@ Waron
Zitat:
Das wenn man es so sagt ist die Legitimation für Fanatismus und ihren Vertretern, denn wenn in allen Gott manifestiert ist und man sich seinen glauben "gefestigt" fühlt, so ist ein leichtes seine Manifestation von Gott oder göttern als "die" zu betrachten, zu vertreten (zu glauben), zu verbreiten.

Ok, jetzt hab ich deine Aussage verstanden. Ich sehe es dennoch anders...
Dieser Drang zu missionieren ist meiner Ansicht nach völlig unabhängig von der Manifestationsfrage. Es gibt doch nun wirklich genug missionarische Religionen (nehmen wir allein den Katholizismus und den Islam!), die keine pantheistische "Gott manifestiert sich in allen und allem"-Vorstellung haben.
Im Gegenteil - zumindest für mich schließt diese Sicht missionarischen Eifer eher aus, da, wenn wirklich geglaubt wird, dass bereits alles eine Manifestation Gottes ist, der Drang danach, irgendetwas an der Welt "im Namen Gottes" zu verändern, wegfällt, der in der Regel eine der Hauptmotivationen für Missionarismus ist.


@ fatAndy
Zitat:
Ich weiss ja, dass du dich in etwas grøsseres einfügen willst, aber ich versteh nicht warum es Religion sein muss. Kønnte es nicht genauso gut Deutschland, Europa oder Organisationen sein?

Irgendwie hab ich das Gefühl, nicht gehört zu werden... also noch mal. lach
Religion ist das Einzige, bei dem das für mich möglich ist, da ich, wie bereits mehrfach betont, den Solipsismus wie eine Krankheit mit mir rumschleppe. D.h. wenn ich Gott aus dem Spiel lassen würde, wäre da nichts anderes, in das ich mich einfügen könnte, kein Deutschland, kein Europa, keine Organisationen, nichts - nur mein halluzinierender Geist in einer ansonsten leeren Welt. (Guggstu hier.)
Der Glaube an die Existenz von irgendetwas außer mir selbst, genauer: außer meinem Geist (schon bei meinem Körper kann ich mir nicht sicher sein), ist für mich nur aus dem Glauben an Gott ableitbar.
D.h., um auch nur irgendwie halbwegs "normal" in dieser Welt funktionieren zu können, komme ich unmöglich um Gott herum.