Bürgergeld, Vorurteile & co.

Posted by: Anonym

Bürgergeld, Vorurteile & co. - 16.08.2022, 23:31:21

Hallo liebe Knuddelsuser,

schon seit einiger Zeit spielte ich mit dem Gedanken, dieses Thema hier im Forum zur Sprache zu bringen, jedoch war ich mir unsicher, da das Thema schon heikel ist und vermutlich viele Gemüter erhitzen wird, dennoch sehe ich es irgendwie als eine Art "Pflicht" an, endlich mal mit dem Finger auf andere zu zeigen und diese öffentlich bloßzustellen. Wer arme Menschen schlecht behandelt, unberechtigt Vorurteile gegen diese hegt und sogar Lügen erzählt, nur um diese Menschen als Minderwertig hinzustellen, hat es schlichtweg einfach verdient, an den Pranger gestellt und bloßgestellt zu werden, denn bei soetwas, vor allem wenn es um arme Menschen geht, ist definitiv eine Grenze, die rote Linie deutlich überschritten!

Wie vielleicht einige von euch mitbekamen, soll ab Januar 2023 das sog. "Bürgergeld" das bisherige Hartz 4 ablösen, was eigentlich eine gute Sache ist, jedoch stößt mir hier etwas ganz unangenehm auf: Die geplante Höhe des Bürgergeldes! Wie ich mehrfach las, soll das Bürgergeld wohl nur um maximal 50€ erhöht werden, d. h. von 449€ auf 500€. Viele bezeichnen dies, völlig zurecht, als einen schlechten Scherz der Politik, als Hohn, was ich ebenfalls so sehe. Ich folge den Ausführungen der Sozialverbände, dass das Geld mindestens 679€ betragen muss, um einigermaßen gut und gesund leben zu können. Ich persönlich finde die Erhöhung um 50€ als absolut bodenlos und unverschämt, denn weder mit 449€ noch mit 500€ ist ein normales und vor allem GESUNDES Leben möglich (wie auch einige Experten schon veröffentlichten). Die Preise explodieren momentan bis ins unermessliche, man kann fast nicht mehr einkaufen gehen, weil alles unfassbar teuer ist und da denkt man darüber nach, den Regelsatz nur um erbärmliche 50€ (die absolut KEINE HILFE darstellen) zu erhöhen? ERNSTHAFT?! Jeder Mensch hat das Recht auf ein schönes und gesundes Leben, ganz egal, ob dieser Mensch arbeiten geht oder nicht. Es gibt glücklicherweise kein Gesetz, dass nicht erwerbstätigen jegliche Rechte abspricht und hoffentlich gibt es solch ein Gesetz auch niemals, denn das würde der NS-Zeit gleichkommen, da hatten Menschen, die nicht krass angesehen oder fleißig waren etc. auch keinerlei Rechte mehr, daher sind damals trauriger und unnötigerweise auch Millionen von Menschen zu tode gekommen, solch eine Zeit darf es NIEMALS wieder, unter absolut KEINEN Umständen mehr geben!

Ich stelle mir tatsächlich die Frage, wie es in einem Land wie Deutschland, ein Land, dass sich selbst als RECHTSSTAAT und SOZIALSTAAT bezeichnet, sein kann, dass arme Menschen, die am Existenzminium oder sogar darunter leben, von dem deutschen Staat so im Stich gelassen und, um es ein Mal sehr hart auszudrücken, verhungern gelassen wird?

Mir ist auch noch etwas anderes ganz unangenehm aufgefallen: Als es um das Thema Bürgergeld und eine Erhöhung um 200€ ging, wurde seitens der Politik gesagt, dass der Finanzminister (oder wer das war) dies nicht gestatten wird, da dies "nicht finanzierbar" sei. Interessant daran finde, dass für ein Flughafen BER, Stuttgart 21, sinnlose Bauwerke (z. B. nutzlose Brücken, Bahnübergänge mitten in der Pampa, die eh niemand nutzt usw.) oder Rüstungsexporte, Erhöhung der Diäten und Pensionen, urplötzlich Milliarden zur Verfügung stehen, sobald es aber ums Bürgergeld, Renten, Schulen, Kitas und Pflegekräfte geht, heißt es plötzlich: Wir haben kein Geld dafür, ist nicht finanzierbar. Wie kann das sein, dass für etwas plötzlich Geld da ist und für etwas anderes plötzlich das Geld spurlos verschwunden und nicht verfügbar ist?

Kommen wir nun zu den Vorurteilen:
• ALG 2 Bezieher liegen dem Staat auf der Tasche.
• ALG 2 Bezieher sind faul.
• ALG 2 Bezieher haben kein Bock zu arbeiten.
• ALG 2 Bezieher nutzen den Staat aus.
• ALG 2 Bezieher liegen faul im Bett, während ich für sie arbeiten gehe und Steuern zahle
• ALG 2 sind dies, ALG 2 sind das, ALG 2 Bezieher tun dies, ALG 2 Bezieher tun das, ....

ALG 2 Bezieher liegen dem Staat auf der Tasche:
FALSCH! Deutschland ist ein SOZIALSTAAT, hier liegt niemand dem Staat auf der Tasche!

ALG 2 Bezier sind faul:
FALSCH! Viele, die diese Leistungen beziehen, haben gute und nachvollziehbare Gründe z. B. finden diese aufgrund ihres hohen Alter keinen Job mehr, sind krank, hatten schwere Schicksalsschläge, plötzlich wegen irgend etwas ihren Job verloren o. ä.

ALG 2 Bezieher haben kein Bock zu arbeiten:
FALSCH! Viele, die diese Leistungen beziehen, möchten arbeiten, finden jedoch keine Arbeit. Andere wiederum finden keine Arbeit z. B. da sie nicht den gewünschten "Schulabschluss", gewünschten "Noten" oder sonstiges vorweisen können.

ALG 2 Bezieher nutzen den Staat aus:
FALSCH! Wenn den so wäre, müssten die Gefängnisse voll mit Sozialbetrügern sein, sind sie aber nicht. Wenn dem so wäre, müssten viele wegen Sozialbetrug vorbestraft sein, sind sie aber nicht. Wenn dem so wäre, müssten viele wegen Sozialbetrug Schulden (aufgrund Rückzahlung der Leistungen) haben, haben sie aber nicht.

ALG 2 Bezieher liegen faul im Bett, während ich für sie arbeiten gehe und Steuern zahle:
FALSCH! Du gehst für dich selbst arbeiten, um überleben zu können, um deine Familie zu ernähren und nicht um irgendwelche ALG 2 Bezieher zu ernähren. Du zahlst Steuern, weil du das musst, deine Steuern, es wird dich überraschen, werden nicht nur für ALG 2, sondern auch für Strafgefangene, Bauwerke, Straßenbau, Politiker (sowie deren "Dienstreisen"), Rüstungsindustrie/Rüstungsexporte, Finanzhilfen im Ausland usw. usw. genutzt. Klingt komisch? Ist aber so!

ALG 2 sind dies, ALG 2 sind das, ALG 2 Bezieher tun dies, ALG 2 Bezieher tun das, ....:
FALSCH! ALG 2 Bezieher sind gar nichts und tun auch gar nichts. Diese Menschen sind genau solche Menschen wie du und ich, mit den selben Rechten und Pflichten.

Was ich hier ganz besonders schlimm finde, dass unmengen Vorurteile gegen ALG 2 Bezieher gehegt werden, die absolut unberechtigt sind! Ja, vllt sind 5 oder 10% von denen schwarze Schafe und nutzen das System aus, aber schwarze Schafe gibt es überall, in jeder Schicht, in jedem Beruf! Wer garantiert dir, dass dein Hausarzt oder wer auch immer nicht heimlich kriminelle Dinge tut? Wer garantiert dir, dass dein Bankberater dich niemals übers Ohr haut um sich selbst zu bereichern? Wer garantiert dir, dass dein Chef nicht heimlich einen Plan schmiedet, um dich irgendwie los zu werden? Es gibt für absolut gar nichts eine Garantie, die einzige Garantie, die es auf dieser Erde gibt, ist, dass man früher oder später sterben wird und muss, das ist so sicher, wie das obligatorische Amen in der Kirche!

Wo wir bei Vorurteilen sind: Nur weil vllt 5 oder 10% von diesen Menschen so sind, kann und darf man dies nicht auf alle projezieren! Die allermeisten von diesen Menschen, sind ehrliche Menschen, die schwerwiegende Gründe für ihre, im wahrsten Sinne des Wortes, beschissene Situation haben. Ich kann diese ganzen unverschämten, bodenlosen, frechen und respektlosen Vorurteile, gegen die Ärmsten der Armen nicht mehr hören oder lesen, es kotzt mich an! Wenn ein Arzt Mist baut, sage ich doch auch nicht: Alle Ärzte sind Kurfuscher, taugenichtse. Weil das einfach nicht stimmt, nur weil einer Mist baut, kann ich doch nicht ALLE verurteilen, was soll das denn?

Habt ihr mal ernsthaft einen ALG 2 Bezieher gefragt, warum er/sie/es in diesem Schlamasell steckt? Falls nicht, rate ich euch dringend dazu, denn da werdet ihr erfahren, dass da dahinter schwerwiegende Gründe stecken.

Auch interessant finde ich, dass einige Vorschlagen, dass Bezieher von Bürgergeld kaum eine Erhöhung bekommen, stattdessen aber arbeiten gehen sollen oder sonstiges. Was viele hier vergessen: Diesen Satz von aktuell 449€ bekommen nicht nur ALG 2 Bezieher (die potentiell arbeiten gehen könnten) vom Jobcenter, sondern auch Erwerbsunfähige Menschen vom Sozialamt (Sozialhilfe, Grundsicherung, Hilfe zum Lebensunterhalt, ...). Hier liegt die Betonung auf ERWERBSUNFÄHIGE d. h. wenn man den Regelsatz nicht erhöht, weil ja ALG 2 Bezieher arbeiten gehen könnten, hat dies automatisch auch Auswirkungen auf ERWERBSUNFÄHIGE Menschen (kranke, behinderte usw.). Auch wenn es den ein oder anderen überrascht aber beim Sozialamt gelten die selben Regelsätze wie beim Jobcenter! Sozialamt und somit ERWERBSUNFÄHIGE haben keinen eigenen Regelsatz. Heißt also im Klartext: Wird der Regelsatz nicht auf einen Lebenswerten Satz erhöht, bestraft man damit nicht nur Menschen, die potentiell arbeiten gehen könnten, sondern auch Menschen, die NICHT arbeiten gehen können/dürfen. Darf und kann man in solch einem Fall noch von einem Rechtsstaat und Sozialstaat sprechen, wenn man kranke und behinderte Menschen mitbestraft, obwohl diese nichts falsches getan haben und vermutlich nicht mal in der Lage sind sich zu wehren?

Ich habe mir letztens eine Talkrunde angeschaut (Anne Will oder so?), dort war Carsten Stahl (den kennen sicherlich einige) und auch politisch aktive Menschen und Carsten Stahl hat da folgendes erzählt:
Er ging vor einiger Zeit einkaufen und vor ihm an der Kasse stand eine ältere Frau und hat Lebensmittel gekauft, als sie bezahlen musste, hatte sie nicht mehr genug Geld, weil die Preise ins unendliche explodieren. Die Frau fing an zu meinen und fing an, auszusortieren, was sie unbedingt braucht und worauf sie verzichten könnten. Die Frau hat dann Wurst, Käse usw. genommen und ging damit in den Laden, um es wieder zurückzulegen, damit der Preis von ihrem Einkauf soweit reduziert wird, dass sie diesen bezahlen konnte. Carsten konnte das nicht mit ansehen und ist hinterher und sagte zu ihr, sie soll doch bitte die Lebensmittel wieder mitnehmen, er würde ihr diese bezahlen (hat er dann auch gemacht). Die Frau war ihm sehr dankbar und hat dann unter Tränen zu ihm gesagt, dass sie sterben möchte, weil alles teurer wird aber ihr Geld nicht erhöht wird und sie sich kaum noch Lebensmittel leisten kann.

Carsten war sehr sauer auf den Deutschen Staat und hat seinem Ärger in besagter Sendung auch Luft gemacht und gefordert, dass sich hier in Deutschland endlich etwas grundlegend ändern muss, es kann und darf nicht sein, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden und einige Menschen sogar über Suizid nachdenken, weil das Geld nicht mehr zum leben ausreicht. Ich stimme ihm da zu 100% zu!

Für gefühlt alles ist Geld da aber, wie bereits geschrieben, für Menschen am Existenzminimum, Schulen, Kitas und Pflegekräfte ist kein Geld da. Viele kündigen deswegen auch ihren Job im Krankenhaus, in der Kita, in der Schule, im Altenpflegeheim usw. oder bewerben sich gar nicht mehr auf solche Stellen, weil der Lohn einfach Bodenlos unverschämt ist.

Es kotzt mich auch an, dass Menschen, nur weil sie ALG 2 oder Sozialhilfe beziehen, in undankbaren Berufen (Pflege usw.) arbeiten, von vielen wie Menschen 2. oder 3. Klasse behandelt werden. Ich betone es noch einmal: JEDER MENSCH, OHNE AUSNAHME, hat die selben Rechte und Pflichten! Entweder sind alle Menschen gleich viel wert oder alle Menschen wertlos, ein dazwischen gibt es nicht, d. h. es gibt kein Kreis, der Wertvoll und auch kein Kreis der Minderwertig ist. Es gibt nur einen einzigen Kreis für ALLE (Wertvoll oder Minderwertig). Entweder sind alle Menschen, Menschen 2. oder 3. Klasse oder gar keiner, hier gibt es auch kein dazwischen.

Wie ich bereits schrieb: Jeder Mensch, ohne Ausnahme, hat ein Recht, auf ein schönes und gesundes Leben, dabei spielt es auch absolut keine Rolle, ob dieser Mensch stinkreich ist, ob dieser Mensch 8-12 Stunden pro Tag arbeiten geht, ob dieser Mensch einen Minijob hat oder ob dieser Mensch arbeitslos oder sogar wegen Krankheit Erwerbsunfähig ist. Niemand hat mehr Rechte als der andere oder weniger Rechte als der andere! Auch ein Mensch der arbeitslos/krank ist, sollte sich nicht einschränken müssen, nur um überleben zu können. Solche Menschen haben auch ein Recht und das Privileg auf Handy, Internet, Telefon, Konzert-, Oper-, Kinobesuche, Freizeitparks o. ä., auf essen gehen in ein Restaurant oder sonstiges.

Hier in Deutschland muss sich definitiv etwas ändern und da sollte man bei den ganz armen Menschen beginnen, d. h. diesen mehr Geld pro Monat geben, diese besser integrieren (wenn möglich) usw.!

Ich rufe es noch ein Mal ins Gedächtnis: SOZIALSTAAT! Sozial ist nur, wenn man alle Menschen gleich behandelt, niemand ausgrenzt, jedem Mensch ein schönes und gesundes Leben ermöglicht etc. Bestimmte Gruppen schlechter behandeln oder sogar ausgrenzen, hat nichts mehr mit einem SOZIALstaat zu tun, sondern eher mit einem ASOZIALstaat!

Ich weiß, viel Text, aber wie ist eure Meinung dazu? Findet ihr den Umgang mit den Ärmsten der armen gerechtfertigt und gut? Findet ihr eine Erhöhung des Bürgergeld um "nur" 50€ angemessen und gut oder seht ihr dies auch wie die Sozialverbände, dass der Satz mindestens 679€ betragen sollte? Habt ihr vllt selbst Vorurteile gegen diese Menschen und wenn ja, warum? Wir sollten alle zueinander stehen, egal ob Arm oder Reich, ob arbeitslos oder erwerbstätig.


Liebe Grüße

Systm
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 17.08.2022, 02:08:34

Quellen:
Warnung! Spoiler! (Video)

Morgenpost.de
Sozialverband VdK
Sozialverband Deutschland
Merkur.de
Tagesschau.de

weitere Quellen sind via Google zu finden.
Posted by: Dissozial

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 17.08.2022, 12:34:08

Antwort auf: Systm

Ich stelle mir tatsächlich die Frage, wie es in einem Land wie Deutschland, ein Land, dass sich selbst als RECHTSSTAAT und SOZIALSTAAT bezeichnet, sein kann, dass arme Menschen, die am Existenzminium oder sogar darunter leben, von dem deutschen Staat so im Stich gelassen und, um es ein Mal sehr hart auszudrücken, verhungern gelassen wird?


Viele Menschen auf dieser Welt träumen davon, mit dir tauschen zu können, Zugang zu Bildung zu haben, Sozialversicherungen die alle Therapien zahlen. Arbeitgeber die gezwungen sind Entgeld fortzuzahlen.

Antwort auf: Systm

FALSCH! Du gehst für dich selbst arbeiten, um überleben zu können, um deine Familie zu ernähren und nicht um irgendwelche ALG 2 Bezieher zu ernähren. :


Ich gehe arbeiten, weil ich sonst nicht wüsste, was ich sonst tun soll, ohne Geld. Ohne Geld, bedeutet für mich ALG2, bedeutet, ich kann gerade so auskommen und habe keinen Luxus. Ich arbeite aber nicht nur, um mir Dinge leisten zu können, wie ein Flug nach Jamaika, ich will auch dazulernen und etwas zu tun haben, und darin noch der Beste sein. Das vorurteil, dass jeder in einem Mindestlohnjob ist und kein Bock auf Arbeit hat, find ich viel schlimmer. Viele gehen sehr gerne arbeiten.

Antwort auf: Systm
Auch wenn es den ein oder anderen überrascht aber beim Sozialamt gelten die selben Regelsätze wie beim Jobcenter!


Überrascht mich ehrlich gesagt nicht, denn auch das ist nur eine grundsichernde Sozialleistung. Ich hab zwar selbst keine, aber eine Berufsunfähigeitsversicherung usw. schließen gute Arbeitgeber schon für dich ab. Ich hatte auch Sterbeversicherungen, wenn mir was zugestoßen wäre, hätte mein Arbeitgeber ein Jahresgehalt an meine Familie ausgezahlt.


Antwort auf: Systm
Wie ich bereits schrieb: Jeder Mensch, ohne Ausnahme, hat ein Recht, auf ein schönes und gesundes Leben
Wenn schön bedeutet, dass ich das neuste Handy brauche dann nein. Wenn ich aber mit wenigen Euros, in der Regel vergünstigt an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen kann, dann ja. In Berlin kann man an jeder großen Veranstaltung, z. B. Philharmonie für 3 Euro oder so teilnehmen.

Ich will nicht sagen, dass ich die Beitragssätze unbedingt für ausreichend halte, gerade hinsichtlich einer gesunden Ernährung, aber du sitzt im Prinzip mit dem Arsch auf ner Couch, in nem goldenen Land das andere Länder ausbeutet und beschwerst dich über Elend, dass es bei uns in nur sehr geringem Maße gibt.


Antwort auf: Systm

behinderte Menschen mitbestraft
Eine Behinderung berechtigt zwar nicht automatisch zum Mehrbedarf, aber in den Fällen wo es angemessen ist, wird der Mehrbedarf ja für diese Gruppen gewährt um eben alle gleichzustellen. Ich muss diese Gruppe aber nicht mit jemandem der 100k Jahresgehalt hat gleichstellen.


Antwort auf: Systm

Hier in Deutschland muss sich definitiv etwas ändern und da sollte man bei den ganz armen Menschen beginnen, d. h. diesen mehr Geld pro Monat geben, diese besser integrieren (wenn möglich) usw.!
Man sollte vor allem den Niedriglöhnern mehr Geld geben, dann bin ich mir auch sicher, kann der ein oder andere Erwerbsunfähige auch wieder arbeiten.... es ist nämlich nicht so, dass wirklich 100% der erwerbunfähigen gerne arbeiten wollen würden, dieses System ist bei MANCHEN, auch Zufluchtsort um nicht zu arbeiten. Ich kenne persönlich solche Fälle und ich könnte durch meine Krankheit auch in diese Schiene gehen, aber will ich gar nicht. :-)
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 17.08.2022, 13:29:11

Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor... Erwerbsunfähig bedeutet nicht 2 Wochen krankgeschrieben, sondern mindestens 6 Monate nicht in der Lage mindestens 3 Stunden pro Tag zu arbeiten. Ob jemand Erwerbsunfähig ist, untersucht und entscheidet nicht der Hausarzt, sondern ein oder mehrere Amtsärzte (diese müssen ein Gutachten darüber anfertigen). Irgendwann prüfen das dann Ärzte der Deutschen Rentenversicherung noch ein Mal. Ein Amtsarzt erklärt einen Menschen nicht einfach so für Erwerbsunfähig, sondern nur, wenn schwerwiegende Gründe vorliegen, die er auch festgestellt hat.

Wer nicht weiß, wie eine Untersuchung beim Amtsarzt abläuft, hier eine Erklärung:
1. Man wird dort angemeldet (vom Jobcenter oder sonst wem)

2. Man muss alle Ärzte, Kliniken etc. angeben, wo man in den letzten 2 Jahren in Behandlung war oder ist und Ärztliche Unterlagen vorlegen (sofern man welche besitzt)

3. Man muss 3-6 Monate auf ein Termin dort warten

4. Man wird zum Gesundheitsamt eingeladen (Termin beim Amtsarzt)

5. Dort wird man von einem Arzt oder Ärztin (Internist(in)) o. ä. in Empfang genommen

6. Man geht gemeinsam ins Behandlungszimmer und dort findet, wie überall anders auch, zuerst eine Anamnese statt (Gespräch), dann wird Blutdruck gemessen, Herz und Lunge abgehört, Körpergewicht festgestellt, man wird abgetastet, muss z. B. die Augen zu machen, auf einem Bein stehen und dabei mit dem Finger die Nase berühren, man muss Bewegungen machen (nach Vorne, zur Seite beugen usw.).

7. Dann wird Blut abgenommen (wenn ich mich nicht irre) und jenachdem ein Drogenscreening mittels Urinprobe durchgeführt.

8. Nach 4 Wochen bekommt man jenachdem erneut einen Termin da, dieses Mal bei einem anderen Arzt (z. B. Facharzt für Psychiatrie), welcher einen ebenfalls untersucht, anschließend findet jenachdem noch ein Gespräch bei einem Psychologen statt.

9. Nach 4-6 Wochen erhält der Auftraggeber dann das offizielle Gutachten vom Gesundheitsamt und eröffnet einem dies.

Dieses Gutachten berechtigt nun dazu, Leistungen nach dem 12. Sozialgesetzbuch zu beziehen (Sozialamt) und andere Dinge in die Wege zu leiten z. B. Schwerbehindertenausweis beantragen (falls das notwendig ist). Einem Gutachten vom Gesundheitsamt (Amtsarzt) wird mehr Glauben geschenkt, als einem Attest vom Hausarzt.

Erwerbsunfähig heißt in diesem Falle dann auch wirklich Erwerbsunfähig (nicht in der Lage mindestens 3 Stunden pro Tag einer geregelten Arbeit nachzugehen).

Ein Mehrbedarf bekommen solche Menschen nicht, außer sie sind auf spezielle Nahrung, Hilfsmittel oder sonstiges angewiesen. Ansonsten müssen Erwerbsunfähige (Kranke/Behinderte) auch von jämmerlichen 449€ pro Monat leben.

Ich habe mal geschaut, ein ALG 2 Bezieher und SGB XII Bezieher, hat pro Monat 155,82€ (d. h. pro Tag, wenn man es durch 30 Tage rechnet, 5€ und ein paar Cent) zum Leben. Davon kann niemand gesund Leben. Das Geld reicht vllt gerade für ein paar Scheiben Brot, Wurst oder Käse oder sonst was oder für 2-3 Dosen Ravioli, Linsensuppe, andere Suppe o. ä. und vllt für 1 Flasche (1,5 Liter) trinken. Obst und Gemüse kann man sich davon nur sehr schwer leisten. Meiner Meinung nach sind 5€ pro Tag zum Leben Menschenverachtend.

Ja, in anderen Ländern geht es Menschen noch schlechter z. B. in Afrika aber daran können Menschen, die am Existenzminimum leben, nichts ändern. Wohlhabende könnten z. B. Spenden anstatt ihr Geld in Lamborghinis, Ferraris, Porsche oder Rolex Uhren zu investieren. Nur weil man reich ist, muss man nicht im Luxus, in Saus und Braus leben, man könnte stattdessen eine Gute Tat vollbringen und Geld spenden.

ALG 2 Bezieher sitzen nur auf der Couch und Nörgeln? Das ist ebenfalls gelogen! Viele von denen Bemühen sich um Arbeit, einige gehen sogar (obwohl das verboten ist) schwarzarbeiten, um überleben zu können.

Hier muss ich auch wieder sagen: Ja, bestimmt gibt es schwarze Schafe, die wirklich den ganzen Tag auf der Couch sitzen, Fernseh gucken oder PlayStation spielen, aber der größte Teil ist nicht so! Man kann und darf einfach nicht alle in einen Topf werfen, nur weil einige wenige Scheiße bauen.
Posted by: Dissozial

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 17.08.2022, 14:05:55

Nö, da liegt kein Missverständnis vor. Manche sind selbst daran schuld, dass sie keine 3 Stunden am Tag arbeiten können, weil sie einnen anderen Lifestyle bevorzugen. Ich kenne mehrere Menschen persönlich auf die das zutrifft.

Leute die Schwarzarbeit betreiben und noch Sozialleistungen kassieren, find ich absolut frech. Wenn man Schwarzarbeiten kann, kann man auch arbeiten? Oder wieso geht das dann wieder nicht?

Afrika ist ein ziemlich reicher Kontinent. Und auch da gibts Afrikaner mit nem Porsche. Nicht ganz Afrika ist arm. Es gibt aber Handelsverträge mit der EU und Afrika, den tollen Marshallplan der die afrikanische Wirtschaft ankurbeln sollte aber nur uns dient, und so is deine Sozialleistung auch wieder finanziert.

Antwort auf: Systm
Viele von denen Bemühen sich um Arbeit, einige gehen sogar (obwohl das verboten ist) schwarzarbeiten, um überleben zu können.


Wieso kann der Chef sie nicht anstellen? Weil das aufs Hartz IV angerechnet wird? Ja genau, das ist richtig so. Bei Bürgergeld, ich weiß es nicht genau, soll es z B nen höheren Freibetrag geben der anrechnungsfrei bleibt und irgendwas mit Kindern bla bla. Sowas interessiert dich nicht? Ist doch geil. Mit nem Ehrenamt kann man auch mehr Geld anrechnungsfrei verdienenz hat ja auch keiner Bock drauf.



Leute die schwarzarbeiten haben mehr Geld als Niedriglöhner und tun fast nix dafür, das ist erst mal ungerecht.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 17.08.2022, 14:35:53

Warum der Chef die nicht festanstellt, weiß ich nicht, vllt um Versicherungen zu sparen oder so? Das herauszufinden ist die Arbeit von Polizei/Zoll und Staatsanwaltschaft.

Mir geht es hier aber nicht um die schwarzen Schafe, sondern um ehrliche Menschen. Dass man auch die schwarzen Schafe damit "belohnt" ist leider so, umgekehrt werden die ehrlichen auch "bestraft", was so nicht sein darf! Da der Anteil der ehrlichen höher als der schwarzen Schafe ist, sollten ehrliche nicht bestraft werden.

Warum sind Erwerbsunfähige selbst schuld daran? Das sehe ich ganz anders! Es gibt zwar Menschen, die Alkohol oder Drogenabhängig sind, hier sollte man aber mal fragen, warum das so ist? Viele haben da auch Gründe für, so stark abzurutschen z. B. durch Depressionen, sexueller Missbrauch (auch in der Kindheit), schwere Kindheit, Job und alles andere z. B. Frau und Kinder verloren oder sonst was. Es gibt viele Gründe, warum ein Mensch in eine Sucht abrutscht. Ich finde es absolut falsch, solchen Menschen Vorwürfe zu machen. Klar hätten die auch vieles anders machen können, sich viel früher Hilfe suchen können, aber trotzdem kann man denen wegen soetwas keine Vorwürfe machen. Einem Mensch, der an Depressionen leidet, sollte man sowieso keine Vorwürfe machen ala selbst schuld, Pech gehabt, such dir Hilfe usw. Man sollte Menschen helfen, aber keine Vorwürfe machen.

Es gibt auch andere Gründe, warum jemand Erwerbsunfähig wird und absolut gar nichts dafür kann z. B. schwere Krebserkrankung, Herzinfarkt, Schlaganfall, durch einen Brand oder Verätzung, durch einen Angriff, durch einen Überfall, durch Vergewaltigung, durch einen Behandlungsfehler von einem Arzt, durch eine schwere Nebenwirkung von einem Medikament, durch einen schweren Unfall (Arbeitsunfall, Verkehrsunfall, Unfall im eigenen Haus oder Garten, ...), sehr schweren Schicksalsschlag, ... Nehmen wir hier mal Robert Enke als Beispiel: Er hatte seine Tochter verloren (schwerer Schicksalsschlag) und dadurch schwere Depressionen bekommen. Ja, er war zwar nicht Erwerbsunfähig, jedenfalls nicht auf den ersten Blick, aber wo das endete, sollte jedem klar sein. Daher ist es absolut falsch und deplatziert, hier jemandem Vorwürfe zu machen oder als selbst schuld abzustempeln.

Was würdest du sagen, wenn jemand aus deiner Familie unverschuldet einen schweren Verkehrsunfall hat und dadurch Erwerbsunfähig wird? Sagst du dann: tja, ist so, Pech gehabt, selbst schuld, was fährst du auch da die Straße entlang, warum guckst du nicht richtig auf die Straße oder warum fährst du um 9Uhr statt um 9:05Uhr los? Dann wäre das nicht passiert. ??

Auch hier gilt wieder: Vielleicht sind einige selbst an ihrer Situation schuld, jedoch sind die meisten Menschen nicht selbst schuld daran.

Fürchterlich wie einige Menschen denken und mit allergewalt versuchen, Menschen einzureden, sie seien selbst an allem schuld.
Posted by: Dissozial

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 17.08.2022, 16:31:53

Ich werde das Gefühl nicht los, dass du dich von "manche" angegriffen fühlst, die ich ja persönlich kenne. Und eigentlich ging es ja um Sozialsystem und kein Plan warum du dich hier so zur Erwerbsminderung rechtfertigst, wenn ich den meisten die Eigenschaft auch nicht abspreche. Mein Bruder ist z. B. Polizist, wenn dem was passiert hat der eine Berufsunfähigkeitsversicherung und meine Eltern meine ich auch.

Antwort auf: Systm


Fürchterlich wie einige Menschen denken und mit allergewalt versuchen, Menschen einzureden, sie seien selbst an allem schuld.


Versuch ich ja gar nicht aber, dass du dich angesprochen fühlst und 3 Kilometer Text schreibst, als würde ich deine Rente genehmigen, weiß nicht, auch suspicious.
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 17.08.2022, 18:02:28

Antwort auf: Systm
....dennoch sehe ich es irgendwie als eine Art "Pflicht" an, endlich mal mit dem Finger auf andere zu zeigen und diese öffentlich bloßzustellen. Wer arme Menschen schlecht behandelt, unberechtigt Vorurteile gegen diese hegt und sogar Lügen erzählt, nur um diese Menschen als Minderwertig hinzustellen, hat es schlichtweg einfach verdient, an den Pranger gestellt und bloßgestellt zu werden, denn bei soetwas, vor allem wenn es um arme Menschen geht, ist definitiv eine Grenze, die rote Linie deutlich überschritten!


Getreu dem Sprichwort: "Auge um Auge, Zahn um Zahn.", zwei mal unrecht ergibt noch lange kein Recht.

Antwort auf: Systm
Wie vielleicht einige von euch mitbekamen, soll ab Januar 2023 das sog. "Bürgergeld" das bisherige Hartz 4 ablösen, was eigentlich eine gute Sache ist, jedoch stößt mir hier etwas ganz unangenehm auf: Die geplante Höhe des Bürgergeldes! Wie ich mehrfach las, soll das Bürgergeld wohl nur um maximal 50€ erhöht werden, d. h. von 449€ auf 500€. Viele bezeichnen dies, völlig zurecht, als einen schlechten Scherz der Politik, als Hohn, was ich ebenfalls so sehe. Ich folge den Ausführungen der Sozialverbände, dass das Geld mindestens 679€ betragen muss, um einigermaßen gut und gesund leben zu können. Ich persönlich finde die Erhöhung um 50€ als absolut bodenlos und unverschämt, denn weder mit 449€ noch mit 500€ ist ein normales und vor allem GESUNDES Leben möglich (wie auch einige Experten schon veröffentlichten).


Du wirst in jedem Fall eine Gruppe finden, die mit der entsprechenden Höhe nicht einverstanden sein wird. Klar, kann man entsprechend aufstocken, wäre aber gleichzeitig ein Arschtritt in den Hintern der arbeitenden Bevölkerung die ebenfalls mit dem gleichen auskommen müssen. Die Mehrkosten der Energie werden sowieso zum Großteil vom Jobcenter übernommen (Nebenkostenabrechnung bei Nachzahlung etc.), also betrifft das einen ALG2 Bezieher weniger. Aber gut, die Berechnung ist sowieso schon "klein" gehalten.

P.S. Du kannst Petitionen starten.

Antwort auf: Systm

Die Preise explodieren momentan bis ins unermessliche, man kann fast nicht mehr einkaufen gehen, weil alles unfassbar teuer ist und da denkt man darüber nach, den Regelsatz nur um erbärmliche 50€ (die absolut KEINE HILFE darstellen) zu erhöhen? ERNSTHAFT?!


Wenn die 50€ keine Hilfe sind, kann man diese ja auch getrost weglassen.

Antwort auf: Systm
Jeder Mensch hat das Recht auf ein schönes und gesundes Leben, ganz egal, ob dieser Mensch arbeiten geht oder nicht.


Das Recht spricht dir auch keiner Ab, nur kannst du nicht erwarten das es andere bezahlen. ALG2 sollte eine Übergangsleistung sein und kein Dauerzustand.

Antwort auf: Systm
Mir ist auch noch etwas anderes ganz unangenehm aufgefallen: Als es um das Thema Bürgergeld und eine Erhöhung um 200€ ging, wurde seitens der Politik gesagt, dass der Finanzminister (oder wer das war) dies nicht gestatten wird, da dies "nicht finanzierbar" sei. Interessant daran finde, dass für ein Flughafen BER, Stuttgart 21, sinnlose Bauwerke (z. B. nutzlose Brücken, Bahnübergänge mitten in der Pampa, die eh niemand nutzt usw.) oder Rüstungsexporte, Erhöhung der Diäten und Pensionen, urplötzlich Milliarden zur Verfügung stehen, sobald es aber ums Bürgergeld, Renten, Schulen, Kitas und Pflegekräfte geht, heißt es plötzlich: Wir haben kein Geld dafür, ist nicht finanzierbar. Wie kann das sein, dass für etwas plötzlich Geld da ist und für etwas anderes plötzlich das Geld spurlos verschwunden und nicht verfügbar ist?


Ganz einfache Sache, es gibt verschiedene Fördertöpfe die man nicht einfach umwidmen kann. Es kann z.B. sein das der Topf für die Sanierung von Spielplätzen leer ist, während der Topf für neue Spielplätze voll ist -> Umwidmen darf man nicht bzw. verletzt damit Förderrichtlinien von der EU etc. also wird eben neu gebaut.

Ja, solche Projekte kann ich teilweise auch nicht verstehen.....

Antwort auf: Systm

Kommen wir nun zu den Vorurteilen


Der Part wird toll :-D

Antwort auf: Systm

ALG 2 Bezieher liegen dem Staat auf der Tasche:
FALSCH! Deutschland ist ein SOZIALSTAAT, hier liegt niemand dem Staat auf der Tasche!


Personen die nicht wollen, machen genau das (Ich rede hier bewusst von NICHT WOLLEN, ich rede nicht von nicht können).

