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Probleme mit Urlaub & Überstunden vor Ausbildungsende - #2574197 - 01.05.2013, 13:24:30
Silverstorm93
Forum​user​

Registriert: 11.09.2007
Beiträge: 1.282
Ort: Nimmerland
Hallo,

ich mache seit fast 2 Jahren eine Ausbildung zum Fachlageristen, woraufhin meine Ausbildung im Sommer (Juni) endet, da ich in diesem Bereich nicht weiter lernen möchte.

Anfang Mai nun, habe ich meine theo. Abschlussprüfung. Ich habe noch 14 Urlaubstage & ca. 60 bis 70 Überstunden offen. Ich habe nun für die Zeit vor der Prüfung Urlaub beantragt, um nochmals intensiver zu lernen, da unsere Arbeitszeiten (Früh: 7 - 16 Uhr, Mittel: 8 bis 17 Uhr & Spät: 11 bis 20 Uhr) nicht gerade lernfreundlich sind, vor allem da wir eigentlich nie pünktlich schluss haben und Überstunden schieben müssen, woraufhin mein Kollege und Ich innerhalb von 2 Jahren geschätzte 400 bis 450 Überstunden gemacht haben, die wir zwar zum großen Teil wegbekommen haben, aber als Azubi auf diese Zahl zu kommen ist doch etwas hart.

Nun, nach dem Wochenende bat mich der Lagermeister zum Gespräch und teilte mir mit das der Urlaub abgelehnt sei, da an diesen Tagen am meisten zu tun ist. Zur Anmerkung: In dieser Firma herrscht eigentlich genereller Personalmangel woraufhin es oft vorkommt das in einer Schicht nur 3 bis 4 Leute inkl. Schichtleiter arbeiten und eigentlich Arbeit für 10 Leute pro Schicht da ist da die Firma (mal wieder) Aufträge ohne Ende zugesagt hat.

Der Chef der Firma und mein eig. Ausbilder war bei diesem Gespräch dabei gestanden. Nach der Ablehnung meinte ich dann nur, dass ich den Urlaub nur nehmen wollte um für die Prüfung zu lernen, woraufhin der Chef dann anfing zu lachen, so als ob es lächerlich wäre, und meinte das es doch eh schon zu spät sei um zu lernen. Danach kam ich mir nur lächerlich und verarscht vor. Denn seit 2 Jahren haben wir schon massiv Probleme als Azubi's Urlaub zu bekommen aufgrund Personalmangels.

Als Beispiel hatte ich 2012 meinen ersten richtigen Urlaub im Oktober, da ich für die vorherigen Monate angeblich zu spät einen Antrag abgegeben hätte und ich somit auch in den Sommerferien arbeiten musste. Anfang der Ausbildung wurde zu uns sogar gesagt das es reicht wenn wir als Azubi's ca. 1 bis 2 Monate vorher bescheid geben und nun heißt es jedes mal wieder das wir doch zu Anfang des Jahres (zur Urlaubsplanung) alles abgeben hätten müssen und wir somit Pech hätten.

Auch beim 2. Versuch einen Urlaub zu beantragen (2 Tage im Mai und die letzten 2 Wochen im Juni) wurden indirekt abgelehnt, als mein Azubi-Kollege nachfragte was denn nun mit unseren Anträgen ist. Stattdessen bekommen wir immer die zynischen Seiten des einen Schichtleiters und des Lagermeisters zu spüren.
Auch ein Gespräch mit dem Chef würde nichts bringen, da dieses Fürhungspersonal zusammenhält und auch privat gut miteinander können.

Den Azubis im 1. Lehrjahr hingegen wird der Urlaub regelrecht in den Hintern geblasen und es wird somit zwischendurch mal gefragt ob der Eine im Sommer mal 3 Wochen Urlaub haben möchte, oder die Eine mal eine Woche Urlaub hat, danach 1 Woche arbeitet und danach 2 Wochen Urlaub hat und schon jetzt, im Mai, von 25 Tagen 0 Urlaubstage hat. Dagegen müssen die 2 jährigen (mein kollege & ich) weiter um Urlaub betteln und vor den Prüfungen schuften, nur weil wir (ohne eingebildet zu sein) zu den besten Leuten dort gehören weil wir uns mit allem auskennen.

