauen, rationalen Welt meinte. Manche Leute wollen einfach nicht in einer solchen Welt leben und wie schon viele Philosophen sagten, lebt jeder von uns in seiner eigenen Realität. Vieles ist so, wie wir es uns konstruieren. Also kann man sich auch eine bunte Welt aufbauen, mit ein paar Geheimnissen und ein paar mystischen Kräften mehr, als sie die reale Welt vielleicht parat hat. Mir ist klar, dass Anhänger dieser Sichtweise das ein bisschen anders sehen und der Meinung sind, diese Kräfte wären wirklich existent, aber ich sehe es eben nicht so.

Manchmal ist es sogar so, dass beide Seiten mit der Beschreibung eines Phänomens im Grunde dasselbe meinen, obwohl sie es ganz unterschiedlich benennen. Wenn du z.B. unter deine Posts "Licht und Liebe" setzt, und der Meinung bist, dass dadurch eine Kraft, die du in diese Worte legst, auf den, der sie liest, übergehen kann, so sehe ich das als rationaler Mensch genauso. Nur mit dem Unterschied, dass ich diese "Kraft" als Kraft der Worte empfinde, wie schöne Gedichte eben Menschen zum Lachen oder Weinen bringen können.

Ein ganz einfaches Gedankenexperiment: Zwei sehr esoterisch veranlagte Menschen stehen sich gegenüber, einer hat einen Ball in der Hand. Von diesem Ball glauben beide, dass er so etwas wie Lebensfreude speichern kann. Ein mystischer Gegenstand, der die Kraft eines Menschen von einem zum anderen durch bloßes Auffangen übertragen kann. Also konzentriert derjenige, der ihn hält darauf, ein bisschen von seiner Lebensfreude in den Ball hineinzugeben und wirft ihn dann der Person zu, die ebenfalls fest davon überzeugt ist, dass dieser Vorgang funktioniert. Sobald die Person den Ball fängt, wird sie sich besser fühlen. Sie wird sich erfrischt, wacher und fröhlicher fühlen, obwohl der erwähnte Ball ein ganz normaler Ball war. Es gab keine fassbaren Kräfte. Es war einzig die menschliche Psyche. Das Vorstellungsvermögen. Phantasie. So etwas kann sehr viel Macht über einen Körper haben. Menschen, die völlig gesund sind, können sehr krank werden, wenn sie im Kopf fest davon überzeugt sind, dass sie es werden und umgekehrt. Die Psyche ist ein mächtiger Bestandteil unseres Körpers. Vieles, was Esoteriker mit Kräften, Schwingungen und Magie beschreiben, würden Wissenschaftler mit wissenschaftlichen Begriffen beschreiben.

Die beobachteten Phänomene gibt es meistens wirklich. Die Schlüsse daraus sind nur ab und an sehr verschieden. Wenn beim Gläserrücken Worte gebildet werden, sagt der Esoteriker, es wären Geister, der Wissenschaftler, es wären die Spieler selbst. Die Gemeinsamkeit: Es tut sich wirklich etwas. Der Unterschied: Die Ursachenfindung.

Einen Ringkampf wird es hier auch nicht geben, denn das wäre sinnlos. Es würde am Ende wieder auf die alte Position hinauslaufen:

Wissenschaftler: Du kannst es nicht beweisen und solange du das nicht kannst, sehe ich nicht ein, warum ich daran glauben soll.

Esoteriker: Ich kann es nicht beweisen, es ist aber direkt vor deiner Nase. Du bist nur nicht in der Lage, es zu sehen, weil du viel zu verschlossen dafür bist.

Die Ironie des Ganzen ist natürlich die, dass, sobald der Wissenschaftler wirklich anfängt, daran zu glauben, es auch wirklich für ihn existiert. D.h. es wird nie einen Rationalen Menschen geben, der mystische Dinge erlebt, weil er entweder die Seiten wechselt oder auf ewig blind bleibt.