Antwort auf: Systm

ALG 2 Bezier sind faul:
FALSCH! Viele, die diese Leistungen beziehen, haben gute und nachvollziehbare Gründe z. B. finden diese aufgrund ihres hohen Alter keinen Job mehr, sind krank, hatten schwere Schicksalsschläge, plötzlich wegen irgend etwas ihren Job verloren o. ä.


Ich betone es mal anders: "Wer wirklich will, findet Wege.". Es mag nicht immer einfach sein und am Ende auch nicht die Erfüllung, aber es gibt viele die Könnten, nur halt nicht das was Sie sich erhoffen. (Was in gewissen Maße auch verständlich ist. Und ja ich weis das Jobcenter auch oft Steine in den Weg legen ohne Ende.)

Ich rede auch hier wieder von wollen und nicht von nicht können! Allerdings dürften in der Regel die Leute die nicht können Geld vom Sozialamt bekommen, statt dem Jobcenter (ich weis es gibt ausnahmen bei Bedarfsgemeinschaften etc.)

Antwort auf: Systm

ALG 2 Bezieher haben kein Bock zu arbeiten:
FALSCH! Viele, die diese Leistungen beziehen, möchten arbeiten, finden jedoch keine Arbeit. Andere wiederum finden keine Arbeit z. B. da sie nicht den gewünschten "Schulabschluss", gewünschten "Noten" oder sonstiges vorweisen können.


Ich kenne auch genug Leute, die wirklich einfach nicht wollen. Gilt natürlich nicht für alle aber dein Argument sehe ich hier nicht unbedingt gerechtfertigt.

Wenn man gewisse Qualifikationen nicht hat, erwirbt man diese eben und auch gewisse Abschlüsse kann man nachholen und wird sogar unterstützt. Wenn ich allerdings (nur als Beispiel) einen 7 Klasse Abschluss habe, brauche ich nicht nach einen Job schauen der über meinen Qualifikationen liegt, da bin ich als Person selbst gefragt.

Und auch hier, wenn man wirklich will findet man auch beim Jobcenter mal offene Türen.

Antwort auf: Systm

ALG 2 Bezieher nutzen den Staat aus:
FALSCH! Wenn den so wäre, müssten die Gefängnisse voll mit Sozialbetrügern sein, sind sie aber nicht. Wenn dem so wäre, müssten viele wegen Sozialbetrug vorbestraft sein, sind sie aber nicht. Wenn dem so wäre, müssten viele wegen Sozialbetrug Schulden (aufgrund Rückzahlung der Leistungen) haben, haben sie aber nicht.


Wer nicht will, tut das in meinen Augen. Das System sollte aus Fördern und Fordern bestehen bzw. eine Art Hängematte wenn man mal fällt und nicht die aus dem Urlaub wo man dauerhaft drin bleiben soll.

Antwort auf: Systm

ALG 2 Bezieher liegen faul im Bett, während ich für sie arbeiten gehe und Steuern zahle:
FALSCH! Du gehst für dich selbst arbeiten, um überleben zu können, um deine Familie zu ernähren und nicht um irgendwelche ALG 2 Bezieher zu ernähren. Du zahlst Steuern, weil du das musst, deine Steuern, es wird dich überraschen, werden nicht nur für ALG 2, sondern auch für Strafgefangene, Bauwerke, Straßenbau, Politiker (sowie deren "Dienstreisen"), Rüstungsindustrie/Rüstungsexporte, Finanzhilfen im Ausland usw. usw. genutzt. Klingt komisch? Ist aber so!


Richtig, ich gehe Arbeiten für meinen persönlichen Anspruch, Geld, Erfüllung etc.

Antwort auf: Systm

ALG 2 sind dies, ALG 2 sind das, ALG 2 Bezieher tun dies, ALG 2 Bezieher tun das, ....:
FALSCH! ALG 2 Bezieher sind gar nichts und tun auch gar nichts. Diese Menschen sind genau solche Menschen wie du und ich, mit den selben Rechten und Pflichten.


Soweit mir bekannt, hat man im Bezug von ALG2 alles zu tun was den eigenen Bedarf verringert.

Antwort auf: Systm

Habt ihr mal ernsthaft einen ALG 2 Bezieher gefragt, warum er/sie/es in diesem Schlamasell steckt? Falls nicht, rate ich euch dringend dazu, denn da werdet ihr erfahren, dass da dahinter schwerwiegende Gründe stecken.


Damit pauschalisierst du ebenfalls. Deine Aussage die du hier tätigst, alle können nichts für diese Situation und jeder hat schwerwiegende Gründe...

Antwort auf: Systm
Carsten war sehr sauer auf den Deutschen Staat und hat seinem Ärger in besagter Sendung auch Luft gemacht und gefordert, dass sich hier in Deutschland endlich etwas grundlegend ändern muss, es kann und darf nicht sein, dass die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden und einige Menschen sogar über Suizid nachdenken, weil das Geld nicht mehr zum leben ausreicht. Ich stimme ihm da zu 100% zu!


Dafür sorgen aber am Ende viele Gesetze, die angepasst gehören. Siehe z.B. Beitragsbemessungsgrenze

Antwort auf: Systm

Wie ich bereits schrieb: Jeder Mensch, ohne Ausnahme, hat ein Recht, auf ein schönes und gesundes Leben, dabei spielt es auch absolut keine Rolle, ob dieser Mensch stinkreich ist, ob dieser Mensch 8-12 Stunden pro Tag arbeiten geht, ob dieser Mensch einen Minijob hat oder ob dieser Mensch arbeitslos oder sogar wegen Krankheit Erwerbsunfähig ist. Niemand hat mehr Rechte als der andere oder weniger Rechte als der andere!


Du wirst in diesen Punkten gar nicht eingeschränkt.

Antwort auf: Systm
Auch ein Mensch der arbeitslos/krank ist, sollte sich nicht einschränken müssen, nur um überleben zu können. Solche Menschen haben auch ein Recht und das Privileg auf Handy, Internet, Telefon, Konzert-, Oper-, Kinobesuche, Freizeitparks o. ä., auf essen gehen in ein Restaurant oder sonstiges.


Bei Krankheit sehe ich denk Punkt noch etwas lockerer, wer Arbeitslos ist muss sich das eben verdienen. Ich kenn deine Erwartungshaltung hier ehrlich gesagt nicht, wenn ich allerdings alles bekomme warum sollte ich dann noch was machen?

Ich sagte bereits, ALG2 ist in der Regel als Schutz Gedacht damit du nicht ganz "unter" gehst, wenn eben einmal im Leben schlechte Zeiten sind, damit bist du abgesichert und dies ist auch Sozial. Dafür kann aber im Umkehrschluss für diese Zeit von den anderen eine bescheidene Lebensführung erwartet werden. Ein gewisses Mindesmaß an Teilhabe sehe ich auch, aber alles was darüber hinaus geht sollte man sich schon erarbeiten.

Kurz gesagt, ich kann verstehen wenn manche sagen ich bleibe daheim und ruhe mich aus. Arbeit soll sich lohnen und auch zu mehr in der Tasche führen. Für 200€ mehr unter dem Strich, brauch ich mich nicht einen ganzen Monat hinstellen und wackeln. Jeder ist aber am Ende für sein eigenes Glück verantwortlich.

Ich stimme dir zu wenn gesagt wird, Leute bei denen es wirklich nicht geht den greifen wir mehr unter die Arme, den würde ich aber am liebsten das geben von den Leuten die nicht wollen. Auch finde ich manche Praktiken von Jobcentern zweifelhaft....
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 23.08.2022, 17:52:29

Wie ich gerade ~> hier <~ las, hat die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), was das Bürgergeld betrifft, gewaltigen Mist erzählt!

Fall 1: Durch das Bürgergeld würden noch mehr Menschen ihren Job kündigen
Absoluter Blödsinn! Wer seinen Job, bei dem er 1000-2000€ Netto im Monat verdient kündigt, um von jämmerlichen 500€ im Monat zu leben, der ist, mit verlaub, nicht nur dumm, sondern strohdumm! Was ganz viele auch vergessen: Soweit mir bekannt, gibt es bei ALG 2 keine Anrechnung auf die Rente und wenn, dann nur extrem minimal, d. h. geht man nicht arbeiten, wird nichts oder kaum etwas in die Rentenkasse eingezahlt und das bedeutet, dass man eines Tages entweder ohne Rente oder mit einer seeeehr geringen Rente dasteht, von der man nicht mal leben kann. Wem es egal ist, ob er/sie/es später mal Rente bekommt und ob diese zum Leben ausreicht oder nicht: Grundlos Bürgergeld beziehen ist die richtige Entscheidung! Wem seine Rente und die Höhe der Rente aber wichtig ist und später als Rentner nicht vom Amt leben oder auf der Straße betteln gehen will, weil das Geld nicht ausreicht: Grundlos Bürgergeld beziehen ist eine sehr dumme Idee!

Fall 2: Durch das Bürgergeld werden noch mehr Stellen frei und bleiben unbesetzt
Man sollte sich hier als Arbeitgeber mal die Frage stellen, warum niemand Bock hat in seinem Betrieb zu arbeiten? Ganz sicher nicht um von 500€ Bürgergeld zu leben, sondern viel eher, weil man wie Schmutz behandelt, ausgenutzt und unterbezahlt wird. Ganz ehrlich: Da hätte ich auch keinen Bock in dem entsprechenden Betrieb zu arbeiten. Entweder werde ich gut behandelt, meine Arbeit wertgeschätzt und ich entsprechend meiner guten Leistung bezahlt, oder der Arbeitgeber kann sich jemand anderes suchen, der für ihn die Arbeit macht. Warum sollte jemand in einen Betrieb arbeiten gehen, wo er/sie/es wie Schmutz behandelt wird? Wo die geleistete Arbeit nicht wertgeschätzt wird? Wo man für seine Leistung unterbezahlt wird? Einfach die Angestellten gut behandeln und fair behandeln und auch gut und fair bezahlen und schon ist das Problem gelöst!

Fall 3: Durch das Bürgergeld gehen mehr Menschen in die Rente oder Frührente
Ebenfalls absoluter Blödsinn! Wenn man das nötige Alter erreicht hat, was spricht dagegen in Rente zu gehen? Wenn es berechtigte Gründe gibt, was spricht dagegen früher in Rente zu gehen? Dass alle dann früher in Rente gehen, halte ich für Schwachsinn. Denn je früher man in Rente geht, umso mehr Abzüge hat man monatlich von der Rente. Wer eine Rente von 3000€+ pro Monat bekommt, kann es sich leisten, Abzüge zu haben, da juckt es keinen, aber wenn man vllt nur 500-1000€ Rente bekommt, muss man schon sehr dämlich sein, Abzüge zu riskieren, wenn kein nachvollziehbarer Grund hierfür vorliegt.

In dem oben verlinkten Beitrag bzw. der darin enthaltenen Ausführungen der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), wird wieder ein Mal sehr deutlich, wie einfach unberechtigt Vorurteile gegen Arbeitslose Menschen, vor allem gegen ALG 2 Bezieher gehegt werden und wie diese Menschen wieder ein Mal als Menschen 2. oder 3. Klasse abgestempelt und behandelt werden.

Es ist einfach nur noch traurig und beschämend, was hier in Deutschland abgeht und das die ärmsten der Armen wie Dreck behandelt werden und man hier verdammt Nochmal einfach nicht daran denkt, dass es auch Menschen gibt, die einfach nicht arbeiten gehen können, aufgrund Krankheit/Behinderung (Erwerbsunfähigketit).

Soviel zum Thema Sozialstaat...

Wenn ich diesen ganzen Mist immer wieder lese und höre, diese Vorurteile, das Behandeln dieser Menschen, als seien diese Menschen Dreck, Menschen 2. oder 3. Klasse macht mich so unfassbar wütend, dass ich mich am liebsten in Klaus Kinski verwandeln würde und genau wie er damals, die absolute Kontrolle über mich verlieren und die verantwortlichen in einem äußert aggressiven Ton anbrüllen, beschimpfen und dabei mit dem Finger auf diese zeigen möchte.

Wir sitzen alle im selben Boot, niemand steht über irgend einem anderen Mensch, wir Menschen sind alle gleich viel wert oder alle gleich wertlos. Es gibt keine Übermenschen, außer vllt in der "kranken" Fantasie des ein oder anderen Individuum.

Warum ich hier so im Ragemodus bin? Weil ich mich für andere Menschen und deren Rechte einsetze! Mir sind alle Menschen wichtig, mir ist es wichtig, dass diese glücklich und gesund sind und niemand benachteiligt wird. Mir ist es wichtig, dass jeder, egal ob arm oder reich, genug Geld hat, um gesund leben zu können. Mir ist wichtig, dass niemand in absoluter Armut leben muss, nur weil er keinen Job hat. Mir sind meine Mitmenschen wichtig! Ausgrenzung, asoziale Verhaltensformen, Vorurteile usw. akzeptiere ich einfach nicht! Kein Mensch sollte wortwörtlich aus der Mülltonne essen, nur weil er nicht arbeiten geht und das Geld nicht zum Leben ausreicht!
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 23.08.2022, 23:44:28

Antwort auf: Systm
Fall 1: Durch das Bürgergeld würden noch mehr Menschen ihren Job kündigen
Absoluter Blödsinn! Wer seinen Job, bei dem er 1000-2000€ Netto im Monat verdient kündigt, um von jämmerlichen 500€ im Monat zu leben, der ist, mit verlaub, nicht nur dumm, sondern strohdumm! Was ganz viele auch vergessen: Soweit mir bekannt, gibt es bei ALG 2 keine Anrechnung auf die Rente und wenn, dann nur extrem minimal, d. h. geht man nicht arbeiten, wird nichts oder kaum etwas in die Rentenkasse eingezahlt und das bedeutet, dass man eines Tages entweder ohne Rente oder mit einer seeeehr geringen Rente dasteht, von der man nicht mal leben kann. Wem es egal ist, ob er/sie/es später mal Rente bekommt und ob diese zum Leben ausreicht oder nicht: Grundlos Bürgergeld beziehen ist die richtige Entscheidung! Wem seine Rente und die Höhe der Rente aber wichtig ist und später als Rentner nicht vom Amt leben oder auf der Straße betteln gehen will, weil das Geld nicht ausreicht: Grundlos Bürgergeld beziehen ist eine sehr dumme Idee!


Okay, dein Argument ist mehr als schwach. Ich rechne dir das ganze einmal vor.

Aktuell liegt der Stundenlohn bei 10,45€, das entspricht ca. 1800€ Brutto im Monat, wo bei Steuerklasse 1 ca. 1335€ netto raus kommen.

Als ALG2 Satz erhält man 449€ + die KdU (Kosten der Unterkunft) in tatsächlicher Höhe (ich rechne in diesem Beispiel einmal mit ca. 551€ Miete warm). Wir haben also insgesamt 1000€ tatsächlichen Bedarf bzw. "Anspruch".

Bedeutet, du hast also 335€ unterschied und gehst dafür allerdings den ganzen Monat 40h / Woche arbeiten. Angenommen du benötigst noch ca. 100-200€ Unterhalt für dein Auto um zur Arbeit zu kommen, haben wir das ganze schon auf 135€ geschmälert.

Also rennt man am Ende für 135€ einen ganzen Monat Arbeiten (ich würde das nicht machen), dann nimmt man sich innerhalb seiner Freigrenze einen "Nebenerwerb" an und hat weniger Stunden kommt aber am Ende aufs gleiche Geld und man kann seine Wohnung ganz normal "Warm" halten. Sollte es zu einer Nachforderung kommen, wird das Amt bezahlen.

Das Argument mit der Rente ist ebenfalls schwach. Wenn ich das richtig mitbekomme, schaffst du es mit Mindestlohn nicht einmal auf hier errechneten Bedarf, bedeutet du würdest aufstockende Leistung bekommen und im Umkehrschluss ist es egal ob nun 200€ aufgestockt wird weil du arbeiten warst oder eben fast alles aufgestockt bekommst, weil du daheim warst und eben nicht in die Kasse gezahlt hast.


Antwort auf: Systm

Warum ich hier so im Ragemodus bin? Weil ich mich für andere Menschen und deren Rechte einsetze! Mir sind alle Menschen wichtig, mir ist es wichtig, dass diese glücklich und gesund sind und niemand benachteiligt wird. Mir ist es wichtig, dass jeder, egal ob arm oder reich, genug Geld hat, um gesund leben zu können. Mir ist wichtig, dass niemand in absoluter Armut leben muss, nur weil er keinen Job hat. Mir sind meine Mitmenschen wichtig! Ausgrenzung, asoziale Verhaltensformen, Vorurteile usw. akzeptiere ich einfach nicht! Kein Mensch sollte wortwörtlich aus der Mülltonne essen, nur weil er nicht arbeiten geht und das Geld nicht zum Leben ausreicht!


Ich möchte anmerken, du bist hier im Knuddelsforum. Du wirst hier am wenigsten diese "Ziele" erreichen, dafür gibt es genügend Vereine etc. wo man tätig werden kann und sogar spezielle Foren die nur diese Thematik behandeln.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 24.08.2022, 01:53:15

Antwort auf: Subsilver
Aktuell liegt der Stundenlohn bei 10,45€, das entspricht ca. 1800€ Brutto im Monat, wo bei Steuerklasse 1 ca. 1335€ netto raus kommen.

Was? 1335€ Netto? Selbst Hermes-Versand zahlt seinen Angestellten zwischen 1500-1800€ Netto im Monat, obwohl dieser Job sehr undankbar ist. Wer mal bei Hermes gearbeitet hat, weiß wovon ich hier spreche. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter auf diesen .... Verein .... eingehen, da ich ansonsten tatsächlich zu Klaus Kinski werden müsste, mehr möchte ich dazu nicht sagen.

Antwort auf: Subsilver
Als ALG2 Satz erhält man 449€ + die KdU (Kosten der Unterkunft) in tatsächlicher Höhe (ich rechne in diesem Beispiel einmal mit ca. 551€ Miete warm). Wir haben also insgesamt 1000€ tatsächlichen Bedarf bzw. "Anspruch".

551€ Warm? Für was? Einen Schuhkarton (30m²)? Mir ist tatsächlich fast kein Mieter bekannt, der 551€ für eine 50m² Wohnung (so groß sollte es für eine Person schon sein) 551€ warm verlangt. Es gibt bestimmt so welche, aber die meisten, jedenfalls die ich kenne, verlangen zwischen 650-1000€ warm. JA 1000€!! Ich habe das Glück für eine fast 60m² lediglich knapp 450€ warm zu zahlen, aber es geht hier ja nicht um mich, sondern um andere.

Antwort auf: Subsilver
Ich möchte anmerken, du bist hier im Knuddelsforum. Du wirst hier am wenigsten diese "Ziele" erreichen, dafür gibt es genügend Vereine etc. wo man tätig werden kann und sogar spezielle Foren die nur diese Thematik behandeln.

Das ist mir nicht entgangen, jedoch nutzen auch ganz viele Menschen, die sowohl ALG 2 als auch Leistungen nach SGB XII bekommen, diesen Chat und das Forum und an diese richte ich mich hier. Natürlich könnte ich auch in anderen Foren posten (mir sind zahlreiche bekannt) oder in den Bundestag gehen und da den Politikern mal eine Standpauke halten, aber ich spreche hier gezielt auch User, die das betrifft, an.

Ich merke auch mal an, dass wir hier im Knuddelsforum sind, warum sprechen wir hier über den Ukraine-Krieg, einen möglichen Gas-Gau usw. obwohl es dafür sicherlich auch geeignetere Foren o. ä. gibt? Was erreicht man, wenn man sich hier in Knuddels über einen Gas-Gau o. ä. austauscht? Dadurch wird sich Russland genau so nicht umstimmen lassen, wie die Bundesregierung in Deutschland durch meinen Thread hier und trotzdem existieren die Threads und man informiert und unterhält sich über diese Themen. Es geht nicht dabei um irgendwelche "Ziele" zu erreichen, das ist eh nicht möglich. Wie wir ja in der Vergangenheit sahen (Europaweite Demos wegen Artikel 13, Demos hier, Demos da, ...) und was ist? Die Gesetze und Regeln wurden trotzdem konsequent umgesetzt, obwohl Millionen von Menschen dagegen demonstriert haben. Und trotzdem unterhalten sich Menschen darüber, auch wenn sich niemand dadurch umstimmen lässt. Also, why not? Dann kann ich doch auch ein Thread über das Thema Bürgergeld starten, der ist genau so sinnvoll wie der Gas-Gau Thread usw. Wenn ein Gas-Gau kommt, kommt er, wir können sowieso absolut nichts daran ändern. Wenn der Gashahn zugedreht wird, wird er zugedreht, so hart das auch ist, man muss es akzeptieren, da man sowieso nichts daran ändern kann. Ebenso auch bei dem Bürgergeld: Wenn es nur jämmerliche 500€ gibt, gibt es nur 500€, man muss es wohl oder übel akzeptieren, da man sowieso nichts daran ändern kann.
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 24.08.2022, 17:37:23

Antwort auf: Systm
Was? 1335€ Netto? Selbst Hermes-Versand zahlt seinen Angestellten zwischen 1500-1800€ Netto im Monat, obwohl dieser Job sehr undankbar ist. Wer mal bei Hermes gearbeitet hat, weiß wovon ich hier spreche. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter auf diesen .... Verein .... eingehen, da ich ansonsten tatsächlich zu Klaus Kinski werden müsste, mehr möchte ich dazu nicht sagen.


So ist der normale Verdienst ;-)

Antwort auf: Systm
551€ Warm? Für was? Einen Schuhkarton (30m²)? Mir ist tatsächlich fast kein Mieter bekannt, der 551€ für eine 50m² Wohnung (so groß sollte es für eine Person schon sein) 551€ warm verlangt. Es gibt bestimmt so welche, aber die meisten, jedenfalls die ich kenne, verlangen zwischen 650-1000€ warm. JA 1000€!! Ich habe das Glück für eine fast 60m² lediglich knapp 450€ warm zu zahlen, aber es geht hier ja nicht um mich, sondern um andere.


Dann geht sich doch die Rechnung oben auch wieder auf.

Antwort auf: Systm
Das ist mir nicht entgangen, jedoch nutzen auch ganz viele Menschen, die sowohl ALG 2 als auch Leistungen nach SGB XII bekommen, diesen Chat und das Forum und an diese richte ich mich hier. Natürlich könnte ich auch in anderen Foren posten (mir sind zahlreiche bekannt) oder in den Bundestag gehen und da den Politikern mal eine Standpauke halten, aber ich spreche hier gezielt auch User, die das betrifft, an.

Ich merke auch mal an, dass wir hier im Knuddelsforum sind, warum sprechen wir hier über den Ukraine-Krieg, einen möglichen Gas-Gau usw. obwohl es dafür sicherlich auch geeignetere Foren o. ä. gibt? Was erreicht man, wenn man sich hier in Knuddels über einen Gas-Gau o. ä. austauscht? Dadurch wird sich Russland genau so nicht umstimmen lassen, wie die Bundesregierung in Deutschland durch meinen Thread hier und trotzdem existieren die Threads und man informiert und unterhält sich über diese Themen. Es geht nicht dabei um irgendwelche "Ziele" zu erreichen, das ist eh nicht möglich. Wie wir ja in der Vergangenheit sahen (Europaweite Demos wegen Artikel 13, Demos hier, Demos da, ...) und was ist? Die Gesetze und Regeln wurden trotzdem konsequent umgesetzt, obwohl Millionen von Menschen dagegen demonstriert haben. Und trotzdem unterhalten sich Menschen darüber, auch wenn sich niemand dadurch umstimmen lässt. Also, why not? Dann kann ich doch auch ein Thread über das Thema Bürgergeld starten, der ist genau so sinnvoll wie der Gas-Gau Thread usw. Wenn ein Gas-Gau kommt, kommt er, wir können sowieso absolut nichts daran ändern. Wenn der Gashahn zugedreht wird, wird er zugedreht, so hart das auch ist, man muss es akzeptieren, da man sowieso nichts daran ändern kann. Ebenso auch bei dem Bürgergeld: Wenn es nur jämmerliche 500€ gibt, gibt es nur 500€, man muss es wohl oder übel akzeptieren, da man sowieso nichts daran ändern kann.


Okay, es klang eher als wenn du irgendwelche Ziele damit erreichen willst. Mein Statement zu dem Thema gab es dann entsprechend und joar...
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 28.08.2022, 16:28:40

Mir ist noch etwas eingefallen, warum heutzutage ganz viele absolut keinen Bock mehr haben Ausbildung zu machen oder Arbeiten zu gehen: Nehmen wir mal Azubis... Viele haben kein Bock, weil Arbeitgeber immer höhere Schulabschhlüsse und "Gute Noten" verlangen, obwohl ein Schulabschluss und Noten rein gar nichts über einen Menschen aussagen! Man jammert z. B. rum, dass es zu wenige Krankenpfleger(innen) gibt, aber gleichzeitig schraubt man die Mindestvoraussetzung auf Realschulabschluss hoch bzw. hält daran fest. Was soll das? Unterstellt man hier etwa z. B. Hauptschülern, dass diese dumm und unfähig sind? Da sieht man es wieder ein Mal: Je weiter unten ein Mensch ist, umso schlechter (UNBERECHTIGTERWEISE) wird er behandelt. Was kann ein Krankenpfleger Azubi mit Realschulabschluss, was ein potentieller Krankenpfleger Azubi mit Hauptschulabschluss nicht kann? Richtig: NICHTS! Wer will und wirklich zu 100% dahinter steht, kann alles schaffen, egal welchen Abschluss man hat.

Nur Hauptschüler sind dumm, faul, unfähig und unzuverlässig? FALSCH! Auch Realschüler, Gymnasiasten und Studenten sind dumm, faul, unfähig und unzuverlässig. Nobody is perfect! Ich kenne Hauptschüler, auf die trifft das zu, ich kenne aber auch Hauptschüler, die sehr gebildet, fleißig, engagiert und zuverlässig sind. Ebenso kenne ich auch zahlreiche Realschüler, Gymnasiasten und Studenten, auf die das zutrifft und eben auch solche, die sehr gebildet, fleißig usw. sind. Ich kenne Hauptschüler, die nie in ihrem Leben Drogen angerührt haben und ich kenne Gymnasiasten (Abiturienten) und Studenten, die sich täglich Drogen reinpfeifen. Sagt eine Schulform und ein Zeugnis daher etwas über einen Menschen aus? NEIN!

Viele Arbeitgeber übersehen hier auch ein ganz wichtiges Detail: Schlechte Noten o. ä. heißt nicht zwangsläufig, dass man dumm, faul o. ä. ist/war, sondern vielmehr stecken bei den meisten Menschen schwerwiegende Gründe dahinter z. B. große Probleme in der eigenen Familie, Mobbing, Ausgrenzung, Gewalt usw. da würden mir sicherlich auch etliche Psychologen absolut recht geben! Auch hat man als Schüler, mitten in der Pubertät ganz andere Probleme und Interessen z. B. fängt man an auf sein Äußeres und Verhalten zu achten, man fängt an sich für Jungs/Mädels zu interessieren, evtl. erste sexuelle Erfahrungen, man will "cool" sein und "dazu gehören" und macht deswegen lauter Mist, den man irgendwann als Erwachsener bereuen wird z. B. anfangen zu Rauchen und Trinken, nur weil andere das machen und die als cool gelten und man auch cool sein will. Man stört den Unterricht, weil man der Clown sein und andere beeindrucken will, was man sich so alles traut usw. ich könnte hier endlose Beispiele nennen. Als Kind/Teenager ist man halt einfach jung, dumm und naiv, man ist genervt von Schule, hat kein Bock auf Schule, man hat eher andere Interessen (siehe oben) usw. Später als Erwachsener kommt dann vielen die Einsicht und man fängt an, ganz vieles zu bereuen. Viele denken auch, sie gehen in die Schule, weil die Lehrer das so wollen, obwohl es dem Lehrer im Prinzip egal ist, er hat ja seinen Job, sein Gehalt und seine Rente sicher.

Woran man Vorurteile noch erkennt:
• Dr. Daniel Hunold (vermutlich kennt ihn der ein oder andere aus den Medien), er war Sonderschüler und schlecht in Mathe und heute hat er einen Doktortitel und schreibt Bücher, die ständig ausverkauft sind.
• Prof. Dr. Michael Tsokos (Gerichtsmediziner der Charité Berlin), er hatte ein "schlechtes Abi" mit 3 Komma irgendwas, heute ist er Prof. Dr. und einer der bekanntesten und gefragtesten Gerichtsmediziner in ganz Deutschland.

Es gibt auch noch zaaaaaaaaahlreiche andere Menschen, die früher schlecht in der Schule waren und heute einen "hohen Status" haben z. B. einen extrem guten Job + Gehalt haben, ein Doktortitel haben, vllt sogar Professor sind usw. Ich kenne auch jemand, der hat keinen Schulabschluss und war dann in seiner Ausbildung zum Fitnesskaufmann mit einer der besten und hat die Ausbildung mit einem sehr guten Ergebnis bestanden. Daher: Noten und Schulabschlüsse sagen 0,00% über einen Menschen und dessen Fähigkeiten aus. Aber Hauptsache kräftig Vorurteile gegen andere Menschen haben. Schaut man sich auch mal an, wie viele Menschen jedes Jahr wegen Straftaten usw. verurteilt werden, fällt deutlich auf, dass das nicht nur Sonder und Hauptschüler sind, sondern auch Menschen, die es mehr oder weniger weit im Leben gebracht haben und vieles erreicht haben. Ich könnte jetzt hier auch Uli Hoeneß (schwerer Steuerbetrug) und andere Beispiele nennen, aber lassen wir das. Jetzt könnte man natürlich sagen: JA, aber der hat eine Hohe Stellung, JA, aber der ist Multimillionär, JA, aber dies, JA, aber das, JA, aber, JA, aber, JA, aber, .... NICHTS JA, aber! JA, aber gelten für solche Menschen die selben Regeln wie für alle anderen, JA, aber ist eine hohe Position und ein beträchtliches Vermögen kein Freifahrtschein, JA, aber sagt eine hohe Position und viel Geld (genau wie ein Schulabschluss und Noten) nichts über einen Menschen aus. Ich oder sonst wer könnte auch einen Bugatti Veyron fahren, sagt das etwas über mich oder ihn/sie/es aus, z. B. dass ich oder er/sie/es fleißig und schlau bin/ist? Ich oder sonst wer könnte aber genau so gut auch einen VW Polo fahren, sagt das etwas über mich oder ihn/sie/es aus z. B., das ich oder er/sie/es dumm und faul bin/sind und mein oder deren Geld für nichts besseres reicht? Ich oder sonst wer könnte ein eigenes Grundstück mit Haus haben, sagt das etwas aus? Ich oder sonst wer könnte auch in einer Mietwohnung wohnen, sagt das etwas aus? Mein Nachbar ist Arzt und Internist hier im Krankenhaus und der wohnt Miete. Ist er deswegen ein schlechter und fauler Arzt, nur weil er Miete wohnt anstatt in einem eigenen Haus oder Villa?

Ich kann all diese ganzen Vorurteile gegen Menschen einfach nicht mehr hören und lesen, es kotzt und ekelt mich so dermaßen an!

Was z. B. sagt ein Schulabschluss oder Noten über einen Menschen aus, der damals 16, 17, 18 oder 19 war und heute 25, 30, 35, 40 oder so ist? Unterstellt man diesen Menschen, dass sie sich in all den Jahren oder Jahrzehnten nicht weitergebildet haben? Nicht erwachsen und reifer geworden sind?

Ich finde, Arbeitgeber sollten darauf verzichten, auf Noten und Schulabschlüsse zu schauen, sondern durch Probearbeit (vllt 2 Wochen) schauen, wie die potentiellen neuen Azubis/Angestellten sich so machen, was sie leisten etc. Ich denke, jemand der die Ausbildung oder den Job wirklich aus voller Überzeugung möchte und dem es sehr wichtig ist, wird sich auch nach den 2 Wochen weiterhin voll reinhängen. Das wäre z. B. ein guter Anreiz für neue Azubis/Angestellte.

Als Arbeitgeber muss man Anreize für Azubis und Angestellte schaffen z. B. Die Leistung und Engagement steht im Vordergrund und nicht der Schulabschluss und Schulnoten, bessere Arbeitsbedingungen, besseres Arbeitsklima, faire Arbeitszeiten und Bezahlung, ... Dann wären heute nicht so viele Stellen unbesetzt. Wenn man als Arbeitgeber aber nur darauf schaut: Wer ist der Beste? Wer hat die besten Noten? Wer hat den besten Schulabschluss? Wie mache ich das schnellste und meiste Cash o. ä. aber dabei absolut gar keine Rücksicht auf seine Angestellten nimmt und diese wie Schmutz und als Gelddruckmaschine nutzt, muss sich nicht wundern, wenn dann keiner Bock auf Ausbildung oder Arbeiten hat. Man könnte echt so vieles verbessern, um Menschen einen Job oder eine Ausbildung schmackhaft zu machen aber viele haben wohl keinen Bock etwas an ihren Statuten zu ändern. Je Höher man die Anforderungen schraubt, umso weniger Menschen werden sich für eine Ausbildung oder Job bewerben, d. h. die Situation und Fachkräftemangel wird nicht besser, sondern noch viel, viel schlimmer!

Ich muss an dieser Stelle mal die Knuddels GmbH loben: Da werden die Angestellten gut und fair behandelt, man frühstückt zusammen, isst zusammen, unternimmt zusammen als Firma etwas (so wie ich mitbekam), hat ne Chillecke mit Fernseher usw. (wie ich in Videos sah) usw. Da können sich ganz viele andere Firmen mal eine Kilometerdicke Scheibe von Abschneiden. Knuddels bietet tatsächlich gute Anreize, so wie das sein sollte. Würden andere Firmen es Knuddels gleichtun, bin ich davon überzeugt, wären ganz viele freie Stellen mittlerweile besetzt. Wenn man als Arbeitgeber keinen Bock hat etwas für seine (potentiellen) Angestellten zu tun, sollte man von den Angestellten auch keine große Gegenleistung erwarten. Es beruht immer auf Gegenseitigkeit: Ist der Arbeitgeber gut zu den Angestellten, sind diese es auch zu ihm und der Firma. Sind dem Arbeitgeber die Angestellten egal und nur das Money wichtig, sind den Angestellten auch der Arbeitgeber egal und man kündigt, bewirbt sich da gar nicht erst oder feier möglichst oft krank. Es ist ein Geben und Nehmen. Wie du mir, so ich dir.

btw.: Ich kenne eine Firma, da investieren die Geschäftsführer lieber das Geld in einen/mehrere Porsche und Ferrari, sowie Luxus Uhren (für sich selbst), anstatt in die Firma, um den Angestellten mal etwas gutes zu tun. Traurig sowas aber dann lauthals beschweren: Wir haben Personalmangel, Bürgergeld ist böse und macht es noch schlimmer usw. Tja, man sollte sich mal fragen warum... Nicht das Bürgergeld ist böse und macht es schlimmer, sondern die Arbeitgeber sind die bösen, die es schlimmer machen (Gründe hab ich ja genug aufgeführt).
Posted by: Ravenblack Dragon

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 24.10.2022, 00:28:14


Servus,

Das Bürgergeld ist falsch, weil es den Abstand zwischen Sozialleistung und Erwerbseinkommen verkürzt. Für Leute, die nicht viel verdienen, lohnt es sich immer weniger, überhaupt zu arbeiten.

Ein angestellter, verheirateter Maler mit zwei Kindern hat vorgerechnet:
2145 Euro netto plus 438 Euro Kindergeld ergeben 2583 Euro.
Würde er nicht arbeiten, sondern das neue Bürgergeld kassieren, ginge die Rechnung so:
502 Euro für ihn,
451 Euro für seine Frau,
318 Euro für das sechsjährige Kind,
420 Euro für das 14-jährige Kind,
PLUS
800 Euro Miete,
250 Euro Heizkosten,
Das macht 2741 Euro, die der Maler ab 01. Januar vom Staat bekommen könnte.
Also 158 Euro MEHR für Nichtstun!

