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Schuldgefühle - #452958 - 12.08.2005, 14:52:26
Anonym
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Es war ein herrlicher Tag!
Die Sonne schien und erweckte in mir dieses tolle Gefühl, das Gefühl der Freiheit, es fühlte sich an, als wäre ich verliebt - dabei schien nur die Sonne.
Ich beschloss, mit meiner Freundin "Afra" abzuholen.
Die Hündin einer Bekannten, welche wir am liebsten jede Minute um uns gehabt hätten.
Wir holten sie ab -
Afra, damals ca. eineinhalb Jahre jung, war außersich vor Freude, dass "wir" wieder kamen um mit ihr Gassi zu gehen -
und machten einen laaaangen "Gassi"gang.
Die Hündin war immer sehr aufgedreht und tollte unbeirrt in der Gegend herum.
Wir gingen mit ihr durch die Felder und schließlich kurz zu mir nach Hause in unseren damaligen großen Garten.
Afra hatten wir an der Leine, da meine Kaninchen im Freigehege waren.
Doch sie bellte nicht, schnupperte nur kurz und ließ dann von ihnen ab.
Im hinteren Teil des Gartens - weit weg von den Kaninchen - spielten wir eine Weile mit Afra, entschlossen uns dann aber, sie zurück zum Herrchen zu bringen, d.h., ich brachte sie zurück, meine Freundin blieb bei mir zu Hause, da wir in kürze einen Termin hatten und sie schonmal meine Kaninchen versorgte.
Zuerst gingen wir (Afra und ich) den Bürgersteig entlang.
Wie jedes Mal, wenn ich mit Afra bei mir gewesen waren.
Dann über eine Straße (Afra war natürlich die ganze Zeit angeleint).
Vor uns befand sich der Feldweg, welcher zum Haus des Herrchens führte.
Zehn Meter von der Straße entfernt, leinten ich Afra ab, wie jedes Mal, damit sie in den Feldern herumtollen konnte.
Sie lief ein Stück in Richtung des Hauses ihres Herrchens, als sie plötzlich umdrehte.
Richtung Straße.
Ich versuchte sie zu packen.
Sie entwich meinen Fingern knapp.
Ich rief sie, doch in ihrem Eifer hörte sie nicht auf mich.
Schließlich rannte ich.
Wollte sie einholen.
Zu spät.
Afra erreichte die Straße.
Ein Auto, von links.
Sie rannte auf die Straße.
Plötzlich lautes jaulen.
Das Auto fuhr weiter.
Afra kam humpelnd zu mir - sie blutete aus der Nase.
Geschockt und mit Tränen in den Augen leinte ich sie an.
Mehrere Leute kamen zu uns, sie hatten wohl das jaulen gehört.
Ein Mann rief den Tierarzt.
Während einige Leute bei Afra blieben, schwang ich mich auf ein Farrad und fuhr zu Ute, meiner Bekannten.
Ich erzählte es ihr schnell und wir beide fuhren wieder zu Afra.
Sie lag einfach da.
Der Tierarzt kam, ich konnte nichts mehr machen, daher ging ich zum Flötenunterricht, meinem Termin.
Ich wollte ihn absagen, doch meine Eltern erlaubten es nicht.
Selbst nach dem, was passiert war.

Einige Tage später, ich hatte mich bei Ute mit einem Geschenk entschuldigt, obwohl ich wusste, dass es nicht zu entschuldigen war, teilte sie mir mit, dass sie vor einer großen Entscheidung stand.
Entweder für oder gegen Afras Leben.
Afras Zwergfell war bei dem Unfall geplatzt - sie wurde von dem Auto mitgerissen und kam sozusagen am Ende wiederraus.
Die Operation war sehr teuer und es stand nicht fest, ob sie überleben würde. Ihre Organe befanden sich an falschen Stellen im Körper, da sie nicht mehr vom Zwergfell gehalten wurden.
Schließlich entschied sich Ute für die Operation. Wir bezahlten ihr einen Teil der Kosten.

