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Gedankenexperiment: Brückensprung - #2310362 - 29.08.2011, 13:19:13
Herr Tod
Nicht registriert


Ein Mann springt von einer Brücke, weil er Selbstmord begehen will. Er stürzt in einen Fluss. Ein anderer steht am Ufer und beobachtet das Geschehen. Die meisten Menschen würden in dieser Situation, vorausgesetzt, sie hätten genug von dem, was man Zivilcourage nennt, hinterherspringen und den Mann retten. Doch wäre dies überhaupt richtig?

Warum es nicht richtig sein könnte, möchte ich hier noch gar nicht verraten, jeder soll sich seine eigenen Gedanken dazu machen.

Warnung! Spoiler! (Gebrauchsanweisung!)
Das Gedankenexperiment ignoriert einmal, dass sich derjenige, der in dieser Situation keine Hilfe leistet, obwohl er es könnte, sich u.U. wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar macht. Ebenfalls sind Beiträge, die lediglich die Aussage enthalten: ,,Klar würde ich helfen, warum denn nicht?" sinnfrei, da es hier erstmal darum geht, Argumente zu finden, die vielleicht gegen eine solche Hilfe sprechen könnten. Erst wenn diese Argumente vorgebracht wurden, kann man sie ggf. mit Gründen, die für eine Hilfeleistung sprechen, widerlegen. Danke.

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2310419 - 29.08.2011, 14:48:30
Pumaboy 92
Famil​ymitg​lied​

Registriert: 15.09.2005
Beiträge: 470
Ort: Unna
Dieser Thread scheint in diesem Augenblick ziemlich schwachsinnig zu sein. Trotzdem versuche ich mal einige Argumente aufzuzählen, auch wenn sie meiner Meinung nach nicht aussagekräftig sind oder sogar dumm erscheinen:

- man bringt sich selbst in Gefahr, wenn man ins Wasser springt
- jeder Mensch muss selbst wissen, was er macht
- ich kenne den Mann gar nicht
- ich werde nass und könnte mich erkälten

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: Pumaboy 92] - #2310426 - 29.08.2011, 15:05:24
lolli1995
​Who do you think you are?

Registriert: 07.06.2009
Beiträge: 2.782
Ort: Köln
Klingt interessant.

Ich würde ins Wasser springen, ihn retten, weil er es bereuen könnte. Warscheinlich würde er unter Drogen oder Alkohol stehen. Die Familiie müsste die Bestattung etc. bezahlen, was ich relativ traurig finden würde. Sie würden leiden.
Klar würde ich mich in Gefahr bringen, aber ich kann nicht einfach zusehen, wie einer stirbt. Manchmal wissen Menschen allerdings nicht, was sie machen und wenn es dann so ein Fall wäre, dann könnt ich sogar ihm helfen.

Lg Chris

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: lolli1995] - #2310438 - 29.08.2011, 15:29:04
Jennyhamster
Nicht registriert


Da ich die Gründe NICHT kenne (es gibt einige, die ich anerkennen würde), würde ich die Person retten.


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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2310456 - 29.08.2011, 16:18:25
GoLdHaSi 23
Nicht registriert


Und spinnen wir es weiter,Du kennst die Person und die Gründe?


Ich würde immer hinterher springen,egal wer es ist,ob bekannt oder nicht,da ich immer davon ausgehen würde das die Person es doch bereuen würde,das sie aus dem Leben scheiden wollte.Gründe dagegen fallen mir ehrlich gesagt keine ein,bin aber sehr gespannt was hier noch geschrieben wird.

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2310507 - 29.08.2011, 18:48:37
Ringu
Nicht registriert


Gegen die Hilfeleistung spricht, dass dieser Mann sich bewusst für den Tod entschieden hat und man dies respektieren sollte. Eine Entscheidung zum Suizid ist keine leichtfertige und auch wenn sie spontan wirken mag, gehen ihr ja intensive Überlegungen voraus.

Retten würde ich ihn trd, allein, um mein eigenes Gewissen zu beruhigen, jmd. nicht einfach so ertrinken lassen zu haben. In diesem Fall wohl positiver Egoismus.

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2310527 - 29.08.2011, 19:50:51
Jennyhamster
Nicht registriert


Zu Goldhasi:

Die Diskussionen über Suizid und Sterbehilfe sind groß genug, da kommen wir eh zu keinem Konsens und müssen wir hier nicht nochmal episch breittreten. Tatsache ist aber eben, dass es für mich einige wenige Gründe gibt, die ich da akzeptieren kann und muss. Das muss selbstverständlich für dich nicht gelten.

