Trinkgeld - ja oder nein?

Posted by: Amicus

Trinkgeld - ja oder nein? - 22.04.2016, 12:15:38

Jeder von euch kennt ja das Trinkgeld - eine von der Gesellschaft geschaffene Norm, das in der Regel bei erhaltenen Dienstleistungen gegeben wird.
Was mich aber nun interessiert: Gebt ihr Trinkgeld? Wenn ja, wann, warum und wieviel? Wenn nein, warum nicht?

Würde mich über eine rege Diskussion freuen. :-)

Posted by: Lokino

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 22.04.2016, 13:12:39

JA. Das ist ein Muss und gehört sich so. Für so viel Arbeit, kann man ruhig mal mehr geben!
Friseur - 3-5 Euro
Restaurant - (egal wie unhöflich er/sie war) versuche ich aufzurunden. (9,40 auf 10/11) und nenne hier aber auch meine Kritikpunkte offen und ehrlich.
Toilette - (da wo man nicht bezahlen muss und eine Schale da liegt) 50ct - 1 Euro
aber auch beim Imbiss bei mir nebenan bezahle ich für den Döner 50 ct mehr, einfach weil der Typ nett und freundlich ist.
Posted by: FuerstThador

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 22.04.2016, 13:12:52

Ich gebe dann Trinkgeld, wenn ich mit dem Service zufrieden bin.
Bei unzufriedenheit, gebe ich keinerlei Trinkgeld.
Da wo ich weiß das man das Trinkgeld abgeben muss und nicht für sich behalten darf, da geb ich auch kein Trinkgeld, da ich ja nicht nen Unternehmen belohnen möchte, für den Service der Arbeitskraft, sondern die Arbeitskraft selbst.

Die Höhe meines Trinkgeldes liegt bei 10%, allerdings auch nur beim Essen gehen, der Bäckerei und Konditorei, dem Cafe, der Bar/Disco oder Haarstylisten.

Bei Handwerkern und co, da runde ich einfach nur auf, da sonst wären 10% echt zuviel des guten, bei manch Rechnung. ;)
Posted by: BloodyRebirth

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 22.04.2016, 14:12:44

Hallöchen,

Ich geb nur ganz ganz selten großes Trinkgeld. Das mag jetzt vielleicht ein bisschen geizig und spießig klingen, aber ich bin kein Freund davon, dass man sich verpflichtet fühlt mehr zu bezahlen. Ich runde gelegentlich der Einfachheit halber auf, weil ich weiß, dass die Leute sich freuen, gebe aber nicht großartig extra mehr. Dann kann es sein, dass da manchmal nur 15ct Trinkgeld bei rumkommen. Oft bezahl ich auch direkt mit Karte, da fällt sowas entsprechend weg. Die Leute sollten freundlich sein und nicht patzig und ich belohn die Leute nicht extra, die ihre einfache Arbeit machen.

In der Regel werden die Leute so oder so für ihre Arbeit entsprechend entlohnt. Ja, das ist manchmal nicht der Regelfall und die Leute sind auf Trinkgelder angewiesen, da fühle ich mich aber nicht in der Versorungspflicht. Ich finde auch diesen Unterschied dann oft nicht allzu fair, der gemacht wird zwischen den einzelnen Berufen. Wir haben nun auch keine Kaffeekasse, in die man was reinschmeißen kann, im Verkauf ist das einfach nicht üblich, auch wenn man gut beraten hat, wenn man sich gekümmert hat, wenn man entgegenkommt und Kulanz zeigt, etc. Das passiert einfach nicht. Die Leute wissen, dass wir vom Arbeitgeber bezahlt werden, die bezahlen ihre Ware und gut. Auch beim Friseur oder im Café bezahle ich im Endeffekt für das Produkt. Im Restaurant würde für mich auch viel eher der Koch dann für seine Leistung was verdienen als die Person, die das Essen von A nach B bringt.

Wenn ich wirklich mal viel gebe, dann wenn das wirklich außergewöhnlich ist. Vor gar nicht so langer Zeit erst habe ich gefragt, ob es in einem Restaurant was zum Mitnehmen gibt. Nein, haben die nicht, die haben keine Verpackungen. Spaßeshalber sagten wir dann "Ach, wenn's nur das ist - Tuppertöpfe haben wir." Die haben dann direkt gesagt "Jo, kommt vorbei." Da war ich dann dankbar, da habe ich dann für ihre Mühen uns das alles noch extra einzupacken entsprechend mehr Geld dagelassen, weil sie es nicht gemusst hätten. Auch bei meinem letzten Tattoo hatte er 180€ veranschlagt für 2h Arbeit. Letztendlich saß er aber über 3h da, da habe ich auch direkt gesagt "Komm, du hast jetzt viel länger dran gesessen als gedacht" und habe gerne 40€ mehr bezahlt. Trinkgeld, nur weil es sich so gehört, gebe ich also in der Regel nicht, aber ich gebe es gern, wenn ich meine, dass die Leute es verdient haben.
Posted by: x nastüsha x

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 22.04.2016, 15:26:04

Also ich wuerde sagen es kommt immer ganz drauf an!

Bei Lieferdiensten z.B. die ich sehr oft bestelle und wo auch immer der gleiche Lieferant kommt gebe ich gerne mal ein 1-2 Euro mehr. Gestern hatte ich ein Lieferanten der kam zum ersten Mal und als ich dann nur ca. 80ct Trinkgeld gegeben hatte, bekam ich nicht mal ein Tschuess, was ich schon sehr frech fande.

Beim Friseur gebe ich eig. gar kein Trinkgeld mehr weil es schon so oder so sehr teuer ist und ich auch nicht Krösus bin.

Allgemein seh ich das auch so das man nicht verpflichtet sein sollte Trinkgeld zu geben der jeder kriegt ja auch sein normalen Lohn und bei manchen Berufen gibt es gar keine Moeglichkeit das die Angestellten Trinkgeld bekommen.
Posted by: xXsmartlXx

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 22.04.2016, 23:41:28

Huhu,

ich bin auch kein Freund des massigen Trinkgelds. Ich übertreibe hier nicht. Ich habe hier aber meine Kriterien, falls ich Trinkgeld gebe oder eben nicht.

Im Restaurant ist mir Trinkgeld nur wert, wenn der/die Kellner/in freundlich ist, auch hier und da Mal nachfragt ob alles passt und auch die Art. Wenn das alles passt, runde ich meistens auf. Bei über 10 Euro sind es dann meistens die Aufrundung auf den nächsthöheren Eurobetrag, also bei 10,30 auf 11 Euro oder so. Sollte es knapp sein, leg ich so was drauf.

Wenn z.B. ein Kellner Wechsel ist, gebe ich kein Trinkgeld, da man nicht weiß, ob das zusammengeworfen wird oder nur der Kellner bekommt. Auch bei Unfreundlichkeit oder Unzufriedenheit gibt es von meiner Seite aus nichts.

Kommt also immer darauf an, ob mir persönlich der Service gepasst hat bzw. das ganze Ambiente. Und zwar überall, auch beim Friseur oder Lieferdienst. Ich finde es aber auch nicht schlimm, wenn man keines gibt. Es gibt einen Preis, wenn ich den bezahle, ist alles OK. Nur, weil da ein Kellner ist, hat er nicht automatisch Anspruch auf Trinkgeld, weil es halt im Restaurant so üblich ist. Gibt genug andere Berufe, die auch hart arbeiten und nichts kriegen.

