Trotz Erkältung alles tun, was der Vorgesetzte verlangt?

Letzte Woche hatte ich ziemlich starke Halsschmerzen. Da dies aber das erste und an diesem tag einzige Sympthom meiner darauf folgenden Erkältung war, hatte ich vorerst auf einen Arztbesuch verzichtet und bin in die Maßnahme gegangen zu der das Jobcenter mich verdonnert hat. Ich kenne den Arzt und nur wegen Halsschmerzen allein hätte er mich auch nicht krankgeschrieben. Ich hatte diese Schmerzen in der Maßnahme erwähnt und brauchte zwar nicht in die Küche, dann wurde aber beschlossen, dass die Gruppe wenn alles fertig ist einmal um den See gehen muss. Es war schönes Wetter, warm, aber der Marsch dauerte 3Km. Trotz der starken Halsschmerzen musste ich mit laufen. Im Sitzen waren die Halsschmerzen erträglich, aber beim Gehen hat jeder Atemzug wie Feuer im Hals gebrannt. Der Chef von der Maßnahme meinte, das gehen an der Frischen Luft würde mir guttun. Die meinten: "Wenn du nicht zum Arzt gehst, kann es auch nicht so schlimm sein!"
Abends war ich dann beim Arzt, weil es mir danach wirklich Dreckig ging, und meine Entzündung im Hals wurde in den nächsten Tagen so schlimm, dass ich Antibiotika brauchte.

Muss man auf der Arbeit oder in solchen Maßnahmen wirklich alles tun, was Vorgesetzte verlangen, auch wenn man Schmerzen dabei hat? Oder wenn man wie in meinem Fall so starke Halsschmerzen hat, muss man dennoch Laufen, koste es was es wolle?

Hey,

Ich sag das jetzt mal ganz krass, aber nach meiner Ansicht bist du arbeitsfähig, wenn du arbeiten gehst. Punkt. Ich wüsste nicht, wieso ich als Chef dann unbedingt sagen sollte "Hm, ne, lass mal, dir geht's ja nicht so gut." Wie er ja schon sagte: Kann ja nicht so schlimm sein, wenn du da bist und nicht beim Arzt warst. Wenn du dich nicht arbeitsfähig fühlst, dann lass dich krankschreiben und geh nicht hin. Ich hab keine Ahnung, wie das rechtlich aussieht und sicherlich kann man darauf hoffen, dass man einen netten Chef hat, der da ein bisschen Rücksicht drauf nimmt, aber so grundsätzlich kann ich deinen Chef da verstehen und würde erstmal behaupten "Ja, muss man." Die Option es Krankenscheins gibt's ja nicht umsonst. Du hättest ja auch jederzeit sagen können "Es geht nicht mehr, ich gehe jetzt zum Arzt." Hast du aber auch nicht gemacht, sondern durchgezogen. Klingt halt vielleicht mies, aber dann darfst dich auch nicht beschweren.

That's it. Du hättest jeder Zeit sagen können, dass du nun doch lieber zum Arzt möchtest auf Grund deines Gesundheitszustandes.

Ich glaube ein Arzt muss einen sogar krankschreiben, wenn man sich nicht in der Lage fühlt, arbeiten zu gehen. Allerdings möchte ich mich damit nun nicht soweit aus dem Fenster lehnen..

Meine Arbeitskollegen sagen auch immer, dass sie total krank sind und nichts machen können und sich zwischendurch mal 10 Minuten hinsetzen müssen.. allerdings nehmen sie sich dann das Handy und dödeln da rum. Dann hau ich auch gern den Spruch raus, den dein Chef da gebracht hat. Wer krank ist, sollte zum Arzt, geht man nicht.. ist man halt nicht krank und kann voll arbeiten.

Gruß Paul

Nur wegen Halsschmerzen allein ohne Fiber, Übelkeit oder weiteres wird man nicht krankgeschrieben. Es wird nur gesagt, lutsch viele Bonbons, dann wird's auch wieder besser.