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2310543 - 29.08.2011, 20:29:53
callon deas
Nicht registriert


Antwort auf: Ringu
Gegen die Hilfeleistung spricht, dass dieser Mann sich bewusst für den Tod entschieden hat und man dies respektieren sollte. Eine Entscheidung zum Suizid ist keine leichtfertige und auch wenn sie spontan wirken mag, gehen ihr ja intensive Überlegungen voraus.

Retten würde ich ihn trd, allein, um mein eigenes Gewissen zu beruhigen, jmd. nicht einfach so ertrinken lassen zu haben. In diesem Fall wohl positiver Egoismus.


Kann ich so eigentlich fast nur unterschreiben.
Allerdings bin ich der Meinung, wer wirklich 100pro sterben will, springt nicht von einer Brücke ins Wasser. Die Wahrscheinlichkeit, dass das nicht klappt ist einfach zu hoch. Also wäre eine Rettung schon angebracht, da es mehr einem Hilfeschrei gleich kommt. Und wer wirklich sterben will, hat nach der Rettung ja noch Gelegenheit genug.

Wahrscheinlich würde ich nicht hinterherspringen, weil ich mich selbst nicht für den besten Schwimmer halte, der das schafft, geschweige denn mit noch jemandem den ich versuche zu retten, ich würde versuchen jemand anzusprechen, der stärker aussieht und natürlich Notruf etc pp


Bearbeitet von callon deas (29.08.2011, 20:30:18)

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2311075 - 30.08.2011, 21:46:58
Herr Tod
Nicht registriert


Schade, dass sich wieder nicht alle an die Gebrauchsanweisung gehalten haben.

Trotzdem waren die Antworten interessant. Eigentlich hat nur Ringu ansatzweise meinen Gedankengang getroffen. Was würde ich tun?

Ich würde diesen Mann nicht retten. Wenn ein Mensch von einer Brücke springt, gehe ich davon aus, dass er beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. D.h. ich teile nicht die Auffassung von callon deas, dass ein Mensch, der wirklich sterben will, nicht von einer Brücke springt. Ist aber auch zweitrangig, denn worum es eigentlich geht ist die Frage: Habe ich das Recht dazu, die Entscheidung dieses Menschen zu sabotieren? Nein, das habe ich nicht. Mit dem Brückensprung hat er sich dazu entschlossen, sein Leben zu beenden. Diese Entscheidung muss ich respektieren, da es sein Leben ist und er damit machen darf, was er möchte - es beenden inklusive.

Natürlich kann es sein, dass er sich das nicht genau überlegt hat, dass es vielleicht die falsche Entscheidung war etc. - aber diese Möglichkeit gibt es bei jeder Entscheidung, die unsere Mitmenschen treffen. D.h. nur weil die pure Möglichkeit besteht, dass dieser Mensch letztendlich die falsche Entscheidung trifft, gibt mir das nicht das Recht, in sein Leben einzugreifen.

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2311155 - 31.08.2011, 00:58:51
Allrounder2006
​Vertrauensvoll.

Registriert: 04.10.2006
Beiträge: 1.537
Hallo,

ein sehr interessantes Thema.

Ich gebe mir das Recht, diesem Menschen zu helfen. Ein makaberes Sprichwort lautet: "Der Tod löst keine Probleme, nein. - Aber er beendet sie."

Ich würde nicht mit ansehen können, wie jemand sich - ohne, dass ich Gründe kenne - sein Leben nimmt. Oftmals sind Selbstmordversuche Hilfeschreie. Darum gelingen auch viele dieser Suizid-Versuche gar nicht. Jemand, der sich wirklich umbringen möchte, handelt nicht im Affekt.
Er plant seinen Selbstmord sehr genau. Es darf nichts schief gehen. Meißtens hat er sich intensiv mit seinem Leben beschäftigt und am Ende eine klare Entscheidung getroffen. - Doch ich glaube daran, dass in uns der Wille zum Leben existiert.

Ich glaube auch daran, dass Leben heilig ist.

Abgesehen davon, würde ich wissen, dass dieser Mensch, wenn er sich tatsächlich töten möchte, es am Ende schafft. Dann nicht von einer Brücke stürzend, wo andere Menschen sind. Dann nicht öffentlich. Vielleicht im kleinen Raum. Wo´s dunkel ist, niemand es sieht und man sich im stillen Gruße von einem Leben verabschiedet, in das man niemals hineingeboren werden wollte.