Dieses Beispiel, das kein Einzelfall ist, zeigt:
Das Bürgergeld hebelt den Grundsatz aus, dass Leute, die arbeiten, mehr Einkommen haben müssen als Leute, die nicht arbeiten. Deshalb ist das Bürgergeld ungerecht und macht im Endeffekt Arbeit unattraktiv. Dass der höhere Mindestlohn daran etwas ändert, darf bezweifelt werden. Angebracht ist auch die Kritik an der langen Karenzzeit. Die Chefin der Mittelstandsunion, Gitta Connemann, sagt: "Dieses Bürgergeld macht Clans noch reicher." Das mag zwar populistisch sein - es stimmt aber!

Die FDP hat für das Bürgergeld gekämpft, um Alleinerziehende zu stärken.
So haben sich die Liberalen die Ausgestaltung gewiss nicht vorgestellt.


MfG M.
Posted by: König Gil-Galad

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 24.10.2022, 03:36:37

Antwort auf: DragonWolf

Servus,

Das Bürgergeld ist falsch, weil es den Abstand zwischen Sozialleistung und Erwerbseinkommen verkürzt. Für Leute, die nicht viel verdienen, lohnt es sich immer weniger, überhaupt zu arbeiten.


Im Grunde sagst du also, dass manche Menschen arm bleiben müssen, damit sich Arbeit lohnt. Empfinde ich als großen Schwachsinn. Wie wäre es, wenn einfach faire Löhne gezahlt werden? Sollte es nicht eher mehr und/oder bessere Anreize geben zu arbeiten? OHNE, dass dafür aber andere Menschen verarmen müssen?

Etwas, was die "FDP" und die "MIT" sehr gerne mal anders sehen.
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 24.10.2022, 08:03:22

Einer deiner Rechenfehler ist, dass du davon ausgehst, dass nur der Maler arbeitet und nicht seine Frau. Wenn du sie beim Verdienst rausrechnest, dann bitte auch beim Bezug der Sozialleistungen. So ist deine Rechnung Nonsens. Erst hat er laut deiner Rechnung keine Frau oder sie hat keine Leistungen beantragt bzw. gearbeitet und plötzlich ist er verheiratet, wenn er arbeitslos ist.
Posted by: Tepesch

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 24.10.2022, 14:13:25

Antwort auf: König Gil-Galad
[...]Sollte es nicht eher mehr und/oder bessere Anreize geben zu arbeiten? OHNE, dass dafür aber andere Menschen verarmen müssen.

Wahre Worte, wenn es bloß noch unsere Politiker begreifen würden und wenn es darüber hinaus noch die Wähler begreifen, die immer die gleichen Parteien wählen und ein anderes Ergebnis erwarten, dann... :-]

Abgesehen vom Mindestlohn gibt es nichts, was unternommen wurde, damit die Arbeit attraktiver wird. Stimmt's?
Kinderbetreuung wird lange Zeit vernachlässigt. Die Pendler ärgern sich über die Spritpreise, weswegen sich der Weg zur Arbeit nicht mehr lohnt. Bessere Terminvergabe bei ärztliche Versorgung (Fachärzte) wäre auch ein Ansatz. Aber leider werden diese Themen vernachlässigt, genau so wie die Beschäftigungsquote in manchen Betrieben.
Wenn Abend in einem Supermarkt in einer 1-1-Schicht gearbeitet wird, dann braucht man sich doch nicht wundern, wenn die Beschäftigte krank werden oder sich niemand auf offene Stellen bewerben möchte. Eine sehr hohe Arbeitsbelastung gibt es auch in den Kliniken und beim Pflegepersonal. Hier müsste die Unternehmen (privatisierte Kliniken) ihre Gewinne runterschrauben, dafür mehr Mitarbeiter einstellen, aber gespart wird oft über den Lohnsektor und die Politik schaut untätig zu.
Kann man es den Menschen übel nehmen, wenn sie zu Gunsten ihrer Gesundheit auf die paar Euro mehr und damit auf die Arbeit im Niedriglohnsektor verzichten? Dabei könnte man den Beschäftigten z.B. eine zusätzliche Urlaubswoche anbieten, wenn diese für eine Kur bzw. eine andere gesundheitsfördernde Freizeitgestaltung genutzt wird.

Vielleicht leben wir jetzt in der Zeit, in der der Kapitalismus unter dem eigenem Gewicht zusammenbricht. Bürgergeld halte ich generell für eine interessante und gute Idee, ob der Rahmen drum herum dazu passt, daran zweifle ich. Es heißt z.B., dass die Menschen durch das Bürgergeld zu Fortbildungsmaßnahmen leichter motiviert werden sollen, aber werden die Fortbildung auch tatsächlich angeboten?
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 24.10.2022, 17:06:42

Antwort auf: its good
Einer deiner Rechenfehler ist, dass du davon ausgehst, dass nur der Maler arbeitet und nicht seine Frau. Wenn du sie beim Verdienst rausrechnest, dann bitte auch beim Bezug der Sozialleistungen. So ist deine Rechnung Nonsens. Erst hat er laut deiner Rechnung keine Frau oder sie hat keine Leistungen beantragt bzw. gearbeitet und plötzlich ist er verheiratet, wenn er arbeitslos ist.


Wenn er im Allgemeinen davon ausgegangen ist das die Frau nicht arbeitet (ist die Rechnung korrekt), Sie bekommt kein Gehalt extra, sehr wohl aber Leistungen wenn diese Beantragt würden.

Was allerdings nicht stimmen könnte, sind die Sätze. Aktuell ist es so das in einer Bedarfsgemeinschaft beide Partner dann den verringerten Satz erhalten.
Posted by: Ravenblack Dragon

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 24.10.2022, 17:51:00


Servus,

Antwort auf: Subsilver

Was allerdings nicht stimmen könnte, sind die Sätze. Aktuell ist es so das in einer Bedarfsgemeinschaft beide Partner dann den verringerten Satz erhalten.

Wenn man meinen Beitrag nochmals liest, erkennt man, dass es ab dem 01. Januar so wäre, nicht das es schon so ist.


MfG M.
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 24.10.2022, 18:12:25

Antwort auf: Subsilver

Wenn er im Allgemeinen davon ausgegangen ist das die Frau nicht arbeitet (ist die Rechnung korrekt), Sie bekommt kein Gehalt extra, sehr wohl aber Leistungen wenn diese Beantragt würden.


Ich glaube, du hast meinen Beitrag nicht verstanden oder ebenfalls einen Rechenfehler gemacht. Er stellte Sozialleistungen für alle Familienmitglieder dem alleinigen Einkommen (zzgl. Kindergeld) gegenüber und darauf kommt es an. Das bedeutet, jede Art von Geldbezügen wurde bei der Definition des Einkommens als Arbeitnehmer weggelassen. Oder wie wurde die Frau zuvor versorgt? Geht aus der ersten Situation keinesfalls hervor und das angegebene Einkommen reicht nicht, um die Frau mit zu versorgen. Folglich hat sie mindestens einen Anspruch auf Sozialleistungen. Die Sätze hingegen sind korrekt und gelten mit Einführung des Bürgergeldes.

Antwort auf: Tepesch
Es heißt z.B., dass die Menschen durch das Bürgergeld zu Fortbildungsmaßnahmen leichter motiviert werden sollen, aber werden die Fortbildung auch tatsächlich angeboten?


Jo, mit oft mangelhafter Qualität. Vom Steuerzahler finanzierte Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, in denen schlecht bezahlte Dozenten mangelhaften Unterricht anbieten. Natürlich nicht immer, aber hier im Forum muss man ja noch mal explizit darauf verweisen, dass das dritte Wort in diesem Absatz ein oft ist.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 27.10.2022, 18:58:49

Der Maler, hier ein Faktencheck.

https://dpa-factchecking.com/germany/221011-99-84847/

Es werden falsche Kindergeldbeträge ab 2023 gerechnet, falsche Grundfreibeträge, die Frau scheint arbeitslos zu sein oder nur wenig zu verdienen. Sie könnte ja Bürgergeld beantragen, warum tut sie es nicht?

Ehepartner bkommen beim Bürgergeld je nur 451, nicht 502 Euro.

Die sich aufbauende Rente hat der "Maler" vergessen. Beim ALG2 wird keine Rente auf- sondern abgebaut. Entlastungen ab 2023 werden nicht eingerechnet. Auch werden andere Sozialabgabenregelungen des "Malers" ab 2023 nicht aufgeführt.


Wenn Geringverdiener zu wenig verdienen, müssen nicht die, die schon so "nichts" haben noch weniger bekommen. Die Gehälter für Geringverdiener müssen rauf. DAS ist die Lösung.
Posted by: Kev777

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 27.10.2022, 19:07:02

Antwort auf: Der Benny Do
...
Wenn Geringverdiener zu wenig verdienen, müssen nicht die, die schon so "nichts" haben noch weniger bekommen. Die Gehälter für Geringverdiener müssen rauf. DAS ist die Lösung.

Ja, du hast Kapitalismus und das prinzip von angebot und nachfrage verstanden. :-D
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 27.10.2022, 19:16:02

Ja doch, habe ich und mir ist vollkommen klar was du meinst.
Spirale bleibt eben Spirale, war noch nie anders, auf Gehaltserhöhung erfolgen Preiserhöhungen.
Heidewitzka, als ich noch 5 Mark die Stunde verdient habe, bekam ich ein Brötchen für 23 Pfennig.

Aber anstatt dir bei der Belustigung zuzugucken, wäre mir deine Idee zur Verbesserung der Situation der Geringverdiener wichtig. :-D
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 11.11.2022, 05:07:00

Ich beobachte das Thema Bürgergeld jeden Tag sehr genau, da mich das Thema sehr interessiert. Leider könnte ich jeden Tag nur noch kotzen, wenn ich lese, was die CDU/CSU und AfD für einen MÜLL bezüglich Bürgergeld erzählen, ganz besonders dieser Friedrich Merz und Markus Söder kotzen mich an.

Es ist unfair, wenn jemand 50.000€ Ersparnis hat und dann noch Bürgergeld bezieht...
Ach, interessant, welcher Bezieher von solchen Leistungen hat denn 50.000€ oder sogar 150.000€ auf der Hohen Kante liegen? Ich kenne keinen einzigen, aber der super tolle Friedrich Merz, kann uns ja gerne mal einen Bezieher nennen, der so viel auf der hohen Kante hat. Kriminelle Clans? Die zählen für mich nicht als bedürftige, sondern als Schwerverbrecher/Intensivstraftäter. Wer ins KaDeWe, Grüne Gewölbe, Bode-Museum und was weiß ich wo einbricht, in Villen wohnt, Bordelle- und Zwangsprostitution betreibt, Geldwäsche betreibt, dicke Schlitten (jenseits der 100.000€) besitzt, Drogenhandel betreibt, Hehlerei betreibt etc. ist für mich kein bedürftiger und darf unter keinen Umständen als solches bezeichnet werden!

Es ist unfair, wenn jemand, der von Armut betroffen ist, Ersparnisse für die Rente oder Notfall hat...
Interessant. Also bedeutet das, jemand, der von Armut betroffen ist, hat absolut keinerlei Rechte Ersparnisse zu haben und soll gefälligst als Rentner noch bis zum Tod arbeiten gehen, damit das Money reicht oder aus der Mülltonne essen? Wenn der Kühlschrank oder so verreckt, pech gehabt? Dann vergammeln halt die Lebensmittel. Kaputter Herd? Wer braucht schon ein Herd? Gibt doch genug Mülltonnen aus denen man essen kann.

Bürgergeld ist unfair
Ja, stimmt, das Bürgergeld ist tatsächlich unfair. 800€ pro Monat wäre eine Summe, bei der wir von fair sprechen könnten. Und interessant, dass ein Friedrich Merz sich traut zu behaupten, es wäre unfair. Ein Friedrich Merz, der mit dem Privatjet nach Sylt zur Hochzeit fliegt, weil Auto oder Zug ja nicht exclusiv genug für den Herrn ist. Ein Friedrich Merz, der 12 Millionen Euro inkl. Villa am Tegernsee besitzt. Ja, so ein Mann hat es absolut nötig, das Wort 'Unfair' in den Mund zu nehmen. Das einzige was ich hier sehe, das unfair ist, ist, dass er 12 Millionen Euro besitzt. Er könnte ruhig 10 Millionen Euro davon an bedürftige spenden. Villa... ist ein normales Haus oder eine normale Wohnung dem Herrn nicht gut genug? Ach stimmt, das ist ja schon wieder nicht exclusiv genug.

Durch das Bürgergeld wird bedürftigen ermöglicht auf Mallorca zu chillen...
Das ist echt der größte Schwachsinn, den ich je im Leben hörte. Aber mal davon abgesehen: Also verstehe ich das richtig: Menschen in Armut haben kein Recht darauf, Urlaub zu machen? Wird ja immer schlimmer hier.

Es sind tausende Migranten unterwegs nach Deutschland, nur um Bürgergeld zu kassieren...
Ach, tatsächlich? Wo das denn? Warum weiß keiner, außer Fakenews verbreiter und Hetzer nichts davon? Warum weiß die Polizei und Zoll nichts davon? Ich wohn an der Grenze zu Polen und ich hab noch keine tausenden Leute da an der Grenze gesehen, sehr merkwürdig.

Das, was die CDU/CSU und AfD derzeit abziehen, ist nichts weiter als Lügen, Fakenews und absichtlich Hetze betreiben, um Hass zu schüren. Ich muss den Sozialverbänden usw. zustimmen: Was die CDU/CSU abzieht, ist einfach schäbig, eine Schande, absolut widerlich und respektlos!

Sollte die CDU/CSU tatsächlich am Montag im Bundesrat das Bürgergeld blockieren, hoffe ich sehr, dass sie bei der nächsten Wahl die Quittung dafür bekommen. Menschen/Parteien, denen Menschen in Armut scheißegal sind und nur Reiche wichtig sind, haben es nicht verdient, jemals wieder irgendwo an die Macht zu gelangen. Es ist absolut richtig und wichtig, dass nahezu jeder die CDU/CSU scharf kritisiert (Sozialverbände, andere Politiker/Parteien, Privatpersonen, Firmen usw.).

Die von der CDU/CSU könnten ja mal einen kompletten Monat von 449€ leben, mal sehen, ob sie das Bürgergeld dann noch immer beschissen finden. Aber man hat ja gut Reden, wenn man Millionen aufm Konto hat, jeden Monat 10.000€ oder noch mehr verdient, einen eigenen Chauffeur, Koch, Haushälterin, Dienstwagen usw. hat. Solche Menschen müssen sich keine Gedanken machen, wie sie über die Runden kommen.

Arbeiten lohnt sich nicht mehr - Faktencheck

Söder will Bürgergeld verhindern

Hier noch ein Video
Warnung! Spoiler! (Unser guter Freund Friedrich Merz)


Noch ein Video
Warnung! Spoiler! (Rentnerin muss mit 82 Jahren noch arbeiten gehen)


Ich könnte noch so vieles schreiben, aber dann würde ich vermutlich komplett ausrasten, weil es mich so dermaßen ankotzt, wie ekelhaft und respektlos man Menschen gegenüber ist, die in Armut leben und jeden Tag gucken müssen, wie sie über die Runden kommen und sich kaum etwas leisten können.

Ich kann diese Lügen, Vorurteile, Fakenews und Hetze echt nicht mehr hören, ich hab die Faxen so dicke von dieser bodenlosen Respektlosigkeit. Traurig, dass Menschen in Armut so ausgegrenzt werden und man denen am liebsten jegliche Rechte aberkennen will. Ich warte noch auf den Tag, an dem man Menschen in Armut sogar verbietet in einer Wohnung/Haus zu leben und fordert, dass diese doch bitte unter einer Brücke wohnen sollen.

Traurig, wirklich traurig. Da kann man sich tatsächlich nur noch in Grund und Boden schämen, für so eine Respektlosigkeit armen Menschen gegenüber.

Ich verabschiede mich für heute mit einem gigantischen, super, hyper, mega Facepalm!
Posted by: Lolmops35

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 11.11.2022, 08:18:27

Das Video von Leeroy hab ich mir gestern abend beim Schlafengehen auch noch angeschaut , bzw. angehört. war echt interessant.
Posted by: Kev777

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 11.11.2022, 08:25:45

bin weder mitglied der cdu noch afd und bin trotzdem gegen das bg so wie es geplant ist.

Antwort auf: Systm
Ich beobachte das Thema Bürgergeld jeden Tag sehr genau, da mich das Thema sehr interessiert. Leider könnte ich jeden Tag nur noch kotzen, wenn ich lese, was die CDU/CSU und AfD für einen MÜLL bezüglich Bürgergeld erzählen, ganz besonders dieser Friedrich Merz und Markus Söder kotzen mich an.

Es ist unfair, wenn jemand 50.000€ Ersparnis hat und dann noch Bürgergeld bezieht...
Ach, interessant, welcher Bezieher von solchen Leistungen hat denn 50.000€ oder sogar 150.000€ auf der Hohen Kante liegen? Ich kenne keinen einzigen, aber der super tolle Friedrich Merz, kann uns ja gerne mal einen Bezieher nennen, der so viel auf der hohen Kante hat. Kriminelle Clans? Die zählen für mich nicht als bedürftige, sondern als Schwerverbrecher/Intensivstraftäter. Wer ins KaDeWe, Grüne Gewölbe, Bode-Museum und was weiß ich wo einbricht, in Villen wohnt, Bordelle- und Zwangsprostitution betreibt, Geldwäsche betreibt, dicke Schlitten (jenseits der 100.000€) besitzt, Drogenhandel betreibt, Hehlerei betreibt etc. ist für mich kein bedürftiger und darf unter keinen Umständen als solches bezeichnet werden!

Merkst du nicht selbst die Differenzen zwischen dem was geplant ist und dem was du selbst bei einem aus deiner sicht Bedürftigen annimmst vorzufinden?
Menschen die Hilfe vom Staat benötigen werden in den meißten Fällen eben nicht 60k auf der Kante haben.
Dann stellt sich doch aber die Frage, wenn dir das schon aufgefallen ist und einigen anderen in diesem Land, wieso um alles in der Welt sind solche Freibeträge geplant?
Es ist doch schon erstaunlich das man derart hohe Freigrenzen einführen will, in dem Wissen das 99,9% der Leute davon nicht profitieren werden. Es wird hier also für 0,1% oder noch weniger die möglichkeit geschaffen auf ihrem geld sitzen zu bleiben und dennoch vom staat zu kassieren. Wieso ist das so? Darf man das nicht hinterfragen, Antworten erwarten, ggf. Änderung fordern?

Zitat:

Es ist unfair, wenn jemand, der von Armut betroffen ist, Ersparnisse für die Rente oder Notfall hat...
Interessant. Also bedeutet das, jemand, der von Armut betroffen ist, hat absolut keinerlei Rechte Ersparnisse zu haben und soll gefälligst als Rentner noch bis zum Tod arbeiten gehen, damit das Money reicht oder aus der Mülltonne essen? Wenn der Kühlschrank oder so verreckt, pech gehabt? Dann vergammeln halt die Lebensmittel. Kaputter Herd? Wer braucht schon ein Herd? Gibt doch genug Mülltonnen aus denen man essen kann.

Wo genau kann ich diese Argumentation nachlesen? Wer hat das wann und wo gesagt?
Ist mir in der Tat nämlich so noch nicht begegnet.

Zitat:

Bürgergeld ist unfair
Ja, stimmt, das Bürgergeld ist tatsächlich unfair. 800€ pro Monat wäre eine Summe, bei der wir von fair sprechen könnten. Und interessant, dass ein Friedrich Merz sich traut zu behaupten, es wäre unfair. Ein Friedrich Merz, der mit dem Privatjet nach Sylt zur Hochzeit fliegt, weil Auto oder Zug ja nicht exclusiv genug für den Herrn ist. Ein Friedrich Merz, der 12 Millionen Euro inkl. Villa am Tegernsee besitzt. Ja, so ein Mann hat es absolut nötig, das Wort 'Unfair' in den Mund zu nehmen. Das einzige was ich hier sehe, das unfair ist, ist, dass er 12 Millionen Euro besitzt. Er könnte ruhig 10 Millionen Euro davon an bedürftige spenden. Villa... ist ein normales Haus oder eine normale Wohnung dem Herrn nicht gut genug? Ach stimmt, das ist ja schon wieder nicht exclusiv genug.

Wie kommst denn auf den betrag von 800€ ?
Zum thema unfair darfst und kannst du nicht FM als maßstab nehmen, denn sonst wären alle Gehälter unterhalb von FM unfair.
BG ist aus meiner Sicht aus nachfolgenden Gründen unfair:
- Unter bestimmten umständen haben BG Bezieher schlicht mehr kohle zur verfügung als leute die arbeiten gehen. DAS IST UNFAIR! Und nein, löhne beliebig erhöhen geht in einer marktwirtschaft eben nicht.
- BG Bezieher brauchen sich in den ersten beiden Jahren absolut keine Gedanken über die Kosten ihrer Wohnung machen. Sie bekommen Miete und Nebenkosten ohne Obergrenze bezahlt. DAS IST UNFAIR! Und es besteht keinerlei anreiz zum sparen.
- Das eigene Auto bzw. die eigene Wohung wird nicht mehr darauf geprüft ob es den aktuellen Lebensumständen angemessen ist. BG Empäfnger können also theoretisch in der tat im AMG beim Amt vorfahren um ihr BG abzuholen. Und ebenso kann ein BG Empfänger zukünftig ein schickes Loft sein eigenen nennen für das der Staat fleißig weiter zahlt. DAS IST UNFAIR!

Zitat:

Durch das Bürgergeld wird bedürftigen ermöglicht auf Mallorca zu chillen...
Das ist echt der größte Schwachsinn, den ich je im Leben hörte. Aber mal davon abgesehen: Also verstehe ich das richtig: Menschen in Armut haben kein Recht darauf, Urlaub zu machen? Wird ja immer schlimmer hier.

Das ist kein Schwachsinn sondern Fakt. Denn mit einführung des BG entfällt die pflicht jederzeit unter seiner wohnanschrift erreichbar zu sein. Damit kannst du BG beantragen und direkt danach nach malle fahren für die nächsten 6 monate.
Und ja, BG Bezieher sollten im eigentlichen Sinn erstmal keinen Anspruch auf Urlaub haben. Zum Beispiel in den ersten 6 Monaten sollte es keinen Urlaub geben...da sollte der BG Bezieher sich mal lieber um einen Job kümmern.

Zitat:

Es sind tausende Migranten unterwegs nach Deutschland, nur um Bürgergeld zu kassieren...
Ach, tatsächlich? Wo das denn? Warum weiß keiner, außer Fakenews verbreiter und Hetzer nichts davon? Warum weiß die Polizei und Zoll nichts davon? Ich wohn an der Grenze zu Polen und ich hab noch keine tausenden Leute da an der Grenze gesehen, sehr merkwürdig.

Also entweder bist du ideologosch verblendet oder du lebst auf einem anderen Planeten.
Jedem, absolut jedem, ist klar das Deutschland ein Schlaraffenland im bezug auf unterstützung vom staat ist und mit dem BG noch mehr wird. Die Migratensituation an den aussengrenzen der Eu bzw. auf der balkanroute nimmt mittlerweile wieder zustände von 2015 an...schau mal nachrichten aus itaien, schweiz und österreich usw.
Praktisch alle bundesländer haben bereits vor Monaten gemeldet das sie keine weiteren Migranten aufnehmen können weil alle kapazitäten erschöpft sind...juckt halt keinen.
Und im grunde jeder Migrant der mal irgendwo gefragt wird wo er denn hin will, will nicht in ein beliebiges eu land sondern ausdrücklich nach deutschland...wieso nur.
Polizei und Zoll wissen davon und wurden dafür, als sie verstärkt kontrollen an grenzen und zügen machen wollten, als rassisten abgestempelt.
Und das du im polnischen grenzgebiet keine Migranten siehst hast du den Polen zu verdanken, die nämlich praktisch niemanden aus dem gebiet ausserhalb der eu nach polen rein lassen...auch sie wurden dafür zu rassisten erklärt.

***

Das restliche ideologische geschwurbel von dir lass ich mal unkommentiert...sonst raste ich nämlich am ende noch aus.

Zitat:

Ich verabschiede mich für heute mit einem gigantischen, super, hyper, mega Facepalm!

besser ist das...
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 11.11.2022, 14:56:02

Geschwurbel? Wer hetzt hier gegen das Bürgergeld? Wer erzählt Lügen? Wer spielt Geringverdiener und Menschen in Armut gegeneinander aus? Wer nutzt zur Berechnung absichtlich falsche Zahlen? Ich ganz sicher nicht, sondern die CDU/CSU und AfD! Im Gegenteil, ich setze mich für Bedürftige ein. Bedürftige sind Menschen wie du und ich, mit den selben Rechten und Pflichten. Was uns zusteht (z. B. in Urlaub fahren) steht auch denen zu. Es gibt keine Menschen 2. Klasse, PUNKT!

Wegen 50.000€ oder noch mehr: Warum regt man sich über etwas auf, dass eh niemand (zumindest nicht auf legalen Weg, außer vllt durch Lotto oder Erbe) innerhalb von 2 Jahren erreichen wird?

Kev777, ich hab dich beim lügen erwischt! Miete, Heizkosten usw. werden nicht mehr unendlich übernommen, sondern nur bis zu einer Obergrenze (das wurde geändert, weil die CDU/CSU das so wollte). Entweder weißt du das noch nicht, oder du erzählst absichtlich Lügen um gegen Menschen in Armut zu hetzen! Informiere dich bitte vorher, bevor du so etwas erzählst. Wohnungskosten werden NICHT unendlich übernommen

Ich weiß echt nicht, warum einfach niemand begreift oder begreifen will, dass viele von denen aus verschiedenen Gründen keinen Job finden? Wer stellt denn jemand ein, der 60 oder 63 Jahre alt ist? Warum begreift auch keiner, dass nicht nur "Arbeitsfähige" Menschen auf solche Leistungen angewiesen sind, sondern auch Kranke und Behinderte (SGB XII)? Warum begreift niemand, dass nicht nur "Arbeitsfähige" von 449€ oder vllt bald 502€ im Monat leben müssen, sondern auch kranke und behinderte, die verdammt noch mal Erwerbsunfähig sind? Erwerbsunfähig bedeutet, man kann und darf aus Gesundheitlichen Gründen nicht (mehr) arbeiten gehen. Wenn man sagt: "Wir bestrafen Menschen, die solche Leistungen beziehen", bestraft man auch Menschen, wie ich schon sagte, die krank und behindert sind, da SGB XII kein eigenes Geld ist. ALG 2 und SGB XII sind exakt der selbe Satz an Geld und werden zusammen erhöht, da gelten in etwa die selben Regeln wie bei ALG 2 usw. Einziger Unterschied: Die Leute müssen nicht jeden Monat beim Sozialamt antanzen, keine Bewerbungen schreiben etc.

Arbeiten lohnt sich (auch in Hinblick auf die spätere Rente), PUNKT!
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 11.11.2022, 15:04:59

Arbeiten lohnt sich
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 11.11.2022, 18:30:44

Der Regelsatz soll 520 Euro betragen, Jugendliche erhalten hingegen nur 420 Euro. Eheliche und nicht-eheliche Partner in Lebenspartnerschaft erhalten 451 Euro. Das Kindergeld soll laut Sondierungspapier wohl nicht mehr (wie es bei Hartz IV ist) angerechnet werden, scheint wohl aber noch nicht abschließend geklärt zu sein. Ist dem so, kann das in einer Berechnung vernachlässigt werden, da Kinder immer Kindergeld erhalten, egal ob die Eltern arbeiten oder nicht. Deshalb lasse ich das Kindergeld hier komplett weg.

Gehen wir von einer vierköpfigen Familie aus (Mama, Papa, zwei jugendliche Balger). Beide Elternteile arbeitslos/arbeitsuchend/arbeitsunfähig - zusammen 1742 Euro zum Leben. Wohn- und Heizkosten werden übernommen. Das bedeutet, dass diese Familie von diesen 1742 Euro (zzgl. Kindergeldzahlungen, die sie als Arbeitnehmer aber auch bekämen) alles weitere bezahlen muss.

Arbeiten beide Elternteile beispielsweise auf Basis des Mindestlohns in Höhe von 12 Euro in Vollzeit (160 Arbeitsstunden im Monat), kommen sie zusammen auf insgesamt 3840 Euro brutto. Unter Berücksichtung des aktuellen Steuerfreibetrags, keine geldwerten Vorteile, Hamburg als Bundesland, Steuerklasse 4 (Partnerschaft) und Kinderfreibetrag, beide stehen auf Kirche, komme ich auf etwa 1536,48 Euro netto (gilt zur Vereinfachung für beide), also insgesamt 3072,96 Euro netto. Eine 4-Zimmer-Wohnung in Hamburg kostet bei einer Fläche von 82,01m^2 insgesamt 794,93 Euro und dürfte als angemessen betrachtet werden. Damit bleibt der Familie also noch ein Betrag in Höhe von 2278,03 Euro - ohne Kindergeld.

Diese Familie hätte, wenn beide Elternteile für den Mindestlohn arbeiten gehen, 536,03 Euro mehr im Monat. Als Beispielwohnung diente dieses Angebot. Meine Angaben zu den Bürgergeldsätzen stammen von dieser Seite. Angaben zum aktuellen Grundfreibetrag habe ich dieser Seite entnommen.

Am wichtigsten ist es, dass man eine gleichermaßen gültige Ausgangslage nutzt, um auch zu vergleichbaren Ergebnissen zu kommen. Da es in letzter Zeit jede Menge Änderungen gab, können Angaben wie Steuerfreibeträge und auch im Web zu findende Brutto-Netto-Rechner eventuell keine gültigen Ergebnisse mehr liefern. Außerdem kann sich je nach Anzahl der Kinder auch einiges ändern. Auch würde es noch mal anders aussehen, wenn nur ein Elternteil arbeiten geht. Aufgrund der obigen Konstellation behaupte ich einfach mal, dass es sich lohnt, arbeiten zu gehen. Ich weiß nicht, wie das beim Bürgergeld aussieht, aber immerhin landen pro Nase 178,56 Euro in der Rentenversicherung. Zum Thema Mindestlohn dann noch: Etwas älter, aber die Angaben wurden wohl 2022 nicht mal eben vertauscht.

Eine abschließende Meinung zum Bürgergeld habe ich mir noch nicht gebildet. Da wird man noch so einige Berechnungen anstellen und wer weiß, welche Informationen da zugrundegelegt werden (können). Ich lege auch nicht meine Hand dafür ins Feuer, dass meine Berechnung fehlerfrei ist und alle korrekten Angaben berücksichtigt hat.
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 11.11.2022, 19:51:07

Antwort auf: its good
536,03 Euro


Und für 536€ "mehr" gehen 2 Personen VOLLZEIT arbeiten. Am Ende geht jeder Erwachsene Vollzeit für 250€ im Monat arbeiten. Würde ich mir nicht antun...
Posted by: Kev777

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 11.11.2022, 21:42:13

Antwort auf: Systm
Geschwurbel?

Ja, den rest deines vorherigen beitrags hab ich nicht weiter beachtet weil er voll ist von ideologischem mist und wenig inhalt.

Zitat:

Wer hetzt hier gegen das Bürgergeld? Wer erzählt Lügen? Wer spielt Geringverdiener und Menschen in Armut gegeneinander aus? Wer nutzt zur Berechnung absichtlich falsche Zahlen? Ich ganz sicher nicht, sondern die CDU/CSU und AfD!

juckt mich nicht wer da nun was tut ich schau mir das an was in gesetz gegossen werden soll. Und das sah bisher eher nach bullshit aus.

Zitat:

Im Gegenteil, ich setze mich für Bedürftige ein.

Wer hat gefragt?

Zitat:

Bedürftige sind Menschen wie du und ich, mit den selben Rechten und Pflichten. Was uns zusteht (z. B. in Urlaub fahren) steht auch denen zu. Es gibt keine Menschen 2. Klasse, PUNKT!

Du bringst da etwas durcheinander. Es gibt nur für Arbeitneher einen gesetzlichen anspruch auf erholungsurlaub.
Denn diese tage sollen eben zur erholung von der arbeit dienen. Von was genau sollen sich arbeitslose erholen wollen müssen?
Also indem du menschen die eben nicht arbeiten die gleichen privilegien zusprichst wie denen die sich den buckel krumm schuften war es das mit alle sind gleich. Scheinst du nur nicht zu raffen.

Zitat:

Wegen 50.000€ oder noch mehr: Warum regt man sich über etwas auf, dass eh niemand (zumindest nicht auf legalen Weg, außer vllt durch Lotto oder Erbe) innerhalb von 2 Jahren erreichen wird?

Beantworte erstmal meine Frage. Wieso will unsere tolle ampel Freigrenzen haben die am ende nur für 0,1% der BG empfänger auswirkungen haben? Mit der ursprünglich geplanten regelung garantiere ich dir das genau solche menschen wie du sie angesprochen hattest fett abkassieren vom staat und dennoch weiter in ihren 100k autos rumheizen und sich eine line nach der anderen ziehen.
Also, wieso will die Ampel Freigrenzen die doch praktisch eh keinem nützen? Dann könnten sie doch locker auf diesen schwachsinn verzichten...du sagst ja selbst das trifft eh kaum jemanden. Also weg damit. Aber dann gibts geheule von deinesgleichen...wieso eigentlich genau?

Zitat:

Kev777, ich hab dich beim lügen erwischt! Miete, Heizkosten usw. werden nicht mehr unendlich übernommen, sondern nur bis zu einer Obergrenze (das wurde geändert, weil die CDU/CSU das so wollte). Entweder weißt du das noch nicht, oder du erzählst absichtlich Lügen um gegen Menschen in Armut zu hetzen! Informiere dich bitte vorher, bevor du so etwas erzählst. Wohnungskosten werden NICHT unendlich übernommen

Wusste ich in der tat noch nicht das die ampel da auf forderungen der bösen cdu/afd usw. eingegangen ist.
Immernin schonmal eine kleine verbesserung.

Zitat:

Ich weiß echt nicht, warum einfach niemand begreift oder begreifen will, dass viele von denen aus verschiedenen Gründen keinen Job finden?

Was hat das mit dem eigentlichen them azu tun? Richtig, nix.

Zitat:

Wer stellt denn jemand ein, der 60 oder 63 Jahre alt ist? Warum begreift auch keiner, dass nicht nur "Arbeitsfähige" Menschen auf solche Leistungen angewiesen sind, sondern auch Kranke und Behinderte (SGB XII)? Warum begreift niemand, dass nicht nur "Arbeitsfähige" von 449€ oder vllt bald 502€ im Monat leben müssen, sondern auch kranke und behinderte, die verdammt noch mal Erwerbsunfähig sind?

Genau die bekommen das bg nicht... BG bekommen nur menschen die grundsätzlich arbeitsfähig sind. Informir dich mal gefälligst öy yo!111elf

Zitat:

Erwerbsunfähig bedeutet, man kann und darf aus Gesundheitlichen Gründen nicht (mehr) arbeiten gehen.

Die gehen zur rentenkasse.

