Milchalternativen?

Hallo,

erst heute Morgen um ca. 5 Uhr habe ich mir das erste Mal darueber Gedanken gemacht. Mein Freund und ich haben uns ueber dieses Thema unterhalten, da er sich mit einem Veganer darueber unterhalten hat. Themen waren Fleisch, Eier und Milch. Auch ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, wieso Veganer nicht einmal Milch trinken, da ja kein Tier dafuer getoetet wird und der Veganer sagte ihm, weil es auch wie bei der Massentierhaltung zugeht. Kuehe werden gemolken und das Tag fuer Tag mehrmals. Es sei auch Tierquaelerei und ich so habe ich es bis her nie betrachtet. Auch ein Kumpel, der gerne Fleisch isst, trinkt keine 'normale' Milch, weil er das viel schlimmer findet, als Massentierhaltung, wo die Tiere geschlachtet werden, seiner Meinung nach, erleben die ja irgendwann ihr Ende, anders als bei der Molkerei.

Ist es wirklich Tierquaelerei, wenn Kuehe mehrmals gemolken werden am Tag und das taeglich? Tut es ihnen weh? Und woher weiß ich, dass ich gute Milch trinke, kann man sich da irgendwie informieren? Ist Bio-Milch 'gute' Milch, wo ich weiß, dass die Kuehe nicht mehrmals gemolken werden? Und ist lactose freie Milch besser? Ganz auf Milch will ich nicht verzichten, nur Soya will ich auch nicht trinken und soll angeblich auch nicht fuer den Koerper gut sein, zumal ich gehoert hab das dafuer viele Baeume dran glauben muessen (?). Wissen tu ich es nicht, hab es nur mal von wem gehoert.

Ich bin jetzt nicht so ein Oeko-Freak, aber ich mache mir doch gerne darueber Gedanken was ich so zu mir nehme und wenn ich die Wahl habe zwischen a und b, dann mach ich es auch so und wuerde auch in Sachen Milch was aendern.

In laktosefreier Milch ist doch einfach nur die Laktosemenge so gering, dass laktoseintolerante Menschen keine Probleme kriegen. Meines Wissens nach wird der Milchzucker in laktosefreien Milchprodukten gespalten, sodass die Menge eben so gering wird. Wüsste jetzt nicht, was daran besser sein sollte.. Ist ja einfach nur Milch ohne bzw. sehr wenig Laktose?
Und Biomilch sollte wohl einfach Milch aus einer artgerechten Tierhaltung sein oder? Kann mir aber nicht vorstellen, dass das bedeutet, dass sie weniger gemolken werden. Immerhin müssen die Biobauern ja auch Gewinn machen.


Auf meiner Milch ist das Stiftung-Warentest-Siegel drauf, aber ich weiß nicht, wie viel man darauf geben kann.. Da soll ja öfters auch mal betrogen werden. :p

Hi Malle,

grundsätzlich hat der Veganer damit natürlich nicht ganz Unrecht, ja. Allerdings sollte er auch bedenken, das Kühe gemolken werden müssen, da sie sonst (ebenfalls qualvoll) sterben würden.

Ansonsten sehe ich (als Vegetarier) es insoweit relativ nüchtern, das ich der Meinung bin, als Veganer kann man praktisch fast gar nichts mehr essen ohne wirklich JEDE Verpackung zu studieren. Meine Schwester fing vor ~17 Jahren an, gegen Massentierhaltung, Tiertransporte & Co zu "streiken" so das ich letztendlich auch dazu kam. Inzwischen mag ich aber Fleisch aber nicht mehr und habe deswegen kein Problem damit, es nicht zu essen. Der Rest meiner Familie ißt zwar weiterhin Fleisch (und ich würde auch nie erwarten, das sie ebenfalls Vegetarier werden), alles in allem würde ich mich aber als ziemlich unproblematischen Vegetarier sehen und esse zB die Soße in der der Braten für den Rest der Familie gemacht wird usw.


Back to topic :

Was Milchersatz angeht, Soya schmeckt mir persönlich zB gar nicht, über andere Möglichkeiten habe ich mir allerdings auch noch nicht wirklich Gedanken gemacht...


In diesem Sinne, einen schönen Sonntag noch


Gruß Heiko

Dabei sollte man bedenken, dass Kühe auch nur gemolken werden müssen, weil sie einmal im Jahr künstlich befruchtet werden, damit der Milchfluss nicht nachlässt.
Da kommen wir auch direkt zu noch einem unschönen Punkt: Mutterkühe und Kälber werden viel zu früh getrennt und darunter leiden die Tiere natürlich auch.