Ich könnte nicht mit ansehen, wie sich jemand das Leben nimmt. Selbst, wenn es eine freie, rational getroffene Entscheidung ist. Dafür bin ich zu sensibel. Zu liebend, zu lebendig. Ich könnte es nicht verkraften. Ich könnte auch nicht wegschauen. Niemals würde ich den Anblick vergessen. Mir gar Vorwürfe machen.

Nein, ich würde die Person retten wollen. Wenn ich dazu keine Kraft habe, dann würde ich das Handy herausnehmen und den Notruf wählen. Ich nehme also das Recht, mir nicht egal sein zu lassen, wie es anderen ergeht. - Und würde die Person damit bevormunden. In der Hoffnung, das Problem zu lösen und nicht bloß zu beenden.


Bearbeitet von Allrounder2006 (31.08.2011, 01:01:17)
_________________________
An eye for an eye only ends up making the whole world blind. - Let's be more diplomatic.

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: Allrounder2006] - #2311160 - 31.08.2011, 01:33:59
masterfloconnect
​~ Ghost Love Score ~

Registriert: 31.01.2005
Beiträge: 1.532
Ort: some hidden place.
Betrachtet man die Problematik auf philosophischer Ebene, dann würde ich die Person nicht retten. Einen Selbstmord zu verhindern ist keine Heldentat, im Gegenteil. Es die Entscheidung der Person, logischerweise, was mit ihr geschehen soll, also soll da auch niemand eingreifen (insofern nicht andere Menschen in Gefahr sind).

Auf situationsbedingter Ebene würde ich sie auch nicht retten, allerdings aus einem anderen Grund.
Wenn ein Brückensprung als Selbstmordversuch gelten soll, dann ist davon auszugehen, dass die Brücke hoch ist - warum soll ich mein eigenes Leben, das ich heute und morgen auf keinen Fall beenden will, aufs Spiel setzen für jemanden, der sich entschieden hat, seines aufzugeben? Das mag egoistisch klingen, liegt aber in unserer Natur.

Warnung! Spoiler!
a little offtopic: Ich sah den Kurzfilm "The Bridge" von Eric Steel über die Selbstmordbrücke No. 1, die Golden Gate Bridge, kurz nachdem ich selbst auf ihr stand. Ich würde von dieser Höhe für nichts in der Welt hinterspringen, die Hemmung wäre schon viel zu groß.


Flo
_________________________
~ this is me for forever, one of the lost ones, the one without a name, without an honest heart as compass ~

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2311266 - 31.08.2011, 12:05:37
darkspider26
Forum​user​

Registriert: 28.02.2007
Beiträge: 87
Ort: Gera
Du siehst ja von unten nicht, ob da einer mit ner Knarre dahintersteht und der Sprung tatsächlich freiwillige Gründe hat?

Strafgesetzbuch
Besonderer Teil (§§ 80 - 358)
28. Abschnitt - Gemeingefährliche Straftaten (§§ 306 - 323c)

§ 323c
Unterlassene Hilfeleistung:
Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft.
_________________________
MfG, Micha

>> wer lesen kann ist klar im Vorteil <<
:-D Der entscheidende Kampf ist der mit sich selbst. :-D




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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: darkspider26] - #2311374 - 31.08.2011, 15:54:55
Herr Tod
Nicht registriert


darkspider26, lies doch bitte erst genau den Eröffnungsbeitrag und antworte dann, ich habe doch jetzt schon oft genug darauf hingewiesen:

Antwort auf: Gebrauchsanweisung
Das Gedankenexperiment ignoriert einmal, dass sich derjenige, der in dieser Situation keine Hilfe leistet, obwohl er es könnte, sich u.U. wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar macht.


Antwort auf: Allrounder2006
Ich glaube auch daran, dass Leben heilig ist.


Indem du aufgrund dieses Glaubens in das Leben dieses Menschen eingreifst, unterwirfst du ihn gegen seinen Willen deinem Glauben.

Antwort auf: Allrounder2006
Ich könnte nicht mit ansehen, wie sich jemand das Leben nimmt.


Wäre es nicht ziemlich egoistisch, jemanden zu retten, weil man dessen Tod nicht ertragen könnte bzw. nur verhindern will, dass man sich selbst Vorwürfe macht? Sicher, es ist auch egoistisch, sich öffentlich zu töten, weil man damit u.U. andere Menschen traumatisiert, aber das macht deine Handlungsweise auch nicht besser.