Zitat:

Wenn man sagt: "Wir bestrafen Menschen, die solche Leistungen beziehen", bestraft man auch Menschen, wie ich schon sagte, die krank und behindert sind, da SGB XII kein eigenes Geld ist. ALG 2 und SGB XII sind exakt der selbe Satz an Geld und werden zusammen erhöht, da gelten in etwa die selben Regeln wie bei ALG 2 usw. Einziger Unterschied: Die Leute müssen nicht jeden Monat beim Sozialamt antanzen, keine Bewerbungen schreiben etc.

geht es dir noch gut? Niemand will BG Empfänger bestrafen!
BG ist eine Geste des sozialen miteinander für das wir uns als gesellschaft entschieden haben.
Und das BG wird von denen finanziert die arbeiten. Wenn sich arbeit mit dem BG weniger lohnt gehen weniger arbeiten also ist auch weniger geld beim staat da zum verteilen...um das auszugleichen müssen zwangläufig die steuern für die die arbeiten weiter hoch.
Und eins sag ich dir, wenn es die ampel zu weit treibt werden wir unser blaues wunder erleben...im wahrsten sinne des wortes. Mir persönlich ist das scheiß egal da ich in der glücklichen lage bin hier einfach abhauen zu können ohne meinen job aufgeben zu müssen, wenn es drauf ankommt.

Zitat:

Arbeiten lohnt sich (auch in Hinblick auf die spätere Rente), PUNKT!

In einigen fällen eben nicht mehr!
Und für die rente? Junge..welche rente? :-D Die verzockt der lindner demnächst an der börse... :D
Du bist lustig.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 11.11.2022, 23:18:01

Antwort auf: Kev777
Ja, den rest deines vorherigen beitrags hab ich nicht weiter beachtet weil er voll ist von ideologischem mist und wenig inhalt.

Wenn das deine Ansicht ist, lasse ich dir gerne deine Ansicht. Ich glaube aber, du verwechselst mich mit dir.

Antwort auf: Kev777
juckt mich nicht wer da nun was tut ich schau mir das an was in gesetz gegossen werden soll. Und das sah bisher eher nach bullshit aus.

Menschen in Armut zu helfen, ist für dich also Bullshit? Wie sieht denn eine Hilfe a la Kev777 aus? Gutscheine statt Geld? Harte Strafen (1. Verstoß = 3 Monate Geldsperre, 2. Verstoß = 6 Monate, 3. Verstoß = 12 Monate)?

Antwort auf: Kev777
Wer hat gefragt?

Wenn ich mir deinen Nonsens so durchlese, dann du offensichtlich nicht.

Antwort auf: Kev777

Du bringst da etwas durcheinander. Es gibt nur für Arbeitneher einen gesetzlichen anspruch auf erholungsurlaub.
Denn diese tage sollen eben zur erholung von der arbeit dienen. Von was genau sollen sich arbeitslose erholen wollen müssen?
Also indem du menschen die eben nicht arbeiten die gleichen privilegien zusprichst wie denen die sich den buckel krumm schuften war es das mit alle sind gleich. Scheinst du nur nicht zu raffen.

Du sagst es selbst: Gesetzlicher Anspruch. Steht da irgendwo auch, dass Menschen, die nicht erwerbstätig sind, nicht in Urlaub fahren dürfen? Für mich gelten, wie für dich, Gesetze und solange kein Gesetz existiert, dass das verbietet, dürfen auch nicht erwerbstätige in Urlaub fahren.

Antwort auf: Kev777

Beantworte erstmal meine Frage. Wieso will unsere tolle ampel Freigrenzen haben die am ende nur für 0,1% der BG empfänger auswirkungen haben? Mit der ursprünglich geplanten regelung garantiere ich dir das genau solche menschen wie du sie angesprochen hattest fett abkassieren vom staat und dennoch weiter in ihren 100k autos rumheizen und sich eine line nach der anderen ziehen.
Also, wieso will die Ampel Freigrenzen die doch praktisch eh keinem nützen? Dann könnten sie doch locker auf diesen schwachsinn verzichten...du sagst ja selbst das trifft eh kaum jemanden. Also weg damit. Aber dann gibts geheule von deinesgleichen...wieso eigentlich genau?

Du hast recht, Freigrenzen sind dumm, die sollte man wirklich entfernen und keine Grenze vorgeben, d. h. Grenze = Open End, genau wie auf der Autobahn, wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung aufhört.

Antwort auf: Kev777

Wusste ich in der tat noch nicht das die ampel da auf forderungen der bösen cdu/afd usw. eingegangen ist.
Immernin schonmal eine kleine verbesserung.

Dann hast du ja was von mir gelernt!

Antwort auf: Kev777

Was hat das mit dem eigentlichen them azu tun? Richtig, nix.

Für dich hat das nichts damit zu tun, da die Wahrheit unbequem ist und du die Wahrheit nicht hören möchtest.

Antwort auf: Kev777

Genau die bekommen das bg nicht... BG bekommen nur menschen die grundsätzlich arbeitsfähig sind. Informir dich mal gefälligst öy yo!111elf

Und wieder erzählst du absoluten Mist! Solange man das Rentenalter noch nicht erreicht hat und gesund ist, bekommt man sehr wohl ALG 2 bzw. Bürgergeld. Danach Rente und man kann beim Sozialamt jenachdem aufstocken. Seit wann ist man mit 60 oder 63 nicht Arbeitsfähig? Komisch, viele gehen bis 67 arbeiten und dann in Rente, also gehen die deiner Aussage nach 7 Jahre noch arbeiten, obwohl sie nicht Arbeitsfähig sind? Interessante These von dir. Du solltest dich besser mal informieren. Wenn man arbeitslos wird, bekommt man ALG 1 und danach ALG 2 (solange man noch kein Rentner oder Erwerbsunfähig ist). Klar kann man auch früher in Rente, hat dann aber Abzüge bei der Rente.

Antwort auf: Kev777

Die gehen zur rentenkasse.

Gehen sie eben nicht! Ich liste dir mal auf, wie der Weg ist:
• ALG 2 beantragen
• Danach gehts zum Amtsarzt zur Untersuchung
• Amtsarzt untersucht einen von Kopf bis Fuß und zieht auch ärztliche Unterlagen hinzu
• Amtsarzt schreibt in einem Gutachten ans Jobcenter, ob man Erwerbsfähig ist oder nicht
• Ist man es nicht, muss man beim Sozialamt mit dem Gutachten einen Antrag auf Leistungen nach SGB XII stellen
• Die Leistungen vom Jobcenter werden eingestellt, da man nun Leistungen vom Sozialamt erhält
• Das Sozialamt entscheidet, wann man zur Deutschen Rentenversicherung zur Untersuchung geht (die melden einen da an und zahlen das auch)

Du hast wirklich absolut keine Ahnung, wie das alles abläuft, stelle ich gerade fest.

Antwort auf: Kev777

geht es dir noch gut? Niemand will BG Empfänger bestrafen!

Danke der Nachfrage, mir geht es hervorragend, und selbst so? Ach nein? Niemand will die bestrafen? Warum beschweren sich dann einige, dass die Strafen beim BG zu mild wären, wenn man niemanden bestrafen möchte? Du merkst sicherlich selbst, dass du dir selbst widersprichst? Wenn man niemanden bestrafen will, kann man die Strafen auch komplett abschaffen, oder wie siehst du das? Du sagst es ja selbst: NIEMAND WILL BG EMPFÄNGER BESTRAFEN! Wozu dann also Strafen einführen? Ergibt für mich keinen Sinn!

Antwort auf: Kev777

BG ist eine Geste des sozialen miteinander für das wir uns als gesellschaft entschieden haben.
Und das BG wird von denen finanziert die arbeiten. Wenn sich arbeit mit dem BG weniger lohnt gehen weniger arbeiten also ist auch weniger geld beim staat da zum verteilen...um das auszugleichen müssen zwangläufig die steuern für die die arbeiten weiter hoch.

Du hast natürlich wieder vollkommen recht, alle gehen nur arbeiten, um das BG zu finanzieren. Straßen, Tunnel, Flughäfen, sinnlose Bauwerke, Brücken, Auslandshilfen, Gefängnisse inkl. Entlohung für die Arbeit der Häftlinge und deren Mahlzeit und Kleidung etc., Rettungsdienste, Gehalt und Diäten der Politiker, Schulen und Kitas, Rüstungsindustrie usw. finanzieren sich von selbst. Niemand geht arbeiten und zahlt Steuern, um die zu finanzieren, alle gehen nur arbeiten und zahlen Steuern, um das BG zu finanzieren.

Antwort auf: Kev777

Und eins sag ich dir, wenn es die ampel zu weit treibt werden wir unser blaues wunder erleben...im wahrsten sinne des wortes. Mir persönlich ist das scheiß egal da ich in der glücklichen lage bin hier einfach abhauen zu können ohne meinen job aufgeben zu müssen, wenn es drauf ankommt.

Schön für dich, herzlichen Glückwunsch. Sehr arrogant und ignorant, man merkt richtig, wie du nur an dich und deinen Vorteil denkst. Schön, dass du abhauen kannst und deinen Job trotzdem weiter machen kannst. Es gibt aber auch Menschen, die nicht so viel Glück im Leben. Existieren solche Menschen eigentlich in deiner Welt oder ist da nur Platz für dich? Kev777 first, danach die Sintflut?

Antwort auf: Kev777

Und für die rente? Junge..welche rente? :-D Die verzockt der lindner demnächst an der börse... :D
Du bist lustig.

Stimmt auch wieder, du gehst natürlich arbeiten, um später GAR NICHTS davon zu haben. Genau wie es Leute gibt, die 25.000€ Investieren um GAR NICHTS zu gründen. Warum genau gehst du eigentlich arbeiten, wenn du der Meinung bist, später keine Rente zu bekommen?

Zum Abschluss:
Deine Beiträge sind an Unverschämtheit, Ignoranz, Arroganz, Inakzeptanz, Intoleranz, Respektlosigkeit und Herabwürdigung kaum noch zu überbieten. Du solltest dich wirklich für dein dreistes Verhalten schämen! Dein Gedankengut ist wirklich bedenklich und gefährlich und erinnert mich sehr an gewisse Parteien, die berechtigterweise vom Verfassungsschutz beobachtet werden.

Ich beende an dieser Stelle nun auch die Diskussion mit dir, da ich mit Menschen, die so denken wie du und so unverschämt und respektlos sind wie du, nichts zu tun haben möchte. Unfassbar und sehr schlimm deine Beiträge!
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 12.11.2022, 01:20:38

Antwort auf: Subsilver
Antwort auf: its good
536,03 Euro


Und für 536€ "mehr" gehen 2 Personen VOLLZEIT arbeiten. Am Ende geht jeder Erwachsene Vollzeit für 250€ im Monat arbeiten. Würde ich mir nicht antun...


Joa, viel ist das auch in meinen Augen nicht. Aber was ist schon viel? Man muss das relativ betrachten. Eine Familie, die 1742 bzw. 2278,03 Euro monatlich zur Verfügung hat, versteht unter einen Betrag von rund 540 Euro etwas anderes als jemand, der als Alleinstehender 2000 - 2500 Euro ausgeben kann. Diese 500 Euro kann für eine vierköpfige Familie ein Jahresurlaub in den Sommerferien sein. 536 Euro sind in obigem Verhältnis über den Daumen 30% des Bürgergeldsatzes für diese gesamte Familie - also vergleichsweise viel. Es ist deshalb etwas hochnäsig, den Betrag herunterzuspielen und zu meinen, dass es sich ja nicht lohnen würde, dafür arbeiten zu gehen. Es gibt genügend Menschen in Deutschland, für die 540 Euro im Monat einen großen Unterschied ausmachen. Nicht umsonst habe ich anzudeuten versucht, dass es sich bei den obigen Berechnungen ausschließlich um den Mindestlohn handelt. Es ging um das absolute Minimum. Die Mehrheit der Arbeitnehmer in Deutschland verdient deutlich mehr. Und wenn selbst das Minimum aufzeigt, dass man als Arbeitnehmer sehr wohl im Plus ist, dann widerlegt es Argumente a la lohnt sich nicht mehr. Selbst als Alleinstehender mit 520 Euro zzgl. Miete von (was kostet eine kleine Single-Wohnung in Hamburg? 500 Euro?) 500 Euro -also 1020 Euro- Gesamtbürgergeldsatz steht nicht besser da als jemand, der bei 160 Arbeitsstunden a 12 Euro Stundenlohn 1920 Euro brutto raus hat. Der hätte nämlich (selbe Angaben wie oben, nur Steuerklasse 1) insgesamt 1.529,76 Euro netto im Monat raus und somit 509,76 Euro mehr zur Verfügung als derjenige, der unter gleichen Bedingungen Bürgergeld bezieht.

Wenn dir das nicht genügt, habe ich natürlich noch weitere Argumente. Kalkulier doch mal, wie sich denn die aktuellen ALG2-Bezüge in Relation zum noch geltenden Mindestlohn verhalten. Im Verhältnis wird sich da nicht wirklich viel ändern. Wie auch? Mindestlohn steigt geringfügig, Bürgergeld hebt den ALG2-Satz geringfügig an. Man benötigt keinen Mathematik-Leistungskurs, um diesbezüglich einige Berechnungen anzustellen. Wie also kann es sein, dass so viele glauben, dass Arbeit sich dann ja nicht (mehr) lohnen würde? Ich kann mir das nur so erklären, dass die Leute sich populistischen Behauptungen unterworfen haben. Einfach mal selber ein bisschen rumrechnen. Auch sollte man nicht vergessen, dass es neben dir dann auch noch solche Menschen gibt, die lieber einer Tätigkeit für nur 500 Euro mehr im Monat nachgehen als sich zu Hause zu langweilen. Auch für die sind dann 500 Euro mehr durchaus verlockend - das gilt beispielsweise für all jene, die aktuell als Aufstocker bezeichnet werden. Wenn meine Familie wenig Geld hätte und auf 500 Euro mehr im Monat angewiesen wäre, dann würde ich selbstverständlich auch für diese 500 Euro losgehen. Offensichtlich alles nur eine Frage des eigenen Verantwortungsbewusstseins.

Bürgergeld insgesamt
Laut dieser Seite wird ein Vermögen von 60 000 Euro nur in den ersten zwei Jahren des Leistungsbezugs nicht angerechnet. Man darf also schon mal annehmen, dass es darum geht, kurze Ausfallzeiten abzudecken. Ich kann die Argumente von Kev allerdings auch verstehen. Selbstverständlich ist es dann möglich, mal eine kurze Pause vom Arbeitsmarkt einzulegen und sich irgendwo zu vergnügen, während man Bürgergeld bezieht. Fairer fände ich, wenn diesbezüglich Sonderregelungen für Härtefälle zum Greifen kämen und nicht einfach mal jedem diese Option eingeräumt wird. Die Sanktionen der letzten Jahrzehnte waren schlicht asozial. Nicht umsonst hat das Bundesverfassungsgericht die 100%ige Sperre der Leistungen für rechtswidrig erklärt. Trotzdem müssen auch Konsequenzen folgen, wenn man kein Interesse an einer Integration in den Arbeitsmarkt hat. Das bisherige Modell gehört saniert und ich bin gespannt, was da rauskommen wird. Wirklich sozialer finde ich das Bürgergeld daher nicht. Einige Änderungen sind im Interesse der Arbeitslosen zwar sozial, aber nicht im Interesse der Arbeitnehmer. Wirklich sozial finde ich a) nur die geringe Betragserhöhung (die aufgrund der Inflation eh notwendig war und für die keine Reform nötig wäre) und b) die Tatsache, dass Menschen nicht mehr direkt aus der Bude fliegen, wenn sie in den Bezug dieser Gelder fallen. Geringfügig qualifizierte erhalten im Rahmen von Weiterbildungsmaßnahmen eine Weiterbildungsprämie in Höhe von 150 Euro. Finde ich in Ordnung, wenn derjenige dieses Geld auch braucht, die Investition sinnvoll ist und auch zu erwarten ist, dass die Fortbildung abgeschlossen wird und den Betroffenen weiterbringt.

Fazit: Ich lass mich überraschen. Bislang wirkt das Bürgergeld auf mich weniger wie eine Reform. Es hat den gleichen Beigeschmack wie Hartz IV - es wirkt einfach nicht zu Ende gedacht.
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 12.11.2022, 14:56:48

Antwort auf: its good
Es ist deshalb etwas hochnäsig, den Betrag herunterzuspielen und zu meinen, dass es sich ja nicht lohnen würde, dafür arbeiten zu gehen.


Ich möchte nichts herunter spielen, ich sehe hier nur keine wirkliche Relation. Für 500€ mehr und dafür Vollzeit arbeiten ist einfach nichts das man wirklich "möchte", sondern eher macht weil man es muss. Das ganze Thema ist aber sehr individuell.

Ich ziehe mal das Beispiel mit dem Urlaub Jahresurlaub ran. Ich soll also 1 ganzes Jahr arbeiten, für 500€ mehr im Monat in der Tasche um davon mal 1 Woche im Urlaub verbringen zu können mit allen? Na dann nehme ich das Jahr frei und genieße viel mehr Zeit mit meinem Kids und lebe "gesünder" (in Bezug auf Stress etc.).

Was insgesamt in deiner Rechnung fehlt sind auch noch die Fahrkosten, die mir nur entstehen weil ich arbeiten gehe, die am Ende wieder die 500 schmälern etc.

Auch habe ich als aktuell ALG2 Bezieher Vorteile wie Kostenübernahme der Heizkosten, Ermäßigungen (Sozialcard etc.). Also nur weil ich an der Rechnung unterm Strich ein "Plus" habe von vlt. 500€, sehe ich hier kein "Plus" da ich dafür eben einen ganzen Monat Arbeitszeit, Stress, Fahrtwege usw. geopfert habe. Dann verzichte ICH ganz bewusst auf die 500€ und hab für mich gesehen ein schöneres Leben.
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 12.11.2022, 16:42:54

Antwort auf: Subsilver
Was insgesamt in deiner Rechnung fehlt sind auch noch die Fahrkosten, die mir nur entstehen weil ich arbeiten gehe, die am Ende wieder die 500 schmälern etc.


Das hängt davon ab, ob a) überhaupt Fahrtkosten anfallen und b), ob es diesbezüglich nicht zu Verhandlungen mit dem Arbeitgeber kam. Das ist für einen solchen Vergleich ziemlich individuell. Eine solche Beispielrechnung kann unmöglich alle denkbaren Einzelfälle abdecken, was eigentlich auch jedem hier klar sein dürfte. Mir geht es hier auch nicht darum, das Bürgergeld zu verteidigen, sondern darum, Aussagen a la Arbeiten lohnt dann nicht mehr mal zu überprüfen. Manche Menschen haben Schulden und einen Freibetrag, den sie monatlich behalten dürfen. Das wurde in der monatlichen Verfügbarkeit auch nicht berücksichtigt. Wie auch? Selbst da gibt es viele Unterschiede. Für einen groben Überblick genügt es. Es ist offensichtlich, dass trotz Mindestlohn 30% mehr im Einkommen zu finden ist, wenn man sich fürs Arbeiten entscheidet.

Antwort auf: Subsilver
Dann verzichte ICH ganz bewusst auf die 500€ und hab für mich gesehen ein schöneres Leben.


Für den einen oder anderen hängt davon ein Familienurlaub, eine neue Küche, die Finanzierung eines Autos und so einiges mehr ab, worauf mit einem Verzicht auf die 500 Euro ebenso verzichten würde. Wie ich dir bereits zeigte, entspricht dieser Betrag einer monatlichen Einnahmesteigerung von rund 30%. Auch wenn du darauf verzichten könntest, so ist dieser Betrag für die eine oder andere Familie durchaus interessant. 500 Euro netto im Monat mehr sind 6000 Euro im Jahr und wir gehen hier gerade einmal von zwölf Monatsgehältern aus (13 Bürgergeldzahlungen jährlich soll es zum aktuellen Stand nicht geben). Nun heb den Stundenlohn mal geringfügig an. Dann wird der Unterschied in den Einnahmen immer deutlicher. Also selbst bei einem Mindestlohn steigt die Kaufkraft um 6000 Euro jährlich an. Natürlich müssen in vielen Branchen die Löhne erhöht werden (ich finde auch die Löhne in der IT zu gering, aber das ist ein anderes Thema). Dass Arbeit sich aber nicht mehr lohnen würde ist schlicht nicht wahr. Für einen Großteil der Deutschen sind 500 Euro mehr im Monat deutlich spürbar.

Ob DU selbst nun dazu bereit bist, dafür arbeiten zu gehen oder nicht interessiert mich nicht. Wenn du meinst, dass man mit den eher geringen Bürgergeldsätzen ein schönes Leben haben würde und 500 Euro oben drauf im Monat keine Anstrengungen wert sind, dann ist das deine persönliche Meinung und die akzeptiere ich. Objektiv betrachtet liegt dennoch ein Mehrwert vor. :-)
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 12.11.2022, 17:03:25

Antwort auf: its good
Das hängt davon ab, ob a) überhaupt Fahrtkosten anfallen und b), ob es diesbezüglich nicht zu Verhandlungen mit dem Arbeitgeber kam. Das ist für einen solchen Vergleich ziemlich individuell. Eine solche Beispielrechnung kann unmöglich alle denkbaren Einzelfälle abdecken, was eigentlich auch jedem hier klar sein dürfte. Mir geht es hier auch nicht darum, das Bürgergeld zu verteidigen, sondern darum, Aussagen a la Arbeiten lohnt dann nicht mehr mal zu überprüfen. Manche Menschen haben Schulden und einen Freibetrag, den sie monatlich behalten dürfen. Das wurde in der monatlichen Verfügbarkeit auch nicht berücksichtigt. Wie auch? Selbst da gibt es viele Unterschiede. Für einen groben Überblick genügt es. Es ist offensichtlich, dass trotz Mindestlohn 30% mehr im Einkommen zu finden ist, wenn man sich fürs Arbeiten entscheidet.


Wo es Mindestlohn gibt, kann man normal nicht viel erwarten...aber dies ist ein anderes Thema. Und ich stimme dir zu lässt sich nur im Einzelfall abbilden.

Antwort auf: its good
Objektiv betrachtet liegt dennoch ein Mehrwert vor. :-)


Es streitet keiner ab das man am Ende mit Arbeit mehr raus bekommt, aber ist das dann wirklich der Fall das es sich denn "lohnt"? Sorry, für 6000€ im Jahr würdest du sicher nicht aufstehen. Am Ende verkaufst du einiges deiner Lebenszeit, für diese paar Brotkrumen. Ich stimme dir auch zu das 500€ mehr, gerne einer Anstrengung bedürfen, aber doch bitte keinen Vollzeitjob.
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 12.11.2022, 17:09:31

Antwort auf: Subsilver
Sorry, für 6000€ im Jahr würdest du sicher nicht aufstehen. Am Ende verkaufst du einiges deiner Lebenszeit, für diese paar Brotkrumen.


Doch, würde ich, wenn ich Bürgergeld bekäme. Ganz einfach deshalb, weil 6000 Euro im Jahr finanzielle Schritte ermöglichen, die man sonst nicht hätte.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 12.11.2022, 20:02:10

160.000.000.000 Euro gehen dem Staat durch Steuerhinterziehung und -vermeidung jedes Jahr durch die Lappen.
Das fällt mir gerade zu "ich geh für die Sozialschmarotzer arbeiten" ein.
Posted by: Ich atme ein und RASTE AUS

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 14.11.2022, 15:32:55

Scheint ja nun vom Tisch zu sein, oder?
Posted by: flou93

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 14.11.2022, 17:55:15

Nö. Die Sache wandert in den Vermittlungsausschuss.

Dort ist eig n gutes Schaubild wie der ganze Prozess läuft.
Posted by: eminem707

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 14.11.2022, 19:29:54

Hallo zusammen :)

ich habe mir einige Beiträge durchgelesen und habe meine ganz persönliche Meinung zum Bürgergeld.

Ich bin absolut dagegen.

Viele verstehen nicht, dass Hartz iv lediglich eine Grundsicherung ist, die das "Überleben" sichern soll.
Die Grundsicherung ist nicht dafür gedacht, dass man sich davon Urlaub, einen Mercedes oder ähnliches finanziert.

Wenn man mal berücksichtig, dass die Grundsicherung die Miete, Nebenkosten, die Krankenversicherung und auch einen Pflichtteil in die Rentenversicherung einzahlt und somit alles abdeckt. Man halt also 450~ für Lebensmittel, die man benötigt. Also 112,50€ pro Woche. Damit meine ich übrigens keine Zigaretten und keinen Alkohol, wie oftmals verwechselt wird ;-).
Fahrkarten, Möbel oder Elektrogeräte können separat beantragt werden.

Wenn man diese ganzen Kosten mal berücksichtig, kommt man mit der Miete etc ganz locker auf 1500-2000€ monatlich.

Wie viele Menschen gibt es, die arbeiten gehen und das selbe Geld haben?

Es gibt viele Menschen, die jeden Tag arbeiten gehen (der Job ist egal, es geht darum, dass sie jedenTag aufstehen und arbeiten), und nach Abzug aller Kosten weniger als 450€ nur für sich haben.

Wo ist das bitte fair? Arbeiten muss sich lohnen. Wenn es sich nicht lohnt, kann man zu Hause bleiben. Das ist meine Meinung.

Was macht das mit einem Menschen, der jeden Tag arbeiten geht und feststellen muss, dass er, wenn er zu Hause bleiben würde, mehr hätte?

Dabei bleibt es aber nicht. Das wird im Alter nicht besser. Wenig verdienen > wenig in die Rentenkasse einzahlen > Altersarmut.

Das muss ein tolles Gefühl sein, wenn man 40 Jahre lang gearbeitet hat und am Ende die Rente aufstocken muss. Was bedeutet aufstocken? Das bedeutet, dass man unter dem Existenzminimum lebt. Das heißt wieder, dass man weniger hat als ein Sozialhilfe Empfänger, obwohl man gearbeitet hat. Total fair! :)

Es ist auch toll, dass es vorerst keine Sanktionen mehr geben soll. Das macht es sozial schmarotzern natürlich sehr einfach. Es sind natürlich nicht alle so, aber ich behaupte, dass jeder zweite einfach nicht arbeiten möchte.

Es gibt natürlich kranke Menschen, ganz klar. Ich denke aber, dass sich viele darauf ausruhen.

Wer arbeiten möchte, findet Arbeit.
Wenn der Abschluss nicht reicht, kann man ihn nachholen oder sich fort- und weiterbilden.
Dieses "ich finde nichts", sind für mich einfach Ausreden, um sich aus der Affäre zu ziehen.

Ich finde ehrlich gesagt, dass der Staat viel härter gegen solche Leute Vorgehen sollte. Es kann nicht sein, dass Betriebe schließen müssen, weil sie kein Personal finden und auf der anderen Seite X-tausend Menschen zu Hause sitzen.

Wenn ich dann mal meine Lohnabrechnung anschaue, bei der mir mit der Steuerklasse 1 nicht wenig angezogen wird, und dann sehe, wem dieses Geld zum Teil zu gute kommt, könnte ich kotzen. Da bin ich ehrlich.
Dieser Satz: "Es steht mir ja zu", ist für mich einfach nur asozial, tut mir leid.

Ich ziehe vor jedem den Hut, der arbeiten geht, obwohl es sich nicht lohnt. Sollte das Bürgergeld kommen, werden viele Menschen ihren Job an den Nagel hängen. Diesen Menschen kann ich nicht böse sein.

Und für die jenigen, die sich hier aufgrund meiner Aussagen direkt angegriffen fühlen, kann ich nur eins sagen: Frag dich mal, warum du dich angegriffen fühlst.

Viele Grüße :-)
Posted by: König Gil-Galad

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 14.11.2022, 19:46:15

Antwort auf: eminem707
Man halt also 450~ für Lebensmittel, die man benötigt. Also 112,50€ pro Woche. Damit meine ich übrigens keine Zigaretten und keinen Alkohol, wie oftmals verwechselt wird ;-).
Fahrkarten, Möbel oder Elektrogeräte können separat beantragt werden.


Keine Ahnung in welcher Welt du lebst, aber deine Rechnung ist weiter von der Realität entfernt als gutes Internet in Deutschland.

Wenn man deine Rechnung so nimmt, dürfte man sich quasi außer eben Lebensmitteln absolut nichts anderes kaufen. Übrigens anscheinend auch keinen Strom und/oder Internetvertrag besitzen. Und ohne Stromvertrag.. irgendwie schwierig. Diese "112,50€" pro Woche sind also sehr aus der Luft gegriffen.

Antwort auf: eminem707

Wo ist das bitte fair? Arbeiten muss sich lohnen. Wenn es sich nicht lohnt, kann man zu Hause bleiben. Das ist meine Meinung.


Vollkommen richtig! Arbeit muss sich definitiv lohnen. Warum genau müssen aber, damit sich Arbeit lohnt, manche Menschen in absoluter Armut sein? Und selbst das "Bürgergeld" mit seinen 502(?) Euro ist nachgewiesen noch relativ weit von einem Beitrag entfernt, der sich mit Menschenwürde vereinbaren lässt. Das wären, soweit ich das gelesen habe, nämlich ca. 750-800 Euro. Allein schon durch die Inflation.

Warum also nicht genau an der anderen Schraube drehen? Warum nicht das Arbeiten attraktiver machen? Fairer Lohn etc? So viele Bereiche beklagen immer wieder Arbeitnehmermangel, aber die sollen sich doch dann bitte auch komplett an der Arbeit aufreiben für einen Lohn, der eigentlich ein Scherz ist.

Antwort auf: eminem707
Es kann nicht sein, dass Betriebe schließen müssen, weil sie kein Personal finden und auf der anderen Seite X-tausend Menschen zu Hause sitzen.


Ja, puh. Woran könnte das liegen, dass diese Betriebe kein Personal findet? Natürlich nur an den undankbaren Menschen, die nicht für einen Hungerlohn ihren Körper kaputt machen wollen! Was glauben die eigentlich, wer sie sind?!

Antwort auf: eminem707

Und für die jenigen, die sich hier aufgrund meiner Aussagen direkt angegriffen fühlen, kann ich nur eins sagen: Frag dich mal, warum du dich angegriffen fühlst.


Die Frage lässt sich leicht beantworten: Ich habe eine ziemliche Allergie gegen solch unsinnigen, falschen Mist.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 14.11.2022, 22:29:17

Wenn ich wieder mal den Unsinn hier im Thread lese, könnte ich kotzen!

Hier mal eine Auflistung, woraus sich ALG 2 (449€) zusammensetzt:
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren: 155,82€ PRO MONAT(!!!)
Freizeit, Unterhaltung, Kultur: 43,82€ PRO MONAT(!!!)
Verkehr: 40,27€ PRO MONAT(!!!)
Post und Telekommunikation: 40,15€ PRO MONAT(!!!)
Wohnungsmieten, Energie und Wohninstandhaltung: 38,07€ PRO MONAT(!!!)
Bekleidung, Schuhe: 37,26€ PRO MONAT(!!!)
Andere Waren und Dienstleistungen: 35,77€ PRO MONAT(!!!)
Innenausstattung, Haushaltsgeräte, und ggf. laufende Haushaltsführung: 27,35€ PRO MONAT(!!!)
Gesundheitspflege: 17,14€ PRO MONAT(!!!)
Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen: 11,73€ PRO MONAT(!!!)
Bildungswesen: 1,62€ PRO MONAT(!!!)
---------------------------------------------------------------------------
Insgeamt: 449,00€ PRO MONAT(!!!)

155,82€ durch 30 Tage gerechnet, sind 5,19€ pro Tag und 36,33€ pro Woche (7 Tage) für Lebensmittel. Das ist absolut Menschenverachtend!

Aber laut dem Gerede des ein oder anderen, leben ALG 2 Empfänger wie die Könige. Also wenn ich mir die Auflistung da so anschaue, dann hat das beim besten Willen nichts mit einem königlichen Leben zu tun, sondern eher mit einem Leben, einer armen Kirchenmaus!

Jeder 2. hat kein Bock arbeiten zu gehen... Ich weiß wirklich nicht, ob ich wegen dieser Aussage lauthals lachen oder eher weinen soll? Hast du eigentlich jemals einen ALG 2 Empfänger gefragt, warum er diese Leistungen bezieht oder hast du dir diesen Schwachsinn da nur ausgedacht, um gegen Menschen in Armut zu hetzen? Ungefähr 6 Millionen Menschen in Deutschland beziehen ALG 2, wenn jeder 2. zu "faul" wäre, wären 50%, d.h. 3 Millionen Menschen zu faul zu arbeiten, wtf? In welcher Welt lebst du denn? Das sind wieder nur dumme Vorurteile und dein "Sozialschmarotzer" kannst du dir sowieso sparen, das ist eine unverschämte Beleidigung und Herabwürdigung von Menschen die in Armut leben. Und das die meisten irgendwelche Ausreden haben, um bloß nicht arbeiten gehen zu müssen, ist sowieso Schwachsinn hoch Milliarden!

Ich habe einen tollen Satz auf der Seite der Bundesagentur für Arbeit wegen ALG 2 gelesen:
Frage: Was ist, wenn mein Kühlschrank kaputt geht?
Antwort: Wenn Sie Arbeitslosengeld II beziehen, sollten Sie monatlich einen Teilbetrag ansparen.

GENAU DAS(!!!) will aber die CDU/CSU und AfD verhindern! Wenn es nach denen geht, dann dürften ALG 2 Empfänger absolut keine Ersparnisse haben und am besten so wenig Geld pro Monat zur Verfügung haben, dass sparen ohnehin nicht möglich ist.

Und hier wieder: Es stehen natürlich nur und ausschließlich jeden Morgen Menschen auf und gehen zur Arbeit, um ALG 2 / Bürgergeld zu finanzieren. Das Geld für anderes z. B. sinnlose Bauwerke, beheizbarer Rad (oh ja, sowas benötigen wir echt ganz dringend -facepalm-), Dienstreisen und Partys für Politiker, Rettungsdienste, Auslandshilfen, Rüstungsindustrie, Waffenexporte, Importe/Exporte, Straßenbau, Gefängnisse, Verpflegung und Lohn für die Häftlinge, Kosten für Straftaten/Verbrechen die nicht aufgeklärt werden können, Notruf-Missbrauch usw. regnet einfach so vom Himmel, um das zu finanzieren steht natürlich niemand auf und geht arbeiten, nicht wahr? Und dann diese dummen Aussagen oft: "Die Leute gehen nur noch arbeiten um arbeitslose zu finanzieren". Ach, ist das so? Steht auf den Geldscheinen der Namen der Leute, oder woher will man so genau wissen, wofür der Staat das Geld nutzte oder nutzt? Oder haben einige Genies Zugriff auf irgendwelche Daten, um Einwandfrei nachverfolgen zu können, wohin das Geld fließt? Wäre mir neu. Also ich kenne niemand, der zu 100% sagen und beweisen kann: Das Geld wurde z. B. für Gefängnisse genutzt.

Für sinnlose Bauwerke, Notruf-Missbrauch/Swatting usw. zu bezahlen, stehen die Leute natürlich sehr gerne jeden Morgen auf und gehen arbeiten, aber sobald man Menschen in Armut helfen möchte, ist schluss mit lustig, oder wie sehe ich das?

Traurig, wie wenig ein Menschenleben heute noch wert ist und wie egoistisch viele Menschen sind. Immer nur: ICH, ICH, ICH, ICH, ICH, ICH und nach mir die Sintflut! Hauptsache mir geht es gut, hauptsache mein Kühlschrank und Bauch ist jeden Tag gut gefüllt, hauptsache ich habe ein warmes Nest, was mit meinen Mitmenschen ist, interessiert mich nicht.

Mal abwarten, ich hoffe sehr, dass das Bürgergeld doch noch Gesetz wird und Menschen in Armut geholfen wird! Die Würde des Menschen ist unantastbar! Jeder Mensch hat ein Würdevolles Leben verdient, daher plädiere ich dafür, dass Menschen in Armut mindestens 800€ pro Monat erhalten!

