Zitat:
Das solltest du eigentlich als überzeugter Agnostiker trennen...

Zuordnungsfehler. Ich bin Pantheist. (Dass ich kein Agnostiker bin, hätte dir bei genauem Lesen meiner letzten Posts klar sein müssen.)


Zitat:
Damit diskreditierst du 4 Milliarden Menschen, wenn nicht gar mehr.

Du behauptest also, 4 Milliarden Menschen, wenn nicht gar mehr, folgen einer Religion und behaupten diese als objektive, wissenschaftliche Wahrheit?
Das wage ich zu bestreiten.
Und egal wie viele es sind - ja, ich bin offensichtlich ehrlicher und/oder intelligenter als jeder einzelne von ihnen, da ich es idiotisch finden würde, eine solche Aussage über meine Religion zu treffen.


Zitat:
Wo ist die Relation, wo ist das Verständnis und wer sagt dir, dass Agnostizismus die allumfassende Wahrheit ist, die dir das Recht gibt, dich "als etwas besseres" zu sehen.

Wo habe ich das behauptet?
Mein Respekt vor dem Agnostizismus beruht nicht darauf, dass er die "allumfassende Wahrheit" ist, sondern gerade darauf, dass der Agnostiker zugibt, dass er die allumfassende Wahrheit, falls es diese überhaupt geben sollte, nicht kennt.


Zitat:
denke ich nicht, dass ich alle anderen davon überzeugen müsste, dass im Agnostizismus die Wahrheit liegt.

Wenn es eins gibt, wovon ich gern alle anderen überzeugen würde, dann allenfalls, jedem zu misstrauen, der behauptet, die objektive Wahrheit zu verkünden.


Zitat:
Eigentlich gestehst du dir damit nur ein, dass du es nicht besser weißt, als der Rest der Menschheit.

So weit völlig d'accord.
Der Unterschied zwischen mir und einem Großteil der Atheisten (vom "Rest der Menschheit" war nie die Rede!) liegt darin, dass ich niemals behaupten würde, mein Glaube würde auf wissenschaftlicher Logik beruhen oder gar die objektive Wahrheit darstellen. Wie jeder Glaube, auch der atheistische, erfüllt auch meiner subjektive psychische Bedürfnisse, die mit Logik nichts zu tun haben.
Und das zuzugeben ist der Punkt, wo die Mehrheit der Atheisten, mit denen ich im Leben zu tun hatte, hinter mir zurückbleibt.


Zitat:
Und das gibt dir kein Recht dich über andere zu stellen und die als dumm und Lügner abzustempeln.

Nochmals: Wer einer Religion folgt (s.u. zu meiner Def., die zweifellos auf Atheismus zutrifft; wenn deine Def. davon abweicht, bin ich gern bereit, sie mir anzuhören) und gleichzeitig behauptet, dass sein Denken allein auf Logik und wissenschaftlichen Fakten beruht, ist entweder zu dumm, um den Widerspruch zu erkennen, oder belügt sich und/oder andere Menschen aus welchen Gründen auch immer.

Beide Versionen machen mich sehr skeptisch, ob eine zu 93% von solchen Leuten betriebene Wissenschaft den Namen verdient. Einer zu 93% christlichen, zu 93% islamischen oder zu 93% hinduistischen "Wissenschaft" würde ich gleichermaßen misstrauen.


Zitat:
Rein übersetzt ist es ja die Abwesenheit von dem Glauben an höhere Wesen.

Falsch.
"Ich glaube nicht, dass es Gott gibt." = Agnostizismus
"Ich glaube, dass es Gott nicht gibt." = Atheismus
Meilenweiter Unterschied.


Zitat:
Er kann seine Argumentationen ohne Dogmata führen, denn er glaubt an keine.

Wie cib schon sagte... er glaubt sehr wohl an eins, siehe einen Absatz höher.


Zitat:
Auch kannst du nicht sagen, dass der Atheismus "zweifelsfrei" eine Religion ist. Es gibt keine Definition von "Religion".

Hier meine Def.:
Religion = Fürwahrhalten mindestens einer Aussage zu spirituellen Themen, ohne dass diese Aussage durch beweisbare Fakten untermauert werden könnte.
"Es gibt keinen Gott" ist eine solche Aussage. => Atheismus ist eine Religion.


Zitat:
Objektivität ist nichts göttliches, sondern nichts menschliches.

Da wir im zweiten Teil des Satzes übereinstimmen, wirst du mir wohl auch zustimmen, dass ein Atheist (der die Existenz einer nicht-/übermenschlichen Erfahrungsebene leugnet) sich hüten sollte, diesen Begriff im Munde zu führen, vor allem in Bezug auf seine eigenen Erkenntnisse.