Wenn der Arzt sagt er kann nicht krankschreiben, kann man ihn dennoch darum bitten? oder hängt das auch vom Job ab? In einem Bürojob sind Halsschmerzen nicht so quälend, als wenn man in der Küche oder aufm Bau körperlich sehr aktiv ist

Krank schreiben muss ein Arzt nicht, auch wenn er es in der Regel immer tut. Wenn er jedoch denkt man simuliere nur, sieht das schon anders aus....

Natürlich kannst du den Arzt darum bitten, warum auch nicht? Schildere deine Situation und betone, dass du dich in diesem Zustand nicht arbeitsfähig fühlst.

Das sind jetzt alles Spekulationenen, warst du denn beim Arzt?

Wenn man eine Erkältung hat, diese einen Stark einschränkt, dann wird man in der regel auch vom Arzt Krankgeschrieben, man muss eben dem Arzt die Situation und die Tätigkeit die man macht erklären, damit er einschätzen kann, ob Krankschreiben Sinnvoll wäre.
Oder aber zumindest würde man Medikamente bekommen, die einem die Schmerzen auch soweit nehmen, das man eben Arbeiten kann.
Ohne Krankmeldung, ist man für den Arbeitgeber nunmal Gesund genug zum Arbeiten und muss dann auch seine Arbeiten die man auferlegt bekommt machen.

Als Chef hab ich oft das Problem, das Arbeiter die sich Unwohl fühlen, nicht wirklich bei der Sache sind, die schicke ich dann aber auch immer zum Arzt, statt das ich sie in der gegend hin und her jage.
Aber da gibts eben auch Chefs die sich sagen, tja, Du bist bei der Arbeit, also machste deine Arbeit auch und ja, das ist sogar dann das Recht des Chefs.

Der Artzt schreibt eigentlich immer Krank, wenn nicht von sich aus dann fragt er ob man sich in der lage fühlt zu arbeiten, wenn man dies verneint schreibt er krank. Er muss sich da auch vor niemandem rechtfertigen. Die krankenkasse interessiert es erst wenn es dran geht ans krankengeld zahlen und der arbeitgeber hat erstmal kein recht die gründe für die krankschreibung zu erfahren, das kann er, wenn er es drauf anlegt, vor'm Arbeitsgericht notfalls erstreiten...aber wenn man da angekommen ist ist eh alles zuspät. ^^

Geht man zur arbeit heißt das für den chef erstmal das du arbeitsfähig bist. Nun kommt es auf das verhältnis zwischen arbeitnehmer und arbeitgeber an, ob man dem chef sagt das man nicht ganz so fit ist wie sonst und der chef dann das ggf. berücksichtigt, oder eben der chef sagt das ihm das schnuppe ist wie man sich fühlt.

Normalerweise wird da aber rücksicht genommen oder eben ggf. gesagt man soll heim gehen und wieder fit werden. Kommt halt auch auf den job an.


Klingt für mich nach keinem job im realen arbeitsleben sondern eher nach einer beschäftigungstherapie. Und das ist aus meiner sicht der größte schwachsinn den es überhaupt gibt. Da zahlt also der staat an irgendwelche firmen auch noch geld das sie die arbeitslosen beschäftigen, nicht produktiv, sondern einfach damit sie irgendwas tun, und wenns nur das um einen see laufen ist. Würde man mich, wenn ich arbeitslos wäre, zu sowas schicken wäre ich grundsätzlich krankgeschrieben.


ganz sicher nicht, egal ob man krank ist, schmerzen hat oder gesund ist.
Für solche maßnahmen gibt es immer inhalts- und zielbeschreibungen, alles was nicht dazu gehört kann auch niemand von dir verlangen. Und um den see laufen erscheint mir irgendwie erstmal recht sinnfrei, aber ich kenn nun auch nicht die maßnahmen beschreibung, daher nur vermutung von mir das man so einen quatsch hätte so oder so nicht mitmachen müssen.

Nein, Beschäftigung ist nicht der Grund.
Der Grund ist die Verschönerung der Arbeitslosenstatistik.
Arbeitslose die in eine Maßnahme gesteckt werden gelten für den Zeitraum nicht mehr als Arbeitslos.