Ich glaube, ich muss dafür sorgen, dass dieser Thread hier vormoderiert wird, damit dieser Thread nicht durch Gedankengut vergiftet wird, welches dem der AfD sehr, sehr ähnelt.
Posted by: Ich atme ein und RASTE AUS

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 01:03:21

Antwort auf: Systm

Jeder 2. hat kein Bock arbeiten zu gehen... Ich weiß wirklich nicht, ob ich wegen dieser Aussage lauthals lachen oder eher weinen soll? Hast du eigentlich jemals einen ALG 2 Empfänger gefragt, warum er diese Leistungen bezieht oder hast du dir diesen Schwachsinn da nur ausgedacht, um gegen Menschen in Armut zu hetzen? Ungefähr 6 Millionen Menschen in Deutschland beziehen ALG 2, wenn jeder 2. zu "faul" wäre, wären 50%, d.h. 3 Millionen Menschen zu faul zu arbeiten, wtf? In welcher Welt lebst du denn? Das sind wieder nur dumme Vorurteile und dein "Sozialschmarotzer" kannst du dir sowieso sparen, das ist eine unverschämte Beleidigung und Herabwürdigung von Menschen die in Armut leben. Und das die meisten irgendwelche Ausreden haben, um bloß nicht arbeiten gehen zu müssen, ist sowieso Schwachsinn hoch Milliarden!


Wenn ich mir den ganzen Arno Dübel, mitten im leben und Hartz & Herzlich Müll vor Augen führe, würde ich sogar einen Schritt weiter gehen und sagen, dass 5 von den 6 Millionen einfach zu faul sind und kein bock haben :-D

Aber, ganz im Gegensatz zu dir, der ja scheinbar vom Arbeitslosen zu Arbeitslosen marschiert ist um herauszufinden warum er denn nun überhaupt Arbeitslos ist ( ansonsten kann ich mir dein künstliches aufregen nicht erklären, wenn andere mit Zahlen spielen die du weder be- noch entkräftigen kannst), kann ich leider auf nichts verweisen was für meine 5 Millionen spricht.. :-|


Und deinem Grundgedanken alle Ehre wenn du mit Armut etc. argumentierst..
Aber viel wichtiger als dass Menschen die nun wirklich keine Lust haben zu arbeiten nicht in Armut leben müssen, finde ich, dass Menschen die jeden Tag arbeiten gehen gar nicht erst an Armut denken sollten müssen.
Und das müssen viele. Aber bevor die zum Amt rennen um vom Staat leben, machen se lieber noch 2 Nebenjobs um über die Runden zu kommen und das kann es ja nun auch nicht sein.



Antwort auf: Systm
Ich glaube, ich muss dafür sorgen, dass dieser Thread hier vormoderiert wird, damit dieser Thread nicht durch Gedankengut vergiftet wird, welches dem der AfD sehr, sehr ähnelt.


Quatsch, musst du nicht.
Du musst einfach akzeptieren, dass deine Meinung nicht die einzige auf dem Planeten Erde und im heiligen Knuddels Forum ist, dann passt das schon und jedem, vor allem dir, wäre damit geholfen ;-)
Denn dass was du hier machst, der unbedingt möchte dass der Rest ihm sich anschließt und gefälligst die gleiche Meinung hat, ähnelt der AfD noch weitaus mehr.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 02:33:18

Wenn ich mir den ganzen Arno Dübel, mitten im leben und Hartz & Herzlich Müll vor Augen führe, würde ich sogar einen Schritt weiter gehen und sagen, dass 5 von den 6 Millionen einfach zu faul sind und kein bock haben :-D

Jetzt verstehe ich langsam auch, warum viele ein falsches Bild von ALG 2 Empfängern haben, ich hab mich die ganze Zeit schon gewundert. Der Schwachsinn, der da im Fernsehen gezeigt wird, hat 0,00% mit der Realität zu tun. RTL und co. leben davon, andere Menschen absichtlich in die Scheiße zu reiten (genau wie sie die Scheiße auch mit Knuddels abgezogen haben). Würden die die Wahrheit zeigen, würde kein Mensch einschalten. Viele Menschen wollen Leid und Elend sehen, viele Menschen wollen sich daran ergötzen und lustig drüber machen also gibt RTL und co. den Menschen, was sie verlangen: SCHMUTZ-TV!

Aber, ganz im Gegensatz zu dir, der ja scheinbar vom Arbeitslosen zu Arbeitslosen marschiert ist um herauszufinden warum er denn nun überhaupt Arbeitslos ist ( ansonsten kann ich mir dein künstliches aufregen nicht erklären, wenn andere mit Zahlen spielen die du weder be- noch entkräftigen kannst), kann ich leider auf nichts verweisen was für meine 5 Millionen spricht.. :-|

Ich bin nicht zu jedem marschiert, aber im Laufe meines Lebens habe ich verdammt viele kennengelernt und damals auch Klassenkameraden gehabt, die oder deren Eltern ALG 2 bekamen und das waren alles andere als "assis" oder "faule". Ja, ich habe sogar auch mit vielen, die solche Leistungen bekommen im Leben gesprochen und mich auch über die Gründe erkundigt und kaum jemand von denen bekam die Leistungen aus Faulheit. Bei ca. 98% der Menschen steckte ein ernsthafter Grund dahinter (Schicksalsschlag, hohes Alter, Krankheit z. B. Depression, Alkoholsucht, Drogensucht usw.). Jetzt könnten einige wieder argumentieren: "Selbst Schuld, wenn sie Drogen nehmen oder Alkohol trinken", aber das ist falsch. Viele rutschen aus unterschiedlichsten Gründen z. B. Depression darein und kommen nur schwer wieder aus dieser Hölle raus, daher ist es absolut falsch, solchen Menschen Vorwürfe zu machen. Viele haben halt auch Pech im Leben und geraten dann in eine dumme Situation (Sucht, Arbeitslosigkeit o. ä.). Und bevor mir jemand dumm kommt: Ja, ich habe auch faule kennengelernt, aber wie gesagt, 98% von denen hatten gute Gründe für den Bezug der Leistungen.


Und deinem Grundgedanken alle Ehre wenn du mit Armut etc. argumentierst..
Aber viel wichtiger als dass Menschen die nun wirklich keine Lust haben zu arbeiten nicht in Armut leben müssen, finde ich, dass Menschen die jeden Tag arbeiten gehen gar nicht erst an Armut denken sollten müssen.
Und das müssen viele. Aber bevor die zum Amt rennen um vom Staat leben, machen se lieber noch 2 Nebenjobs um über die Runden zu kommen und das kann es ja nun auch nicht sein.

Finde ich auch gut, dass die alles versuchen, um nicht in diese Leistungen abzurutschen, aber wie gesagt: Nicht jeder hat im Leben Glück.


Quatsch, musst du nicht.
Du musst einfach akzeptieren, dass deine Meinung nicht die einzige auf dem Planeten Erde und im heiligen Knuddels Forum ist, dann passt das schon und jedem, vor allem dir, wäre damit geholfen ;-)
Denn dass was du hier machst, der unbedingt möchte dass der Rest ihm sich anschließt und gefälligst die gleiche Meinung hat, ähnelt der AfD noch weitaus mehr.

Ich akzeptiere die Meinung von anderen, aber was ich nicht akzeptiere sind Lügen und Egoismus!
Natürlich kann man das Bürgergeld doof finden und kritisieren, aber dann bitte auch mit sinnvollen Argumenten. Sachen wie "Sozialschmarotzer", "faule Schweine", "Ich geh nur arbeiten um solche Menschen zu finanzieren" usw. sind für mich keine sinnvollen Argumente, sondern Beleidigungen und Lügen. Wenn ich nicht die Meinung anderer akzeptieren würde, hätte ich mich auch über andere hier aufgeregt, die ausgerechnet haben, wie viel ein arbeitender und wie viel ein arbeitsloser pro Monat zur Verfügung hat.

Meine Meinung hat beim besten Willen nichts mit der AfD gemeinsam, die AfD hetzt immer nur gegen Dinge, erzählt Schwachsinn der nicht stimmt und für die es keine Belege gibt usw. ich hingegen bin aber für das Bürgergeld, ich verlinke meistens auch Quellen als Beweis usw. Die AfD wird nicht grundlos vom Verfassungsschutz beobachtet, für solch einen Schritt müssen ganz massive Gründe vorliegen und diese liegen bei der AfD scheinbar vor, sonst wäre das ganze ja nicht so.

Jeder kann das Bürgergeld gerne kritisieren, als falsch, dumm usw. sehen, dann aber bitte sinnvoll begründen, mit realen Zahlen, mit realen Fakten, mit realen Nachweisen und ohne Beleidigungen, Vorurteile, Hetze, Fake News usw. Dann habe ich keinen Grund mich aufzuregen.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 03:00:36

Nachtrag:
Hier in der Gegend, wo ich LEIDER wohne (hoffentlich finde ich bald mal eine Wohnung in einem anderen Bundesland) leben viele, die ALG 2 beziehen, d. h. ich sehe nahezu jeden Tag das Elend dieser Menschen. Das sind Menschen die krank sind, Alkoholabhängig, Drogenabhängig, Verurteilte Straftäter, Depressionen und mehrere Suizidversuche hinter sich haben und leider auch rechtsradikale. Zudem sind da auch ganz viele alleinerziehende Mütter dabei mit 1-9 Kinder(n). UND NEIN, hier wohnen auch noch andere Menschen z. B. polnische Arbeiter, neben mir im Haus ein Arzt (Internist), andere arbeitende Personen und Rentner (Altersrente, Witwenrente, Arbeitsunfähigkeistrente). Wenn man jeden Tag dieses Leid und Elend der Menschen sieht und die Geschichte dahinter kennt, überlegt man es sich 2x, ob man solchen Menschen jegliche Leistungen verweigern oder doch helfen will. Hier ist tatsächlich auch mehrfach die Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst im Einsatz, da es hier in dem Ort, wie bereits geschrieben, Menschen gibt, die krank o. ä. sind und androhen sich das Leben zu nehmen.

Mal eine Frage: Was stellt man sich vor, soll man mit solchen Menschen tun? Hinter Schloss und Riegel sperren? Zur Therapie zwingen, damit sie sich erstrecht in die Ecke gedrängt fühlen und etwas antun? Und wer stellt schon jemand ein, der jeden Tag "drauf" oder betrunken ist? Wer stellt schon gerne alleinerziehende Mütter ein, die niemanden haben für auf das Kind aufzupassen? Wer stellt schon gerne verurteilte Straftäter ein, denen man nicht wirklich vertrauen kann? Ich spreche hier nicht von Straftätern die mal etwas geklaut haben, sondern von denen, die schwere/gefährliche Körperverletzung, evtl. auch mit Todesfolge begangen haben. Sicher gibt es für alles eine Lösung und sicher stellen auch Arbeitgeber solche Menschen ein, aber solche Arbeitgeber zu finden ist halt sehr schwer. Oder was will man mit jemand tun, der einen schweren Schicksalsschlag hatte z. B. schwere Krankheit wie Krebs o. ä. und dadurch kaum noch Kraft hat? Oder jemand der seine Frau oder Mann verloren hatte und deswegen nervlich krank geworden ist?

Viele sehen immer nur, dass diese Menschen Geld vom Staat bekommen, aber viele sehen nicht die oft tragischen Geschichten dahinter und das finde ich doof und schade. Bevor man sagt: "Die sollten kein Geld vom Staat bekommen", sollte man erstmal die Hintergründe beleuchten, ruhig auch mal Menschen fragen, warum sie in dieser Situation sind, kranke Menschen fragen, wie es ihnen so geht und wie sie sich fühlen. Danach kann man sich gerne über die Hilfe vom Staat aufregen, wenn man denkt, dies dann noch für nötig zu halten.

Ich bin ehrlich: Oft wenn ich solche Menschen sehe und die Geschichte dahinter weiß, tut mir das unfassbar leid und manchmal will ich am liebsten heulen und denen finanziell helfen, aber ich muss halt auch schauen, wie ich über die Runden komme, auch wenn ich oft versuche solchen Menschen zu helfen, und wenn es nur durch ein nettes Gespräch ist.

Bevor man also dumm über solche Menschen und die Leistungen, die sie beziehen redet, sollte man sich erst Mal informieren, warum sie in dieser Situation sind, welches Schicksal dahinter steckt und versuchen, diesen Menschen zu helfen und sich sozial zu engagieren. Ein nettes Gespräch kann schon ein erster Anfang sein. Leider gibt es noch immer sehr viele Menschen, die sich von Menschen, die solche Leistungen beziehen distanzieren, da sie der Meinung sind, diese Menschen würden nicht in ihrer Liga spielen und sie es nicht nötig hätten, sich mit solch einem Volk abzugeben.
Posted by: Negan45

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 08:21:12

eminem707 nur mal ne info am rande im regelsatz der arge sind fahrtkosten , strom, neue möbel usw enthalten du verwechselst da so einiges , ja man kann möbel beantragen aber nicht ständig man bekommt eine grundaustattung die wird einmalig bezahlt und auch nur mit gutschein für gebrauchtböbellager , das sozialtickte muss man vom regelsatz bezahlen und auf 1500 kommt kein alg 2 bezieher sorry aber da liegst du völlig daneben
Posted by: eminem707

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 10:51:12

Man kommt locker auf die 1.500€
Rechne doch mal: Miete kalt: 600€
Nebenkosten: 200€
Hartz iv Satz: 450€

Da liegen wir schon bei 1.250€

Krankenversicherung, Rentenversicherung und Fahrkarten etc.

Da sind alles Dinge, die übernommen werden. Ein Arbeitnehmer muss das alles alleine bezahlen.


Vermutlich reichen die 1.500€ hier gar nicht.
Posted by: König Gil-Galad

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 11:47:40

Antwort auf: eminem707

Rechne doch mal: Miete kalt: 600€
Nebenkosten: 200€


Ich frage mich, wo du diese Zahlen hernimmst. Die sind echt feierlich.

Aber schauen wir mal, was Google so ausspuckt:

"Daraus ergibt sich für einen alleinstehenden Leistungsberechtigten mit Hartz IV, dass die Wohnung für die Kaltmiete Kosten in Höhe von 364,50 Euro im Monat verursachen darf. Bei einer Bedarfsgemeinschaft mit drei Personen wären es 518,25 Euro."

Quelle:
https://www.hartz4.org/wohnung-kosten/

Nichtmal mit 3 Personen würde man so auf deine 600 Euro kommen. Und 200 Euro für Nebenkosten sind auch ziemlich feierlich.
Posted by: Ich atme ein und RASTE AUS

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 11:50:56

Antwort auf: König Gil-Galad

Nichtmal mit 3 Personen würde man so auf deine 600 Euro kommen. Und 200 Euro für Nebenkosten sind auch ziemlich feierlich.


Ist auf der Seite ersichtlich wie aktuell die Zahlen sind?
Habe am Handy nichts gefunden auf die schnelle, zumindest sind die Kommentare aus dem Jahr 2017 und da mag eine Wohnung vielleicht noch 300€ gekostet haben, 5 Jahre später definitiv nicht mehr.
Posted by: Mister Prince

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 12:18:15

Antwort auf: König Gil-Galad

Nichtmal mit 3 Personen würde man so auf deine 600 Euro kommen. Und 200 Euro für Nebenkosten sind auch ziemlich feierlich.


Ist auf der Seite ersichtlich wie aktuell die Zahlen sind?
Habe am Handy nichts gefunden auf die schnelle, zumindest sind die Kommentare aus dem Jahr 2017 und da mag eine Wohnung vielleicht noch 300€ gekostet haben, 5 Jahre später definitiv nicht mehr.


Laut Artikel wird der Mietspiegel für Berlin aus dem Jahre 2015 als Bemessungsgrundlage für das obige Beispiel benannt.

Stand 2022 nicht mehr möglich!
Posted by: eminem707

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 12:38:11

Antwort auf: König Gil-Galad
Antwort auf: eminem707

Rechne doch mal: Miete kalt: 600€
Nebenkosten: 200€


Ich frage mich, wo du diese Zahlen hernimmst. Die sind echt feierlich.

Aber schauen wir mal, was Google so ausspuckt:

"Daraus ergibt sich für einen alleinstehenden Leistungsberechtigten mit Hartz IV, dass die Wohnung für die Kaltmiete Kosten in Höhe von 364,50 Euro im Monat verursachen darf. Bei einer Bedarfsgemeinschaft mit drei Personen wären es 518,25 Euro."

Quelle:
https://www.hartz4.org/wohnung-kosten/

Nichtmal mit 3 Personen würde man so auf deine 600 Euro kommen. Und 200 Euro für Nebenkosten sind auch ziemlich feierlich.


Wenn du doch so gerne Googlest, dann Google doch mal die Mietpreise im Raum Stuttgart.
Das kann ich dir vorab sagen.
Stuttgart ist inzwischen die teuerste Stadt in Deutschland. Stuttgart hat München schon lange überholt und anscheinend sind euch die Nachrichten mit der Nebenkosten Explosion auch entgangen
Vermutlich sind wir weit über 1.500€

Es gibt ja auch virtuelle Kosten.
Das sind Gelder, welche nicht ausgezahlt, aber übernommen werden, wie Krankenversicherung etc.
Das sind auch alles Kosten, die verursacht und bezahlt werden.
Posted by: eminem707

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 12:40:50

Antwort auf: Telechatter
Antwort auf: König Gil-Galad

Nichtmal mit 3 Personen würde man so auf deine 600 Euro kommen. Und 200 Euro für Nebenkosten sind auch ziemlich feierlich.


Ist auf der Seite ersichtlich wie aktuell die Zahlen sind?
Habe am Handy nichts gefunden auf die schnelle, zumindest sind die Kommentare aus dem Jahr 2017 und da mag eine Wohnung vielleicht noch 300€ gekostet haben, 5 Jahre später definitiv nicht mehr.


Laut Artikel wird der Mietspiegel für Berlin aus dem Jahre 2015 als Bemessungsgrundlage für das obige Beispiel benannt.

Stand 2022 nicht mehr möglich!


Richtig. Zumal man es nicht pauschalisieren kann. Man kann Ost und Westdeutschland absolut nicht vergleichen, weil es dort so gut wie keine Industrie gibt und es die Häuser deshalb auch für ein Apfel und ein Ei gibt. Für das Geld, was man in Stuttgart für eine Neubau Wohnung bezahlt, kann man sich im Osten vermutlich 3 Häuser hinstellen lassen.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 13:01:54

Antwort auf: eminem707
Man kommt locker auf die 1.500€
Rechne doch mal: Miete kalt: 600€
Nebenkosten: 200€
Hartz iv Satz: 450€

Da liegen wir schon bei 1.250€

Krankenversicherung, Rentenversicherung und Fahrkarten etc.

Da sind alles Dinge, die übernommen werden. Ein Arbeitnehmer muss das alles alleine bezahlen.


Vermutlich reichen die 1.500€ hier gar nicht.


Ach komm, das ist Unsinn. Das weißt du sicher auch. Vielleicht hast du aber auch einfach die verwirrenden Begriffe, Kaltmiete, Warmmiete, Nettokalt- und Bruttokaltmiete, Nebenkosten sowie Heizkosten durcheinander geworfen.

Für eine Person stimmen die Zahlen einfach nicht bzw. sind eine Lüge.

Bruttokaltmiete bedeutet INKLUSIVE (kalter) Nebenkosten. In den von dir zu hoch angesetzten 600 Euro sind die von dir fälschlicherweise zu hoch angegebenen Nebenkosten also schon drin.
Beispiel München als teuerste Stadt: Eine Person mit einer Wohngröße bis 50 m²: 688 Euro Bruttokaltmiete (also Miete und Nebenkosten). Dortmund maximal 510 Bruttokaltmiete (also hier inkl. Nebenkosten).
In Erfurt 344,16 (270,24+73,92)
Es ist ein MAXIMUM, wird also nur dann gezahlt, falls so eine Wohnung überhaupt gefunden wird. Die Realität liegt eher darunter.

Heizung wird angemessen bezahlt, also wer zu viel heizt, zahlt vom Lebensunterhalt.

Hat man eine günstigere Wohnung, bekommt man auch nur das bezahlt, man bekommt also nicht das, was man nicht bezahlen muss extra auf die Hand.

Fahrtkosten muss man selber vom Unterhalt bezahlen.
Strom muss man vom Unterhalt bezahlen.

Die Rentenbeiträge die gezahlt werden, führen übrigens nicht zum Ansteigen der Rente. Daher ist es immer noch von Vorteil, hinsichtlich des Rentenverlaufs, arbeiten zu gehen, selbst bei gleichem Geld.

"Die Grundsicherung ist nicht dafür gedacht, dass man sich davon Urlaub, einen Mercedes oder ähnliches finanziert." Wenn der Mercedes günstig wäre, spräche nichts dagegen. Die Marke ist doch scheißegal und wenn ein Auto in den Job hilft, dann ist das sogar gut. Fragt man sich nur, wie man von 450 Euro abzüglich Strom, Kommunikation, Nahrung, Fahrkarte, Kleidung, Shampoo, Medikamenten und und und, ein Auto finanzieren möchte :-D In den Urlaub fliegt man mit dem Geld sowieso nicht. Das ist dummes Stammtischgerede.

Es ist wirklich lustig, wie hier mit AFD- oder CDU-Zahlen um sich geschmissen wird. Traurig finde ich, dass in den Rücken vieler, die einfach nicht KÖNNEN, getreten wird, nur um aus der eigenen beschissenen Situation etwas Besseres zu machen, statt die Situation für einen selber zu verbessern.
Posted by: Professor James Moriarty

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 15.11.2022, 14:04:31

Antwort auf: eminem707
Wenn man mal berücksichtig, dass die Grundsicherung die Miete, Nebenkosten, die Krankenversicherung und auch einen Pflichtteil in die Rentenversicherung einzahlt und somit alles abdeckt.


Ich weiß ja nicht, wo diese ganzen Informationen - die man hier verbreitet - bezogen werden. Aber seit 2011 werden keine Rentenversicherungsbeiträge mehr bezahlt. Es wird lediglich eine Mitteilung an die Rentenversicherung übermittelt, sodass man seine Zeiten Lückenlos nachweisen kann.

Zitat:
Ab dem 1. Januar 2011 gelten Zeiten nur noch als Anrechnungszeit, in denen Arbeitslosengeld 2 (Hartz 4) bezogen wird. Rentenbeiträge führen die Hartz-4-Träger seit 2011 für diese Betroffenen nicht mehr ab.


Darüber hinaus: Da hier die Regelsätze in den Augen vieler als ausreichend erachtet werden. Lebt doch auch mal ein Jahr davon, anstatt zu behaupten, es sei absolut in Ordnung und die Leute können ein vernünftiges Leben führen. Die Zahl derer, die wirklich keine Lust haben zu arbeiten ist ein Bruchteil. Denn das aktuelle System sorgt bereits dafür, dass man alles dafür tun muss, um in Arbeit zu finden. Es wird also durch allerlei Maßnahmen - die der Staat bezahlt und somit extra Geld ausgibt, unabhängig von Erfolg oder nicht - dafür gesorgt. Wo man selbst noch eine Wahl hat, bleibt ein Rätsel.

Da bereits in einem Beitrag Krankheiten und Depressionen aufgegriffen wurden. Aktuell dauert es ~ 1 Jahr, bis man einen ambulanten Therapieplatz bei Psychologen bekommt, die eine Kassenärztliche Zulassung besitzen. Ergo haben wir in dieser Hinsicht das Problem, dass wir mehr Bedarf als Plätze zur Verfügung haben. Da wohl kaum jemand damit hausieren geht, weshalb er gerade zu Hause sitzt und nicht arbeiten kann, sollte man nicht jeden über einen Kamm scheren. Es ist bequem eine Position einzunehmen und gegen andere zu Hetzen, wenn man sich falscher Informationen bedient und anderen nach dem Mund redet. Blöd wird es, wenn man das Geschwurbel ungeprüft übernimmt und dabei z.B. unberücksichtigt lässt, dass Hartz 4 Empfänger keinerlei Rentenbezüge aufbauen. Insofern werde sie im Alter ebenso ein mieses Leben führen, wie ohnehin bereits. Dementsprechend wird es kaum in irgendeinem Interesse liegen, dass man so weiter lebt. Darüber hinaus führte ich bereits an, dass das JobCenter die Leute in Abständen auch dorthin zitiert, um die Arbeitslosigkeit zu beenden. Dass es also weiterhin noch so viele Empfänger gibt zeigt, dass das System gescheitert ist und das nicht erst gestern.

Ein System übrigens, welches Jugendliche nach der Schule dazu zwingt jeden Job annehmen zu müssen, anstatt sie vernünftig ausbilden zu lassen. Denn das aktuelle System sieht vor, dass man egal welche zumutbare Arbeit annehmen muss. Quantität vor Bildung lautet die Divise dabei. Das ist ein wirklich gutes System, absoluter Respekt. Die Lücken von Hartz 4 sind mehr als deutlich und somit ist es nur höchste Zeit, dass man dieses System nicht nur reformiert sondern in seiner Gänze abschafft. Auch haben wir eine hohe Arbeitslosigkeit, weil Gesetze es erlauben eine Leiharbeit - also ausnutzen von Arbeitskraft für einen Hungerlohn - zu ermöglichen. Noch nie ist es Unternehmen so leicht gemacht worden, Arbeitskräfte auszubeuten. Der Leiharbeiter verdient nicht mal 1/3 von dem, was das Unternehmen an die Zeitarbeitsfirma bezahlt, um sich eine Arbeitskraft auszuleihen. Das bedeutet im Endeffekt wird eine Person gezwungen eine Arbeit aufzunehmen, deren Ausgang ohnehin ungewiss ist, da man teilweise mit Fristen von einem Tag gekündigt werden kann. Super System, alles richtig gemacht.

Jeder darf natürlich seine Meinung haben und diese auch äußern, wenn es die eigene Meinung ist und die Fakten eine fundierte Grundlage besitzen. Dieses immer wiederholen von Geschwurbel aus der Opposition ist wirklich nicht mehr zu ertragen. Abgesehen davon, dass darin 90% falsche Informationen zugrunde gelegt werden. Und übrigens: Wäre das Leben eines Hartz 4 Empfängers wirklich so zu beneiden, warum will dann ein Hubertus Heil nicht den Selbstversuch wagen und einen Monat von diesem Satz leben? Er kann zu Hause sitzen bleiben, er müsste nichts tun. Das Leben - so in euren Augen - eines Hartz 4 Empfängers. Dass diese zum Teil Flaschen sammeln gehen, damit sie sich eine Reserve für notwendige Reparaturen anlegen können, berücksichtigt keiner. Dass diese einkaufen gehen und auf jedes Angebot lauern, das sieht keiner. Das was die meisten Menschen sehen, ist das verzerrte Bild aus den Medien, die alles überspitzt für ihre Quotengeilheit geben und die Wahrheit dabei so verzerren, wie es nötig ist. Und das ist hier das einzig traurige an der Sache.
Posted by: Martini Sprite

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 21.11.2022, 12:05:46

Ich weiß ja nicht, wo diese ganzen Informationen - die man hier verbreitet - bezogen werden. Aber seit 2011 werden keine Rentenversicherungsbeiträge mehr bezahlt. Es wird lediglich eine Mitteilung an die Rentenversicherung übermittelt, sodass man seine Zeiten Lückenlos nachweisen kann.

Das mit den Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung stimmt aber schon noch. Ich würde darüber nicht nonchalant hinweggehen wollen, sind schließlich nicht nur Peanuts.

Darüber hinaus: Da hier die Regelsätze in den Augen vieler als ausreichend erachtet werden. Lebt doch auch mal ein Jahr davon, anstatt zu behaupten, es sei absolut in Ordnung und die Leute können ein vernünftiges Leben führen. Die Zahl derer, die wirklich keine Lust haben zu arbeiten ist ein Bruchteil. Denn das aktuelle System sorgt bereits dafür, dass man alles dafür tun muss, um in Arbeit zu finden. Es wird also durch allerlei Maßnahmen - die der Staat bezahlt und somit extra Geld ausgibt, unabhängig von Erfolg oder nicht - dafür gesorgt. Wo man selbst noch eine Wahl hat, bleibt ein Rätsel.

Ich verorte das Problem hier an anderer Stelle. Es ist weniger, dass viele Leute denken der Regelsatz des ALG II mitsamt aller zusätzlichen Leistungen ermögliche jedem ein Paradies auf Erden. Vielmehr dürfte sich die Mehrheit am Verhältnis stören. Während ein Bezieher von ALG II halt nichts für seinen Lebensstandard tut, also der Gesellschaft in diesem Sinne in keiner Weise dienlich, sondern im Gegenteil für sie (finanziell) schädlich ist, haben viele Arbeitnehmer, die in Vollzeitjobs ihr Geld verdienen, am Ende des Geldes - also nach Abzug aller Fixkosten - noch viel Monat übrig und summa summarum auch nicht mehr übrig als eine Person, die ALG II bezieht. Man sollte hierbei auch nicht aus den Augen verlieren, dass es u. a. diese Arbeitnehmer sind, die mit all ihren Abgaben die ganzen Großzügigkeiten des Staates (und ja, das Konstrukt des "menschenwürdigen Existenzminimums", das vom BVerfG aus der Taufe gehoben wurde, gehört auch dazu) erst ermöglichen. Und dieses (zum Teil sicher auch nur so empfundene) Missverhältnis dürfte bei vielen den größten Ärger verursachen. Mich wundert's unter den aktuellen Umständen jedenfalls nicht, dass die Zustimmung für weitere Lockerungen, die mit der Einführung des Bürgergeldes, wie es der vom Bundestag verabschiedete Entwurf der Bundesregierung für ein Bürgergeld-Gesetz vorsieht, einhergingen, in weiten Teilen der Gesellschaft eher dünn gesät ist.
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 21.11.2022, 16:20:18

Antwort auf: Martini Sprite
Ich verorte das Problem hier an anderer Stelle. Es ist weniger, dass viele Leute denken der Regelsatz des ALG II mitsamt aller zusätzlichen Leistungen ermögliche jedem ein Paradies auf Erden. Vielmehr dürfte sich die Mehrheit am Verhältnis stören. Während ein Bezieher von ALG II halt nichts für seinen Lebensstandard tut, also der Gesellschaft in diesem Sinne in keiner Weise dienlich, sondern im Gegenteil für sie (finanziell) schädlich ist, haben viele Arbeitnehmer, die in Vollzeitjobs ihr Geld verdienen, am Ende des Geldes - also nach Abzug aller Fixkosten - noch viel Monat übrig und summa summarum auch nicht mehr übrig als eine Person, die ALG II bezieht. Man sollte hierbei auch nicht aus den Augen verlieren, dass es u. a. diese Arbeitnehmer sind, die mit all ihren Abgaben die ganzen Großzügigkeiten des Staates (und ja, das Konstrukt des "menschenwürdigen Existenzminimums", das vom BVerfG aus der Taufe gehoben wurde, gehört auch dazu) erst ermöglichen. Und dieses (zum Teil sicher auch nur so empfundene) Missverhältnis dürfte bei vielen den größten Ärger verursachen. Mich wundert's unter den aktuellen Umständen jedenfalls nicht, dass die Zustimmung für weitere Lockerungen, die mit der Einführung des Bürgergeldes, wie es der vom Bundestag verabschiedete Entwurf der Bundesregierung für ein Bürgergeld-Gesetz vorsieht, einhergingen, in weiten Teilen der Gesellschaft eher dünn gesät ist.


Das Problem ist das man gerne nach unten hackt, statt oben. Ich sehe das Problem eher bei dieser "Gruppe" der arbeitenden Bevölkerung die nicht in der Lage ist ihr Gehalt richtig zu verhandeln oder die gezwungen werden (siehe ALG2).

Wer für 250€ mehr freiwillig 40h / Woche arbeiten geht, hat in meinen Augen kein realistisches Wertgefühl für seine Arbeit. Und wäre der Passus weg das man nicht jeden "Job-Schmutz" annehmen müsste in ALG2 sähe das ganze auch schon wieder anders aus.
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 21.11.2022, 16:21:15

Antwort auf: Martini Sprite
Vielmehr dürfte sich die Mehrheit am Verhältnis stören. Während ein Bezieher von ALG II halt nichts für seinen Lebensstandard tut, also der Gesellschaft in diesem Sinne in keiner Weise dienlich, sondern im Gegenteil für sie (finanziell) schädlich ist, haben viele Arbeitnehmer, die in Vollzeitjobs ihr Geld verdienen, am Ende des Geldes - also nach Abzug aller Fixkosten - noch viel Monat übrig und summa summarum auch nicht mehr übrig als eine Person, die ALG II bezieht.


Hast du dir das überhaupt mal ausgerechnet? Sieht nämlich nicht so aus. Laut dem statistischen Bundesamt erhielten im Jahr 2019 (letzte Statistik, wie es aussieht) 1.421.000 Arbeitnehmer in Deutschland den Mindestlohn. Laut aktueller Statistik sind in Deutschland derzeit 45,6 Millionen Personen erwerbstätig. Das sind rund 3,12% aller Arbeitnehmer, die den Mindestlohn beziehen. Ich gebe gerne zu, dass der Vergleich von Statistiken aus zwei unterschiedlichen Jahrgängen nicht exakt ist, ein gewisses Verhältnis zeigt er aber auf. Die absolute Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer arbeitet nicht für den Mindestlohn und hat entsprechend sehr wohl deutlich mehr im Monat zur Verfügung als jemand, der Arbeitslosengeld 2 bezieht. Wie kann sich diese Mehrheit so sehr an diesem Verhältnis stören? Laut dem Handelsblatt verdient der Durchschnitt der Arbeitnehmer in Deutschland 49.200 Euro brutto im Jahr. Selbst wenn das Bürgergeld monatlich 3000 Euro betragen würde, hätte ein deutscher Durchschnittsverdiener wesentlich mehr im Jahr raus. Da die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer wesentlich besser im Monat aufgestellt ist als ein Sozialleistungsempfänger, behaupte ich mal, dass deine Aussage nicht zutreffend ist und falls doch, kann die Mehrheit der Deutschen nicht rechnen (was ich persönlich trauriger finden würde).
Posted by: Martini Sprite

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 21.11.2022, 17:47:51

Antwort auf: root
Da die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer wesentlich besser im Monat aufgestellt ist als ein Sozialleistungsempfänger, behaupte ich mal, dass deine Aussage nicht zutreffend ist und falls doch, kann die Mehrheit der Deutschen nicht rechnen (was ich persönlich trauriger finden würde).

Hmja. Es ist nur so, dass ich nirgendwo davon sprach, dass "die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer" weniger als ein ALG II-Empfänger hat.
Posted by: lutz39

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 21.11.2022, 18:33:37

Antwort auf: Subsilver

Wer für 250€ mehr freiwillig 40h / Woche arbeiten geht, hat in meinen Augen kein realistisches Wertgefühl für seine Arbeit.

Das Problem ist, dass vor allen ältere Arbeitgeber wenig Handlungsspielraum haben. Entweder ich nehme das vergleichsmäßig niedrige Gehalt hin und bleibe im Job oder ich lege es drauf an, mich gegen Vorgesetzte/Konzernchefs aufzulehnen und den Wert meiner Arbeit einzufordern. Kurz vor der Rente hat man oft keine wirkliche Chancen, um gegen lebensfremde Konzernchefs anzukämpfen(öffentliche Äußerungen liegen meist weit entfernt von den realen Umsetzungen) und Betriebsräte haben oft auch keinen wirklichen Einfluss, wenn kein Tarifvertrag besteht. Lebenslauf mit ständigen Jobwechsel ist meist auch eher negativ.
Ich persönlich bin auch gegen ein Bürgergeld, wenn es wenig Anreiz für Arbeitswillige gibt. Ich sehe zwar vor allen den sozialen Kontakt noch als großen Vorteil, den ein Arbeitnehmer hat, aber wenn ich fast gleiche Leistung fürs nichts tun bekomme, dann kann es nur ein nein zum Bürgergeld geben.
Posted by: Professor James Moriarty

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 21.11.2022, 19:21:11

Dass das System Hartz 4 in seiner jetzigen Fassung absolut gescheitert ist, ist bereits seit 15 Jahren bekannt. Anstatt dieses System schon damals zu reformieren, trug man es weiter vor sich hin. Dafür verantwortlich war die Partei, die heute eine Reform gemäß Entwurf verhindert. Durch das System ist man gezwungen jede noch so wirklich unzumutbare Arbeit anzunehmen, da man sonst mit Sanktionen zu rechnen hat. Hier wird nicht auf Bildung gesetzt, sondern Hauptsache aus dem Bezug raus. Dass man dadurch aber unter Umständen nur mit Hartz 4 aufstocken muss, ist dabei unerheblich. Denn die Statistik ist poliert, macht sich gut und man kann sagen: So viele Menschen sind nun in Arbeit. Absolute Spitze, wenn man diese Statistiken besser begutachtet, findet man aber die Wahrheit. Denn als 'in Arbeit' gelten Leistungsempfänger, die sich gerade in einer Maßnahme befinden. Als 'in Arbeit' gelten diejenigen, die aufstocken müssen und es dennoch nicht bis zum Monatssende reicht.