Da hat sich halt in der Bevölkerung etwas eingebrannt, dass man im Restaurant, Friseur, bei Lieferdiensten o.ä. Trinkgeld gibt. Solange es nicht anfängt in der Gesellschaft als MUSS angesehen zu werden oder als GEIZIG, wenn man eben keines gibt, find ich alles ok. Jedem das Seine. :)
Posted by: Misterious

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.04.2016, 00:05:54

Hey,

dass ich mal in die Situation komme, in der ich Trinkgeld gebe, ist ziemlich selten. In der Regel geb ich nur was dazu, wenn ich im Restaurant bin oder bei meinem Lieblingspizzaservice. Im Restaurant bezahl ich dann gern für die Ruhe, die Atmosphäre und die, wenn sie denn nett ist, freundliche Bedienung. Dabei halte ich mich dann aber nicht an diese 10%-Regel. Die kann ich eh nicht wirklich ernst nehmen. Rechnet tatsächlich jemand bei 17,52€ auf den Cent genau aus, dass er da nun 1,75€ Trinkgeld geben muss und verlangt dann dafür das Wechselgeld? Wird eher ein Durchschnittswert sein, denk ich, denn mir ist so jemand auch noch nicht unter gekommen. Bei meinem Lieferservice leg ich dann in der Regel so 2-3€ mehr hin und lass es dann einfach dabei. Das scheinen die Jungs cool genug zu finden, mir ab und zu sogar einen Döner einfach auf's Haus zu machen. Im Restaurant runde ich dann auch meistens auf, wenn es dabei dann aber nur ein paar Cent sind, sag ich dann auch schon mal einen Euro mehr.

Was ich peinlicherweise schon mal miterlebt hab, war ein Klassenkamerad, der "passend bezahlen konnte". Das fand ich dann ein bisschen schräg, dass er, obwohl er als letztes bezahlt hat und gehört und gesehen hat, dass wir Trinkgeld geben noch seine Kupfermünzen rausgekramst hat, um ja kein Wechselgeld zu bekommen. Da hat er wohl irgendwie seinen Kopf abgeschaltet und gar nicht drüber nachgedacht. Im Nachhinein haben wir ihn dann auch gefragt, ob das Absicht war. Er hat es dann auf das "Einzelhändler-Syndrom" geschoben, da die Kunden ja immer versuchen würden, passend zu bezahlen und er sich das da abgeguckt hat.

Meine Schwester ist nebenberuflich als Kellnerin beschäftigt und berichtet dann auch immer ganz fleißig, wenn jemand besonderes Trinkgeld gegeben hat. Dass da bei drei Bier mal welche dabei sind, die 50€ für die nette Bedienung spendieren, ist zwar selten, kommt aber durchaus vor, was für mich aber einfach absolut unverständlich ist. Ich geh hier auch eher davon aus, dass der Typ viel mehr flirten wollte als "nur Trinkgeld dalassen". Unter Trinkgeld hätte ich hier vielleicht 'nen 5er verstanden, den man dann beim Bezahlen einfach dazugibt, um halt für die entspannte Atmosphäre seinen Dank zu zeigen... naja, Ansichten sind da wohl sehr verschieden.

Bei anderen Dienstleistungen geb ich dann aber auch gar kein Trinkgeld. Sei es Friseur, Paketdienst, Taxi oder was auch immer. Ich versteh nicht, wozu ein Paketlieferant Trinkgeld bekommen sollte? Der bekommt tariflich geregeltes Gehalt, das sollte ausreichen. Auch ein Friseur hat in der Regel Gehalt, das unabhängig vom Trinkgeld ist. Die meisten Friseure haben auch eher eine Kaffeekasse, von dem Geld werden dann neue Geräte gekauft, aber die Mitarbeiter sehen davon meistens nichts. Einem Mitarbeiter an der Kasse würde ich auch keine Centbeträge schenken, wenn es um das Wechselgeld geht. Mit Sicherheit manchmal lästig, auf die Centstücke zu warten, aber die Mitarbeiter dürfen solche Beträge eigentlich gar nicht annehmen und ich will da auch ungern in die Versuchung führen. Diesen Toilettengroschen, von dem Lokino da spricht, würde ich erst recht nicht zahlen. Nachdem ich mal mitbekommen habe, wie Putzfrauen das Kleingeld von dem Teller geklaut haben, was eigentlich für ein Kinderkrankenhaus gedacht war, habe ich hierfür erstens viel zu wenig Vertrauen und zweitens denke ich, dass eine Putzfrau auch ein angemessenes Gehalt bekommt, auch ohne die Spenden. Sicher ist Toilettenschrubben alles andere als angenehm, aber das sehe ich dann auch ähnlich wie BloodyRebirth, was die Versorgungspflicht angeht. Wenn's halt nicht reicht - und Putzfrau ist in der Regel kein Vollzeitjob - soll man sich halt noch was suchen.
Posted by: xXSuperstefanXx

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.04.2016, 00:36:09

Hallöchen ! :-)

Ich gebe tatsächlich je nach Freundlichkeit des Dienstleisters und meiner Zufriedenheit mit dem Dienst, ein kleines Trinkgeld.


Da ich zum Beispiel selten nach einem Friseurbesuch zu frieden bin, gibt es dort auch selten Trinkgeld, in der Regel zahle ich dann aber gern 1-4 euro mehr, wenn der Service gut war oder die Dame/ der Herr freundlich.

Bei Restaurant Besuchen, ist es ähnlich. Wenn ich mit dem Service, der Bedienung und dem Essen zu frieden bin, gibt es schon Mal ein kleines Trinkgeld, meistens Runde ich auf. Bei Hotel Besuchen, gibt es von mir prinzipiel IMMER ein Trinkgeld von 5 Euro, für die Putzkräfte, die mein Zimmer reinigen.

Für mich ist es immer eine Art zusätzliche Belohnung für die Dienstleister, die mich bediensten. Ich will irgendwie auch Materiel zeigen, dass mir die Leistung sehr zugesprochen hat und das tue ich in Form von Worten und in Form des Trinkgeldes. Klar, spricht man immer von dieser 10%-Regel aber ich denke, im Endeffekt ist es kein Zwang Trinkgeld zu geben, daher sollte man sich auch nicht genötigt fühlen viel oder generell Trinkgeld geben zu müssen. Ich wurde zwar auch schon das ein oder andere Mal gnausrig angefahren oder eines herablassenden Blickes gewürdigt aber ich entscheide immer noch selber, wo ich mein Geld lasse.
Posted by: Amicus

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.04.2016, 00:50:19

Hey,
zunächst mal danke für eure Rückmeldungen, interessant zu erfahren, wie verschieden die Geister doch sind.
Ich würd gern auf ein paar Beiträge eingehen und ein paar Fragen in den Raum werfen, die zum Teil auch schon gestellt wurden.

Zitat:
JA. Das ist ein Muss und gehört sich so. Für so viel Arbeit, kann man ruhig mal mehr geben!


Ich wage einfach mal zu behaupten, dass ein Bauarbeiter mindest genauso viel Arbeit verrichtet wie es ein Friseur tut.

Zitat:
Ich geb nur ganz ganz selten großes Trinkgeld. Das mag jetzt vielleicht ein bisschen geizig und spießig klingen, aber ich bin kein Freund davon, dass man sich verpflichtet fühlt mehr zu bezahlen.


Empfinde ich gar nicht als spießig oder geizig, nur weil etwas von der Gesellschaft so gefordert wird, ist man ja nicht angehalten, das auch so umzusetzen.

Zitat:
In der Regel werden die Leute so oder so für ihre Arbeit entsprechend entlohnt. Ja, das ist manchmal nicht der Regelfall und die Leute sind auf Trinkgelder angewiesen, da fühle ich mich aber nicht in der Versorungspflicht. Ich finde auch diesen Unterschied dann oft nicht allzu fair, der gemacht wird zwischen den einzelnen Berufen. Wir haben nun auch keine Kaffeekasse, in die man was reinschmeißen kann, im Verkauf ist das einfach nicht üblich, auch wenn man gut beraten hat, wenn man sich gekümmert hat, wenn man entgegenkommt und Kulanz zeigt, etc. Das passiert einfach nicht. Die Leute wissen, dass wir vom Arbeitgeber bezahlt werden, die bezahlen ihre Ware und gut. Auch beim Friseur oder im Café bezahle ich im Endeffekt für das Produkt.