Eine Kuh würde aber bestimmt nicht sterben, wenn man sie nicht mehr melken (und natürlich auch nicht befruchten) würde. Das würde sich von selbst wieder regulieren.
Kühe haben durch das ständige Melken auch häufig Euterentzündungen, die sehr schmerzhaft sind. Dadurch kann sogar Eiter und Blut in die Milch gelangen.



Es gibt mittlerweile viele pflanzliche & tierleidfreie Milchalternativen aus Dinkel, Hafer, Reis, Mandeln, Haselnüssen & Soja.
Sicherlich ist das erst mal ein Geschmacksunterschied, aber daran gewöhnt man sich.
Da muss man wohl auch einfach mal ein paar Sorten probieren, um herauszufinden, welche einem am besten schmeckt.

Zu dem Soja: Viele denken, dass für dieses Soja Regenwaldgebiete abgeholzt werden. Das stimmt aber nicht!
Das Soja (häufig Gen-Soja), das in den Regenwaldgebieten angebaut wird, wird größtenteils als Viehfutter verwendet.
Das Soja für die Sojaprodukte (Bio), die hier in Deutschland verkauft werden, stammt meist aus Europa.


Ich finde es übrigens toll, wenn man sich mal über sowas Gedanken macht und dann auch nach Alternativen sucht

Und neben dem Schmerz vom getrennten Kälbchen kommt dann noch ein Euter dazu was Schmerzen verursachen kann.Denn diese Euter werden mittlerweile so gross gezüchtet das es eigentlich schon richtige Tierquälerei ist.Schau Dir eine Kuh an die keine Milch geben muss und vergleich dies mit einer Hochleistungsmilchkuh..Das wird Dir die Tränen in die Augen treiben.Davon ab ist Milch gar nicht so gesund wie es immer heisst.

Aber auch den Rest der Kuh sollte man nicht verzehren denn in den Schlachthäusern und davor geht es nicht besser zu.Nicht selten werden schwangere Tiere getötet ohne das überhaupt jemand schaut wie weit das Kälbchen ist..Ich hab gestern ein Filmchen gesehn was mich zum Weinen und Kotzen brachte.Den Kühen wird das Kalb aus dem Leib herausgeschnitten,teilweise ist es sogar am Leben und wird dann weggeworfen.In grossen Containern stapeln sich die kleinen Leichen..Und dann fliegt wieder eines oben drauf,lebt noch und stirbt qualvoll auf den Artgenossen.
Genauso oft wie die Kälbchen noch leben versagt die Tötung,nicht selten sind die Tiere noch am Leben wenn sie am Haken hängen.
Ich bin nun kein harter Veganer aber mittlerweie Veggie.Und Eier und Butter werden komplett gemieden.Nur mit der Milch tu ich mich noch schwer,aber das muss auch noch weg.
Weggesehn hab ich lang genug.

Vegan hat im Prinzip alles gesagt, um das "Halbwissen" aufzuklären.
Ca. 80% der weltweiten Soja-Produktion gehen in die (Massen)tierhaltung als billiges Futtermittel. Würde man die hierfür verwendeten Flächen nutzen, um pflanzliche Nahrung für Menschen anzubauen, könnte man das weltweite Hungerproblem signifikant reduzieren (Natürlich unter der Voraussetzung, dass die Ärmsten der Armen auch davon profitieren, sicher ist das etwas utopisch gedacht)
Dass Kühe jedes Jahr neu künstlich befruchtet werden müssen, damit sie Milch produzieren, ist ebenso gesagt worden und auch logisch nachvollziehbar - ist ja beim Menschen nicht anders.
Da hilft auch keine Bio-Milch, da auch Bio-Kühe nur dann Milch geben, wenn sie kalben.
Davon abgesehen, dass laktosefreie Milch auch nicht "umweltschonender" ist, schmeckt sie den meisten Menschen nicht. Der gespaltene Milchzucker sorgt dafür, dass laktosefreie Milch (wie auch andere laktosefreie Produkte) deutlich süßer sind als ihre regulären Gegenstücke.

Ich selber bin seit meiner Geburt Vegetarier und habe seit einiger Zeit starke Tendenzen zum Veganismus. Ganz will ich nicht auf Tierprodukte verzichten, doch ich achte darauf, dass ich möglichst wenig kritische Nahrungsmittel zu mir nehme (In erster Linie Milch und Eier).
Denn über Eier kann man sich genau so viele Gedanken machen wie über Milch. Um den Nachschub an Legehennen aufrecht zu erhalten werden natürlich viele Eier ausgebrütet. Nach dem Ausbrüten werden alle männlichen Küken sofort auf ein Fließband gepackt und zerhäckselt, da sie uninteressant für die Eierproduktion sind - sozusagen wortwörtlich Vernichtung von Leben am Fließband.
Reine Veganer wird es wohl eh nicht geben, da in der Lebensmittelproduktion an so vielen Stellen tierische Produkte eingesetzt werden, dass niemand sicher sein kann, sich rein vegan zu ernähren.
Das Wissen um manche Praktiken verbreitet sich immer mehr, z.B., dass man das oft in Backwaren wie Brot und Brötchen verarbeitete Protein Cystein aus Tierhaar (Schweineborsten) gewinnt oder dass man Gelatine verwendet, um die Trübstoffe aus Säften zu fällen.
Auf der anderen Seite gibt es sicher noch sehr viele andere Praktiken der Lebensmittelindustrie, die dem Verbraucher unbekannt sind und von denen er auch lieber nichts wissen will.

