Beruf:

Zur Zeit arbeite ich als Test Engineer im Siemens-Schaltanlagenwerk Frankfurt.

Tätigkeit:

Wir produzieren gas- und teilw. luftisolierte Mittelspannungsschaltanlagen für die Primär- und Sekundärverteilungsnetze. Hier ein Link zu den Siemens Mittelspannungsschaltanlagen.
Ich arbeite dabei in unserem Kundenzentrum. Hier werden verschiedene Anlagentypen vom Kunden in Augenschein genommen und in ihrer Funktion kontrolliert. Das wirft eine Fülle von anfallenden Aufgaben auf:

  • Koordination (An- und Ablieferung unserer Anlagen, Zeitmanagment, Ablauf einer Kundenabnahme)
  • Kundenbetreuung (Wünsche und Fragen der Kunden nach bester Möglichkeit bearbeiten)
  • Funktionsprüfung (Mechanische und elektrische Funktionsprüfung unserer Anlagen, Fachwissen bzgl. Spezifikationen)
  • Kreativität (Umgang mit technischen und allgemeinen Problemen mittels schneller Lösungsmethoden)
  • Umbauarbeiten (nachträgliche Kundenwünsche realisieren, mögliche Fehler ausbessern)

Kleine Arbeiten, wie etwa unsere Anlagen versandfertig zu machen, zähle ich dabei nicht auf. Hauptaugenmerk liegt bei der ganzen Arbeit auf dem Umgang mit den verschiedenen Leuten, die in den Prozess verwickelt sind (Projektleitung, Vertriebsmitarbeiter, Inspektoren uvm.), ohne die Kommunikation untereinander wäre eine Kundenabnahme undenkbar.

Ausbildung / Studium:

Ursprünglich habe ich eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik gemacht, ebenfalls bei der Siemens in Frankfurt. In der Ausbildung lernte ich schon verschiedene Abteilungen in unserem Werk kennen, so bekam ich auch einen groben Überblick über die Prozessabläufe in der Produktion. Durch eine Kombination von Vitamin B und meinen guten/sehr guten Prüfungsergebnissen und entsprechenden Leistungen im Werk, bin ich dann in unser Kundenzentrum "gerutscht".

Wieso habe ich mich für diesen Beruf entschieden:

Für den Test Engineer entschied ich mich, weil es...
...eine enorme finanzielle Verbesserung war.
...von der Arbeitsqualität her eine Steigerung um mehrere hundert Prozent gewesen sein dürfte.
...für mich eine tolle Erfahrung ist, mit Menschen aus allen Teilen der Welt zu arbeiten, mich mit ihnen zu unterhalten und auch teilw. kulturelle Unterschiede auszumachen.
...für mich eine klasse Möglichkeit ist, mein technisches Englisch zu verbessern und mich so auf später vielleicht größere Aufgaben vorzubereiten.

Allgemein sehe ich meine aktuelle Arbeit zwar als anspruchsvoll, allerdings noch nicht als Ziel meines Seins, dafür wäre es meines Erachtens deutlich zu früh. Zur Zeit mache ich neben meinem Beruf und meiner Arbeit als Vorstand der Jugend- und Ausbildungsvertretung bei uns im Werk mein Fachabitur Technik, um später dann ins Studium gehen zu können.

Nachteil meiner Arbeit ist eben der unterschiedliche Arbeitsaufwand. In den ersten zwei Monaten konnte ich oft pünktlich nach Hause gehen, ich habe vielleicht 40 Stunden die Woche gearbeitet (ich habe offiziell die 35-Stunden-Woche). Seit Anfang des Jahres ist bei uns aber so viel los, dass ich momentan öfters erst Abends gegen halb 7 nach Hause komme und damit 12 Stunden auf der Arbeit verbringe (Arbeitsbeginn ist 6:00 Uhr morgens) - ein Hindernis, wenn man dann nebenbei noch für das Fachabitur lernen muss, der Trost ist, dass ich die überzähligen Stunden irgendwann abfeiern kann.

Man erkennt vielleicht stellenweise, dass ich ein wenig in meine Arbeit vernarrt bin, damit habe ich mich längst abgefunden... :-D
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Antwort auf: Edmund Burke, 1729-1797
All that is necessary for the triumph of evil is that good men do nothing.