Ich weiß wirklich nicht mehr was ich tun soll, denn auszahlen lassen will ich mir das ganze nicht, da ich davon rein gar nichts habe.
Als Beispiel wurden einem langjährigen Mitarbeiter für 300 Überstunden nur 300€ angeboten...

Was ich nur sicher weiß, wenn ich nun zur IHK gehe und ich für die letzten Wochen weiterhin dort arbeiten muss, wird mir zu 100% die Hölle heiß gemacht, da ich weiß, wie der Lagermeister und der eine Schichtleiter von beiden und auch der Chef, reagieren und sich verhalten.

Ich habe auch schon in Erwägung gezogen nach der theo. Abschlussprüfung krank zu machen auch wenn es mir etwas peinlich wäre zum Arzt zu gehen und es schwierig wird, für 4 Wochen+ einen Krankenschein zu bekommen, aber ich weiß echt nicht mehr weiter, da ich schon so blöd war und mich 2 Jahre lang habe verarschen lassen.

Meine größte Angst, und auch die meines Kollegen, ist, dass wir beide schon die theo. Prüfung verhauen und ein weiteres halbes Jahr länger machen müssen, da uns einfach die Zeit für eine Vorbereitung fehlt.
Wobei wir auch denken, dass laut dem Verhalten der Firma, diese sogar wollen das wir nicht bestehen, damit wir beide im Juni nicht abwandern und diese kein (günstiges) Personal einbüsen müssen.

Auch wenn wir beide schon Ü18 sind, müssten doch noch besondere Regelungen greifen, damit die Firmen einen nicht so übers Ohr ziehen, oder?

Falls sich jemand in diesem Bereich auskennt, wäre ich über eine Antwort sehr dankbar.

Liebe Grüße
_________________________
Uns fällt auf, was nicht funktioniert. Was funktioniert, fällt uns nicht auf.

- Douglas Adams -

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Re: Probleme mit Urlaub & Überstunden vor Ausbildungsende [Re: Silverstorm93] - #2574220 - 01.05.2013, 15:31:31
hopeless-w
​Kreativität

Registriert: 08.04.2003
Beiträge: 2.940
Hey,
ich kenn mich da jetzt nicht so super aus aber soweit ich weiß muss man als Azubi keine Überstunden machen....

Zitat:

Auszubildende müssen keine Überstunden leisten! Die einzige Ausnahme sind absolute Notfälle! Ein Beispiel: Im Betrieb bricht ein Feuer aus und alle Mitarbeiter versuchen noch möglichst viele Dinge aus dem Feuer zu retten. In diesem Fall kann auch vom Azubi erwartet werden, dass er solange wie möglich hilft. Das ist kein Witz! Nur solche Notfälle erlauben es dem Arbeitgeber, bei Azubis Überstunden anzuordnen. Fehlendes Personal ist kein Notfall. Der Azubi kann nach abgeleisteter Arbeitszeit immer nach Hause gehen. So ist die rechtliche Lage. Natürlich muss du dir überlegen, ob das clever ist. Aber in jedem Fall solltest du dir über einen Ausgleich für die Überstunden Gedanken machen.

Azubis haben laut § 17 Berufsbildungsgesetz Anspruch auf einen Ausgleich für ihre Überstunden.Die Überstunden müssen den Azubis entweder mit ihrer Vergütung ausgezahlt werden oder es erfolgt eine Abgeltung durch Urlaub. Grundsätzlich vorgesehen ist dabei der Freizeitausgleich und Auszubildende können dies verlangen. Aber auch wenn die Überstunden ausgezahlt werden: In beiden Fällen muss ein Zuschlag gezahlt werden. Bei Urlaub steht dem Azubi pro Überstunde eine Stunde Urlaub zu, plus Zeitzuschlag. Bei einer Bezahlung die normale Vergütung für eine Arbeitstunde, die sich so errechnet:Ausbildungsvergütung (geteilt durch) 30 (geteilt durch) tägliche Arbeitszeit (plus) Zuschlag.Wenn die Überstunden in Urlaub ausgeglichen werden, hat dies nichts mit dem normalen gesetzlichen Urlaubsanspruch zu tun, siehe Urlaub.