Afra überlebte.
Vor ca. 3-4 Jahren habe ich sie das letzte Mal gesehen, bevor wir umzogen, sie war wieder munter.
Nach der Operation musste sie lange zeit ein T-Shirt tragen, damit sie sich die Narben nicht wieder aufbiss.

An jenem Tag war ich 12 Jahre alt. Vielleicht war ich zu unerfahren, einfach dumm. Offensichtlich ist, dass Afra zu meinen Kaninchen wollte. Sie hatte wahrscheinlich den Geruch noch in der Nase. Worauf ich damals nicht geachtet habe: Als ich mit ihr den Bürgersteig entlang ging, Richtung Straße und Feldweg, drehte sie sich mehrmals um.

Lange Zeit hatte ich Alpträume. Was mir bis jetzt noch von diesem Unfall im Gedächtnis hängt: Das laute, schmerzvolle Jaulen Afras, sowie tausende Schuldgefühle. Die Frage, warum dieser Unfall genau passiert ist, ob ich zu klein war, um mit Afra gassi zu gehen und und und...

Es lässt mich nicht mehr los. Afra hätte sterben können.

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Re: Schuldgefühle [Re: ] - #452994 - 12.08.2005, 15:22:47
shut up 91
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Hm.
Das ich echt keine schöne Geschichte unschlüssig

Sowas ähnlcihes hab ich auch schon erlebt.
Ich war bei meiner Oma in Polen.
Die haben da ein...
Der wollte nie an die Leine.
Aber dann leinte ich ihn an.
Und wir sind spatziern im Garten gegangen.
Dann war da ein Tor. Zugeschlossen.
Das ging zum Feld.
Ich dachte mir nicht viel dabei,
und öffente es und wollte mit ihm da Gassi gehen.
Auf einmal macht er so eine Bewegungn,
dass er die Leine in meiner Hnad war & er ins Feld rannte.
Ich hatte so schiss & bin hinterher.
Ich rannte & rannte.
Verlor dabei meine Schuhe..
Es war ein Maisfeld & meine Beine bluteten...
ich bin immer weiter.
Bis ich nicht mehr konnte...
Dann bin ich weinende zurückgelaufen...
Ich dachte der Hund wäre fuer immer Weg unschlüssig
Ich suchte meine Schuhe und dann ging zu zurück.
Ich hatte die Leine.
& noch mehr Angst hatte ich,
es meiner Oma zu sagen.
Meine Eltern waren auch da,
und erstmal sagte ich nix.
Doch dann suchten sie den Hund.
Ich weinte und erzählte ihnen die Geschichte.
Dann ging ich ins Bad und macht mich sauber...
Dann ging meine Tante in den Garten.
Und da bellte was...
Es war der Hund...
Ich war so glücklich...
Aber das werd ich auch nie vergessen...

Jessy staun

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Re: Schuldgefühle [Re: ] - #453074 - 12.08.2005, 17:33:31
cheridwa14

Registriert: 08.04.2003
Beiträge: 1.475
Ort: Berlin
Huhu.

Stephen King-Girl, ich finde, dass du nicht so viele schuldgefühle deswegen haben solltest. Schuldgefühle solltest du nur haben, wenn folgendes der Fall war:

- der Hund kannte dich nicht
- du hattest die Anweisung den Hund nicht von der Leine zu lassen
- du warst das erste mal mit dem Hund draußen
- du hast den Hund das erste mal von der Leine gelassen.

Aus deinem Beitrag lese ich jedoch heraus, dass es normal für dich war, die hündin an der bestimmten stelle von der Leine zu lassen.
Es war also nicht vorhersehbar, dass etwas passieren könnte.
Klar, passieren kann immer etwas und man muss immer aufmerksam sein, wenn man seinen Hund von der Leine lässt, aber in dem Fall finde ich die Schulgefühle bei dir sind einfach zu hoch...
Erst recht weil es dem Hund ja gut zu gehen scheint und er den unfall überlebt hat glücklich


Romy
_________________________
Wenn wir die Wahrheit sagen, dann sind wir schlecht, irgendwo zwischen hart und ungerecht.