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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2311435 - 31.08.2011, 17:05:18
FuerstThador
​TeutonischerSturm

Registriert: 19.12.2003
Beiträge: 5.630
Ort: NRW
Nun diesen Thread als schwachsinnig zu erachten find ich schon etwas dreist, ich mag so Gedankenspiele.
Ich bin ja nicht der geeigneteste für sowas, ich hab ja das DLRG Abzeichen und ne Ausbildung weile das Soldatenleben hinter mir, was dazu führt das ich jedem helfe solange das Risiko für mich überschaubar ist das ich bei einer Rettung eingehe.
Eine Rettung nicht zu unternehmen nur weil jemand sich umbringen will, nein das würde nicht zu meiner Moralvorstellung passen, da Selbstmord keine Lösung ist und ich irgendwie meine Moralisch Verpflichtung sehe jemanden dennoch zu retten.
_________________________
Die meisten Leute arbeiten an EILIGEN Dingen,nicht an den WICHTIGEN.

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2312079 - 01.09.2011, 21:58:59
Allrounder2006
​Vertrauensvoll.

Registriert: 04.10.2006
Beiträge: 1.537
Antwort auf: Herr Tod


Antwort auf: Allrounder2006
Ich könnte nicht mit ansehen, wie sich jemand das Leben nimmt.


Wäre es nicht ziemlich egoistisch, jemanden zu retten, weil man dessen Tod nicht ertragen könnte bzw. nur verhindern will, dass man sich selbst Vorwürfe macht? Sicher, es ist auch egoistisch, sich öffentlich zu töten, weil man damit u.U. andere Menschen traumatisiert, aber das macht deine Handlungsweise auch nicht besser.




Ja, es ist egoistisch. Und wie. Aber ich glaube, dass es leichter für mich wäre, mit diesem Egoismus zu leben, als mit den Schuldgefühlen, die eventuell auftauchen würden. Es ist somit durchaus rational.

Auch, wenn ich die Entscheidung emotional bzw instinktiv getroffen hätte. Die Frage ist auch, in wie weit dann der Egoismus schlecht ist.

Davon abhängig frage ich mich, ob so eine Handlungsweise überhaupt richtig sein kann, nur weil sie sich für mich so anfühlt.

Es wäre eine spontane, instinktive, egoistische, aber für mich ehrliche Entscheidung. Die anderen Ansichten kann ich verstehen, würde sie aber nicht leben können.
_________________________
An eye for an eye only ends up making the whole world blind. - Let's be more diplomatic.

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: Allrounder2006] - #2345612 - 08.11.2011, 20:37:04
Indy J
An/In​t​

Registriert: 25.08.2004
Beiträge: 5.854
Hallo

Ich würde diesen Menschen nicht retten, wenn für mich ersichtlich ist, dass es sich nicht um ein Verbrechen handelt. Grund: So oft habe ich mitbekommen, wie Leute es nicht geschafft haben. Nicht selten lag es auch daran, dass sie durch andere aufgehalten wurden. Alle hatten ihre Gründe, die irgendwo auch nachvollziehbar sind, wenn ich mich mal tief genug in deren Situation hineinversetzt habe. Und ein Teil von ihnen hat es ein zweites Mal versucht und teilweise auch geschafft.
_________________________
Das Leben ist eines der Schwersten...

indy

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2345663 - 08.11.2011, 22:24:36
TheYellow
Nicht registriert


Hmm, ehrlich gesagt, ist bei mir vieles gleichgültig.
Ich empfinde kaum bzw. garkein Mitgefühl, wenn jemand stirbt oder vermisst wird.
Oft finde ich das sogar nervig - bischen bescheuert, ist aber so.
Egal, damit will ich jetzt nur sagen, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich überhaupt hinterher springen würde.
Und wenn nicht & ich lasse ihn/sie sterben, ob ich es dann überhaupt bereuen werde.
Und jetzt mal ehrlich ... Nur ein vollbekloppter Idiot würde versuchen, durch inswasserreinspringen zu sterben.
Leute, die wirklich Selbstmord mit ganz wenig bzw. kein Schmerz begehen wollen, sucehn sich stattdessen eher nen festen Boden. ;-)


Edit: Nachdem die Menschen verscuht haben Selbstmord zu begehen & dann gerettet werden - wird ihnen dann öfters auch klar, dass sie doch lieber Leben wollen. (Ich denke jedenfalls, dass es so ist.)


Bearbeitet von TheYellow (08.11.2011, 22:26:47)

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: ] - #2345745 - 09.11.2011, 02:00:35
chrixix

Registriert: 25.10.2005
Beiträge: 12.620
Antwort auf: TheYellow
Edit: Nachdem die Menschen verscuht haben Selbstmord zu begehen & dann gerettet werden - wird ihnen dann öfters auch klar, dass sie doch lieber Leben wollen. (Ich denke jedenfalls, dass es so ist.)


