Ich kann den Link nicht benutzen, aus Gründen die du wahrscheinlich amüsant finden würdest, die ich hier aber nicht weiter ausführe. grins

Also geh ich nur auf deinen eigenen Text ein:

Zitat:
Liebe ist mehr als nur ein Gefühl.

Nach der Def., die ich verwende, ist Liebe gar kein Gefühl (= Emotion), sondern ein Geisteszustand ruhiger Akzeptanz.


Zitat:
Es ist der idealistische Zusammenhalt zwischen zweier Individuen.

Dabei stören mich zwei Dinge. Zum einen, dass du hier von "zwei Individuen" redest - das engt die Definition unnötig ein auf zwischenmenschliche Paarbeziehung (letzteres Wort im weitesten Sinne).
Meiner Meinung nach ist Liebe das Bewusstsein, zusammen mit einem Gegenüber (Mensch, Tier, Pflanze, unbelebter Gegenstand etc.) in ein gemeinsames größeres Ganzes eingebunden/eingebettet zu sein. Da ich dieses größere Ganze "Gott" nenne, lässt sich derselbe Sachverhalt aus meiner Sicht bedeutungsidentisch auch so formulieren:
Liebe = Bewusstsein, dass das Gegenüber ebenso wie ich eine Manifestation Gottes ist.

Das ist sicher eine Form "idealistischen Zusammenhalts", wobei (und das ist mein zweiter Kritikpunkt) dieser Zusammenhalt in meinen Augen selbst das Ideal darstellt, wohingegen ich aus deiner Formulierung meine herauszulesen, dass du Liebe als im Dienst eines weiteren (individuell zu definierenden?) Ideals ansiehst.


Zitat:
Aber Liebe ist auch, gutes zu tun, weil man jemanden liebt, sowie die Vermeidung von Negativem.

Dann definier bitte mal "gut" und "negativ".
Der Geisteszustand, den ich "Liebe" nenne, ist einer, in dem diese Begriffe keine Rolle mehr spielen, weil das Bewerten (vor allem, aber nicht nur, im Kontext von Moral) aufhört, und alles in seinem So-Sein akzeptiert und in Frieden stehen gelassen wird.
Liebe hat für mich nichts mit "tun" und "vermeiden" zu tun, sondern ist ein Zustand der Wahrnehmung (man mag ihn kontemplativ/meditativ nennen), in dem mit Ausnahme des Wahrnehmens selbst keine weitere Aktivität stattfindet.


Wir sind hier ohnehin an einer Stelle, wo das Thema sich massiv mit diesem Thread zu überschneiden beginnt (der bekanntlich ja auch bis vor kurzem hier im Philo-Sub stand).
Da "Liebe" und "Gott" für mich untrennbare, geradezu synonyme Begriffe sind, überrascht mich das aber nicht wirklich. glücklich