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Re: Schuldgefühle [Re: cheridwa14] - #455063 - 15.08.2005, 00:36:22
Anonym
Nicht registriert


Vielleicht hast du Recht, cheridwa14, da all diese Dinge nicht der Fall waren.

Allerdings, selbst wenn es Afra nun wieder gut geht, habe ich kein sehr gutes Gefühl wenn ich an das Geschehen denke, weil sie ja noch nicht einmal mir gehört.

Warum ich mit Afra ausgerechnet in meinen Garten gehen musste, ist mir mittlerweile auch schleierhaft. Mir war schließlich bewusst, dass meine Kaninchen im Gehege waren.
Tja, das war mir jedenfalls eine große Lehre: Nie wieder auf die blöde Idee kommen, mit einem (fremden) Hund in die nähe von Kaninchen zu gehen, wenn es nicht sein muss. Und in meinem Fall war es wirklich blödsinnig! Ich konnte mit Afra die Felder auf und ab rennen, meinetwegen bis mir schlecht ist...stattdessen geh ich mit ihr zu meinen Kanickeln... mad
Diese Wut über mich selbst...ist immer da. Schuld an dem Unfall trage ich auf jeden Fall, aus dem oben genannten Grund. Naja...

Geht es noch mehr Leuten wie mir so? Oder ist euch auch schonmal was schlimmes mit einem Tiere, was nicht von euch ist, passiert?

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Re: Schuldgefühle [Re: ] - #455764 - 15.08.2005, 19:31:06
cheridwa14

Registriert: 08.04.2003
Beiträge: 1.475
Ort: Berlin
Naja bei mir gab es auch mal eine dämliche Situation...

Ich bin seit dem ich 10 Jahre alt bin immer mit den beiden Rottweilern meiner Nachbarin rausgegangen.
Beim 'gassi gehen' lernt man natürlich auch andere Hundebesitzer kennen und kommt halt mit denen in Kontakt.

Dann bin ich immer eine weile mit einem Mädel und deren Hund zusammen gassi gegangen... 'eines tages' kamen wir dann auf die tolle idee mal schnell zur Kaufhalle zu gehen und die Hunde draußen anzubinden.

Als wir aus der Kaufhalle kamen, stand dort auf einmal eine riesen masse von menschen und die Polizei.

Angeblich hatte einer der beiden Rottweiler ein kleines Mädchen gebissen oder verletzt.

Dazu mussman sagen, der Rottweiler der es laut aussage des Mädchens war, hatte einen Maulkorb um. Beide Rottweiler waren so angebunden, dass sie nur sitzen konnten und keine größeren Aktivitäten unternehmen konnten.

Wie der Rottweiler also das Mädchen so weit oben an der Hüfte kratzen konnte, ist mir ein Rätsel... Vermutet habe ich ja, dass das Mädchen die Hunde geärgert hat und sich dann vor sie gestellt hat und halt paar Krallen abbekommen hat. Wer selbst große Hunde hat, weiß sicherlich dass die Fußnägel von Hunden sehr hart sind.

Naja das ende von der geschicht, ich wurde mit beiden Hunden im Polizeiwagen nach hause gefahren KO

Es hat sich polizeimäßig auch nichts weiter ergeben, ich wurde nur befragt wie oft ich mit den Hunden rausgehe, ob sie sonst liebe Tiere sind und so weiter.

Die Hunde haben dann sozusagen das Verbot bekommen von der Leine gelassen zu werden und die Besitzerin hat mir verboten mit den Hunden noch einmal einkaufen zu gehen, damit nicht wieder irgendwelche kinder auf die idee kommen mit den hunden irgendwelchen Mist zu machen...


Bei dem Fall wurde keiner weiter verletzt oder hat schaden gehabt, aber ich fand das ganze schon ziemlich hart....