Will man sich heute weiterbilden und auf dem zweiten Bildungsweg etwas tun, um attraktiver für den Arbeitsmarkt zu sein darf man sich vom Jobcenter anhören, dass das nicht zielführend sei und man sich um eine Arbeitsstelle bemühen soll. Wäre es aber nicht einfacher eine gute Arbeit zu finden, wenn man sich durch einen besseren Bildungsstand auf mehr offene Stellen bewerben könnte, die eine Arbeitsaufnahme durchaus leichter machen würden. Insofern sollte man dafür Sorge tragen, dass wir es möglich machen jedem eine gute und gerechte Ausbildung zu ermöglichen, was aber mit diesem System nicht gegeben ist.

Darüber hinaus ist eines der größten Probleme und dafür kann niemand die derzeitige Regierung verantwortlich machen, die Bildung. Dazu zitiere ich gerne Frau Stark-Watzinger: "Wenn sich herausstellt, dass die Leistungen unseren Grundschüler seit mehr als zehn Jahren immer schlechter werden. [...]''

Mitunter kann dafür eindeutig Hartz 4 verantwortlich gemacht werden. Wer gut betucht ist, der schickt sein Kind in die teure Schülerhilfe. Die machen dann ein gutes Abitur, gehen studieren und schon wieder ein Handwerker weniger. Ändert aber nichts daran, dass bereits 1/5 aller Kinder nicht mal mehr den Standard beim Lesen und Rechnen erreicht. Im Umkehrschluss lässt sich also beobachten, dass wir ein selbstgemachtes Problem weiterhin unbeachtet lassen, Menschen die irgendwann in der Lage gewesen sind hart zu arbeiten und sich eine Rücklage zu bilden - diesen nicht gönnen können - weil das wäre ja unfair , aber im gleichen Zug verlangen, dass man alles mit sich machen lassen muss, ist wirklich ein hartes Stück. Schaut man sich an, wie viele Menschen in Deutschland (Muttersprachler) heute nicht mehr in der Lage sind richtig Lesen und Schreiben zu können, so wäre es nur folgerichtig dafür zu sorgen, dass man Kindern die in ärmeren Verhältnissen leben - die nichts dafür können - nicht nur die Möglichkeit gibt, wieder einen guten Bildungsstand zu erwerben, sondern auch die Teilhabe am normalen Leben zu ermöglichen.

Was bedeutet das konkret:
Von einem Hartz-4 Regelsatz ist keine Familie in der Lage mit dem Kind ordentlich eine Freizeitgestaltung durchzuführen, da es wirklich auf jeden Cent ankommt. Auch eine Änderung und Erhöhung des Regelsatzes durch Bürgergeld, wird dieses Problem nicht beseitigen. Im Gegenteil - die Erhöhung von 53€ ist gerade einmal der Inflationsausgleich, welcher so hoch ist, wie noch nie. Wenn die Butter 3,99€ kostet, haben wir etwas falsch gemacht. Bereits am Beispiel der Butter wird deutlich, dass durch Hartz 4 auch Bereiche wie eine gesunde Ernährung nicht beigebracht werden können, was dann zwangsläufig zum nächsten Problem führt - Gesundheit. Etwa jedes sechste Kind ist in Deutschland übergewichtig oder adipös. Bei den 11-13 Jährigen sogar schon jedes fünfte. Dass dies im Umkehrschluss noch mehr gesundheitliche Folgen auslösen kann und unser Gesundheitssystem belastet, sollte jedem klar sein, der sich mit diesem Thema annähernd auseinander setzt. Wer nun also die Argumente aufführt, dass der Arbeitnehmer ja das Leben des Leistungsempfängers bezahlt und auch seine Gesundheitsvorsorge mag zwar mit dem Punkt der Bezahlung recht behalten, aber verkennen, weshalb er selbst daran Schuld ist. Und ja, ich erlaube mir genau solchen Menschen die Schuld dafür zu geben. Denn bis auf wenige Ausnahmen sind es genau diese Menschen, die Hartz 4 Empfänger auf eine Art und Weise abwerten, die einfach nur ekelhaft ist.

Wenn Personen die keine Ahnung haben, wie es sich als Leistungsempfänger lebt, genau diese verurteilen - dann ist irgendwas verkehrt gelaufen. Ich mag nicht bestreiten, dass es Menschen gibt, die das ausnutzen und sich durch Betrug ein gutes Leben machen und dafür nicht arbeiten gehen. Allerdings haben wir hier bereits das Wort - Sozialleistungsbetrug - dafür gibt es wiederum Stellen, die dafür Sorge zu tragen haben, dass das eben nicht passiert. Was geschieht stattdessen, es werden alle Leistungsempfänger über einen Kam gescherrt. Ich habe zwar einige Punkte eingebracht, die vielleicht im ersten Moment nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben - aber genau da fängt es wieder an - es hat etwas damit zu tun, denn das ist der Teufelskreis. Bildung ist die Lösung dafür, dass wieder mehr Menschen in Arbeit kommen und ihr Leben nicht durch staatliche Hilfen bestreiten müssen und wirklich nur die, die nicht anders können als in einer Grundsicherungssituation leben zu müssen, damit leben. Eine Grundsicherung bedeutet aber nicht, dass wir diese Menschen in Armut leben lassen müssen.

Durch die Komponente Menschen müssen in Arbeit gehen, statt sich um eine Ausbildung bemühen zu können, sorgt dafür, dass wir weiterhin eine prekäre Arbeitsmarktsituation haben. Insofern wäre es fatal, wenn man weiterhin nur darauf schaut wie unfair die Reform wäre, sondern eher versuchen jetzt noch eine Wende zu erreichen die es ermöglicht, dass wir in 30 Jahren selbst den Großteil der Fachkräfte stellen können und es keine Unterschiede macht, ob jemand auf dem Land oder in der Großstadt lebt. Denn so können wir eine Vernetzung erreichen, die wirklich überall auch hin reichen wird. Machen wir mit dem bisherigen System weiter, dann können wir nur noch zusehen, wie sich unser Land zurückbildet. Wer soll die Infrastruktur aufbauen, wenn wir keine Fachkräfte haben, die dafür ausgebildet wurden entsprechende Dinge in die Tat umzusetzen.

Um nochmal klar und deutlich zu machen, weshalb wir gerade jetzt und heute mehr auf die Bildung setzen müssen und das Bürgergeld genau das ermöglicht zitiere ich aus dem Gesetzesentwurf:

Zitat:
Im August 2022 erhalten rund 5,4 Millionen Menschen in Deutschland Leistungen der
Grundsicherung für Arbeitsuchende. [...] Dazu gehören Langzeitleistungsbeziehende, Alleinerziehende, Menschen ohne Schul- oder Berufsabschluss, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, Geflüchtete, aber auch Beschäftigte und Menschen, die vorübergehend hilfebedürftig sind.
Wie kann das sein. Hartz 4 soll doch dafür Sorgen den Anreiz zu schaffen, dass Menschen arbeiten gehen wollen? Warum müssen also genau solche Menschen nun auch auf Hilfe der Grundsicherung in Anspruch nehmen, das dürfte nach der Logik gar nicht passieren.

Zitat:
Die Jobcenter unterstützen zielgerichtet die rund 3,8 Millionen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten bei der Arbeits- und Ausbildungsmarktintegration.
So sollte es sein, aber ist es nicht. Und davon können viele Leistungsbezieher berichten.

Zitat:
Der Arbeitsmarkt ist insgesamt in einer guten Verfassung. Die Zahlen zeigen aber auch, dass Langzeitarbeitslose von dieser positiven Entwicklung oft nicht profitieren können. Hinzu kommt, dass die COVID-19-Pandemie den strukturellen und digitalen Wandel in der Arbeitswelt noch einmal beschleunigt hat,
wodurch Menschen ohne Berufsabschluss noch geringere Chancen auf eine nachhaltige
Integration in Arbeit haben.
Es wird also genau die Reform verhindert, die es vielleicht schaffen könnte genau diese Menschen aus dem Bezug zu holen, weil sie Möglichkeit bekommen sich entsprechend weiterzubilden und so wieder attraktiv für mögliche Arbeitgeber zu sein. Paradox. Denn genau folgendes ist enthalten:

Zitat:
Die Einführung des Bürgergelds begründet eine bedeutende sozialpolitische Reform: Menschen im Leistungsbezug sollen sich stärker auf Qualifizierung, Weiterbildung und Arbeitsuche konzentrieren können, die Potenziale der Menschen und die Unterstützung für eine dauerhafte Arbeitsmarktintegration sollen stärker im Fokus stehen.


Dies nur einige Punkte aus zwei Seiten Gesetzesentwurf, welcher insgesamt 148 Seiten hat.

Zitat:
Lebenslauf mit ständigen Jobwechsel ist meist auch eher negativ.
Karrierecoaches sehen das anders. Man sollte um beruflich weiterzukommen alle drei bis fünf Jahre seinen Job intern oder extern wechseln. Gerade dadurch hat man die Möglichkeit, dass man seine Arbeitskraft nicht unter Wert verkauft, weil man so auf diverse Erfahrungsbereiche zurück blicken kann und diese entsprechend auch gewinnbringend für den neuen Arbeitgeber einsetzen kann. Wer allerdings über Jahrzente im selben Unternehmen bleibt nimmt sich selbst die Chance, auf Basis seines Können sein Gehalt entsprechend seiner Leistung nach oben hin zu bessern. Wer aus Angst seinen Job zu verlieren seine Arbeitskraft unter Wert verkauft, sollte nicht Leistungsempfängern dafür die Schuld geben, denn die trägt man ganz alleine.
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 21.11.2022, 21:27:05

Antwort auf: lutz39
Das Problem ist, dass vor allen ältere Arbeitgeber wenig Handlungsspielraum haben. Entweder ich nehme das vergleichsmäßig niedrige Gehalt hin und bleibe im Job oder ich lege es drauf an, mich gegen Vorgesetzte/Konzernchefs aufzulehnen und den Wert meiner Arbeit einzufordern. Kurz vor der Rente hat man oft keine wirkliche Chancen, um gegen lebensfremde Konzernchefs anzukämpfen(öffentliche Äußerungen liegen meist weit entfernt von den realen Umsetzungen) und Betriebsräte haben oft auch keinen wirklichen Einfluss, wenn kein Tarifvertrag besteht. Lebenslauf mit ständigen Jobwechsel ist meist auch eher negativ.
Ich persönlich bin auch gegen ein Bürgergeld, wenn es wenig Anreiz für Arbeitswillige gibt. Ich sehe zwar vor allen den sozialen Kontakt noch als großen Vorteil, den ein Arbeitnehmer hat, aber wenn ich fast gleiche Leistung fürs nichts tun bekomme, dann kann es nur ein nein zum Bürgergeld geben.


Deine Aussage spiegelt aber genau das wieder was eben Phase ist, weil man keine andere Handhabe hat. Ich finde die Ansätze beim Bürgergeld toll das man nicht mehr bis auf das Messer vermittelt sondern auch etwas mehr Wert auf Qualifikation legt.

Bei der Verhandlung hat man dadurch die Pistole auf der Brust und ist entsprechend in einer unfairen Verhandlungsposition. Das Problem ist nicht das Bürgergeld, sondern einfach dieser Niedriglohnsektor und die Ausbeutung auf den das aktuelle System ausgelegt ist.
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 08:12:59

Antwort auf: Subsilver
Bei der Verhandlung hat man dadurch die Pistole auf der Brust und ist entsprechend in einer unfairen Verhandlungsposition. Das Problem ist nicht das Bürgergeld, sondern einfach dieser Niedriglohnsektor und die Ausbeutung auf den das aktuelle System ausgelegt ist.


Genau so ist es. Das Problem ist der Niedriglohnsektor und nicht das Bürgergeld an sich. Dieser Niedriglohnsektor ist eine direkte Folge von Hartz IV, wie allgemein auch bekannt ist. Dass in Berufen, die keine Schul- oder Berufsbildung voraussetzen, weniger gezahlt wird als in anderen finde ich sogar noch ein Stück weit nachvollziehbar. Friseure beispielsweise arbeiten aber ebenfalls für den Mindestlohn - trotz abgeschlossener Berufsausbildung. Köche z. B. gelten in der Regel auch als Geringverdiener, haben eine hohe Arbeitsbelastung und Restaurants müssen einen weiten Spagat zwischen möglichst geringen Preisen und möglichst hoher Bezahlung der Mitarbeiter machen. Warum sollten Arzthelferinnen auch mehr von den Praxiseinnahmen erhalten? Der Gott in weiß gilt doch als Spitzenverdiener.

Dann gibt es noch die Berufe, für die man weder Schul- noch Berufsausbildung benötigt. Die sind praktisch alle schlecht bezahlt (durchschnittlich 20.000 Euro brutto im Jahr). Viel wichtiger ist doch die Frage, was die Menschen dazu veranlasst, solchen Berufen nachzugehen. In der Regel ist es die fehlende Schul- oder Berufsausbildung, wofür man meiner Meinung nach das Bildungssystem verantwortlich machen kann. Viele Bildungsangebote sind einfach teuer und nicht für jeden bezahlbar. Arbeitsuchenden werden solche Bildungsangebote oft gänzlich verweigert. Meiner Meinung nach muss dafür gesorgt werden, dass jeder in Deutschland einen allgemeinbildenden Schulabschluss macht und anschließend eine weiterführende Schule besucht oder eine Berufsausbildung beginnt. Es gibt immer mehr Schulabbrecher, was zeigt, dass der Trend in eine andere Richtung geht. Deshalb mache ich neben Hartz IV auch das deutsche Bildungssystem für diesen Niedriglohnsektor verantwortlich. Man hat Angst vor Problemen, die seit Jahren bestehen, schiebt sie aber dem noch nicht einmal eingeführten Bürgergeld zu.

Nur was macht man mit Berufen wie den Koch oder Friseur? Damit dort bessere Löhne gezahlt werden können, müssten die Preise dramatisch steigen. Versucht ein Betrieb das aber, kann das dazu führen, dass er auf dem Markt abgehängt wird, weil andere günstiger sind. Nicht jeder kann sich einen Friseurbesuch für 100 Euro leisten. Aus Sicht der Arbeitgeber sieht es schwierig aus, denn um diese Mitarbeiter besser bezahlen zu können, müssen die Preise steigen. Wie sollen sie das sonst auch finanzieren? Wir Verbraucher wollen möglichst wenig bezahlen und wären die ersten, die sich darüber beschweren würden, wenn die Preise steigen. Möchten wir mehr zahlen, müssten unsere Löhne steigen, sodass auch unsere Kaufkraft steigt. In diesen Teufelskreis sollte die Regierung regulierend eingreifen, was die große Koalition nicht hinbekommen hat. Ich glaube auch nicht, dass die Ampel hier eine Lösung einbringen wird.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 16:41:46

Wie ich gelesen habe, hat man sich nun beim Bürgergeld geeinigt.

- Schonvermögen wurde für eine Person von 60.000€ auf 40.000€ verringert (15.000€ für jede weitere Person)
- Karrenzzeit wurde von 2 auf 1 Jahr verringert
- Vertrauenszeit von 6 Monaten wurde komplett gestrichen

Wenn ich mir diese Änderungen so anschaue, frage ich mich ernsthaft, was genau der Plan der CDU/CSU war? Das Bürgergeld wurde jetzt minimal verschlechtbessert und schon ist die CDU/CSU zufrieden. Ganz ehrlich: dann hätte man das Bürgergeld auch so lassen können, wie es war! Wegen solchen Kleinigkeiten, so einen riesigen Aufstand zu machen und das Bürgergeld zu blockieren, war aus meiner Sicht absolut unnötig.
Posted by: A Monster Calls

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 18:00:57

Kleinigkeiten? Ich glaube du hast keinen Bezug zur Realität, oder?
Schonvermögen wurde um 20.000 Euro gekürzt.
Die Kartenzeit wurde halbiert.
Und die Vertrauenszeit, die quasi das Herzstück des Bürgergeldes war, wurde gestrichen.

Und du sprichst von Kleinigkeiten?
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 18:49:49

Antwort auf: A Monster Calls
Kleinigkeiten? Ich glaube du hast keinen Bezug zur Realität, oder?
Schonvermögen wurde um 20.000 Euro gekürzt.
Die Kartenzeit wurde halbiert.
Und die Vertrauenszeit, die quasi das Herzstück des Bürgergeldes war, wurde gestrichen.

Und du sprichst von Kleinigkeiten?

Ganz ruhig, mein Freund. Atme erst einmal tief durch und entspann dich! Gerne kannst du auch Meditieren, um zu entspannen.

Ja, es wurde alles nur halbiert. Ich verstehe den Sinn dahinter nicht. Man hätte das Bürgergeld auch einfach so lassen können, wie es war, denn es war ziemlich gut gewesen (außer der jämmerliche Regelsatz von 502€, den hätte man durchaus auf 700€ erhöhen können).

Kaum ein ALG 2 Empfänger besitzt 40.000€, 60.000€ oder ähnlich. Ich habe vorhin ein Interview mit einem Jobcenter Leiter gelesen, dieser sagte auch, er kennt niemand, der soviel Geld hat und trotzdem ALG 2 beantragt hat.

Auch die Streichung der Vertrauenszeit finde ich nicht richtig. Die CDU/CSU, die das ja unbedingt wollte, bekräftigt damit, dass sie arbeitslosen nicht vertrauen und denen zutrauen, das System zu missbrauchen (was völliger Quatsch und Fern der Realität ist). Durch Sanktionen hilft man niemanden und macht auch nichts besser, im Gegenteil, man schadet jemand (oder vllt einer kompletten Familie) damit. Sanktionen motivieren niemanden, sondern demotivieren! Ich habe gestern einen ganz tollen Satz gelesen, der den Nagel auf den Kopf trifft: Sanktionen haben nichts in einem Sozialgesetz zu suchen, da das Sozialgesetz kein Strafgesetz ist.

Ich hoffe, das Bürgergeld wird trotzdem weiter verändert z. B. eines Tages wieder auf 60.000€, Regelsatz von 700€ usw.

Ich schrieb ja: Man hat das Bürgergeld verschlechtert anstatt verbessert! Ich muss vielen Kritikern recht geben: Das Bürgergeld, wie es jetzt beschlossen werden soll (schlechtere Version) ist kein echtes Bürgergeld, sondern ein ausgebessertes Hartz 4 bzw. ein Hartz 4 2.0

Kleinigkeiten war darauf bezogen, weil man alles 50% gekürzt hat, d. h. die CDU/CSU sagte: 60k und 30k für jede weitere Person? Nicht mit uns, 40k und 15k für jede weitere Person? Ja da simma dabei, dat is prima, viva Bürgergeld! 2 Jahre Karrenzzeit? Nicht mit uns! 1 Jahr? Ja da simma dabei, dat is prima, viva Bürgergeld! 6 Monate Vertrauenszeit? Nicht mit uns! Keine Vertrauenszeit? Ja da simma dabei, dat is prima, viva Bürgergeld! Kleinigkeiten war darauf bezogen, weil die CDU/CSU extrem übertrieben hat und das Bürgergeld als böse und verwerflich hingestellt hat, obwohl es von Anfang an das Gegenteil davon war. Man hat einfach aus einer Fruchtfliege (wegen der Größe) einen mächtigen Elefanten gemacht und das meiner Meinung nach völlig zu Unrecht.

Die Betonung liegt auf Christlich. Wenn es "Christlich" ist, arme Menschen zu bestrafen, armen Menschen kaum etwas zu geben (egal ob Geld, Rechte, Chancen o. ä.) und arme Menschen wie Menschen 2. oder 3. Klasse zu behandeln, frage ich mich, was denn dann unchristlich ist?

Wie ich bereits schrieb: Man hätte es einfach lassen sollen wie es war und gut ist.
Posted by: Ich atme ein und RASTE AUS

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 19:09:47

Antwort auf: Systm

Ich hoffe, das Bürgergeld wird trotzdem weiter verändert z. B. eines Tages wieder auf 60.000€, Regelsatz von 700€ usw.


Eine Sache möchte mir ja nicht in den Kopf..
Anscheinend sind ja alle davon überzeugt, dass sowieso keiner hohe Beträge auf der hohen Kante liegen hat.. warum ist dir dann so wichtig, dass es wieder auf 60.000€ erhöht wird wenn doch schon NIEMAND 40.000 hat :-D ?

Würde der Satz nun bei 15000€ liegen und einer würde sich darüber beschweren, wäre deine Antwort darauf: "Warum stört dich das? Hat doch eh keiner 15000€ rumliegen"
Deswegen verstehe ich diesen Part einfach so überhaupt nicht :-D


Aus Interesse, ist es tatsächlich nur Nächstenliebe? bzw. anders gefragt, gehst du persönlich arbeiten?
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 19:19:10

Antwort auf: Systm
Ja, es wurde alles nur halbiert. Ich verstehe den Sinn dahinter nicht.


Antwort auf: Systm
Kaum ein ALG 2 Empfänger besitzt 40.000€, 60.000€ oder ähnlich.


Ich finde die Entscheidung doof. Ich habe rein zufällig durch fleißiges Arbeiten 40.000 Euro auf der hohen Kante angespart. Ich wollte mal für einige Monate schön Urlaub machen. Ich hätte mich dafür entschieden, ein halbes Jahr lang arbeitslos zu sein. Bürgergeld beziehe ich ja dann monatlich, den Rest gleiche ich mit den 40.000 Euro aus und im ersten halben Jahr kann dem monatlichen Geld nichts passieren. Sechs Monate Spanien, man. Aus der Traum, denn nun kann ich nicht sechs Monate lang machen, was ich will. :-|

Antwort auf: Systm
Ich schrieb ja: Man hat das Bürgergeld verschlechtert anstatt verbessert!


Darum ging es ja auch. Es ist nach wie vor eine Leistung zur Unterstützung von Hilfebedürftigen. Bezieher müssen nach wie vor nicht einfach in den ersten zwei Jahren ausziehen, nur weil sie vielleicht mal kurzfristig arbeitslos wurden. Weiterbildung soll auch nach wie vor gefördert werden. Ganz besonders wichtig: Leistungsminderungen erfolgen nicht, wenn diese zur außergewöhnlichen Härte führen würden. Auch das war vorher anders. Die wirklich wichtigen Punkte blieben enthalten und darauf kommt es an. Wenn dieses Schonvermögen sowieso kaum einer hat, dann kann man es auch kürzen und nur für ein Jahr schonen. ;-) Und dann muss sich ein Arbeitsloser eben von Anfang an bemühen wieder in Arbeit zu kommen. Finde ich auch angemessen. Beschweren kann sich über diese Änderungen wirklich keiner. Ich hätte es eher mies gefunden, wenn man Menschen weiterhin aus der Wohnung wirft, weil sie kurz mal ihren Job verlieren und diese etwa 100 Euro zu teuer ist. Der Wohnungsmarkt ist nämlich nicht gerade geil. Ob die Ampel ihr Vorhaben auf dem Wohnungsmarkt realisiert wird mein Fazit am Ende der Regierungszeit wesentlich beeinflussen.

Das Bürgergeld ist ein Fortschritt in der Sozialpolitik und das wäre es auch ohne dieses Schonvermögen. Natürlich kann man sich auch weiter darüber aufregen, dass nun Arbeitslose ab Januar 50 Euro mehr bekommen. Genauso gut kann man die Gelegenheit einfach nutzen und mal mit dem Chef quatschen. Alles wurde teuer, man ist ein geiler Mitarbeiter, bestellt immer die besten Pizzen oder whatever. Und um das noch mal festzuhalten: Für die CDU/CSU war das reine Parteipolitik. Sie gelten nun als strahlende Ritter, die sich als Opposition durchsetzen konnten und die Arbeitnehmer Deutschlands vertreten. Macht die vorherige Regierungszeit der CDU/CSU auch nicht besser.
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 19:21:00

Antwort auf: Systm
Auch die Streichung der Vertrauenszeit finde ich nicht richtig. Die CDU/CSU, die das ja unbedingt wollte, bekräftigt damit, dass sie arbeitslosen nicht vertrauen und denen zutrauen, das System zu missbrauchen (was völliger Quatsch und Fern der Realität ist). Durch Sanktionen hilft man niemanden und macht auch nichts besser, im Gegenteil, man schadet jemand (oder vllt einer kompletten Familie) damit. Sanktionen motivieren niemanden, sondern demotivieren! Ich habe gestern einen ganz tollen Satz gelesen, der den Nagel auf den Kopf trifft: Sanktionen haben nichts in einem Sozialgesetz zu suchen, da das Sozialgesetz kein Strafgesetz ist.


Ich sehe ein gewisses Maß an Sanktionen schon gerechtfertigt. Wenn ich es recht in Erinnerung habe gibt es die meisten wegen Terminversäumnissen und da ist man in der Regel selbst schuld. Auch Allgemein sollte es eine Sanktionsmöglichkeit geben, wenn man eben solche Pappenheimer hat die das ganze System ausnutzen wollen (Ich rede jetzt nicht von den Sanktionen die das Mobbcenter gerne mal sinnfrei verteilt).
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 19:31:21

Antwort auf: Systm

Ich hoffe, das Bürgergeld wird trotzdem weiter verändert z. B. eines Tages wieder auf 60.000€, Regelsatz von 700€ usw.


Eine Sache möchte mir ja nicht in den Kopf..
Anscheinend sind ja alle davon überzeugt, dass sowieso keiner hohe Beträge auf der hohen Kante liegen hat.. warum ist dir dann so wichtig, dass es wieder auf 60.000€ erhöht wird wenn doch schon NIEMAND 40.000 hat :-D ?

Würde der Satz nun bei 15000€ liegen und einer würde sich darüber beschweren, wäre deine Antwort darauf: "Warum stört dich das? Hat doch eh keiner 15000€ rumliegen"
Deswegen verstehe ich diesen Part einfach so überhaupt nicht :-D


Aus Interesse, ist es tatsächlich nur Nächstenliebe? bzw. anders gefragt, gehst du persönlich arbeiten?


Gut, ich finde das Absenken der Grenze auch nicht grad dolle.

Wenn man zwei Personen hat die je 30 Jahre arbeiten von denen einer spart und der andere eben nicht hat einer die grenze vlt. geknackt und muss sein erspartes ausgeben obwohl er wenn er es ebenfalls ausgegeben hätte nicht müsste.

Meine Gedanke zielt eher darauf ab, das ganze am Einkommen festzumachen.
Posted by: Ich atme ein und RASTE AUS

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 19:33:35

Antwort auf: Subsilver

Gut, ich finde das Absenken der Grenze auch nicht grad dolle.

Wenn man zwei Personen hat die je 30 Jahre arbeiten von denen einer spart und der andere eben nicht hat einer die grenze vlt. geknackt und muss sein erspartes ausgeben obwohl er wenn er es ebenfalls ausgegeben hätte nicht müsste.


Du, ich bin da komplett bei dir..
Sehe ich genauso, aber von Systm kommt permanent "Hat doch eh keiner soviel Geld" deswegen verstehe ich nicht warum er so geil darauf ist dass es wieder erhöht wird :-D
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 19:54:45

Eine Sache möchte mir ja nicht in den Kopf..
Anscheinend sind ja alle davon überzeugt, dass sowieso keiner hohe Beträge auf der hohen Kante liegen hat.. warum ist dir dann so wichtig, dass es wieder auf 60.000€ erhöht wird wenn doch schon NIEMAND 40.000 hat :-D ?

Würde der Satz nun bei 15000€ liegen und einer würde sich darüber beschweren, wäre deine Antwort darauf: "Warum stört dich das? Hat doch eh keiner 15000€ rumliegen"
Deswegen verstehe ich diesen Part einfach so überhaupt nicht :-D

Aber andersrum kann man genau so fragen: WARUM eine Grenze einführen, wenn eh keiner soviel auf der Kante hat? Man führt also eine Grenze ein, für etwas, das vermutlich eh nicht existiert. Sinn? Es bringt einfach nichts, hier darüber zu diskutieren, ob ich mich über eine Grenze aufrege, weil ich genauso auch fragen könnte, warum eine Grenze? Man würde sich nur im Kreis drehen. Einer fragt, warum ich 60.000€ will, ich frage, warum überhaupt eine Grenze usw. Es führt einfach ins nichts.


Aus Interesse, ist es tatsächlich nur Nächstenliebe? bzw. anders gefragt, gehst du persönlich arbeiten?

Nein, ich gehe nicht arbeiten. Aus gesundheitlichen Gründen.
Ich hoffe, ich konnte Fragen beantworten. Welche Krankheit ich habe, spielt keine Rolle, ich habe eine und fertig.

Widmen wir uns nun aber wieder dem Bürgergeld, da es hier ja nicht um meine Krankengeschichte geht. Auch wenn ich offen damit umgehe und es ein unding finde, wenn man Krankheiten, genau wie Sexualität, heutzutage immer noch zum Tabuthema erklärt.
Posted by: Ich atme ein und RASTE AUS

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 20:04:42

Antwort auf: Systm

Aber andersrum kann man genau so fragen: WARUM eine Grenze einführen, wenn eh keiner soviel auf der Kante hat?


Aber root hat doch ein plausibles Beispiel genannt, warum viele viele Menschen eben doch sehr viel auf der hohen Kante haben können.. gutes Gehalt und sparen :D

Antwort auf: Systm
Widmen wir uns nun aber wieder dem Bürgergeld, da es hier ja nicht um meine Krankengeschichte geht.


Ja, ein "nein, Krankheitsbedingt gehe ich derzeit nicht arbeiten" hätte es auch getan..
Habe ja nie nach deiner Lückenlosen Krankenakte gefragt :-D
Gute Besserung!
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 20:06:03

Antwort auf: Systm
Nein, ich gehe nicht arbeiten. Aus gesundheitlichen Gründen.
Ich hoffe,


Knuddels sucht Mitarbeiter und hat jede Menge Stellenangebote im Netz. Das funktioniert ja ganz gut.
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 20:11:34

Antwort auf: Systm
Zitat entfernt, da nicht mehr vorhanden.


So wie sich manche Posts von dir lesen, glaubt man eher das deine "Aufregung" zu diesen Herzproblemen führen.

Posted by: Professor James Moriarty

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 20:14:42

Man soll Menschen ja eigentlich nichts schlechtes wünschen, aber dem ein oder anderen würde ich es irgendwann wirklich gönnen, wenn er im gleichen System landet und die Auswirkung dieser sinnfreien Politik zu spüren bekommt. Auf den Austausch bin ich dann sehr gespannt und, ob man immer noch die gleiche Meinung vertritt, wie man sie jetzt vertritt.
Posted by: Misterious

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 20:20:14

Vielleicht lassen wir diese Kommentare einfach mal sein, um die Herzprobleme nicht zu verschlimmern. Auf Teufel komm raus irgendeinen Job vorzuschlagen oder jemandem persönlich die Schuld an einer Medikamentenunverträglichkeit zu geben, ich glaub ich lese nicht richtig. Und das wo er selbst erst noch darum bittet, Krankheiten ernstzunehmen. Kommen weitere solcher Randbemerkungen darf mit Löschung und weiteren Sanktionen gerechnet werden.

Misterious
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 20:23:40

Man soll Menschen ja eigentlich nichts schlechtes wünschen, aber dem ein oder anderen würde ich es irgendwann wirklich gönnen, wenn er im gleichen System landet und die Auswirkung dieser sinnfreien Politik zu spüren bekommt. Auf den Austausch bin ich dann sehr gespannt und, ob man immer noch die gleiche Meinung vertritt, wie man sie jetzt vertritt.


Mir reichen meine bisherigen Erfahrungen über das Mobbcenter zu genüge, die gehen von man kann tatsächlich mit denen Zusammen arbeiten bis zum Sozialgericht. Das System Hartz4 gehört reformiert, da sind wir denke ich alle einer Meinung, nur das wie steht hier zur Diskussion.

Antwort auf: Misterious
Vielleicht lassen wir diese Kommentare einfach mal sein, um die Herzprobleme nicht zu verschlimmern. Auf Teufel komm raus irgendeinen Job vorzuschlagen oder jemandem persönlich die Schuld an einer Medikamentenunverträglichkeit zu geben, ich glaub ich lese nicht richtig. Und das wo er selbst erst noch darum bittet, Krankheiten ernstzunehmen. Kommen weitere solcher Randbemerkungen darf mit Löschung und weiteren Sanktionen gerechnet werden.

Misterious


Oder man sieht nicht einfach alles so verbissen. Es sollte denke ich mal auf der Hand liegen das er daran keine persönliche Schuld tragen wird.....

Posted by: Professor James Moriarty

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 20:42:52

Antwort auf: Subsilver
Man soll Menschen ja eigentlich nichts schlechtes wünschen, aber dem ein oder anderen würde ich es irgendwann wirklich gönnen, wenn er im gleichen System landet und die Auswirkung dieser sinnfreien Politik zu spüren bekommt. Auf den Austausch bin ich dann sehr gespannt und, ob man immer noch die gleiche Meinung vertritt, wie man sie jetzt vertritt.


Mir reichen meine bisherigen Erfahrungen über das Mobbcenter zu genüge, die gehen von man kann tatsächlich mit denen Zusammen arbeiten bis zum Sozialgericht. Das System Hartz4 gehört reformiert, da sind wir denke ich alle einer Meinung, nur das wie steht hier zur Diskussion.


Ich arbeite ehrenamtlich mit Menschen zusammen, die auf diese Hilfe angewiesen sind. Zum Großteil sind es Menschen mit Migrationshintergrund, die froh sind, wenn sie es ohne weitere Zwischenfälle schaffen beim Bäcker ihr gewünschtes Brot zu bekommen. Viele Mitarbeiter im Jobcenter, oder wie du es eben nennen magst, nutzen die Unwissenheit darüber aus, dass die Betroffenen oft gar nicht ihre Rechte kennen. Interessant wird es - wie du bereits angemerkt hast - wenn man dann Hilfe von außerhalb in Anspruch nimmt - z.B. die eines darauf spezialisierten Anwalts, der dem Mitarbeitern dort klar macht, wie die gesetzliche Lage aussieht. Fragwürdig finde ich es an der Stelle, warum diese Behörde nicht bereits zu Beginn ordentlich arbeiten kann, als dem Anwalt Geld zu überweisen, dass - ohne den Anwälten hier nahetreten zu wollen - für andere Zwecke deutlich besser investiert wäre. Die Anwälte haben mit Sicherheit diverse Möglichkeiten ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.

Die Voraussetzung dafür allerdings, dass man auf Dinge wie einen Widerspruch durch den Anwalt oder das Klageverfahren verzichten könnte liege darin, dass die Mitarbeiter zum einen über entsprechende Kompetenzen verfügen würden, mit jedem Leistungsempfänger individuell umgehen zu können und zum anderen auch die Grundlage dafür geschaffen ist, dass der Mensch an erster Stelle steht und somit auch dieser sagt, wohin es geht und nicht andersrum. Denn Fakt ist, da sind wir uns sicher alle einig - wer frei ist sich seinen Job zu suchen, der wird - wenn er gewillt ist - auch einen finden. Ist es dazu erforderlich, dass er eben dafür nochmal einen Bildungsabschluss nachholen muss, wird er dies mit Sicherheit tun, sofern er für den Job brennt.

