Zitat:
So als hättest du eine Störung in deiner Psyche

Da hast du definitiv recht, das hab ich auch nie bestritten (auch wenn ich die Details wohlweislich nicht im Forum ausbreite).

Zitat:
dein Glaube zu Gott, auf einer Art Verdrängung basiert?

Ich glaube nicht, dass das Wort "Verdrängung" in dem Zusammenhang korrekt ist.

Zitat:
Für mich klingt es so, als würdest du damit deine Psyche befriedigen und Geschehenes 'neutralisieren' oder 'schön reden'.
[...] oder eben das Geschehene 'unwirklich' machen, indem du dir sagst, dass es so sein musste und dass es keinen anderen Weg gab.

Du konzentriert dich jetzt auf den fatalistisch-deterministischen Aspekt meines Weltbilds? (Theatermetapher)
Dieser ergibt sich allerdings erst sekundär aus meinem Glauben an Gott; wichtiger ist der pantheistische Aspekt, dass alles, was existiert (inklusive mir selbst), eine Manifestation Gottes ist und mit/durch/in Gott verbunden ist. Dieser Glaube ist unabdingbar wichtig dafür, dass ich auch nur im mindesten sozial funktionieren kann (Solipsismus-Problem, oft genug verlinkt inzwischen zwinker).
Der Determinismus ergibt sich als Folge daraus. Da Gott ALLES ist, ist alles, was geschieht, nur Interaktion Gottes mit sich selbst, und daher kann es niemals etwas geben, das gegen den Willen Gottes geschieht. Wenn man Gott als "über"/außerhalb der Zeit stehend annimmt (was beim Schöpfergedanken unausweichlich ist, da der Schöpfer "vor" dem Urknall existiert haben muss), ergibt das zwingend den Glauben an absolute Vorbestimmung.

Zitat:
Für mich ist es so, dass Gott für die, die an ihn glauben, existiert, weil sie aus ihrem Glauben Mut, Zuversicht und Kraft schöpfen können, was ja nicht von irgendwo kommt.
Die Leute, die allerdings nicht an einen Gott glauben (,zu denen ich mich zähle) haben aber auch keinen Gott, er existiert also nicht für sie, weil Gottes 'Präsenz' keinerlei Wirkung auf diese Menschen hat.

Da kann ich dir sogar zustimmen, zumal keine der beiden Ansichten irgendetwas über die objektive Existenz Gottes aussagt oder auch nur aussagen könnte.
Wobei klar sein muss, dass das Wort "objektiv" ohnehin nur im Rahmen des Gottesbegriffs Sinn machen kann - Objektivität ist entweder die Sichtweise Gottes, oder sie kann nicht existieren. glücklich