Jain, beim Friseur bezahlst du in erster Linie vor allem für die Dienstleistung, dass dir die Haare gestylt/geschnitten werden und weniger für ein bestimmtes Produkt (es sei denn, du kaufst dir irgendwelche Shampoos o.ä.). Im Café hingegen dann eher für die Ware.

Zitat:
Im Restaurant würde für mich auch viel eher der Koch dann für seine Leistung was verdienen als die Person, die das Essen von A nach B bringt.




Zitat:
Wenn z.B. ein Kellner Wechsel ist, gebe ich kein Trinkgeld, da man nicht weiß, ob das zusammengeworfen wird oder nur der Kellner bekommt.


Das ist das Problem, das ich sehe, wenn man einem Kellner Trinkgeld gibt. Wird das dann unter allen Beteiligten aufgeteilt? Der Koch bspw. hat ja so gut wie nie die Chance an Trinkgeld zu kommen, im Gegensatz zum Kellner, der wie du schon sagst, Getränke und Essen von A nach B bringt. x nastüsha x's Kommentar trifft es da ja schon ganz gut:

Zitat:
Allgemein seh ich das auch so das man nicht verpflichtet sein sollte Trinkgeld zu geben der jeder kriegt ja auch sein normalen Lohn und bei manchen Berufen gibt es gar keine Moeglichkeit das die Angestellten Trinkgeld bekommen.



Zitat:
Bei Lieferdiensten z.B. die ich sehr oft bestelle und wo auch immer der gleiche Lieferant kommt gebe ich gerne mal ein 1-2 Euro mehr. Gestern hatte ich ein Lieferanten der kam zum ersten Mal und als ich dann nur ca. 80ct Trinkgeld gegeben hatte, bekam ich nicht mal ein Tschuess, was ich schon sehr frech fande.


Zitat:
In der Regel geb ich nur was dazu, wenn ich im Restaurant bin oder bei meinem Lieblingspizzaservice.


Für mich persönlich sind Lieferservices oder Restaurants in erster Linie keine Dienstleistungen, sondern ich will primär etwas konsumieren, nämlich Lebensmittel. Mir ist allerdings auch klar, dass viele Menschen das anders sehen.


@Misterious Was rechtfertigt denn deiner Meinung nach das Trinkgeld bei einem Lieferservice/Restaurant und beim Friseur nicht, angenommen beide sind super freundlich und machen ihren Job gut? Der Kellner kriegt ja auch ein festes Gehalt wie fast jeder Beruf mittlerweile. Abgesehen davon ist Trinkgeld ja unabhängig von der Entlohnung des Arbeitnehmers.

Wer Reservoir Dogs gesehen hat, kennt bestimmt auch die Szene ganz am Anfang, wo die Diskussion über Trinkgeld geführt wird. Warum gibt man einer freundlichen Kellnerin Trinkgeld, einer freundlichen Kassiererin bei MC Donald's, einem freundlichen Busfahrer (wo der DL-Anteil bei 100% liegt), der Müllabfuhr (oder sogar Knuddels) allerdings nichts? Wär es da nicht einfach sinnvoller zu sagen, man gibt überhaupt gar kein Trinkgeld mehr?

Posted by: Amicus

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.04.2016, 00:59:17

Zitat:
Zitat:
In der Regel werden die Leute so oder so für ihre Arbeit entsprechend entlohnt. Ja, das ist manchmal nicht der Regelfall und die Leute sind auf Trinkgelder angewiesen, da fühle ich mich aber nicht in der Versorungspflicht. Ich finde auch diesen Unterschied dann oft nicht allzu fair, der gemacht wird zwischen den einzelnen Berufen. Wir haben nun auch keine Kaffeekasse, in die man was reinschmeißen kann, im Verkauf ist das einfach nicht üblich, auch wenn man gut beraten hat, wenn man sich gekümmert hat, wenn man entgegenkommt und Kulanz zeigt, etc. Das passiert einfach nicht. Die Leute wissen, dass wir vom Arbeitgeber bezahlt werden, die bezahlen ihre Ware und gut. Auch beim Friseur oder im Café bezahle ich im Endeffekt für das Produkt.


Jain, beim Friseur bezahlst du in erster Linie vor allem für die Dienstleistung, dass dir die Haare gestylt/geschnitten werden und weniger für ein bestimmtes Produkt (es sei denn, du kaufst dir irgendwelche Shampoos o.ä.). Im Café hingegen dann eher für die Ware.


Der Teil ist Quatsch meinerseits, natürlich ist die DL auch ein Produkt. Man verzeihe mir den Doppelpost.
Posted by: Misterious

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.04.2016, 09:41:05

Guten Morgen,
Antwort auf: Amicus
@Misterious Was rechtfertigt denn deiner Meinung nach das Trinkgeld bei einem Lieferservice/Restaurant und beim Friseur nicht, angenommen beide sind super freundlich und machen ihren Job gut? Der Kellner kriegt ja auch ein festes Gehalt wie fast jeder Beruf mittlerweile. Abgesehen davon ist Trinkgeld ja unabhängig von der Entlohnung des Arbeitnehmers.

Lieferservices von Paketdiensten unterliegen dem Bereich Logistik und werden auch nach Löhnen dieser Branche bezahlt. Die Löhne sind mit Sicherheit nicht hoch, das ist mir durchaus bewusst. Genau die sind aber auch der Grund für absolut schlampige und unfreundliche Arbeit der Zusteller. Angefangen damit, dass meine Pakete einfach vor die Tür gelegt werden, ohne das geklingelt wurde(!), gibt es Paketzusteller, die scheinbar nur ein einziges Wort kennen: "Unterschrift!". Es ist hier auch schon mal vorgekommen, dass ein Nachbarskind sich das Paket einfach geschnappt hat und das dann meinte zu seinen Eltern zu bringen. Die Eltern sind gute Bekannte, die mir das Paket sofort zurückgebracht haben, das fand ich auch echt cool von denen. Wären es hier Fremde gewesen, hätte ich auch eine Art Finderlohn gegeben. Aber das Kind hätte ja auch nicht so ehrlich sein müssen, oder eben auch kein Kind sondern ein Erwachsener, der das Paket einfach für sich behält.

Friseure bekommen ebenfalls Gehalt, das unabhängig vom Trinkgeld ist. Ich weiß nicht, wie hoch der Lohn in der Branche ist, aber ich gehe mal davon aus, dass man sich von dem Lohn auch nicht unbedingt einen Porsche leisten kann. Vielleicht liegt es hieran, vielleicht aber auch einfach an Demotivation und Genervtheit, dass die Friseure, die ich bisher so kennengelernt habe, keine Zeitschrift anbieten, kein Getränk anbieten, kein Gel in die Haare schmieren wollen, die Haare nicht vorher waschen (was meiner Meinung nach gerade bei einer Frau einfach dazugehört), nicht ein einziges Mal nachfragen, ob nicht zu fest an den Haaren gezogen wird oder ob was anderes vielleicht zwickt... das sind Kleinigkeiten, die für mich aber durchaus den Mehrwert, den ich mit einer Trinkgeldschenkung dazu gebe, ausmachen.

Bei meinem Lieblingslieferservice gebe ich gern ein paar Euro mehr, weil ich die Jungs da wirklich lange und gut kenne und immer wieder Spaß mit ihnen habe. Selbst wenn ich nur anrufe und meinen Namen sage, wissen sie sofort, was Sache ist, wer ich bin und was ich haben will. Oder wenn ich mir mein Essen abhole, wird meistens immer etwa rumgealbert, was ich ziemlich sympathisch finde. In einem feinen Restaurant zahle ich das Trinkgeld gern für eine nette Bedienung, die mich willkommen heißt, mir einen zu mir passenden Platz zeigt, die mich nach meinen Wünschen und Extrawürsten fragt, die sich vieles merken muss (ich hab mal ein Praktikum im Hotel gemacht, danach war ich fix und fertig), die sich auch hin und wieder ein Späßchen erlaubt, sich trotz Stress und zum Teil richtig giftigen Kunden nicht unterkriegen lässt, mich freundlich verabschiedet etc. In den Restaurants, die ich regelmäßig besuche, kann ich mir auch sicher sein, dass das Trinkgeld beim Kellner landet und nicht beim Chef, und wenn ich mal was für den Koch dalassen würde, würde das den auch erreichen.