Die Punkte welche die CDU nun mit Nachdruck verändert haben wollen, sind zwar in Bezug auf die Geldsummen mit Sicherheit - wenn man bedenkt - dass vielleicht von allen Empfängern 1% über solche Reserven verfügen könnte, nicht der Rede wert. Allerdings zeigt dieses Verhalten doch deutlich, dass die CDU inzwischen sehr realitätsfern lebt und sich noch nie mit dem Hartz 4 System in irgendeiner Art und Weise beschäftigt hat. Klug wäre es gewesen und Sympathie bekommen hätten sie, wenn sie gesagt hätten: Bei dem Schonvermögen gehen wir nicht mit, aber wir schließen einen Kompromiss: Wir erhöhen den Regelsatz, dafür kürzen wir das so und so. So würde man ordentliche und Kompromissbereite Politik machen. Dieser Ablauf ist nichts weiter, als das kleine Kind im Sandkasten, dass die Schaufel nicht bekommt und nun trotzig ist. Und an der Stelle darf man wirklich - meiner Meinung nach - berechtigt fragen, wofür das C in CDU/CSU steht bzw. Das S in CSU.
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.11.2022, 20:49:45

Denn Fakt ist, da sind wir uns sicher alle einig - wer frei ist sich seinen Job zu suchen, der wird - wenn er gewillt ist - auch einen finden. Ist es dazu erforderlich, dass er eben dafür nochmal einen Bildungsabschluss nachholen muss, wird er dies mit Sicherheit tun, sofern er für den Job brennt.


Sehe ich auch so.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 28.11.2022, 01:44:06

Ich habe ein tolles und informatives Video bezüglich Bürgergeld gefunden. Viele denke fälschlicherweise, dass solche Menschen faul wären und sich auf ihren Lorbeeren ausruhen, das Video zeigt aber sehr eindrucksvoll die Realität und wie es wirklich ist und wie belastend der Bezug solcher Leistungen ist, gerade wenn man Kinder hat.
Posted by: Ich atme ein und RASTE AUS

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 28.11.2022, 02:13:05

Niemand sagt, dass es nur Schmarotzer gibt.
Aber es gibt halt auch nicht nur die armen Leute die gerne würden aber nicht können.

Können wir uns darauf einigen, dass es faules Volk gibt was es in Anspruch nimmt und auch normale Menschen denen es unangenehm ist?
Wäre doch fair ;-)

Ich glaube nämlich nicht, dass du jemanden erklären musst dass nicht alle faul sind, viel eher dass man dir erklären muss dass es auch genug faule gibt die kein bock haben.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 28.11.2022, 02:48:15

Können wir uns darauf einigen, dass es faules Volk gibt was es in Anspruch nimmt und auch normale Menschen denen es unangenehm ist?
Wäre doch fair ;-)

Akzeptiert! Nicht nur unangenehm, sondern auch keine andere Wahl haben.

Laut einer Jobcenter Leiterin aus Frankfurt (hatte ich vorhin irgendwo im Internet gelesen) bekommen dort nur zwischen 1-3% der Bezieher Sanktionen und meistens sind es jugendliche wegen versäumten Terminen. Wie das in anderen Städten z. B. Berlin ist, weiß ich nicht.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 28.11.2022, 19:49:16

Guten Abend, :-)

ich "versuche" :P mich mal kurz zu halten.

Mein "Wissens"-stand:

So wie ich das googlen konnte beträgt der aktuelle Satz 449€; der neue 502€. Dieser dient wohl als reinen "Lebensunterhalt", wovon man aber Strom ggf. Fahrtkosten, samt Lebensmitteln & Co (Internet, Kleidung o.ähnliches) selber bezahlen muss. Die Miete, inklusive (einen größeren Teil?) der Wärme/Heizkosten wird wohl i.d.R separat übernommen. Dazu scheint es zusätzlich eine Rundfunk-Befreiung zu geben, welche man aber ggf. selber beantragen muss. Ein möglicher Monatsfahrkartenpreis, sofern man ohne Auto unterwegs ist, scheint auch günstiger, samt Vergünstigungen für Museen o.ä. welche möglich sind. Eventuell sind auch andere mögliche Einmal-Boni; wie etwas Geld für eine Ersteinrichtung oder Zuschüsse für medikamentöse Aufwendungen/Schulbedarf zugänglich.

Das nicht jeder von den Arbeitssuchenden "faul" ist und ggf. ebenfalls auch viele andere Umstände einem auch Selbst in die Situation bringen können ist nachvollziehbar. Sei es eine mögliche kommende Erwerbsunfähigkeit, oder andere (nicht immer unbedingt selbstverschuldete) Gründe. Die Sendungen die man ab und zu im TV zu Gesicht bekommt & welche öfters mal abstruse Konstellationen/Familienverhältnisse zeigen, wird man sicherlich in der einen oder andere betuchten Form im eigenen Freundeskreis/der Verwandtschaft finden. ,

Ein für mich wichtiger Knackpunkt ist jedoch nach wie vor; folgende Gegebenheit:
Auch wenn es wirklich nicht viel für die Betroffenen ist - ist es etwas, was diese (hoffentlich) weder verhungern; noch ihr Dach über dem Kopf verlieren lässt. Mehr schlecht als recht - aber umsetzbar. Tatsächlich wird man mit solchen geringen Summen maximal haushalten müssen. Anders gehts vermutlich auch nicht. Große Sprünge darf man von besagten Lebensunterhalt nicht erwarten; sollte aber m.M.n. auch gar nicht möglich sein (siehe weiter unten).

Kurze Abgrenzung:
Ich für meinen Teil, denke mir ebenfalls das Arbeit sich insofern lohnen sollte; das Arbeitnehmer auch von ihren Lohn -ausnahmslos immer ! - besser dargestellt sein sollten, als Personen die auch widerwillig in diese Situation gerutscht sind. Irgendwo muss es eine gewisse Grenze geben, damit eigene Arbeit auch entsprechend "wertgeschätzt" wird und werden kann. Sind wir ehrlich zueinander: Am Ende basiert der größte Anteil an Wertschätzung nun mal basierend auf dem Umstand, was du am Ende dem Lohnzettel zu stehen oder ggf. an Steuern abdrücken darfst. :P

Trotzdem stimme ich insoweit soweit zu, das u.a. aufgrund der derzeitige Inflation/Umstände; besagte Grenzen für immer mehr Menschen verschwinden; vor allem im Mindestlohn-Sektor. Denn auch der oftmals von vielen Firmen ach so tolle, beworbene Mindestlohn für betreffende Arbeitnehmer/Bewerber ist meiner persönlichen Ansicht sicherlich nichts Gutes. Es ist einfach vorhandene Gesetzgebung; wird aber viel zu oft damit angepriesen, als wäre dies etwas wirklich Tolles oder gar etwas Rühmliches. Getreu dem Motto: "Schön das ihr euch an die Gesetze hält". :x

Wie schaut es woanders aus?
Als direkten Vergleich zum Bürgergeld, möchte ich eigentlich gerne vor Augen halten wie es u.a. in anderen mehr oder weniger nahen Staaten (mit ähnlichem Systemen dieser Art) aussieht:

USA:
Sozialleistungen auf 5 Jahre beschränkt, mehr als 2 Jahre hintereinander = keine Auszahlung. Danach greifetu.a ein Teil aus der ObamaCare/externe Vereine
Frankreich:
Zuerst Beihilfe zur Weiterbeschäftigung (Ersatzeinkommen). Ohne ausreichende Einkünfte kommt RSA. (Revenue de solidarité active) in Frage. Alleinstehende 545,48 Euro, Alleinerziehende mit einem Kind 818,12 Euro, wobei gewisse andere Kosten zum Leben um einiges höher sind.
Italien:
Es existiert eine 1300€ Deckelung. Mehr als 2 Jahre sind nicht möglich. Allgemeine Sozialhilfe gibt es nicht.
England:
Grundsicherung für Menschen, die wegen einer Krankheit oder Behinderung arbeitsunfähig sind. Wird dort Employment and Support Allowance genannt. Diese liegt bei ca. 85€/Woche.
Spanien:
Arbeitslosengeld; allerdings existiert dieses für maximal zwei Jahre. Eine Grundsicherung ist möglich, sofern der Arbeitslose über keine sonstige Einkünfte verfügt; welche 75 Prozent des geltenden Mindestlohns überschreiten. Also auch recht mau.
Polen:
Das Arbeitslosengeld beruht auf den Anspruch der sich aus einer Erwerbstätigkeit ergibt. Ein System der Arbeitslosenhilfe oder eine ähnliche Grundsicherung gibt es nicht. Es gibt eine Art Sozialhilfe, welche sich jedoch auf 140€ im Monat beschränkt.

Am Ende kann und könnte man sich darüber austauschen, was davon nun "besser wäre". Ich glaube aus dem Vergleich hinaus ist aber eigentlich nichts davon "überhaupt erstrebenswert". Jedoch wenn es um Dauerhaftigkeit geht, ist das Bürgergeld "beständiger und ausdauernder" im direkten Gesamtvergleich ausgewählter Staaten. Es ist keineswegs das Maximum, aber auch nicht dessen was zeitlich begrenzt woanders stattfindet und nicht positiverweise im gleichen Maßen individuell für Betroffener zugeschnittener sein könnte.

Sieht man es wirklich knallhart:
...muss man sich durch den Kopf gehen lassen, das jene Personen aus dem Bürgergeld (trotz möglichen Arbeitswillen) wenig für die Gesellschaft machen können. Unabhängig ob gewollt, oder nicht gewollt - spülen sie den Staat erstmal keinen "Gewinn" ein, ggf. können einen Rückgewinn als möglichen Ausgleich i.d.R. nicht leisten.

Nimmt man sich die Beispiele zu Gute, ist man aufgrund dessen im direkten Länder-Vergleich sogar recht "okay" gestellt. Meiner Meinung nach sollte das Bürgergeld keineswegs höher eingestellt sein, als der kommende/zukünftige Satz an Lebensunterhaltungskosten. Von daher finde ich auch die zukünftigen 502€ als reine Lebensunterhaltungskosten, samt anderer Boni für Betroffene als >>> Unterstützung <<< für den weiteren Verlauf (zumindest bisher) mehr als zuträglich. Tatsächlich gehöre ich zu den Personen die sagen, das hier eine gute (wenn auch nicht perfekte) Grenze schon lange erreicht ist, für Personen die nicht allzu viel an dem "gesellschaftlichen Beitrag" aus welchen Gründen immer auch leisten können.

In diesem Sinne:
Warnung! Spoiler!
Wenn du Essen im Kühlschrank, Kleider am Leib, ein Platz zum schlafen hast -
bist du reicher als 75% der Erde.... :-|
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 29.11.2022, 09:41:41

Antwort auf: Keemo
Tatsächlich gehöre ich zu den Personen die sagen, das hier eine gute (wenn auch nicht perfekte) Grenze schon lange erreicht ist, für Personen die nicht allzu viel an dem "gesellschaftlichen Beitrag" aus welchen Gründen immer auch leisten können.


Ziemlich durch die Blume. Jo, in Relation zu anderen Staaten mögen diese Leistungen vielleicht als gute Grenze wirken. Trägt aber nichts zur Einordnung bei, denn hier in Deutschland gelten nun mal andere Maßstäbe. Selbstverständlich ist es im globalen Vergleich toll, dass wir hier genügend Wasser haben. Trotzdem kann über die Qualität des Wassers hier diskutiert werden. Du verkennst in der Diskussion nur ein bisschen die Realität, in der es um Obdachlosigkeit, Krankheit und Kinderarmut geht. Ich möchte dich mal sehen, wie du von diesem Geld einen (heutzutage erforderlichen) Internetanschluss, eine adäquate Bildung deiner Kinder (Reisen z. B. zwecks Bilingualität, Bücher), wichtige Versicherungen wie Hausrat- und Haftpflicht (kann sonst teuer werden), Kleidung für die Familie (wer billig kauft, kauft zweimal), Medikamente, Drogerieartikel, möglicher Kinderbedarf (z. B. Windeln), Lebensmittel, Strom, vielleicht ein bisschen Spielzeug und mit ganz viel Glück zwei bis drei Tage Freizeitaktivität (z. B. Hobbys) im Monat bezahlst. Heutzutage sind auch Computer und Handy selbstverständlich. Jeder geht davon aus, dass du sowas besitzt und du brauchst es auch. Spätestens hier sollte jedem klar sein, dass es am Ende des Monats knapp wird. Teure Möbel zu kaufen ist kaum denkbar (und mit teuer meine ich hier Geschäfte wie Poco und Ikea). Nun lass mal Kühlschrank oder Waschmaschine defekt sein. Für Menschen mit wenig Geld eine Katastrophe. Urlaub mit den Kindern in den Ferien ist nahezu undenkbar - in einer globalisierten Welt, absurd oder? Diese 500 Euro oder was auch immer decken nicht einmal den monatlichen Standardbedarf. Dazu darfst du dir von Menschen wie dir dann auch noch anhören, dass du ja nicht allzu viel zum gesellschaftlichen Beitrag leistest und indirekt als Mensch zweiter Klasse dargestellt wirst - das vermutlich noch nach 10 Jahren Arbeit als Reinigungskraft. Und bei dir hört die Belastung in dieser Situation nicht auf, denn auch deine Kinder spüren es - in der Schule und auch im Sportverein. Aber hey, ach so viele wollen ja nur faul sein und verzichten freiwillig auf ein besseres Leben.

Ich habe absolutes Verständnis für den Gedanke, dass es auch faule Menschen gibt, die nicht arbeiten wollen. Selbstverständlich soll sich Arbeit lohnen. Nur finde ich es eine bodenlose Unverschämtheit gegenüber allen Leistungsempfängern, sie in eine Schublade zu stecken und dann auch noch mit Sprüchen wie eine gute Grenze sei schon lange erreicht zu kommen. Dieses Geld ist und bleibt zu wenig, was ebenso für den Niedriglohnsektor gilt. Wir sprechen hier von Menschen, von denen viele über Jahre oder Jahrzehnte gesellschaftliche Beiträge und auch Beiträge zur Arbeitslosenversicherung geleistet haben. Vielleicht spuckst du zukünftig einfach mal nach oben statt nach unten, denn im gehobenen Mittelstand, wie Merz es auszudrücken pflegt, werden die meisten Steuergelder verschwendet und hinterzogen. Diese Klassengesellschaft ist das Problem, was man auch wunderbar am widerlichen Gesundheitswesen erkennt. Hätte die ach so große Koalition sich vor Jahren um anständige Politik gekümmert und dem Bildungssektor mehr Beachtung geschenkt, dann hätten heute auch deutlich mehr Menschen einen Schulabschluss (vielleicht sogar einen höheren) und einen Berufsabschluss. Neben der Klassengesellschaft ist ein weiteres Problem die Verkennung wirklich wichtiger politischer Inhalte. Für viele politisch interessierte Personen stehen Themen wie Ausländerpolitik im Vordergrund, nicht etwa Verbesserungsmaßnahmen in Sachen Wohnungslosigkeit (Wohnungsbau), Digitalisierung (Behörden endlich modernisieren), Gesundheitswesen (Zwei-Klassen-Medizin) oder Bildung (Schulreformen, Unireformen, Weiterbilldungsmöglichkeiten). Krankenkassen zahlten nicht wirksame Mittel (Homöopathika), nicht aber die Brille für Sehschwache. Fiel dieser Gesellschaft über Jahre nicht auf. Wer von faulen Arbeitslosen genervt ist, der sollte sich vielleicht mal dafür einsetzen, dass Steuergelder sinnvoll investiert werden und für diese Menschen Optionen geschaffen werden. Eine Drehtür zwischen Helfertätigkeit und Jobcenter ist keine Option. In irgendeiner Maßnahme des Jobcenters fünf Stunden lang zwecks Anwesenheitspflicht Kaffee zu trinken ist ebenso keine Option. Arbeitslosen wurden doch über Jahre keine sinnvollen Angebote gemacht, wofür die vorherige Politik verantwortlich war. Guckt euch doch mal auf Facebook um: Wer glaubt denn ernsthaft, dass die Leute dort bei diesen Beiträgen fehlerfreie Bewerbungen schreiben können? Welche Optionen hat denn jemand, der im Niedriglohnsektor ohne Schul- und Berufsabschluss arbeitet und oftmals Überstunden ohne Ende macht, damit am Ende des Monats noch ein kleines Plus übrig bleibt? Er hat eine Wohnung, die er mit den geringen Geldern als Auszubildender oder Schüler gar nicht bezahlen kann. Zum Schluss dann noch: Ist es wirklich so verwerflich, wenn ein Arbeitsloser auch Spaß in seinem Beruf haben möchte, den er bis zur Rente ausüben soll? Kein Arbeitsloser ist für die beschissene Bezahlung im Niedriglohnsektor verantwortlich, welcher wiederum von Hartz IV geschaffen wurde. Es gab schon immer schwächere Menschen in der Gesellschaft und ein modernes Deutschland bedeutet auch, dass man im Kollektiv an Verbesserungen in dieser Gesellschaft arbeitet. Das funktioniert aber nicht, wenn man für alles einen Sündenbock sucht.

Mir persönlich geht es in der IT sehr gut. Trotzdem finde ich, dass in dieser Gesellschaft ein absolutes Umdenken erforderlich ist. Das Bürgergeld ist ein Anfang. Jahrelang wurden Arbeitslose stigmatisiert. Zu weniger Arbeitslosigkeit hat es nicht geführt. Vielleicht sollte man sich einfach mal eingestehen, dass der bisherige Weg der falsche war und es zukünftig anders machen. Optionen statt Vorurteile. Würde jedes erfolgreiche Unternehmen so machen. Insgesamt schlage ich vor, wir ersetzen die Aussage durch: Mein größter Respekt gilt allen Eltern, die es schaffen, mit diesen Pissbeiträgen durchs Leben zu kommen und Kinder heranzuziehen, die diese Gesellschaft dringend braucht.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 29.11.2022, 12:38:12

Guten Morgen :-)

ehrlich gesagt frage ich mich, ob du meine Aussage wirklich verstanden hast. Tatsächlich habe ich eher das Gefühl, du interpretierst in meiner Äußerung viel mehr negativ rein, als ich überhaupt widergegeben habe.

Du sagst, das ein Ländervergleich keine Einordnung ermöglicht, was ich jedoch aber für unsinnig halte. Es stimmt, das hier andere Maßstäbe (als woanders) gelten, ändert aber nichts an dem Umstand, dass ich was die reinen Lebensunterhaltungskosten betrifft die kommende Höhe von 502€ - in diesem Moment - für ausreichend erachte. Auch für deutsche Verhältnisse und trotz derzeitiger Inflation. Das eine Anpassung/Erhöhung über früher oder später sehr wahrscheinlich nötig sein wird, würde ich ebenfalls so sehen.

Nur bei der Bürgergeld-Auszahlung geht es nun mal eben nicht darum, das man Betroffenen deren Leben bestmöglichst finanziert, sondern oftmals nur darum das Personen eben nicht verhungern oder ihre Wohnung verlieren. Alles andere was eine Eingliederung betrifft, ist oftmals nun mal Jobcenter-Angelegenheit. Das dieser Personenkreis es absolut schwer hat, darüber brauchen wir beide zumindest nicht streiten. Ebenso nicht über den Umstand das dies jeden (auch mir) widerfahren kann.

Antwort auf: root
Heutzutage sind auch Computer und Handy selbstverständlich. Jeder geht davon aus, dass du sowas besitzt und du brauchst es auch. Spätestens hier sollte jedem klar sein, dass es am Ende des Monats knapp wird. Teure Möbel zu kaufen ist kaum denkbar (und mit teuer meine ich hier Geschäfte wie Poco und Ikea). Nun lass mal Kühlschrank oder Waschmaschine defekt sein. Für Menschen mit wenig Geld eine Katastrophe.

Betroffene können laut Recherche wohl gewisse Sachleistungen beantragen. Weiter unten gibt es wohl auch Ansprüche auf Übergangsbeihilfe, Ausrüstungsbeihilfe, Reisekostenbeihilfe u.s.w. Aber auch hier bezweifele ich, dass es von Seiten des Staates vorgesehen ist, das man große Sprünge ermöglicht. Warum dem so ist, habe ich ja weite oben beschrieben.

Antwort auf: root
Dazu darfst du dir von Menschen wie dir dann auch noch anhören, dass du ja nicht allzu viel zum gesellschaftlichen Beitrag leistest und indirekt als Mensch zweiter Klasse dargestellt wirst - das vermutlich noch nach 10 Jahren Arbeit als Reinigungskraft. Und bei dir hört die Belastung in dieser Situation nicht auf, denn auch deine Kinder spüren es - in der Schule und auch im Sportverein. Aber hey, ach so viele wollen ja nur faul sein und verzichten freiwillig auf ein besseres Leben.

Vllt. holst du dir erstmal einen Tee zur Beruhigung. :-) Nicht mal indirekt hab ich behauptet, das dies Menschen 2. Klasse wären. Letzteres hast du aus meiner Aussage einfach mal für dich interpretiert (und mir wiederum unterstellt). Witzigerweise unterstellst du mir zusätzlich noch u.a. das ich sage das jene faul wären, obwohl ich genau eben gerade dies in meinen 2.Absatz widersprochen habe.

Auch wenn du es nicht wahrhaben möchtest:
Unsere Gesellschaft basiert nun mal (abseits von Freundschaften, Gruppierungen und familiären Bindungen) grundlegend darauf, das "eine Hand, die andere wäscht" und dem Werteprinzip der gegenseitigen Dienstleistungen folgt. Etwa durch das (beispielhafte) Zusammenspiel, zwischen Ärzten und Sanitäten oder auch nur zwischen Discounter & Zulieferern, oder den Kauf/Verkauf von Waren/Serviceleistungen.

Dies alles (bzw. ein großer Teil aus unseren gesellschaftlichen Zusammenleben) beruht nun mal auf der Existenz von Jobs oder ggf. ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Vllt kannst du mir ja Gegenbeispiele nennen; ich lasse mich gerne überzeugen.

Nur wenn es um das Vorhandensein eines Jobs geht, - ich spreche hier von Arbeitssuchenden/Arbeitslosen ohne nachgehender Tätigkeit - ist es nun mal Tatsache, dass jene Menschen was das nur das rein joblich bezogene betrifft, nicht sehr viel für die Gesellschaft in Form einer nachgehenden Arbeit leisten können. Das es sicherlich sehr viele Betroffene gibt, die das gerne anders würden wollen - jedoch aus Krankheit/schlechter Umstände nicht können - steht meiner Aussage dabei nicht mal auch nur in Ansätzen im Weg. Das es ebenso viele Zusatzverdiener gibt (da deren Lohn nicht ausreicht/zu wenig ist); ist ebenso Fakt, wie auch die Tatsache das auch diese Personengruppe Bürgergeld beantragen muss. Ebenso das es auch viele Betroffene gibt, die Ehrenämter nachgehen oder in diversen Maßnahmen seitens des JCs untergebracht sind.

Letzt genannte Personengruppen sind anbei tatsächlich etwas "höher gestellt" in Form möglicher Auszahlungen zum Burgergeld, da zu einem der mögliche Zusatzverdienst höher ausfällt, anderseits auch bei Maßnahme-Teilnahme eine höhere Auszahlung möglich ist.

Vllt. verstehen wir uns einfach da auch nur falsch, aber ich erkenn dahinter kein echtes Problem, wenn ich sage das der gesellschaftliche Beitrag in Form einer Arbeit - genau in jenen Moment - seitens Arbeitssuchender - ohne Job - nicht gewährleistet ist. Das der Staat da keine große Sprünge ermöglichen möchte oder gar will, halte ich zumindest für mich - absolut nachvollziehbar; weswegen ich diese Lebensunterhaltungsgrenze nach wie vor für richtig erachte.

Antwort auf: root
Nur finde ich es eine bodenlose Unverschämtheit gegenüber allen Leistungsempfängern, sie in eine Schublade zu stecken und dann auch noch mit Sprüchen wie eine gute Grenze sei schon lange erreicht zu kommen. [...]Vielleicht spuckst du zukünftig einfach mal nach oben statt nach unten, denn im gehobenen Mittelstand, wie Merz es auszudrücken pflegt, werden die meisten Steuergelder verschwendet und hinterzogen. [...]

Nur weil ich sage, dass ich die kommende Lebensunterhalthöhe als derzeitige Grenze bzw. Satz für richtig erachte, stecke ich alle Leistungsempfänger in eine Schublade?

Ich bitte dich, das kann doch nicht dein Ernst sein - das du zu mir nur aufgrund einer anderen Meinung unterstellst, das ich jene Betroffene anspucke? %-) :-D

Das Menschen gerne oftmals mehr Geld als vorhanden haben wollen, ist jetzt nichts Neues. Aber es soll ja auch Menschen geben, die sagen; "Das wenn der Staat diese Menschen glücklicherweise mit unterstützt (was absolut richtig ist), es ebenfalls bei einer Summe X bleiben sollte". Alles weniger dramatisch, als was du mir hier versuchst an Böswilligkeit vorzuwerfen. :-)
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 29.11.2022, 19:28:29

Antwort auf: Keemo
Tatsächlich habe ich eher das Gefühl, du interpretierst in meiner Äußerung viel mehr negativ rein, als ich überhaupt widergegeben habe.


Oder aber du hast es einfach so geschrieben.

Antwort auf: Keemo
[...] dass ich was die reinen Lebensunterhaltungskosten betrifft die kommende Höhe von 502€ - in diesem Moment - für ausreichend erachte. Auch für deutsche Verhältnisse und trotz derzeitiger Inflation. Das eine Anpassung/Erhöhung über früher oder später sehr wahrscheinlich nötig sein wird, würde ich ebenfalls so sehen.


Again! Sieh dir doch mal an, wie Hartz IV (sind nur 50 Euro weniger) aufgeschlüsselt wird. Dein Haushaltsplan dazu würde mich interessieren.

Antwort auf: Keemo
Nur bei der Bürgergeld-Auszahlung geht es nun mal eben nicht darum, das man Betroffenen deren Leben bestmöglichst finanziert, sondern oftmals nur darum das Personen eben nicht verhungern oder ihre Wohnung verlieren.


Erzähl das mal meinem Kumpel Otto, der ohne heile Jacke und Schuhe in seinem Zimmer auf dem Boden schläft. Ich bin mir sicher, der wird sich über seinen nicht vorhandenen Internetanschluss direkt dazu äußern und dir mal erzählen, wie erfolgreich er ohne Computer, Handy (inkl. Guthaben) und mit Löchern in der Hose Vorstellungsgespräche vorbereitet. Natürlich ohne Schulabschluss, aber immerhin berücksichtigt Hartz IV ganze 1,61 Euro monatlich für Bildung. 50 Euro mehr im Monat ändern natürlich alles, vor allem während einer Inflation und steigenden Energiepreisen. Ich sehe einen eklatanten Unterschied zwischen bestmöglichem und menschenwürdigem Leben. Wenn diese Gelder ausreichen, dann frage ich mich, wieso sich Menschen dermaßen erniedrigen und Pfandflaschen aus Mülleimern sammeln.

Antwort auf: Keemo
Betroffene können laut Recherche wohl gewisse Sachleistungen beantragen. Weiter unten gibt es wohl auch Ansprüche auf Übergangsbeihilfe, Ausrüstungsbeihilfe, Reisekostenbeihilfe u.s.w. Aber auch hier bezweifele ich, dass es von Seiten des Staates vorgesehen ist, das man große Sprünge ermöglicht. Warum dem so ist, habe ich ja weite oben beschrieben.


Das ist korrekt und gemeinhin auch bekannt. In der Praxis sieht es aber anders aus. Viele Menschen wissen von diesen Hilfeleistungen gar nichts und werden von den Behörden auch nicht aktiv darauf angesprochen (man möchte eben sparen). Dann stecken dahinter lang andauernde Bürokratievorgänge und letztendlich beraten Rechtsbeistände immer wieder Klienten, weil Ämter sich weigern diese Leistungen zur Verfügung zu stellen. Darauf folgen dann Streitigkeiten vor Gericht. Am Ende stellt man dann fest, wie du auch schon angemerkt hast, dass diese Kosten nicht reichen. Wichtige Leistungen sind darin nicht enthalten, was z. B. Schulmaterialien für Kinder betrifft. Auch eine Brille bei Sehschwäche wird nicht bezahlt - tut die gesetzliche Krankenkasse allerdings auch nicht. Heißt also: Hast du eine Sehschwäche und hast am Ende des Geldes noch viel Monat, dann könntest du die eine oder andere Straßenlaterne mitnehmen. Zahnspangen werden auch nicht übernommen. Zumindest übernimmt die Krankenkasse diese Kosten beim ersten Kind zu 80% und bei jedem weiteren zu 90%. Doof nur, dass man beim ersten Kind dann immer noch einfach mal so 400 Euro locker machen muss. Oder wie siehst du das? Diese Gelder sind ja ausreichend. Lieber schiefe Zähne des Kindes oder lieber Lebensmittel auf dem Tisch?

Antwort auf: Keemo
Nicht mal indirekt hab ich behauptet, das dies Menschen 2. Klasse wären. Letzteres hast du aus meiner Aussage einfach mal für dich interpretiert (und mir wiederum unterstellt). Witzigerweise unterstellst du mir zusätzlich noch u.a. das ich sage das jene faul wären, obwohl ich genau eben gerade dies in meinen 2.Absatz widersprochen habe.


Korrekt, das hast du nicht behauptet. Es folgt aber aus dem, was du durch die Blume versuchst mitzuteilen, wenn du meinst, dass man ja nicht allzu viel zur Gesellschaft beiträgt. Genau diese Sichtweise führt doch dazu, dass Arbeitslose als Menschen zweiter Klasse gesehen werden. Deshalb schrieb ich in meiner Aussage auch das Wort indirekt, was darauf hinweist, dass du das nicht genau so geschrieben hast. Ich sehe es so: 2,4% des Bruttoeinkommens fließen monatlich in die Arbeitslosenversicherung. Verdiene ich beispielsweise 2800 Euro monatlich, zahle ich jeden Monat 67,20 Euro ein, damit mir bei Verlust der Arbeit geholfen wird. Auf 20 Jahre Arbeit hochgerechnet sind das über 16.000 Euro, mit denen meine Wiedereingliederung finanziert werden kann. Nun gibt es Branchen, in denen Arbeitnehmer diese Beträge ihr gesamtes Leben lang bezahlen und niemals in Anspruch nehmen müssen. Was macht man nun mit diesem Geld, wenn nicht Hilfebedürftige unterstützen? Jeder Arbeitnehmer ist versichert und zahlt dafür, dass er Hilfe in solchen Situationen erhält und genau so sehe ich Arbeitslose auch. Selbstverständlich darf er dann Ansprüche stellen und hat so einiges zur Gesellschaft beigetragen. Das gilt erst recht, wenn er dann noch für einen Euro morgens aufsteht und Müll sammeln geht.

Antwort auf: Keemo
Auch wenn du es nicht wahrhaben möchtest:
Unsere Gesellschaft basiert nun mal (abseits von Freundschaften, Gruppierungen und familiären Bindungen) grundlegend darauf, das "eine Hand, die andere wäscht" und dem Werteprinzip der gegenseitigen Dienstleistungen folgt. Etwa durch das (beispielhafte) Zusammenspiel, zwischen Ärzten und Sanitäten oder auch nur zwischen Discounter & Zulieferern, oder den Kauf/Verkauf von Waren/Serviceleistungen.

Dies alles (bzw. ein großer Teil aus unseren gesellschaftlichen Zusammenleben) beruht nun mal auf der Existenz von Jobs oder ggf. ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Vllt kannst du mir ja Gegenbeispiele nennen; ich lasse mich gerne überzeugen.


Wo sagte ich, dass ich das nicht wahrhaben möchte? Was soll mir das denn nun sagen? Was haben denn nun Geschäftsbeziehungen zwischen Zulieferern und Discountern mit den armseligen Geldern Arbeitsloser zu tun? Der Kontext geht hieraus nicht hervor. Prinzipiell kann ich nur sagen: Nicht alles, was nun mal so ist, muss auch so hingenommen werden. Seit Jahrtausenden basiert unsere Gesellschaft nun mal auf der Ausbeutung anderer Menschen.

Antwort auf: Keemo
Letzt genannte Personengruppen sind anbei tatsächlich etwas "höher gestellt" in Form möglicher Auszahlungen zum Burgergeld, da zu einem der mögliche Zusatzverdienst höher ausfällt, anderseits auch bei Maßnahme-Teilnahme eine höhere Auszahlung möglich ist.


Wenn ich das schon lese...

Antwort auf: Keemo
Ich bitte dich, das kann doch nicht dein Ernst sein - das du zu mir nur aufgrund einer anderen Meinung unterstellst, das ich jene Betroffene anspucke?


Das war eine Metapher. Ich glaube nicht, dass du auf die Straße gehst und den Menschen ins Gesicht spuckst. Und das hat auch nichts mit einer anderen Meinung zu tun. Dass diese Gelder extrem knapp bemessen sind ist ein Fakt und keine Meinung und den versuchst du hier gerade zu widerlegen. Ich hatte oben darauf hingewiesen, dass du mir deinen Haushaltsplan zum Umgang mit diesem Geld ja mal vorstellen kannst.

Antwort auf: Keemo
Das Menschen gerne oftmals mehr Geld als vorhanden haben wollen, ist jetzt nichts Neues. Aber es soll ja auch Menschen geben, die sagen; "Das wenn der Staat diese Menschen glücklicherweise mit unterstützt (was absolut richtig ist), es ebenfalls bei einer Summe X bleiben sollte". Alles weniger dramatisch, als was du mir hier versuchst an Böswilligkeit vorzuwerfen. :-)


Ich glaube, meinen letzten Beitrag hast eher du nicht verstanden. Es geht hier nicht einfach mal darum, einfach nur mehr Geld haben zu wollen, sondern um existenzielle Nöte, gegen die man eigentlich eine Versicherung hat. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Aber hey, alles weniger dramatisch als ich hier versuche vorzuwerfen. Dein Menschenbild darfst du gerne behalten und ich akzeptiere es, aber du musst sehr wohl damit rechnen, dass das nicht jedem gefällt und du -bei solchen Aussagen- nicht nur Zuspruch erhältst.
Posted by: Professor James Moriarty

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 29.11.2022, 20:24:38

Ergänzend zum Haushaltsplan würde mich noch interessieren, wie du mit dem Geld eine vernünftige und gesunde Ernährung zubereiten möchtest, davon ausgehend, dass es 3 Mahlzeiten benötigt. Um das ganze dann auch noch möglicher zu machen, nehmen wir einen Vegetarier, der ohnehin auf Fleisch und Fisch verzichtet. Somit sparen wir uns dahingehend zusätzliche Kosten. Gemessen an den aktuellen Preisen kann ich dir bereits jetzt sagen, dass es nicht möglich sein wird. Convenience Produkte sind dabei kein angemessener Ersatz, denn eine gesunde Ernährung zeichnet sich durch eine frische Zubereitung aus und nicht Packung auf und nach Zubereitungshinweis in die Pfanne oder den Ofen schieben. In einem meiner Beiträge wies ich bereits darauf hin, welche fatale Folgen das in Bezug auf die Kinder in Armut bedeutet und das Gesundheitssystem. Es ist also unweigerlich festzustellen, dass das alles in einem direkten Zusammenhang steh. root hat dazu ja Beispiele eingebracht, welche das Problem bereits annähernd skizzieren, aber keineswegs das wirkliche Ausmaß zeigen.