Romy
_________________________
Wenn wir die Wahrheit sagen, dann sind wir schlecht, irgendwo zwischen hart und ungerecht.

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Re: Schuldgefühle [Re: cheridwa14] - #456243 - 16.08.2005, 11:30:00
Kitten2000
Forum​sKätz​chen​

Registriert: 28.04.2005
Beiträge: 52
Ort: Neuss ^^
Zitat:
Naja bei mir gab es auch mal eine dämliche Situation...

Ich bin seit dem ich 10 Jahre alt bin immer mit den beiden Rottweilern meiner Nachbarin rausgegangen.
Beim 'gassi gehen' lernt man natürlich auch andere Hundebesitzer kennen und kommt halt mit denen in Kontakt.

Dann bin ich immer eine weile mit einem Mädel und deren Hund zusammen gassi gegangen... 'eines tages' kamen wir dann auf die tolle idee mal schnell zur Kaufhalle zu gehen und die Hunde draußen anzubinden.

Als wir aus der Kaufhalle kamen, stand dort auf einmal eine riesen masse von menschen und die Polizei.

Angeblich hatte einer der beiden Rottweiler ein kleines Mädchen gebissen oder verletzt.

Dazu mussman sagen, der Rottweiler der es laut aussage des Mädchens war, hatte einen Maulkorb um. Beide Rottweiler waren so angebunden, dass sie nur sitzen konnten und keine größeren Aktivitäten unternehmen konnten.

Wie der Rottweiler also das Mädchen so weit oben an der Hüfte kratzen konnte, ist mir ein Rätsel... Vermutet habe ich ja, dass das Mädchen die Hunde geärgert hat und sich dann vor sie gestellt hat und halt paar Krallen abbekommen hat. Wer selbst große Hunde hat, weiß sicherlich dass die Fußnägel von Hunden sehr hart sind.

Naja das ende von der geschicht, ich wurde mit beiden Hunden im Polizeiwagen nach hause gefahren KO

Es hat sich polizeimäßig auch nichts weiter ergeben, ich wurde nur befragt wie oft ich mit den Hunden rausgehe, ob sie sonst liebe Tiere sind und so weiter.

Die Hunde haben dann sozusagen das Verbot bekommen von der Leine gelassen zu werden und die Besitzerin hat mir verboten mit den Hunden noch einmal einkaufen zu gehen, damit nicht wieder irgendwelche kinder auf die idee kommen mit den hunden irgendwelchen Mist zu machen...


Bei dem Fall wurde keiner weiter verletzt oder hat schaden gehabt, aber ich fand das ganze schon ziemlich hart....

Romy



Naja da hast du ja mal Glück gehabt....hätte schlimmer ausgehen können.
staunWenn das Mädchen "nur" gekratzt wurde und die Hunde eine Verwarnung bekamen unschlüssig

Gruss,
das Kitten bäh


Bearbeitet von Kitten2000 (16.08.2005, 11:30:58)
_________________________
Tu was du willst, aber Schade keinem! :P

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Re: Schuldgefühle [Re: Kitten2000] - #456303 - 16.08.2005, 12:18:54
xHasix
Famil​ymitg​lied​

Registriert: 10.11.2003
Beiträge: 1.661
Ort: Bayern
@ shut up91: mir is ziemlich des selbe passiert lol am selben ort bäh
nuja auf jedenfall hab ich auch gheult weil ich dacht dass er weg wär dann bin ich zur hundemama *lol* un hab der des erzählt [yaya ich red lieber mim hund statt mit meiner mum löl] dann is die hündin aufgestanden und zum tor vor der weide gelaufen ich natürlich hinterher und siehe da - mein kleiner ausreiser stand da nase

@ threadstellerin:
wie schon oben gesagt konntest du ja gar nix dafür.
wenn das so normal war konntest du ja net ahnen was passiert..
und halten konntest du ihn auch net..
gott sei dank hat er überlebt kopfstand

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