Letztendlich gebe ich Trinkgeld da, wo ich der Meinung bin, dass sich die Person es durch freundliches und kompetentes Auftreten und dann doch eines eher niedrigen Gehalts verdient, wenn ich der Ansicht bin, dass die Person mehr vedient als das, was am Monatsende auf der Abrechnung steht. Das kann beim Friseur auch mal der Fall sein, dass ich nett behandelt werde, aber auch dann fällt mein Trinkgeld nicht wirklich hoch aus, denn der Friseur hat schon recht hohe Preise.

Aber um mal auf deine letzte Frage zurückzukommen:

Ich gehe so gut wie nie bei McDonald's essen, aber wenn ich dann mal da essen gehe, fallen mir keine freundlichen Kassierer auf. Da wird stupide die Liste abgefragt: Beilage? Ketchup/Mayo? Getränk? Mit/Ohne Eis? Betrag! Das war's. Da ist man nicht freundlich, da soll es, getreu dem Namen Fastfood, schnell sein. Ich habe eine Bekannte, die bei Burger King arbeitet, der ich dannn auch gesagt hab, sie soll die paar Cent Wechselgeld behalten, aber stattdessen hat sie sie in die Spendenbox gesteckt. Ich hab darauf hin nur verdutzt geguckt, aber auch hier wieder: "Ich darf kein Trinkgeld annehmen."

Busfahrern begegne ich nie, aber hier würde ich ehrlich gesagt auch kein Trinkgeld geben. So schwer hat ein Busfahrer es überhaupt nicht. Er kassiert vielleicht mal einen Kunden ab und fährt dann, fast den ganzen Tag sitzend, ein paar Runden durch die Gegend. Selbst wenn das Gehalt in der Branche niedrig angesetzt ist, kann ich mir kaum leichtere Arbeit vorstellen. Zumal viele Busfahrer eine absolut schlechte Ausbildung genossen haben. Alleine schon wie manch einer mit Kindern umgeht.

Auch der Müllabfuhr begegne ich in der Regel nicht. Die ist viel zu früh unterwegs, als dass ich mal denen über den Weg laufe. Aber selbst wenn ich die mal sehen sollte: Der Mann meiner Tante arbeitet bei der Müllabfuhr und der würde auch kein Trinkgeld erwarten. Das Gehalt soll da jetzt auch nicht das schlechteste sein.

Wie gesagt: Außer beim Lieblingspizzaservice und bei feineren Restaurants gebe ich eigentlich kein Trinkgeld dazu. Wenn, dann sehr selten.
Posted by: Anonym

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.04.2016, 09:54:16

Ich würde mich da größtenteils Caro anschließen, aber auch FT. Aufrunden halte ich für durchaus praktikabel, grundsätzlich sehe ich es aber auch nicht ein Trinkgeld zu geben, wenn der Service nicht wirklich in Ordnung war, also seitens der Bedienung. Ein bisschen muss man sich das als Servicekraft schon verdienen, eine Selbstverständlichkeit ist das jedenfalls nicht.

Das betrifft insofern erstmal Deutschland, in anderen Ländern ist das Trinkgeld von deutlich anderer Bedeutung (zum Beispiel USA...), dementsprechend ist kein Trinkgeld geben auch ein ganz anderes Signal und wird entsprechend negativer aufgefasst.

Dann gibt es auch wieder Einrichtungen, die kein Trinkgeld annehmen dürfen. Jedenfalls war das damals bei McDonalds so :D

Pauschal kann man das also gar nicht wirklich sagen, man muss da wirklich differenzieren. Wofür? Welcher Ort? Welche Begebenheit? Kultureller Hintergrund? etc.

Was ich im Übrigen für eine eher absolut unverschämte "Tradition" halte, die ich bisher auch - und ich bin gut um die Welt gekommen bzw. komme gut um die Welt - nur in Deutschland erlebt habe, ist das 'Verlangen' von Trinkgeld für das benutzen von Toiletten. Auf der Autobahn empfinde ich das als teilweise noch deutlich dreister, zumal, wie gesagt, andere Länder es auch hinbekommen saubere Toiletten anzubieten ohne dafür Geld zu verlangen ;)
Posted by: TlZlAN

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.04.2016, 10:00:07

Hallo,

bei Trinkgeld verfahre ich nach Freundlichkeit. Ich habe auch schon 3-4 Euro Trinkgeld gegeben, einfach weil ich begeistert von dem Service oder von dem Ambiente an sich war - aber bei zu spät gekommenem Essen (Lieferservice anstatt geplante 20 Minuten eine Stunde warten) gibt's auch mal nur 5,60 € ohne aufzurunden - da bin ich streng und das finde ich auch völlig in Ordnung.

Oft runde ich wirklich nur auf, was teilweise bei 0,30 - bis 0,40 € dann doch wenig ist. Wahrscheinlich würde ich mehr auf die Höhe meines Trinkgeldes achten, wenn ich selbst in einer Branche arbeiten müsste, wo Trinkgeld ein wichtiger Bestandteil meines Jobs ist.

Posted by: Lokino

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.04.2016, 10:07:58

Antwort auf: Amicus

Zitat:
JA. Das ist ein Muss und gehört sich so. Für so viel Arbeit, kann man ruhig mal mehr geben!


Ich wage einfach mal zu behaupten, dass ein Bauarbeiter mindest genauso viel Arbeit verrichtet wie es ein Friseur tut.


Dann gib ihm Trinkgeld? ;-)

Mit "harter" Arbeit meinte ich auch nicht schwere Arbeit, sondern Arbeit, die sonst keiner machen will, weil u.a. mies bezahlt. (Deswegen meinte ich, dass man für so viel (schlecht bezahlte) Arbeit, auch mehr geben kann)
Dass ein Bauarbeiter (oder anderer Beruf) weniger arbeitet, hab ich nirgends erwähnt?

Gehen wir mal von der Situation aus, dass beide Beruf gleich viel verdienen (haha).
Ich glaube du willst lieber Bauarbeiter sein. Ich bezweifle, dass du den ganzen Tag Leuten im Kopf rumfummeln, Scheiße der anderen wegwischen oder mit schlechtgelaunten Gästen (ja sowas soll es geben) reden möchtest, aber es musst, weil es dein Aufgabenbereich ist.

Jetzt kann man sich wieder streiten mit "Viele Berufe sind nicht gerecht bezahlt" blabla.
Es sind halt Berufe, die keine Sau machen möchte. Wenn's nach mir ginge, würde ich auch meinen Müllmann Geld in die Hand drücken und der Merkel bisschen Lohn wegnehmen.
Trinkgeld gehört bei mir halt zum guten Ton mit dazu. Im Endeffekt ist es jedem selbst überlassen, was er mit seinen Geld anstellt. Ich drück da halt lieber paar Euro mehr ab :-)
Posted by: Vicktori

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.04.2016, 11:27:31

Hey Ho,

da ich aus der Gastronomie komme, kann ich das aus beiden Perspektiven betrachten und möchte meine Meinung dazu kurz kundtun. Friseure, die ebenfalls nur Mindestlohn erhalten, bekommen von mir meistens auch fünf Euro Trinkgeld. Also nicht nur Leute aus der Gastronomie.

Hiermal die eines Koches:
Als Koch freut man sich natürlich, wenn der Gast ein Trinkgeld gibt, da es noch mal wertschätzt, dass das Essen geschmeckt hat und der Service am Tisch eine super Dienstleistung erbracht hat. Für mich ist es auch ein größeres Lob, am Ende des Tages ein kleines Trinkgeld zu erhalten, was meinen Fleiß noch mal belohnt.

