Also diese Veränderung als ersten Schritt zum "zweiten Facebook" zu werten, halte ich doch für stark übertrieben. Ich denke auch die Führungsetage bei Knuddels wird wissen, dass sie weder Konkurrenz für Facebook noch für ein anderes professionelles Unternehmen sind. Dazu fehlen nicht nur die finanziellen Mittel, sondern auch die fachliche Kompetenz.

Man versucht hier verzweifelt das sinkende Schiff zu retten, indem man die Anmeldung vereinfacht. Große und vor allen Dingen professionelle Communities bieten dieses Feature schon lange an. Es gibt auch Anmeldemöglichkeiten von Google+, GiT usw. usf. Die mangelnde Qualität dieser Plattform wird nun versucht auszugleichen, indem man moderne Elemente an allen Ecken hinzufügt und so das Gesamtbild noch zusammenhangloser wirkt.

Natürlich kann diese Methode zu Analysezwecken benutzt werden. Aber ich denke, hier sollte man Knuddels keinen Vorwurf machen. Ob die Daten nun verkauft werden, oder nicht. Was spielt das für den Endbenutzer für eine Rolle? Ich halte dieses "Oh, stop, nein Datenschutz"-Gerede sowieso für totalen Quatsch. Im Internet steht nur genau das über Euch drin, was ihr auf den verschiedenen Plattformen eingebt. Die Naivität mancher Leute "Google und Co. gehen sensibel mit meinen Daten um" ist auch bewundernswert. Die Firmen (allen voran, Google) waren immer offen mit ihrer Datensammelei. Den Mehrwert, den Google für die Daten der Nutzer bietet, ist sowieso unübertroffen. Deshalb bin ich (ja, ich rede nur über mich) auch bereit dort ein paar Daten von mir anzugeben, um mein Leben zu erleichtern.

Knuddels dagegen wird meine privaten Daten (direkt von mir) nie bekommen. Sie bieten für mein Leben keinerlei Mehrwert. Eventuell ist es das, was Knuddels inzwischen versucht, um die Kunden an sich zu binden. Sicher fragwürdig, wie da inzwischen rangegangen wird. Ob das mit Smileys und kostenpflichtigen Spielen (à la Candycrush oder Farmville) bei so einer kleinen Community, wie Knuddels, erreicht werden kann, halte ich für zweifelhaft.

Aber alles in allem, so einen Aufstand zu machen, weil nun eine neue Anmeldemöglichkeit und die Brücke zu Facebook geschaffen wurde, halte ich für übertrieben. Die API von Facebook ist Open Source und lässt sich auch ohne jedes Codingverständnis auf der Developerseite von Facebook verstehen, sodass man genau weiß, was im Hintergrund passiert. Natürlich ist es i.d.R. nicht Aufgabe der Kunden sich zu informieren, sondern die der Firma. Aber nochmal, professionelle Firmen informieren ihre Kunden grundsätzlich über alles. Knuddels gehört da schon lange nicht mehr zu.
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