Quelle:
http://www.azubi-azubine.de/mein-recht-als-azubi/


Das mit der IHK würde ich mir aber generell noch mal überlegen das sind ja keine ordentlichen Zustände.
Solltest aber evtl warten bis du dein Zeugnis hast...



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Re: Probleme mit Urlaub & Überstunden vor Ausbildungsende [Re: hopeless-w] - #2574237 - 01.05.2013, 17:05:32
SüsseKathy1987
​K+A ~ 12.12.2007

Registriert: 08.07.2004
Beiträge: 959
Ort: Göttingen
Ich würde mich an deiner Stelle trotzdem an die IHK wenden.. und wenn es nur zum 'informieren' ist, was du da nun am Besten machen sollst..

Mag sein, dass du dann noch die letzten Wochen die Hölle heiß gemacht bekommst, aber sehr viel schlimmer als nun, kann es doch schon fast nicht mehr werden oder?

Wie gesagt, erkundige dich doch einfach mal bei der IHK..
Die kennen sich ja aus und können teilweise ja sehr gute Ratschläge geben..


Edit:
Dalls ihr verlängern müsst, weil ihr eventuell nicht besteht.. gäbs nicht die Möglichkeit für die Zeit noch den Betrieb zu wechseln?!


Bearbeitet von SüsseKathy1987 (01.05.2013, 17:06:51)
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29.08.08 - Traumhochzeit mit Schatz <3

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Re: Probleme mit Urlaub & Überstunden vor Ausbildungsende [Re: SüsseKathy1987] - #2574244 - 01.05.2013, 18:01:30
Silverstorm93
Forum​user​

Registriert: 11.09.2007
Beiträge: 1.282
Ort: Nimmerland

Danke erst mal für die Antworten.

Mir sind die Regelungen was z.B. die Überstunden angeht, durchaus bewusst. Haben wir ja auch etwas in der Berufsschule damals durchgenommen.

Natürlich muss ich keine Überstunden machen, doch bei dieser Arbeit bzw. vor allem bei dieser Firma, ist es so extrem schwierig.
Dort lautet das Motto: Erst wenn nur noch so viel Arbeit da ist, damit die andere Schicht (zum Beispiel Spätschicht) klar kommt, darf Feierabend gemacht werden.

Würde man mal konsequent sagen ich stempel genau um 16 Uhr aus, hätte man dort schon die A-Karte.

Zitat:
Mag sein, dass du dann noch die letzten Wochen die Hölle heiß gemacht bekommst, aber sehr viel schlimmer als nun, kann es doch schon fast nicht mehr werden oder?


Leider doch.

Es ist so, widerspricht man dort bei ernsten Themen, wird man dort auf eine Art und Weise gemobbt und zugleich fertig gemacht das von dumm von der Seite anreden, bis hin zum Anschreien reicht.

Ein Beispiel ist: Vor gut einem Jahr musste ich auf einen Freitag aus privaten Gründen die Schicht von Spät auf Mittel wechseln. Dies beinhaltete ca. 2 Stunden Differenz. Als das der eine Schichtleiter erfahren hat, wurde an diesem Tag kein Wort mit mir gewechselt.

Das Führungspersonal in dieser Firma ist leider nicht Zurechnungsfähig. Die Laune kann sich wahrlich von einer auf die andere Sekunde ändern und das Lachen sich in Geschreie oder dumme Bemerkungen verwandeln. Und das ist leider alles andere als übertrieben.

Fakt ist einfach, würde ich mich bei irgendeiner Stelle melden, die etwas dazu sagen könnte, würde diese es auch tun. Würde ich mich nun bei der IHK melden würde es nicht nur bei einem Ratschlag bleiben sondern sie würde dort schon nachhaken. Letztendlich würde der ganze Stress an mir hängen bleiben den ich auch nicht ausweichen könnte, da ich sowieso keinen Urlaub bekomme.