Und das könnte nicht einfach die Angst sein, die sie beim Vollführen des Selbstmordsversuchs hatten? Während sie (bspw) springen, fällt ihnen auf, was für ein grausamer Gedanke das Sterben wäre und darum lassen sie es, falls sie es "glücklicherweise" überlebt haben, dann doch lieber sein und starten einen neuen Versuch im Leben.

Nicht dass ich diese Meinung felsenfest vertrete, aber das wäre ja ein Pro-Argument für helfen.

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: chrixix] - #2349995 - 17.11.2011, 17:38:42
KeeeKse<3
​Nur Geschwätz.

Registriert: 21.10.2009
Beiträge: 1.108
Wurde nicht mal gesagt, dass Leute, die wissen, dass sie in den Tod stürzen eine Art Rückblende haben, wo meist positive Sachen von dem Leben aufgelistet werden? Eventuell könnte ich mir vorstellen, dass sich Menschen auch deshalb an einen Sinn im Leben festklammern könnten und insgeheim auf Rettung hoffen.

Fazit: Ich würde reinspringen, auch wenn ich kaum Mitgefühl bei sowas zeige.

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Re: Gedankenexperiment: Brückensprung [Re: KeeeKse<3] - #2352363 - 21.11.2011, 20:29:13
Adam Lambert <3
Nicht registriert


Antwort auf: KeeeKse<3
Wurde nicht mal gesagt, dass Leute, die wissen, dass sie in den Tod stürzen eine Art Rückblende haben, wo meist positive Sachen von dem Leben aufgelistet werden?


Ich bezweifle, dass Menschen an positive Ereignisse denken, kurz bevor sie sich ihrem Schicksal hingeben. Verstehe mich nicht falsch, aber es ist ein langer Prozess, den diese Personen durchgehen. Die Gefühlswelt ist chaotisch und sie wollen Erlösung. Manche bringen es schnell hinter sich, ohne jegliche Anzeichen, die auf einen Freitod hinweisen könnten; die anderen nehmen sich das Leben im großen Rampenlicht. Nicht jeder, der sich in einer dieser Szenarien befand, hat sich Gedanken darüber gemacht, wie es sein würde, nicht mehr zu sein. Sie tun es, da sie keinen Fluchtweg mehr finden.

Eine alte Freundin hinterließ nicht mal einen Abschiedsbrief. Hier war es der Liebeskummer, den sie totschwieg. Ich sah sie seit Jahren nicht mehr und die Nachricht hat mich schwer getroffen, da ich sie als taffes Mädchen kannte. Sie wollte dieses Leben nicht, sonst hätte sie es nicht getan. Was ich damit ausdrücken will: Nicht jedem ist zu helfen. Nicht weil sie es nicht wollen, sondern da sie ohne richtige Hilfe ein Maximum des Elends erreichen.

Richtige Hilfe – was ist das? Schwer zu sagen. Probleme sind sehr individuell und beeinflussen uns täglich. Jeder hat sie, aber jeder handelt sie anders. Interessant ist auch die Überlegung, ob man einem Menschen helfen würde, wenn man weiß, dass dieser von Tag zu Tag in ein großes schwarzes Loch des Verderbens stürzt. Nun, die meisten würden sicherlich sagen, dass sie es tun würden, aber ich garantiere, dass nur die wenigsten die Kraft dafür aufbringen könnten.

Im Normalfall ist eine solche Tat an psychische Erkrankungen gebunden. Hier denkt man sicherlich an das Wort Depression, aber diese alleine löst nicht immer den Trigger aus. Eine psychische Erkrankung wächst schleichend. Menschen, die sich aus freien Stücken in Psychotherapie begeben, tun genau das Richtige. Sie versuchen, ihren Lebenswert zu retten. Aber auch solche, die es nicht freiwillig tun, gar zwangsweise in einer Psychiatrie landen, aber wissen, dass sie labil und gefährdet sind, haben die Möglichkeit, sich ihrer Selbst bewusst zu werden. Sie nehmen den Ernst der Lage wahr und dann wird es auch schon wieder ziemlich individuell.

Ich würde diesen Menschen nicht retten wollen. Er tut es aus freien Stücken mit einer großen Show. Es ist geschmacklos. Übrigens bin ich ein miserabler Schwimmer und könnte beim Sprung in die Tiefe vielleicht dasselbe Schicksal ereilen. Die wenigsten würden solch einen Rettungsversuch unternehmen, das macht sie aber nicht zu besseren Menschen. In solch einer Situation handeln wir alle anders; die einen versuchen das Gesamtbild zu erfassen, die anderen erstarren.

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