Als Gast:
Nun der Gast bezahlt ja schon für das Essen und auch die Getränke sowie den Service am Tisch als auch ein Essen, was man nun nicht jeden Tag isst. Wieso sollte man da nun Trinkgeld bezahlen? - Natürlich um die Wertschätzung dazu zuzeigen. Natürlich ist es keine MUSS Sache, allerdings ist es wie gesagt die Wertschätzung, dass mir der Abend in dem Lokal sehr gut gefallen hat. Ich gebe zum Beispiel IMMER Trinkgeld, auch wenn ich bei einem Lieferservice bestelle, erhalten diese eine aufgerundete Summe die allerdings 10 Prozent des Gesamtbetrags beträgt. Mehr möchte ich auch nicht geben aus einem einfachen Grund.

Der Arbeitgeber bezahlt dem Arbeitnehmer mit Absicht weniger Gehalt, da sie ja wissen, dass der Arbeitnehmer Trinkgeld bekommt.
Bei verschiedenen Restaurants, in denen ich gearbeitet habe, hieß es: "Wir zahlen Mindestlohn, aber das Trinkgeld liegt bei circa 30 Euro pro Abend für jeden". Bei einer 6- Tage Woche, die in der Gastronomie ja nicht unüblich ist, sind das so rund 700 Euro Trinkgeld plus das Grundgehalt von 1100 netto.

Genau aus diesem Grund, zahle ich auch maximal diese 10 Prozent, da ich weiß, dass die Arbeitgeber die Leute unterbezahlen, aber die Leute auch auf das Trinkgeld angewiesen sind. Traurig aber wahr..

Gruß Paul
Posted by: Lucaluca

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.04.2016, 11:58:27

Den Thread finde ich sehr interessant und als ich den Thread Titel lass, dachte ich mir zuerst, hm ja Trinkgeld, ist doch selbstverständlich gibt man, frage ist nur wieviel. So dann lass ich mir hier die Beiträge durch und muss sagen, hm eigentlich sollte das mit dem Trinkgeld nicht so selbstverständlich sein. BloodyRebirth hat es sehr gut beschrieben und mich mit ihrem Posting auch auf ne andere Sichtweise diesbezüglich gebracht. Denn es stimmt schon, beispiel im Restaurant, warum gibt man dem Koch kein Trinkgeld? Er machte die Hauptarbeit. Nur weil eine Dienstleistung, die direkt am Kunden erfolgt mit Trinkgeld honoriert werden muss, soll es selbstverständlich sein? Wir alle üben im Prinzip eine Dienstleistung aus, nur halt eben nicht alle von uns DIREKt am Kunden, sondern indirekt. Aber wir alle bekommen für unsere Dienstleistungen Lohn. Nun stellt sich mir auch die Frage, hm warum bekomme ich dann kein Trinkgeld, nur weil ich Bauzeichner bin und somit nicht direkt einen Kunde bediene? Ist ja eigentlich unfair. Ich möchte auch ein Trinkgeld, immerhin leiste ich auch meine Arbeit, so wie ein Kellner, Friseur, Bote und dergleichen auch.

Ich werde ab nun, kein Trinkgeld mehr geben, nicht weil ich geizig bin, im Gegenteil, ich habe immer Trinkgeld gegeben und zwar immer 10% + und das trotz Azubilohn! Ab nun bezahle ich genau den Betrag, der verlangt wird, Ich werde nur was drauf geben, wenn sich die Person, auch mehr einsetzt und engagiert, wie es sonst üblich ist. Denn für das, also für einen zusätzlichen Aufwand, war das Trinkgeld auch gedacht. Ich hab mich mal schlau gemacht und Wiki gefragt :-D dort war ein Abschnitt: „Kleinere Geldsumme für außer der Regel geleistete Dienstverrichtung, ursprünglich zum Vertrinken (bibale), auch Biergeld genannt." So wenn mir ne Kellnerin, was an den Tisch bringt, ist es die Aufgabe die deren Tätigkeit als Kellnerin beinhaltet, also keine mehr Geleistete Dienstverrichtung, wie sonst üblich für den Job. Darum nun auch kein Trinkgeld mehr dafür. Wenn ich nun aber mein Essen im Restaurant nicht ganz aufessen mag und ich auch nicht möchte, dass es weggeschmissen wird und frage ob sie mir nen Doggybag machen könnte, sie aber dann sagt, es sei hier nicht üblich und sie hätten auch nicht die Behältnisse dafür. Sie aber sagt sie geht mal gucken, ob sie was findet um mir diesen Wunsch zu erfüllen, dann ist es eine Dienstverrichtung die nicht dem üblichen Aufgabenprofil entspricht und somit für mich ein Trinkgeld wert und dann natürlich auch ein gutes also 10% sicher.

Okay ich muss dazu fairerweise noch anmerken, ich arbeite nebenbei noch als Abräumer in nem Club und bekomme da auch oft Trinkgeld zugesteckt, was ich sehr gerne annehme, ja sry aber ich bin Jung und brauche das Geld :-D
Posted by: Daemmerung

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.04.2016, 14:50:26


Ich gebe gerne Trinkgeld, weil ich aber auch jemand bin, der gerne gibt. Wenn die Bedienung freundlich und humorvoll ist, dann kriegt sie von mir auch 2 - 3 Euro Trinkgeld. Mein Lieferservice kriegt mindestens 2 Euro Trinkgeld, da die Lieferanten generell wenig Geld kriegen. Meistens sind es Studenten o.Ä., die diesen Nebenjob praktizieren. Wenn sie vernünftig hallo sagen können und auch sonst ihr Mund aufkriegen, gibts eben Trinkgeld. Ich habe schon welche erlebt, die kein Wort gesprochen haben, diese kriegen von mir aber auch genauso kein Trinkgeld. Schweigen belohn ich nicht. :-)

Ich bin also generell jemand, der Trinkgeld gibt, wenn das Drumherum gestimmt hat. Wenn die Bauarbeiter freundlich war, wenn der Friseur gut war, wenn die Bedienung humorvolll ist oder wenn die Leistung einfach gestimmt hat. Ich habe sogar meinem Physiotherapeuten Trinkgeld gegeben. :-D

Ich für meinen Teil sehe Trinkgeld bei bestimmten Situationen als selbstverständlich an. Die Leute sind dir dankbar und man merkt, dass sie es gern machen. Wenn es eine aufgespielte Freundlichkeit ist, dann gibts kein Trinkgeld, weil ich aufgespielte Freundlichkeit hasse und die meistens das nur machen, damit sie Trinkgeld kriegen.

Bei Hotels bzw. beim Urlaub im Ausland, lasse ich auch gern 15 - 30 Euro Trinkgeld für die Reinigungskraft da. Im Ausland freuen sie sich darüber und da möchte ich auch gern was Gutes tun. Ich freue mich, wenn ich jemanden etwas Gutes machen kann, sei es ein paar Euro Trinkgeld. :-) Was sowas betrifft, geiz ich also ungern rum, wenn die Bedingungen zutreffen.
Posted by: Nyanpi

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 28.04.2016, 09:17:54

Hallo,

Auch wenn ich nun als geizig rüberkomme: Ich gebe wirklich ungerne Trinkgeld und hasse es, dass es fast zur Normalität wurde und manchmal auch regelrecht erwartet wird bzw. es als verpönt gilt, wenn man kein Trinkgeld gibt. Dieser Zwang stört mich extrem. Hierzulande ist es ja noch gar nicht so schlimm wie bspw. in den USA. Es ist, wenn man es sich überlegt, eine Schweinerei, dass die Arbeitgeber daher die Arbeitskräfte so mies bezahlen. Genau das möchte ich mit dem Trinkgeld nicht unterstützen.
Jeder gehört gefälligst anständig bezahlt. Ja, mir ist bewusst, dass dadurch eventuell die Preise ansteigen würden, aber das fände ich echt besser und gerechter.

