Zitat:
Oi! Erstmal schönen dank auch für die Blumen. Schön, dass du dich hier über alle anderen stellst. Eigentlich disqualifiziert dich diese Aussage schon für die ganze Diskussion, aber das nurmal so am Rande.

Ich stelle mich lediglich "über" Leute, die einer Religion (und Atheismus ist zweifellos eine solche) folgen und diese als die objektive wissenschaftliche Wahrheit verkünden. Das ist nichts anderes als sich selbst in die Tasche lügen, und in dem Punkt schäme ich mich nicht zu sagen, dass solche Leute sich mich in Punkto Ehrlichkeit zum Vorbild nehmen können - oder sogar sollten.


Zitat:
Agnostizismus ist nicht die Grundvorraussetzung für die einzig richtige Wissenschaft.
Diese funktioniert auch mit dem Glauben an einen Gott und definiert sich auch nicht über die Abwesenheit von angenommenen Fakten.
Der einzige unterschied zwischen Wissenschaft und Religion ist, dass sich die Wissenschaft (schneller) verändert.
Dass Hypothesen nicht als Dogmen aufgefasst werden und sich ändern und das auch von allen so akzeptiert wird.
Deswegen kann auch der Atheist, der Agnostiker und selbst der Fundamentalist wissenschaftlich exakt und ordentlich arbeiten.
Nur wie aufgeschlossen er neuen Fakten gegenübersteht wird dadurch beeinflusst. Das ist aber rein subjektiv.

Ich stehe zu meiner Ansicht, dass ein Wissenschaftler, der einen wie auch immer gearteten religiösen Glauben hat (Atheist, Christ, Hindu, whatever) und diesen als objektive und unanzweifelbare Wahrheit ansieht, sich für wissenschaftliche Arbeit von vornherein disqualifiziert.

Er wird erst dann "wissenschaftlich tauglich", wenn er auf die Anmaßung objektiver und endgültiger Wahrheit verzichtet (und das ist immer eine Anmaßung, weil es Objektivität im menschlichen Erlebnisfeld nicht gibt und niemals geben kann - Objektivität ist eine göttliche Eigenschaft) und seine Arbeit frei von religiös-dogmatisch gesetzten Annahmen führt.

Ein Agnostiker tut das automatisch, da er als einziger a priori frei von solchen Annahmen ist (wohlgemerkt, wir reden immo nur über den religiösen Sektor!).
Ein "klassisch religiöser" Fundamentalist kann es nicht, solange er alle Forschungsergebnisse verwerfen muss, die mit seiner Tradition (Bibel, Koran, Gita, whatever) in Widerspruch stehen.
Ein Atheist, der leugnet, dass seine Ansicht ein unbewiesener und unbeweisbarer religiöser Glaube ist, kann es ebenfalls nicht tun, bis er von dieser Leugnung ablässt. Er befindet sich in exakt derselben Position wie der Fundamentalist.
Ein Religiöser (ob Atheist oder sonstiger), der seinen Glauben nicht als objektive Wahrheit ansieht, sondern ihn korrigierbar hält und/oder ihn im Gebiet "jenseits der Verifizierbarkeit" ansiedelt (und hier stimme ich cib zu - die Wissenschaft wird niemals sagen können, was "vor" dem Urknall war), kann es tun, hat dabei aber mehr (psychische) Arbeit als der Agnostiker.