Die Umstände dort sind leider so ''speziell'' das, wenn man diese melden würde, sofort die Firma davon mitbekommt.
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Uns fällt auf, was nicht funktioniert. Was funktioniert, fällt uns nicht auf.

- Douglas Adams -

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Re: Probleme mit Urlaub & Überstunden vor Ausbildungsende [Re: Silverstorm93] - #2574246 - 01.05.2013, 18:15:09
html

Registriert: 07.12.2008
Beiträge: 4.093
Ich kann dazu nur Folgendes sagen: Wenn du dir das weiterhin gefallen lassen willst, dann musst du da durch. Es ist aber immer am Klügsten, wenn man dagegen vorgeht. Ansonsten macht der Betrieb einfach so weiter. Und genau das wird am Ende sehr böse enden.

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Re: Probleme mit Urlaub & Überstunden vor Ausbildungsende [Re: html] - #2574255 - 01.05.2013, 18:54:43
SüsseKathy1987
​K+A ~ 12.12.2007

Registriert: 08.07.2004
Beiträge: 959
Ort: Göttingen
Ich würde mich da denke ich echt bei der IHK beschweren.. denn das sind ja keine zumutbaren Zustände..

Und es wird ja mit den nächsten Azubis sicherlich dann das gleiche gemacht.. und zwar solange, bis sich endlich jemand wehrt..

Ich vermute, dass dir nix anderes übrig bleibt, als dagegen vorzugehen oder eben das ganze Übel so hinzunehmen, wie bisher.. nur das ist doch eigentlich nicht Sinn der Sache..

Zumal ihr ja zu Zweit seid..
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29.08.08 - Traumhochzeit mit Schatz <3

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Re: Probleme mit Urlaub & Überstunden vor Ausbildungsende [Re: SüsseKathy1987] - #2574284 - 01.05.2013, 20:39:35
hopeless-w
​Kreativität

Registriert: 08.04.2003
Beiträge: 2.940
Naja, ich weiß nicht ob man bei einer simplen Nachfrage da überhaupt die Firma nennen müsste wo man beschäftigt ist. Wenn sie nicht wissen wo du arbeitest können sie auch nicht nachhaken.

Und selbst wenn, wenn du dann dafür die 2 Wochen Urlaub durch bekommst und sowieso im Juni deine Prüfung hast und danach nicht mehr bleiben willst... Das ist doch dann auch nicht mehr so lange, oder?

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Re: Probleme mit Urlaub & Überstunden vor Ausbildungsende [Re: hopeless-w] - #2574317 - 01.05.2013, 23:36:44
Puma88

Registriert: 30.07.2003
Beiträge: 5.637
Ganz ehrlich, ich kann dein Problem nicht nachvollziehen. Du fragst uns nach einer Möglichkeit, zu deinem Urlaub und Überstundenausgleich zu kommen, ohne mit deinen Vorgesetzten aneinander zu geraten. Diese wollen dir augenscheinlich aber nicht freiwillig entgegenkommen.

Also bleiben zwei Möglichkeiten:
a) Kopf einziehen, weitermachen, auf die Zähne beissen und eventuell keinen Urlaub haben/Überstunden billig ausbezahlt bekommen.
b) Sich wehren, die entsprechenden Stellen informieren und zu seinem Recht kommen - auch auf Kosten des innerbetrieblichen Klimas.

Ich wüsste meine Variante. Du hast Rechte - und es ist absolut nicht falsch, diese auch einzufordern, auch wenn es unbequem ist. Du willst den Urlaub für die Prüfungsvorbereitung nutzen. Ist es wirklich bequemer, die Prüfungsvorbereitung zu gefährden? Dann bleibst du im worst case noch ein halbes Jahr länger in deinem Betrieb. Ob dir das lieber ist...

Bei uns im Krankenhaus macht kein Auszubildender Überstunden. Egal wieviel zutun ist, egal wieviel für die Folgeschicht dann liegen bleibt - die Auszubildenden gehen ausnahmslos pünktlich nach Hause.

Der Betrieb hat die Pflicht dich auszubilden, nicht auszubeuten...

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