Jeder sollte einfach von vornerein aus fair bezahlt werden. Natürlich kann man mal, wenn man besonders zufrieden ist, eine Art kleines Zusatzgeschenk machen. z.B. kann man eben, wie hier genannt wurde, dem Lieferanten mal eine Freude machen und ne Schachtel Pralinen oder eben auch paar Euro schenken. Aber das sollte passieren, weil man allgemein zufrieden ist und das gerne tut, und nicht weil das die gesellschaftliche Konvention verlangt oder weil der Lieferant dann zu wenig bezahlt werden würde.

Aber, wo hier Busfahrer erwähnt wurden, als Beispiel. Diese machen meiner Meinung nach einen viel anspruchsvolleren Job als Kellner (ohne diese jetzt degradieren zu wollen !). Baut man als Busfahrer einen schwerwiegenden Unfall, stehen Menschenleben auf dem Spiel. Was kann einem Kellner schlimmstenfalls passieren?
Es wurde hier auch erwähnt, dass der Kellnerjob auch schlimm sei, weil es ja "Scheiße aufwischen" sei und viele unzufriedene Kunden pampig werden könnten. Aber auch unzufriedene Kunden gibt es nahezu überall. Zudem - es ist absolut nicht viel Ekliges dabei, den Tisch oder auch das Zimmer nach jemandem abzuräumen. Es gibt auch da wesentlich "ekligere" Berufe, z.B. in der Pflege.
Wo ist da also die Verhältnismäßigkeit? Ich kann es nicht nachvollziehen.

Andererseits ist man ja kein geiziger Mensch, nur weil man ungerne Trinkgeld gibt. Ich bin gerne großzügig, was Geschenke für Freunde und Familie angeht. Es freut mich auch selbst immer ungemein, wenn sich der Beschenkte freut. Allerdings ist da eben für mich auch die Grenze, Kellner etc. sind meist für mich fremde Personen. Da als Studentin man eben doch nicht so viel Geld hat, gebe ich dieses nicht mal unbedingt für mich selbst aus, sondern eben eher für meine Lieben.

Trinkgeld - ja oder nein? Ganz klar jein - nur für einen besonderen Service und nicht als etwas, was man aus Prinzip erwartet.
Posted by: Anonym

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 28.04.2016, 18:26:02

Hi,

Also bei mir kommt es gant auf die Situation an.
Etwaige Faktoren spielen dafür eine Rolle.

- Welche Lokation (zb. Pommesbude, Restaurant)
- Nettigkeit (Wie nett ist die Bedienung)
- Preise im allgemeinen (Sind die Preise schon überteuert)
- Meine Laune (Wie bin ich drauf)
- Mein Geldbeutel (Wie viel Kohle habe ich noch)
- Person selber (Gebe eig generell nur an Frauen Trinkgeld)

Da meistens nie alles zusammen passt gebe ich eher selten Trinkgeld.

Grüße


Posted by: Ich atme ein und RASTE AUS

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 28.04.2016, 19:17:36

Antwort auf: Nyanpi
Baut man als Busfahrer einen schwerwiegenden Unfall, stehen Menschenleben auf dem Spiel. Was kann einem Kellner schlimmstenfalls passieren?


Ähhhhm ?!
Angenommen das Bier fällt vom Tablett..
Dann steht das leben des Kellners auch auf dem Spiel wenn es beim richtigen Kunden passiert!



Ich gebe gerne Trinkgeld, auch wenn die Bedienung mal nicht so gut drauf ist.
Hat den ganz einfachen Hintergrund das jeder mal einen schlechten Tag hat was in solch einer Branche natürlich ein No-Go ist und sein sollte..
Aber da mich sowas nicht stört und die Hoffnung habe solchen Menschen dadurch ein lächeln ins Gesicht zu zaubern und andere die es stört dann vllt. angenehmer behandelt werden mache ich es gerne ;-)

Und sowas regt immer zum denken an.. gibt doch nichts schöneres als Klarheit.
Wenn der schlecht drauf ist und trotzdem Trinkgeld bekommt fragt er sich auch zweimal ob er es in dem Moment verdient hat.
Posted by: Wilco

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 29.04.2016, 17:31:16

Antwort auf: Nyanpi
Hierzulande ist es ja noch gar nicht so schlimm wie bspw. in den USA. Es ist, wenn man es sich überlegt, eine Schweinerei, dass die Arbeitgeber daher die Arbeitskräfte so mies bezahlen. Genau das möchte ich mit dem Trinkgeld nicht unterstützen. Jeder gehört gefälligst anständig bezahlt. Ja, mir ist bewusst, dass dadurch eventuell die Preise ansteigen würden, aber das fände ich echt besser und gerechter.

Klingt prinzipiell sehr fair und logisch, aber wenn man selbst nichts weiter tut, als das zu konstatieren, was jedem Menschen, der ein wenig über den eigenen Horizont blicken kann, klar sein sollte, was leistet man dann für einen Beitrag zu der angedachten und gewünschten gesellschaftlichen Änderung? An diesem Dilemma angelangt - was kann ein Einzelner denn wirklich ändern (Anmerkung: durchaus ein bisschen was!) - komme ich dann eher zu dem gegenteiligen Schluss wie du und versuche mich, sofern man mich eines Kunden angemessen behandelt, kulant zu zeigen und nicht die, die wenig verdienen, zu strafen. Logische Konsequenz deiner Einstellung wäre ab morgen, besser heute, nur noch der Besuch von Kneipen/ Restaurants/ Bars, von denen du weißt, dass sie fair zahlen und auf anderer Seite Boykott eben all der anderen Läden. Das wäre die logische Konsequenz aus der durchaus weisen Erkenntnis, mit der du die Richtigen treffen würdest und nicht die, um es provokant zu sagen, vom System Ausgebeuten. Solltest du dies bereits tun, nehme ich meine latente Kritik gerne zurück.

Ich halte allgemein nicht viel davon, sinnvolle Jobs gegeneinander abzuwägen und zu bewerten. Dagegen sollten endlich einmal sinnvolle gegenüber sinnfreien Berufen abgewogen werden (Zettelverwalter*in vs. Pflegekraft/ Bankier vs. Erzieher*in/ usw.). Gäbe es ab morgen keine Kellner*innen mehr, müsste ich ständig und überall den Deppen spielen, der neben seiner eigenen beruflichen Tätigkeit nun auch noch weitere diverse Nebentätigkeiten ohne (wahrscheinlich) geldwerte Gegenleistung zum Beispiel als Kellner ausführt (was manchmal akzeptabel, aber nicht meine Grundwunschvorstellung ist). Genauso wenig möchte ich aber auch auf den*die Busfahrer*in verzichten.

Ansonsten finde ich Sunnyboyy17s Aufzählung für meinen persönlichen Umgang mit Trinkgeld durchaus anwendbar, wobei ich nicht nur an Frauen Trinkgeld gebe, schließlich spiele ich nicht den Sugar Daddy oder belohne Chromosome oder primäre oder sekundäre Geschlechtsorgane, sondern den (positiven) Service. Wobei ich in den seltensten Fällen überproportional viel Trinkgeld gebe, wobei ich das nach der Lektüre dieses Threads vielleicht mal überdenken muss.

Posted by: Anonym

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 29.04.2016, 19:58:18

Eigentlich gebe ich selten Trinkgeld - sofern ich alleine unterwegs bin.

Hat für mich den einfachen Hintergrund, das es vom Anbieter eine Dienstleistung gibt,
für die er die Preise festsetzt. Ich als Kunde, entscheide mich für das Produkt/Dienstleistung aufgrund der Qualität, des Angebotes oder des Preises.

Entweder ich bin mit den Preis & den Rest einverstanden, oder halt nicht - und suche mir dann ggf. ein anderes Angebot.

Leider wird vorallem im Gastronomie-Sektor, was meine Erfahrungen betrifft - oft getrickst. Sei es am Lohn, oder dem was die möglichen Trinkgeld-Erhalter am Ende bekommen. Einige Chef/innen teilen es auf, oder behalten es ein, Kaffeekasse & Co.