Habe mir jetzt verschiedene Sojagetraenke geholt, von verschiedenen Marken und eines kann ich sagen: der von ALDI ist so gar nicht zu empfehlen (!), total waessrig und schmeckt auch nicht so gut. Schoko-Soya war gerade noch bisschen besser, aber kann ich auch nicht empfehlen, vorallem dann, wenn man die anderen Sojadrinks kennt.
Der hier ist es:


Soya werde ich weiterhin trinken und schauen was es noch so alles gibt. Werde auch jetzt auf pure Milch verzichten, gaenzlich auf Milchbestandteile in anderen Nahrungsmitteln nicht, das waere am Anfang zu viel Umstellung, mit der ich persoenlich viel zu ueberfordert waere und man leider auch nie genau weiß, was so drinne ist. Zu dem Thema mit Eiern, bei uns in Ettlingen gibt es ein aelteres Paar, dass Huehner hat und die sehe ich jedesmal mal beim vorbeifahren. Da laufen die Huehner wirklich frei herum und werde nachfragen, ob die auch Eier verkaufen.


Ja, das habe ich heute irgendwo gelesen ... auch in Frischkaese, oder Suessem, wo es angeblich ohne tierische Gelantine ist, Chips etc.

Hey,

da ja nun hier so ausführlich das Thema Soja erläutert wird und dass ein Großteil der weltweiten Produktion als Futter für Tiere in Massentierhaltung dient, möchte ich gerne auch nochmal einen anderen Aspekt einwerfen ...

Soja ist generell, unabhängig von seinem letztendlichen Verwendungszweck, ein kritisches Erzeugnis, da besonders diese "Bohnen" gentechnisch verändert sind. Diese gentechnische Veränderung führt dazu, dass die Pflanzen nur einjährig Erträge bringen und somit von Seiten der Erzeuger ein Abhängigkeitsverhältnis von den großen Agrar-Konzernen entsteht (z.B. Monsanto). Zwangsweise entsteht so eine Preistreiberei, die besonders den Ärmsten der Armen die Lebensgrundlage nimmt.

Da stellt sich mir eben die Frage, ob ich durch den Verzicht auf Milch etwas moralisch "einwandfreieres" tue als wenn ich Milch trinke. Beide Wege sind sicher nicht die Lösung des Problems, nur man sollte eben auch die negativen Seiten von Soja betrachten und nicht nur zwangsweise auf der allzu bösen Milchwirtschaft herumhacken.

Die meisten Sojaprodukte, die in Deutschland verkauft werden, sind aber Bio und somit gentechnikfrei
Es kann wohl zu Verunreinigungen kommen, aber da ist der Anteil trotzdem noch geringer, als bei tierischen Produkten.
Im Asialaden sollte man seine Sojaprodukte lieber nicht kaufen, weil die Herkunft da eher unklar ist.

Also ich hab mir gestern spontan mal das hier geholt:

[img]http://www.codecheck.info/img/664044/1[/img]


Es schmeckt SO traumhaft! Bisschen wie Müsli, aber nur ganz leicht. Superlecker. Und da ich ohnehin keine normale Milch vertrage (sie aber trotzdem immer trinke...) ist das ab jetzt eine super Alternative.

Ja, die ist ganz gut. Die verwendet unser Bistro auch, seit es Studierendenproteste gab, die bemängelten, dass es für den Kaffee nur normale Milch gibt. Jetzt gibt es für Studierende mit Laktose-Intoleranz und sich vegan ernährende Studierende diesen Ersatz :)

Die von Alpro Soya trinke ich mittlerweile sogar einfach mal zwischendurch, weil ich sie echt lecker finde. Bisher habe ich sie nur für den Kaffee oder sowas verwendet. Am besten schmeckt aber die Schokomilch von denen.

Was ich auch uneingeschränkt empfehlen kann, ist der Schokopudding von Alpro Soya. Der schmeckt sogar einigen Omnivoren die ich kenne besser als herkömmlicher Schokopudding.