Es ist immer wieder phänomenal festzustellen, dass Menschen die von den tatsächlichen Lebensumständen absolut keinen Dunst haben, der Meinung sind, es sei alles angemessen und sogar noch zu viel. Wenn Menschen über 30 Jahre arbeiten gehen, dann leider erkranken und in die Erwerbsunfähigkeit rutschen, so erhalten sie das Gleiche und teilweise weniger, als jemand der noch in der Lage ist arbeiten zu gehen. Das ist ein absolut faires System. Bloß keinen Cent zu viel gönnen, obwohl man 30 Jahre etwas - um es mit deinen Worten zu sagen - für die Gesellschaft getan hat.

Deine Meinung ist deine Meinung, aber dir wird gerade mehr als deutlich aufgezeigt, dass diese fernab jeglicher Realität ist. Und um noch ein paar Sätze zu deiner "Recherche" zu verlieren.

Zitat:
Auch Bekleidung außerhalb einer Erstausstattung, Brillen oder Zahnspangen können nicht als Sonderbedarf geltend gemacht werden. Diese Kosten fallen unter die Regelleistung.
Hier wird auf Kosten der Gesundheit der Kinder eingespart. Das ist mehr als ekelhaft, verwerflich und lässt am Respekt gegenüber Kindern mehr als zweifeln. Und man sollte bedenken, dass die Kinder von heute die sind, die dieses momentan wohlhabende Land quasi durch ihren Beitrag an die Gesellschaft am laufen halten sollen. Wenn wir also so mit der Zukunft umgehen, weiß ich nicht, ob wir überhaupt eine haben werden.
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 30.11.2022, 14:25:05

Nur ganz kurz (diesmal wirklich) :p

Hatte mir mal vorhin alle Beiträge durchgelesen. Root bzw Gio haben mich im Nachhin doch argumentativ überzeugt. Der Regelsatz ist wirklich absolut zu wenig. Hatte selber mal Bafög, also recht ähnlich (jedoch nicht gleich), kannte aber den bürokratischen Mehraufwand und das solche Leistungen wie Sehhilfe, Möbel & Co nur schwer zu bekommen tatsächlich nicht. Danke euch beiden für die neue Sichtweise und den Input.

Lieben Gruß
Posted by: Schnüffel15 01

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 30.11.2022, 19:09:54

Antwort auf: root


Again! Sieh dir doch mal an, wie Hartz IV (sind nur 50 Euro weniger) aufgeschlüsselt wird. Dein Haushaltsplan dazu würde mich interessieren.




https://www.bmas.de/DE/Soziales/Sozialhilfe/faq-sozialhilfe-regelbedarfsermittlung.html
Wird ermittelt nach den Zahlen von Einkommensschwachen Haushalten die damit klarkommen müssen, und offensichtlich klarkommen.


Und nein ich bewerte nicht wie schlecht oder gut damit zurecht zu kommen ist. dies nur der direkte
Vergleich zwischen einkommensschwachen Haushalten und Hart4/Bürgergeld.


Einkommensschwache Haushalte erhalten z. B. Im Gegensatz zu Harz4/Bürgergeldbezieher keine
kostenfreie Anwaltberatung und ggf. auch Gerichtskosten bei möglichen Klagen.

Weitere teilweise übernommene Kosten durch das Jobcenter das einkommensschwache
Haushalte NICHT erhalten. Bzw bei Harz4/Bürgergeld erlassene Kosten.

Brille
https://www.hartz4.de/brille/
Führerschein
https://www.hartz4.de/kostenuebernahme-fuehrerschein-durch-jobcenter/
Gleitsichtbrille
https://www.hartz4.de/gleitsichtbrille-kostenuebernahme/
GEZ Zahlungen
https://www.hartz4.de/gez-befreiung/
Mehrkosten Ernährung bei relevanten Krankheiten
https://www.hartz4.de/gez-befreiung/
Mehrkosten Warmwasser
https://www.hartz4.de/gez-befreiung/
Sozialticket
https://www.hartz4.de/sozialticket/
Diverse Zuschüsse für Kinder
https://www.hartz4.org/bildungspaket-teilhabepaket/


Kostenübernahme Kita- und Hortkosten usw.


Weitere Zuschüsse für Behinderte und alleinerziehende lass ich hier außer acht, da diese
niemals zu hoch sein können.

Antwort auf: root



Das ist korrekt und gemeinhin auch bekannt. In der Praxis sieht es aber anders aus. Viele Menschen wissen von diesen Hilfeleistungen gar nichts und werden von den Behörden auch nicht aktiv darauf angesprochen (man möchte eben sparen). Dann stecken dahinter lang andauernde Bürokratievorgänge und letztendlich beraten Rechtsbeistände immer wieder Klienten, weil Ämter sich weigern diese Leistungen zur Verfügung zu stellen. Darauf folgen dann Streitigkeiten vor Gericht.


Die meisten Behörden haben sicher nicht gerade die beste Beratung, aber einmal Google aufmachen, Harzt4/Bürdergeldleistungen eingeben und man hat massenhaft Infoseiten speziell für Harz4 Empfänger.


Antwort auf: root



Korrekt, das hast du nicht behauptet. Es folgt aber aus dem, was du durch die Blume versuchst mitzuteilen, wenn du meinst, dass man ja nicht allzu viel zur Gesellschaft beiträgt. Genau diese Sichtweise führt doch dazu, dass Arbeitslose als Menschen zweiter Klasse gesehen werden. Deshalb schrieb ich in meiner Aussage auch das Wort indirekt, was darauf hinweist, dass du das nicht genau so geschrieben hast. Ich sehe es so: 2,4% des Bruttoeinkommens fließen monatlich in die Arbeitslosenversicherung. Verdiene ich beispielsweise 2800 Euro monatlich, zahle ich jeden Monat 67,20 Euro ein, damit mir bei Verlust der Arbeit geholfen wird. Auf 20 Jahre Arbeit hochgerechnet sind das über 16.000 Euro, mit denen meine Wiedereingliederung finanziert werden kann. Nun gibt es Branchen, in denen Arbeitnehmer diese Beträge ihr gesamtes Leben lang bezahlen und niemals in Anspruch nehmen müssen. Was macht man nun mit diesem Geld, wenn nicht Hilfebedürftige unterstützen? Jeder Arbeitnehmer ist versichert und zahlt dafür, dass er Hilfe in solchen Situationen erhält und genau so sehe ich Arbeitslose auch. Selbstverständlich darf er dann Ansprüche stellen und hat so einiges zur Gesellschaft beigetragen. Das gilt erst recht, wenn er dann noch für einen Euro morgens aufsteht und Müll sammeln geht.




Bei 20 Jahre Arbeit, kommt man auch nicht direkt in Harz4/Bürgergeld, siehe
https://www.arbeitsagentur.de/arbeitslos...uch-hoehe-dauer

Ich gebe dir allerdings recht, bei langjährig arbeitende Menschen sind die erworbenen Ansprüche
eher mies, aber wenn gleichzeitig gefordert wird, das Menschen die selten bis nie gearbeitet haben gleich bzw. teils besser gestellt werden sollen, hat dies ( meiner subjektiven Meinung nach )
nichts mit Gerechtigkeit zu tun, sondern eher mit dem Gegenteil.



Es ist immer wieder phänomenal festzustellen, dass Menschen die von den tatsächlichen Lebensumständen absolut keinen Dunst haben, der Meinung sind, es sei alles angemessen und sogar noch zu viel. Wenn Menschen über 30 Jahre arbeiten gehen, dann leider erkranken und in die Erwerbsunfähigkeit rutschen, so erhalten sie das Gleiche und teilweise weniger, als jemand der noch in der Lage ist arbeiten zu gehen. Das ist ein absolut faires System. Bloß keinen Cent zu viel gönnen, obwohl man 30 Jahre etwas - um es mit deinen Worten zu sagen - für die Gesellschaft getan hat.



Du stellst also fest, dass Menschen von tatsächlichen Lebensumständen keinen Dunst haben, wieviele auch immer du meinst, deine Ansicht.

Dein Beispiel mit 30 Jahre Arbeit und erkranken und in die Erwerbsminderung rutschen usw. ist nicht wirklich so aussagekräftig bzw. schwammig.

Entgegen anderen Aussagen im Tread gilt man nicht nur als Erwerbsunfähig wenn man weniger als 3 Stunden täglich Arbeiten kann, sondern auch Erwerbsunfähig wenn man zwischen 3 und 6 Stunden arbeiten kann.

Warnung! Spoiler!
https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Allgemeine-Informationen/Rentenarten-und-Leistungen/Erwerbsminderungsrente/erwerbsminderungsrente_node.html#:~:text=Was%20ist%20die%20Erwerbsminderungsrente%3F,das%20Sie%20selbst%20noch%20erzielen.


Unterschiede sind nicht nur die Rentenhöhen, sondern auch das man nur bei teilweiser Erwerbsminderung Anspruch auf Harz4/Bürgergeld hat, im Anschluß auf Arbeitslosengeld 1 ( je nach Beitragszeiten und Alter bis 48 Monate) und ggf. folgendem Krankengeld.

Bei voller Erwerbsminderung besteht kein Anspruch auf Harz4/Bürgergeld. Hier kann max Grundsicherung beantragt werden.

Auch hier muss ich sagen das ich die Leistungen für Personen die sehr lange gearbeitet haben absolut nicht als angemessen ansehe. Einige dieser Menschen haben ihren Körper durch ihre Arbeit geschädigt und würden hier echte Würdigung verdienen.

Gleichzeitig finde ich eine gleich- oder Besserstellung von Personen die selten bis nie gearbeitet haben absolut nicht als Gerechtfertigt an.

Lösungsansätze gibt es sicher einige, nur leider werden diese nie wirklich geben.

Es würde hier noch vieles zu schreiben geben, aber iwann isses genug.

Verwundert bin ich nur immer wieder wie viele hier Dinge als Fakten darstellen, ohne sich mal kurz die Arbeit machen die Fakten zu suchen. Für diese habe ich die oben gezeigten offiziellen Webseiten verlinkt.


Beste Grüße

Rechtschreibfehler kann der Finder gerne behalten.
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 30.11.2022, 19:57:15

Antwort auf: Schnüffel15 01
Verwundert bin ich nur immer wieder wie viele hier Dinge als Fakten darstellen, ohne sich mal kurz die Arbeit machen die Fakten zu suchen.


Und warum machst du das nicht? Du suchst hier irgendwelche Webseiten raus, verlinkst sie und sagst: Jop, so ist es. Wenn du dich mit der Thematik beschäftigt hast, dann ist es für mich absolut schleierhaft, wie du Aussagen wie dieser kommst:

Antwort auf: Schnüffel15 01
Wird ermittelt nach den Zahlen von Einkommensschwachen Haushalten die damit klarkommen müssen, und offensichtlich klarkommen.


Und wie gut diese Bedarfsermittlung funktioniert, sehen wir an der Existenz der Tafel. Wieso gibt es die Tafel denn, wenn einkommensswache Haushalte offensichtlich mit den Leistungen klarkommen? Laut diesem Beitrag der Tafel leben in Deutschland 13,8 Mio. Menschen in Armut, von denen über 2 Mio. regelmäßig zur Tafel kommen. Dazu kommen dann die Menschen, die Mülleimer nach Leergut absuchen. Das sind Fakten über den Zustand der Armut in Deutschland und keine Kurzfassungen zur Ermittlung des Bedarfs.

Antwort auf: Schnüffel15 01
Brille
https://www.hartz4.de/brille/


Fand ich besonders interessant. Ich wusste nicht einmal, dass es da eine Ausnahme gibt. Die ist auch sehr menschenwürdig. Man bekommt eine Brille, wenn man dadurch einen Arbeitsplatz bekommt. Sehr schwarzer Humor. Vermutlich sollen sich die Menschen dann noch an einem Computer, den sie nicht besitzen, auf die Suche begeben und Stellenanzeigen durch das Zusammenkneifen der Augen erraten. Allein dieser Link zeigt doch, wie schlecht durchdacht das System ist. Zugeben möchte ich gerne, dass die anderen Links zu den Zusatzleistungen schlüssig sind und zumindest diesbezüglich eine gewisse Grundlage anbieten. Die Aussage zu der Anwaltskostenübernahme für einkommensschwache Haushalte hingegen ist falsch. Dafür gibt es das Beratungshilfegsetz.

Antwort auf: Schnüffel15 01
Die meisten Behörden haben sicher nicht gerade die beste Beratung, aber einmal Google aufmachen, Harzt4/Bürdergeldleistungen eingeben und man hat massenhaft Infoseiten speziell für Harz4 Empfänger.


Es gibt Menschen, die mit dem Computer einfach nicht klarkommen. Es gibt Menschen, die besitzen keinen Computer. Wir reden hier von Menschen, für die ein Internetanschluss ein kostenintensiver Eingriff in den Haushaltsplan darstellen kann. Wir reden hier über Menschen, die oftmals verschuldet sind und möglicherweise nicht einmal einen Vertrag für einen Internetanschluss abschließen können. So einfach, wie du es hier darstellst, ist es eben in der Praxis nicht. Für dich sind Computer, Internetzugang, Google selbstverständlich, für andere nicht unbedingt.

Antwort auf: Schnüffel15 01
Bei 20 Jahre Arbeit, kommt man auch nicht direkt in Harz4/Bürgergeld, siehe
https://www.arbeitsagentur.de/arbeitslos-arbeit-finden/arbeitslosengeld/finanzielle-hilfen/arbeitslosengeld-anspruch-hoehe-dauer


Das ist korrekt und mir bekannt. Hast du mehr als zwei Jahre gearbeitet, dann bekommst du ein Jahr lang Arbeitslosengeld. Doof wird es nur, wenn du dir 20 Jahre lang den A**** aufgerissen hast, ein Jahr lang Arbeitslosengeld bekamst und dann diese saftige Finanzspritze, Hartz IV oder Bürgergeld genannt, vom Staat erhältst. Dafür haben du und dein Arbeitgeber dann 20 Jahre in deine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit investiert. Dafür hast du dann 20 Jahre lang Steuern gezahlt. Wirst du innerhalb dieser Zeit nie arbeitslos, hast du diese Beiträge zumindest aus deiner Perspektive 20 Jahre lang grundlos bezahlt. Ich persönlich finde es in Ordnung, wenn diese Beiträge dann den Hilfebedürftigen in der Gesellschaft zukommen, die nicht so viel Glück hatten. Das Thema Versicherung ist immer ein Glücksspiel. Entweder muss man die Leistungen wirklich mal in Anspruch nehmen oder man zahlt eben lange Zeit umsonst. Mich persönlich stört nur die unmenschliche Art und Weise, wie damit umgegangen wird. Zumindest bei den ehemaligen Arbeitern siehst du es genauso und forderst die Würdigung dieser.

Antwort auf: Schnüffel15 01
Lösungsansätze gibt es sicher einige, nur leider werden diese nie wirklich geben.


Sehe ich anders, denn auch mit diesem Bürgergeld hat keiner gerechnet. Ziel ist es, die Menschen mehr zu fördern, um die Arbeitslosigkeit auch wirklich mal zu beenden. Tatsächlich wurden in den letzten Jahren mehr Statistiken hin und her gerechnet, statt mal ernsthafte Integration in den Arbeitsmarkt (z. B. durch Verbesserung der Qualifikationen) anzustreben. Sollten sich diese Menschen nicht fördern lassen, dann ändere auch ich meine Meinung.
Posted by: Schnüffel15 01

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 30.11.2022, 22:34:23

Antwort auf: root
Antwort auf: Schnüffel15 01
Verwundert bin ich nur immer wieder wie viele hier Dinge als Fakten darstellen, ohne sich mal kurz die Arbeit machen die Fakten zu suchen.


Und warum machst du das nicht? Du suchst hier irgendwelche Webseiten raus, verlinkst sie und sagst: Jop, so ist es. Wenn du dich mit der Thematik beschäftigt hast, dann ist es für mich absolut schleierhaft, wie du Aussagen wie dieser kommst:



Du fragtest in deinem Beitrag nach einem Haushaltsplan bezüglich Harz4/Bügergeld Regelleistungen.

Die Frage wurde durch die offizielle Webseite des zuständigen Ministerium beantwortet und nichts anderes.
Du hast hierbei ja nicht zufällig meinen Satz das ich mir keine Bewertung über das damit zurechtkommen rausnehme verschwinden lassen, deine Beweggründe hierfür soll bewerten wer mag.

Antwort auf: root



Antwort auf: Schnüffel15 01
Brille
https://www.hartz4.de/brille/

Die Aussage zu der Anwaltskostenübernahme für einkommensschwache Haushalte hingegen ist falsch. Dafür gibt es das Beratungshilfegsetz.



Auch hier ist deine Aussage inkl. Link Augenwischerei und so allgemein falsch, die allermeisten einkommensschwachen Menschen bekommen die Beratungshilfe im Gegensatz zu Harz4/Bürgergeldbezieher nicht geschenkt sondern nur als Leistung die mit monatlichen Ratenzahlungen zurück bezahlt werden muss.

Prozesskostenbeihilferechner ist per Google einfach zu finden, einen Link poste ich nicht da dies dir ja nicht recht ist.

Antwort auf: root



Antwort auf: Schnüffel15 01
Die meisten Behörden haben sicher nicht gerade die beste Beratung, aber einmal Google aufmachen, Harzt4/Bürdergeldleistungen eingeben und man hat massenhaft Infoseiten speziell für Harz4 Empfänger.


Es gibt Menschen, die mit dem Computer einfach nicht klarkommen. Es gibt Menschen, die besitzen keinen Computer. Wir reden hier von Menschen, für die ein Internetanschluss ein kostenintensiver Eingriff in den Haushaltsplan darstellen kann. Wir reden hier über Menschen, die oftmals verschuldet sind und möglicherweise nicht einmal einen Vertrag für einen Internetanschluss abschließen können. So einfach, wie du es hier darstellst, ist es eben in der Praxis nicht. Für dich sind Computer, Internetzugang, Google selbstverständlich, für andere nicht unbedingt.



Bezüglich mangelhafte Beratung der Behörden, hier hatte ich dir ohne Einwände ja zugestimmt und nur zusätzlich auf weitere Informationsquellen hingewiesen.

Was du nun bei meiner Zustimmung zu deiner Ansicht als falsch ansiehst muss ich offensichtlich auch nicht verstehen.

Antwort auf: root


Das ist korrekt und mir bekannt. Hast du mehr als zwei Jahre gearbeitet, dann bekommst du ein Jahr lang Arbeitslosengeld. Doof wird es nur, wenn du dir 20 Jahre lang den A**** aufgerissen hast, ein Jahr lang Arbeitslosengeld bekamst und dann diese saftige Finanzspritze, Hartz IV oder Bürgergeld genannt, vom Staat erhältst. Dafür haben du und dein Arbeitgeber dann 20 Jahre in deine Versicherung gegen Arbeitslosigkeit investiert. Dafür hast du dann 20 Jahre lang Steuern gezahlt. Wirst du innerhalb dieser Zeit nie arbeitslos, hast du diese Beiträge zumindest aus deiner Perspektive 20 Jahre lang grundlos bezahlt. Ich persönlich finde es in Ordnung, wenn diese Beiträge dann den Hilfebedürftigen in der Gesellschaft zukommen, die nicht so viel Glück hatten. Das Thema Versicherung ist immer ein Glücksspiel. Entweder muss man die Leistungen wirklich mal in Anspruch nehmen oder man zahlt eben lange Zeit umsonst. Mich persönlich stört nur die unmenschliche Art und Weise, wie damit umgegangen wird. Zumindest bei den ehemaligen Arbeitern siehst du es genauso und forderst die Würdigung dieser.



Ich bin für die Würdigung jedes Menschen. Jeder Mensch soll Hilfe erhalten, nur kann ich die Pauschalisierung so nicht gut heisen.
Immer wird berechtigt auf die Menschen hingewiesen die wirklich unverschuldet in Not kommen, aber jeder der auch darauf eingehen will das es hier doch auch einige gibt die nicht dazu gehören, wird diese Meinung als diskriminierend dargestellt.

Ich gehe mal davon aus das auch du nicht behaupten willst das 100% der Harz4/Bürgergeldbezieher unverschuldet in der Lage sind.

Bitte nun keine Schlachten um %, ich will und vermag dies auch nicht zu beurteilen.

Antwort auf: root


Sehe ich anders, denn auch mit diesem Bürgergeld hat keiner gerechnet. Ziel ist es, die Menschen mehr zu fördern, um die Arbeitslosigkeit auch wirklich mal zu beenden. Tatsächlich wurden in den letzten Jahren mehr Statistiken hin und her gerechnet, statt mal ernsthafte Integration in den Arbeitsmarkt (z. B. durch Verbesserung der Qualifikationen) anzustreben. Sollten sich diese Menschen nicht fördern lassen, dann ändere auch ich meine Meinung.


Förderprogramme und auch Umschulungen gab es schon immer wenn Interesse und Aussicht auf Erfolg bestanden hat.

Hier habe ich auch aus beruflicher Erfahrung nicht wenige gekannt die hierbei einen neuen Beruf erlernt hatten.

Lg
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 09.12.2022, 12:45:01

Wäre es nicht so erbärmlich, wäre es fast lustig, dass doch komplett übersehen wird, dass gerade nicht die ALG-2-Empfänger so große Kosten verursachen, wie Steuervermeidung und Steuerbetrug.

Die Großen lässt man laufen, die kleinen henkt man.
Posted by: Dein DSL Freund

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 23.07.2023, 09:17:27

Hi,

Bürgergeld finde ich ganz gut, für die, die es auch benötigen.
Ich wohne im Grenzgebiet zu Belgien und den Niederlanden und dort ist es sogar Höher. Auch die Mindestrente ist deutlich höher. Soweit ich nun gehört habe, soll diese z.B in Belgien von derzeit ca € 1.300,-- auf ca € 1.500,-- erhöht werden. Es reicht schon aus, dort 2 Jahre zu arbeiten, nicht mehr zu tun und später abzukassieren. Da kann ich verstehen, wie immer mehr anders denken.

Fraglich für mich aber immer. Wer soll es bezahlen.

Deutschland war mal reich. Und ja, im Gegensatz zu anderen Ländern mögen wir dies auch noch so sein. Aber ganz ehrlich, wir sind es nicht mehr.

Und ja, wir sind ein Sozialstaat, aber auch hier mal ganz ehrlich, sollen wir ein Sozialstatt für die ganze Welt sein?

Das Bürgergeld ist zu attraktiv für viele geworden, eben dies auszunutzen oder halt nicht mehr arbeiten zu wollen.

Wie viele andere EU-Länder es ja bereits machen, sollten hier Sachleistungen ausgezahlt werden und Förderprogramme quasi auch als Pflicht angesetzt, um den Sozialtourismus sichtlich einzudämmen.

Ich bin Selbständig und wenn ich meine Abgaben sehe und zudem sehe wofür, ist es kein Wunder, dass auch ich immer mehr Deutschland meide.

Gruß
Posted by: SchaetzeLeiin

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 30.07.2023, 23:04:49

Dies hat jetzt eher weniger mit Buergergeld zu tun,aber ich moechte jetzt mal als eine Person Stellung nehmen,die KRANKHEITSBEDINGT (!) jetzt rueckwirkend in Erwerbsminderungsrente geschickt wurde.

Zur aktuellen Situation:
• Grad der Behinderung: 90
• Merkzeichen: G, aG
• Rollstuhl

Wir kam es bei mir dazu..?
Durch eine Magenverkleinerung. Schlauchmagen-OP. Worueber ich viele Jahre nachgedacht und wieder verworfen hatte. Mehr Komplikationen,als mir lieb war. Man selbst denkt ja bei einer Operation nie daran,was danach eventuell alles schlechter werden koennte,sondern geht ja erstmal vom Positiven aus. So war es bei mir auch.

Finanziell zur Zeit bei mir:
Wortwoertlich zum Kotzen. Wirklich. War bereits schon so verzweifelt,dass ich mich an die Hamburger Tafel gewendet habe.. was soll ich sagen? AUFNAHMESTOPP!

Ich plane wirklich meine Einkaeufe durch,durchforste Angebote,vergleiche Preise von Aldi,Penny,Kaufland,Edeka,Rewe.. Nicht nur in meinem Umfeld,nein.. ich nehme dann sogar auch in Kauf,mal eben ca. 10min mit der U-Bahn zum Einkaufen zu fahren,weil dort zum Beispiel Nudeln im Angebot sind. NUDELN!

Plane sogar mit ein,wenn ich mir mal Schokolade kaufen moechte und versuche dann welche zu ergattern,wenn diese wirklich im Angebot ist. (300g-Milka-Tafeln)

Bekomme dann von meiner Mutter zu hoeren,ich solle weniger "Bloedsinn" einkaufen.

Und ich denke mir dann wirklich JEDES MAL.. "Wenn ich koennte,wuerde ich am Liebsten nur noch Luft und ein bisschen Liebe zum Leben brauchen."

Einkaufen ist fuer mich zur Zeit mit sehr viel Stress verbunden. Nicht nur wegen der aeußeren Umstaende,auch nicht vom koerperlichen Aspekt bei mir bzgl des Rollstuhls,sondern wirklich aus finanzieller Sicht..

Da ich magenoperiert bin,benoetige ich zwar keine 'großen' Mengen,klar. Aber man versucht dennoch,sich gesund und ausgewogen zu ernaehren,ohne,dass man allzu viel wegwerfen muss,weil man das nicht schnell genug verbrauchen konnte.

Zum Thema:
Es wird wohl immer jemanden geben,der meint,solch ein System ausnutzen zu muessen und es wird auch immer Vorurteile geben - da kann man noch so viele Argumente bringen.

Aber die Aussage,das Arbeit durch das System unattraktiv wird,.. sorry. Bullshit. Wirklich. Weiß gerade nicht,ob ich schreien oder lieber weinen soll bei solchen Aeußerungen. In vielen Branchen/Berufen sollte man einfach besser bezahlt werden und nicht 40h/Woche fuer einen Hungerlohn...

#selbstbetroffen #MeineEigeneErfahrung
Posted by: root

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 30.07.2023, 23:35:39

Auch wenn ich mir nun eine Sanktion einhandel:
Passage entfernt
Posted by: Jag[Admin]

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 31.07.2023, 17:49:26

Hallo root,

du hast eine Sanktion ganz bewusst in Kauf genommen und bist dir demnach im klaren, dass dein Beitrag in dieser Form so alles andere als korrekt ist und dem Forumsknigge entspricht.
Aus diesem Grund musste ich einen Teil deines Beitrages leider editieren und spreche dir hiermit deine 1. Verwarnung aus, welche eine 14-tägige Sperre mit sich bringt.
Wir werden es hier nicht dulden, dass du ein Mitglied so massiv beleidigst. Gerne können wir hier sachlich und angemessen diskutieren, dabei sollten jedoch niemals gewisse Grenzen überschritten werden, was du mit diesem Beitrag leider getan hast.

Viele Grüße
Jag
Posted by: Anonym

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 19.08.2023, 18:32:11

Um mal mit den Gerüchten aufzuräumen, man würde ja nur Steuern zahlen, um damit arbeitslose zu finanzieren:

Warnung! Spoiler!

Wenn Bürger Steuern zahlen, empfinden sie das häufig als Verlust. Der Staat nimmt ihnen etwas weg, so fühlt es sich zumindest an. Doch das Geld der Steuerzahler ist natürlich nicht weg, sondern wird vom Staat genutzt, um seine Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel die Gewährleistung der inneren Sicherheit durch Polizei und Justizapparat, aber auch die Bereitstellung von Infrastruktur wie Straßen, Brücken oder Gleisen. Auch die Bildung in Schulen und Universitäten will bezahlt werden, ebenso wie Sozialleistungen für arbeitslose, kranke oder behinderte Menschen.

Immer wieder kommt es aber auch vor, dass der Staat das Geld der Steuerzahler nicht optimal einsetzt. Ob ein fehlgeplanter Flughafen, ein zu teures Konzerthaus oder ein Spaßbad, das zu wenig Besucher anzieht: Öffentliche Investitionen gehen manchmal auch daneben. Der Bundesrechnungshof und die jeweiligen Landesrechnungshöfe überprüfen deshalb, wie der Staat mit dem Geld der Steuerzahler umgeht - und rügt mögliche Verschwendung.

Pro Einwohner gibt der Staat im Jahr rund 16.000 Euro aus, 2016 waren es insgesamt 1326 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte davon entfällt auf die soziale Sicherung. Dazu zählen aber vor allem Leistungen wie die Rente, das Arbeitslosengeld und die gesetzliche Krankenversicherung, die zu einem Großteil nicht über Steuern, sondern durch Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber finanziert werden.

Die steuerfinanzierten Sozialleistungen wie Hartz IV, Grundsicherung im Alter oder Wohngeld machen nur einen vergleichsweise geringen Teil der staatlichen Sozialausgaben aus. So kostet das Arbeitslosengeld II (besser bekannt als Bürgergeld) pro Jahr rund 40 Milliarden Euro - was etwa drei Prozent der gesamten Staatsausgaben entspricht.

Interessant ist, wie sich die Ausgabenstruktur im Laufe der Zeit verändert hat: Für Verteidigung etwa wurde in den Achtzigerjahren pro Kopf mehr Geld ausgegeben als heutzutage - was vor allem daran liegt, dass die Zahl der Bürger durch die Wiedervereinigung gewachsen ist. Auch die viel gescholtenen Subventionen an Unternehmen gingen seit den Neunzigerjahren deutlich zurück. Zuletzt sind auch die Kosten für Zinszahlungen wegen der Niedrigzinsphase deutlich gesunken. Schuldenmachen ist für den Staat also erheblich billiger geworden.

Quelle: Spiegel.de


Nur 3% (vllt mittlerweile auch 4 oder 5%) der Steuern wird für ALG 2 / Sozialhilfe genutzt, d. h. 97 oder 96 oder 95% wird für andere Dinge genutzt, somit ist die Aussage (Vorurteile von vielen Menschen), dass sie nur arbeiten gehen um arbeitslose zu finanzieren, absoluter Quatsch! Und mal davon abgesehen: Finanzieren hört sich sehr negativ und herablassend an, es müsste heißen: Man zahlt ein Teil seiner Steuern um nicht Erwerbstätige/Erwerbsunfähige zu helfen (SOZIALstaat) damit auch diese Menschen LEBEN und ÜBERLEBEN können! Ja, sicherlich bekommen auch Menschen diese Leistungen, die das System wirklich ausnutzen, weil sie keine Lust haben arbeiten zu gehen (z. B. die kriminellen Clans, die Villen und Luxusautos besitzen aber trotzdem solche Leistungen beziehen und durch Sprüche wie: "Die Villa / Luxus Auto hat mir der Staat finanziert" negativ auffallen und Deutschland nicht als Rechtsstaat akzeptieren - gibt genug Dokus und Berichte darüber im Internet und kann man sicherlich auch z. B. bei der Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft nachfragen), jedoch gehen/können die allermeisten aus guten und nachgewiesenen Gründen nicht arbeiten gehen, obwohl sie gerne arbeiten gehen würden (hatte ich aber schon mehrfach irgendwo im Thread erwähnt).

Ich finde es immer wieder schade, wenn Menschen so tun, als würden sie 99% ihrer Steuern nur für Arbeitslose/Erwerbsunfähige Menschen zahlen und 1% für andere Dinge, somit schürt man absichtlich unnötigen Hass auf Menschen, die diese Leistungen leider in Anspruch nehmen müssen.

Ja, auch Menschen die aus Kriegsregionen geflohen sind, haben diese Hilfe verdient, da diese, genauso wie alle anderen Menschen auf der Welt, ein Recht auf Leben haben! Niemand hat das Recht dazu, diesen Menschen das Recht auf Leben und Hilfe abzusprechen.

Jeder Mensch kann plötzlich in die Situation kommen, solche Leistungen beziehen zu müssen, niemand braucht sich in Sicherheit wiegen und denken "mir wird sowas ganz sicher niemals passieren". Leute die Multimillionär / Milliardär und sparsam sind, denen wird das vermutlich nie passieren, alle anderen kann es aber jederzeit treffen. Heute ist die Welt in Ordnung und morgen hat man die Kündigung auf dem Tisch, findet kein neuen Job und schon ist man in dieser Leistung drin. Heute ist die Welt in Ordnung und morgen ändert sich das Leben mit einem Wimpernschlag (man hat ein Unfall, Erkrankt, Komplikationen bei OP o. ä.) und wird dadurch Erwerbsunfähig und schon ist man in dieser Leistung drin. Spätestens dann merkt man am eigenen Leib, wie wichtig Bürgergeld / Sozialhilfe ist.

Traurig, diese Respektlosigkeit, Rücksichtslosigkeit und Egoismus in unserer Gesellschaft.

Jeder Mensch hat ein Recht auf Leben und Hilfe, egal wie er aussieht, wo er herkommt, welches Geschlecht, Religion, Sexualität, Bildung (kein Abschluss, Haupt, Real, Abi, Bachelor, Master, Doktor) usw.
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 19.08.2023, 19:54:32

Antwort auf: Systm
Ja, auch Menschen die aus Kriegsregionen geflohen sind, haben diese Hilfe verdient, da diese, genauso wie alle anderen Menschen auf der Welt, ein Recht auf Leben haben! Niemand hat das Recht dazu, diesen Menschen das Recht auf Leben und Hilfe abzusprechen.


Das Recht spricht Ihnen doch keiner ab, ich würde allerdings sämtliche Sozialleistungen für Flüchtlinge auf maximal 1 Jahr beschränken unter der Bedingungen das in dieser Zeit auch Arbeitserlaubnis etc. vorliegt.

Wenn du ein Fass voller Wasser hast, kannst du nur solange daraus was schöpfen wie etwas drin ist. Du kannst nicht nur verteilen, sondern das Fass muss auch mal wieder gefüllt werden.

Zitat:
Wenn Bürger Steuern zahlen, empfinden sie das häufig als Verlust. Der Staat nimmt ihnen etwas weg, so fühlt es sich zumindest an. Doch das Geld der Steuerzahler ist natürlich nicht weg, sondern wird vom Staat genutzt, um seine Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel die Gewährleistung der inneren Sicherheit durch Polizei und Justizapparat, aber auch die Bereitstellung von Infrastruktur wie Straßen, Brücken oder Gleisen.


Naja, eher schlecht als Recht. Wenn ich mir gewisse Vorgänge anschaue, kommt einem der Brechreiz.
Posted by: Barbiepuppenpressfehler

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.08.2023, 15:04:42

Antwort auf: Subsilver
Wenn du ein Fass voller Wasser hast, kannst du nur solange daraus was schöpfen wie etwas drin ist. Du kannst nicht nur verteilen, sondern das Fass muss auch mal wieder gefüllt werden.


Verzeihe deine Ansicht, aber die Realität sieht anders aus und dabei sage ich nur ein Wort:
Inflation.

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Bundesregierung nur das Wasser zur Verfügung stehen hat, was im Eimer ist?
Posted by: riesaboy

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.08.2023, 15:26:19

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Bundesregierung nur das Wasser zur Verfügung stehen hat, was im Eimer ist?


Und zusätzlich wird dieser besagte Eimer auch nicht durch Sozialgelder geleert. Denn die machen nur 3% der Ausgaben aus dem großen Eimer voller Wassertropfen.
Posted by: Subsilver

Re: Bürgergeld, Vorurteile & co. - 22.08.2023, 15:33:58

Antwort auf: Subsilver
Wenn du ein Fass voller Wasser hast, kannst du nur solange daraus was schöpfen wie etwas drin ist. Du kannst nicht nur verteilen, sondern das Fass muss auch mal wieder gefüllt werden.


Verzeihe deine Ansicht, aber die Realität sieht anders aus und dabei sage ich nur ein Wort:
Inflation.

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die Bundesregierung nur das Wasser zur Verfügung stehen hat, was im Eimer ist?


Naja, du kannst gerne mehr in das Fass rein schütten, ich muss das aber nicht unbedingt haben. Und neue Schulden dafür aufnehmen sicher nicht....