Auch möchte ich nicht, den Niedrig-Lohnsektor dadurch erhalten & einen Arbeitgeber unterstützen, der diese Methodik (wenn auch nachvollziehbar) verfolgt. Die Wertschätzung ist natürlich hier nicht unwichtig, aber dadurch das ich selber ein eher distanziertes Verhalten zu Geld habe, macht für mich die Wertschätzung eines Menschen, halt nicht sein Gehalt in dem Sinne aus.

Jedoch möchte ich nicht jemanden extra bezahlen müssen, wo es die Aufgabe des Arbeitsgebers wäre, seine Firma, sein Vermögen - entsprechend zu leiten.

Dazu muss ich aber auch sagen, das ich extremst selten alleine essen bin und auch nichts bestelle
(womit dies sozusagen rausfällt). Im Grund komme ich selten ausser am Wochenende, zu Dienstleistungen, wo gesellschaftlich Trinkgeld anerkannt ist.

Dazu im Gegensatz ist mir aber aufgefallen, das wenn ich mal Essen gehe, mit Freundin/Freunden oder halt in eine Coctailbar -
ich bei der Abschlussrechnung meisstens aufwerte:

Beispiel:
Rechnung: 12,40 = Aufrundung auf 13,00€
oder halt,
Rechnung: 13,10€ = Aufrundung auf 13,50€

Hintergrund dessen ist, natürlich der gesellschaftliche Faktor, und ein leichter "Gruppenzwang"-
von dem ich mich sozialisiert beeinflussen lasse, alá :"Meine Freunde geben Trinkgeld, also mach ich dies mit" - zu einem aus persönlichen Gründen, aber auch natürlich damit meine Freunde, sich nicht "schämen" müssen mit so einen "Arschi" unterwegs zu sein :-)

Wobei ich letzteres war auch eiskalt so durchziehen könnte, aber obere Methodik mir angenehmer liegt, auch allein vom Gewissen her :-)

Anbei aber auch:
Ich arbeite im Sozialen Bereich & habe mit vielen Klienten zu tun. Laut Arbeitsvertrag, darf ich eine Trinkgeld-Summe von bis zu 1,60€ pro Person/Klient annehmen.

Mir wurden durch jene Arbeit auch schon deutlich höhere Beträge angeboten - jedoch, da ich selber selten Trinkgeld gebe, nehme ich im Gegensatz auch tatsächlich nichts an bzw. hab selber nie Trinkgeld je angenommen, egal wie niedrig/hoch die Summe je war innerhalb meiner beruflichen Karriere.






Posted by: Allrounder2006

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 04.05.2016, 09:24:07

Hallo. :-)

Bei "McDonalds" oder an "Aldis Kassen" habe ich noch nie Trinkgeld gegeben. Im Restaurant oder in der Eisdiele kommt es bei mir immer dann vor, wenn ich den Eindruck habe, dass sich die bedienende Person ehrlich bemüht hat. "Perfekter Serivce" ist für mich sekundär, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit wiegen für mich mehr.
Dies kommt übrigens häufiger vor, als manch einer so glauben mag.

Ich tue das, weil ich es wichtig finde guten Einsatz zu würdigen. Ich finde es eben nicht "selbstverständlich", dass jemand der den ganzen Tag schwere, heiße Teller von Tisch zu Tisch trägt, auch um 21Uhr30 immernoch lächelt.
Wer mal in diesem Metier gejobbt hat, weiß wie hart sich das Geld dort verdient.

Ich kann jetzt gar nicht sagen, wie viel Euro ich gebe, aber ich versuche dann großzügig zu sein. Das kann ich aber auch nur, weil ich ein großes Gehalt habe.
Als ich Kind war hatte, es meine Familie mit Migrationshintergrund nicht immer finanziell leicht. Viel Trinkgeld konnte meine Mutter damals nie geben. Doch das ist auch überhaupt nicht schlimm oder verwerflich, denn Trinkgeld soll
für mich immer ein Ausdruck von ehrlicher Dankbarkeit sein und niemals eine "Das gehört sich so"-Attitude.

Deswegen möchte ich euch dazu ermutigen, selbst wenn man knapp bei Kasse sein sollte, die Bedienung wenigstens freundlich anzuschaun und ihr ein ehrliches "Danke" in's Gesicht, in die Augen sprechen.
- Was mir im Übrigen schwerer fällt als ein zusätzliches 2€ Stück aus dem Portemonaie zu angeln... ;-)

#
Allrounder2006
Posted by: Vicktori

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 04.05.2016, 14:06:12

Hey,

deine Einstellung, Allrounder2006, finde ich sehr lobenswert. Natürlich haben auch Kassiererinnen oder die Leute bei McDonalds Trinkgeld verdient, allerdings hatte ich vor ein paar Tagen den Fall, dass ich das gerne "Aufrunden" wollte, da mein Portemonnaie sowieso schon voll war mit Cent Münzen. Die Kassiererin sagte mir, dass es verboten ist, ihr Trinkgeld zu geben, da sie das nicht annehmen darf. Nicht einmal ein Sparschwein gab es in der Nähe, da der Verdacht aufkommen könnte, sie würde das aus der Kasse klauen. So was finde ich wieder schade, weshalb ich das mit dem Aufrunden nur noch mache, bei den Supermärkten mit der Aktion, wo das aufgerundete Geld dann gespendet wird.

Gruß Paul
Posted by: xXsmartlXx

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 09.05.2016, 15:36:13

Huhu,

"Dankbarkeit" würde ich es persönlich nicht nennen, wenn ich im Restaurant Getränke und Essen serviert bekomme. Das ist halt sein Job, so wie ich im Büro bin oder andere auf der Straße - arbeitet derjenige im Restaurant oder bei der Eisdiele. Für mich hat es sich gesellschaftlich so eingebrannt, das man eben Trinkgeld gibt, wenn man zufrieden war.

Wenn ich Dankbarkeit mit Trinkgeld verknüpfe, bleibt von meinem Gehalt eher weniger. :-( :-D

Am besten finde ich die Schweinchen, die bei Running Asia am Laufband neben dem Essen fahren. Sehr kreativ!
Posted by: Nyneve

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 14.05.2016, 22:50:22

Gebt ihr Trinkgeld?
Das kann ich klar mir ja beantworten. Ich habe es bisher nur einmal erlebt, dass die Bedienung wirklich so unfreundlich war, dass ich passend bezahlt habe. Ansonsten runde ich immer auf, einfach weil es mir auch zu doof ist einzelne Cent-Stücke zurück zu bekommen.

Wenn ja, wann, warum und wieviel?
Wenn mir jemand mehr Leistung entgegen bringt als er müsste, bekommt derjenige Trinkgeld von mir. Ob nun im Restaurant, beim Frisör oder wo auch immer - meisten wird sich bemüht neben dem erforderlichen Service Konversation zu betreiben, zu scherzen, ... und das finde ich einfach toll. Dann bezahle ich gerne mal 2-3 Euro mehr.

Wenn nein, warum nicht?
Bei uns gibt es einige Restaurants, die einen Vermerk in ihrer Speisekarte haben, dass in den Preisen bereits Trinkgeld enthalten ist. Ob ich das gut finde weiß ich noch nicht so richtig, aber in dem Fall zahle ich dann natürlich nicht noch einmal extra.
Ansonsten könnte ich mir bis auf große Unfreundlichkeit auch keinen Grund ausmalen weswegen ich kein Trinkgeld geben würde, und wenn es nur wenige Cents sind.
Posted by: Ich atme ein und RASTE AUS

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 14.05.2016, 23:28:58

Antwort auf: Nyneve


Bei uns gibt es einige Restaurants, die einen Vermerk in ihrer Speisekarte haben, dass in den Preisen bereits Trinkgeld enthalten ist.


Finde ich schon krass..
Ich meine damit ist man ja gezwungen Trinkgeld zu geben, ob man möchte oder nicht..
Das sollte man den Kunden schon selber überlassen :-)
Finde ich zumindest.
Posted by: Vicktori

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 16.05.2016, 20:26:30

Hey,
das mit dem inbegriffenen Trinkgeld ist eine Frechheit. Das Trinkgeld gehört dem Service/Küche und nicht dem Inhaber. Wer sagt denn, dass die Leute ihr Trinkgeld erhalten? - Ich würde dagegen protestieren und fragen ob man es wegrechnen könne.. ansonsten würde ich woanders essen gehen.

Ich hatte den selben Fall selber schon einmal, wo der Besitzer das Trinkgeld jeden Tag eingesammelt hat und sagte wir kriegen es Ende der Woche. - Meiner Meinung nach hat er sich da ein wenig eingesteckt, beweisen konnten wir es allerdings nie.

Posted by: xXSuperstefanXx

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 29.05.2016, 09:36:02

Hey na,

ich finde Restaurants, wo es schon beinhaltet steht, dass die Preise in der Karte ein Trinkeld enthalten absolut Frech.
Auf der einen Seite, ist es lobenswert, dass der Inhaber ein Trinkgeld für seine Angestellten haben will, auf der anderen Seite, ist es eine Dreistigkeit, da ich mich nicht dazu verpflichten lasse ein Trinkgeld zu zahlen.

Ich habe auch schon in einem Restaurant gearbeitet, in den wir unser Trinkgeld nicht behalten durften, wir mussten es in die Kasse oder in einen Behälter tun, den der Chef jeden Abend geleert hatte.

Ich meide für gewöhnlich Restaurants, bei denen ich sowas mitbekomme, da es für mich keine faire Art und Weise ist so Kunden oder Angestellte zu behandeln/ zu täuschen.
Posted by: Wilco

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 29.05.2016, 12:46:47

Ich kenn eigentlich nur schriftliche Hinweise wie "Service, Bedienung, Bedienungsgeld enthalten", alles andere ist allein definitionsgemäß schon falsch und wäre rechtlich garantiert auch nicht haltbar. Trinkgeld ist eine freiwillige Zahlung, das kann man mir nicht einfach aufhalsen. Die von mir genannten Begrifflichkeiten sind aber ganz klassisch Bestandteil des Kaufpreises. Vielleicht noch einmal genauer hinschauen und ansonsten mal den/ die Betreiber*in darauf hinweisen, dass "Trinkgeld" de facto der falsche Begriff ist für das, was wahrscheinlich gemeint ist.
Posted by: Vicktori

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 30.05.2016, 16:13:29

Antwort auf: Wilco
Ich kenn eigentlich nur schriftliche Hinweise wie "Service, Bedienung, Bedienungsgeld enthalten" [...]


Allein das ist schon eine Frechheit. Das Ding ist, die meisten Kellner kriegen das Trinkgeld dann nicht einmal, welches da oben "drauf geschlagen "wurde". Dies behält meistens der Inhaber. Natürlich kann auch ein Mindesumsatz ausgemacht worden sein, welches als Bedienungsgeld ausgewiesen ist. Das finde ich trotzdem doof, da ich als Gast auch selber bestimmen möchte ob ich den Kellner mit einem kleinem Obolus belohne oder nicht.

Gruß Paul
Posted by: Wilco

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 30.05.2016, 18:15:55

Aber das versuchte ich doch zu sagen? Das ist keine freiwillige Geste, das ist Bestandtteil der Lohnkosten. Wird wohl auch selten direkt an die Kellner*innen ausbezahlt, deckt vielmehr hintenrum über Lohn den Preis für die Arbeit und soll dem Kunden tatsächlich eher das Gegenteil von dem vermitteln, wie es ihr aufgenommen wird. Aussagen soll das Ganze, über den Sinn lässt sich streiten, "Hallo, hier bei uns sind neben sämtlichen Kosten für Aufwand, Speisen, Mitarbeitern in der Küche etc. auch die Kosten für die Bedienung inkludiert. Ah, und die MwSt übrigens auch! Die kommen also nicht noch oben drauf. Trinkgeld können Sie natürlich trotzdem geben, ist aber freiwillig." Ist es in Italien nicht sogar so, dass der Service extra ausgewiesen wird? Da ja anscheinend Verwechslungsgefahr besteht zwischen Trinkgeld und Service/ Bedienungsgeld sollte man vielleicht als Gastronom*in auf die explizite Erwähnung verzichten.
Posted by: kimschi

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 13.06.2016, 05:51:36

Habe ehrlich gesagt noch nicht alles durchgelesen, aber ich gebe immer Trinkgeld.
Entweder ich runde auf oder sage 'Der Rest ist für Sie.'

Klar verdienen die alle sozusagen genug aber ich finde dieses 'Der hat genug der brauch nichts mehr' - Denken ist nicht meins. Wer hat kann geben und das nicht nur armen Menschen ist meine Einstellung. Ich muss dazu sagen, dass ich nie selber viel Geld verdient habe bzw. aus einer Familie komme die nicht viel verdient hat. Ich habe oft das Gefühl das Menschen die wenig haben am meisten geben. Ist schwer zu beschreiben und es wäre auch ein komplett anderes Thema. Wer darüber natürlich mit mir reden möchte kann mir gerne schreiben. :-D Und nun werde ich mir alles durchlesen! :-P

PS: Mit immer Trinkgeld geben meine ich nicht das ich nun bei McDonalds sage sie sollen aufrunden ich weiß, dass das Trinkgeld nicht an die Mitarbeiter dort gehen sondern an das Geschäft und die haben in zB Ketten genug Geld, wenn dann gebe ich den Mitarbeiter etwas extra aber nicht Geld was dann in die Kasse gelangt. :D
Posted by: Ich atme ein und RASTE AUS

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 13.06.2016, 10:08:23

Antwort auf: kimschi

Klar verdienen die alle sozusagen genug aber ich finde dieses 'Der hat genug der brauch nichts mehr' - Denken ist nicht meins.


Öh hab ich was verpasst ?
Die verdienen alle genug ?

Keine Ahnung in welchem Land du lebst aber in Deutschland ist dem definitiv nicht so.
Viele sind sogar von dem Trinkgeld abhängig.
Posted by: Vicktori

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 13.06.2016, 10:12:02

Antwort auf: Sysadm
Antwort auf: kimschi

Klar verdienen die alle sozusagen genug aber ich finde dieses 'Der hat genug der brauch nichts mehr' - Denken ist nicht meins.


Öh hab ich was verpasst ?
Die verdienen alle genug ?

Keine Ahnung in welchem Land du lebst aber in Deutschland ist dem definitiv nicht so.
Viele sind sogar von dem Trinkgeld abhängig.


Das stimmt. Wie ich eben schon kimschi als /m schrieb, rechnen die AG das Trinkgeld meist dazu. Sprich, du gehst hin, erhältst einen Vertrag mit 1600 Brutto und zusätzlich wird dir dann gesagt, dass es ca. 400 Euro Trinkgeld im Monat gibt. Mit der Begründung kommen die meisten, weil wieso sollen sie einem Restaurantfachmann 2400 Brutto geben, wenn er dann nochmal zusätzlich 400 Euro Trinkgeld hat? Das sehen sie halt nicht ein und da spreche ich aus Erfahrung.

Gruß Paul
Posted by: kimschi

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 13.06.2016, 17:49:34

Naja mit genug verdienen meine ich soviel das es uns gut geht und wir nicht in Armut leben, oder zumindest die meisten hier. Habe mich wohl in dem Punkt falsch ausgedrückt! :-P
Posted by: Anonym

Re: Trinkgeld - ja oder nein? - 23.09.2016, 18:04:16

Arbeite in einem Freizeitpark als Fotograf- morgens werden Bilder gemacht und Abends verkauft.

1 Bild kostet 8 Euro.

- Ich mache an einem Tag bis zu 200 Euro Trinkgeld wenn die Besucher mal 10ner geben und sagen stimmt so.

So bekomme ich Trinkgeld.

Ich gebe selbst auch Trinkgeld egal was.