Hallöle :-)

Ich wollt mal von meiner frischen Erfahrung berichten, vielleicht nimmt das hier manchen die Angst ein wenig oder bereitet sie vor.

Ich hab am 23.04 meine Weisheitszähne und einen Zahn der in den Gaumen gedrückt wurde unter Vollnarkose gezogen bekommen. Da ich Panikpatientin bin hat bei mir die Krankenkasse die Kosten vollständig übernommen.

Etwa eine halbe Woche vor der OP musste ich mich im Krankenhaus anmelden und zum Narkosegespräch, dort wird man dann ausreichend aufgeklärt und kann seine Fragen stellen. Dann bekommt man einen Merkzettel mit nach Hause und eine genaue Uhrzeit mitgeteilt, wann man am OP-Tag erscheinen muss.

12 Stunden vor der OP durfte ich keine Milchprodukte mehr zu mir nehmen, sechs Stunden vorher nicht mehr essen und zwei Stunden zuvor keine klaren Flüssigkeiten mehr trinken. Rauchen sollte man auch sechs Stunden vorher nicht, aber das war bei mir als Nichtraucherin kein Thema.

Am Tag der OP musste ich da schon ziemlich früh hin, habe mich an der Information gemeldet und wurde auf die Station auf der ich mich melden sollte gelotst. Nachdem ich mich angemeldet habe, hat ein Pfleger ein Bett und ein Zimmer für mich organisiert, mir ein Glas Wasser und ein Beruhigungsmittel, sowie ein OP-Hemd gegeben und mich gebeten umzuziehen, Socken und Unterhose darf man anlassen, der Rest wird weggeschlossen. Dann musste ich mich in das Bett legen und warten. Nach etwa 30 Minuten kam der Pfleger und brachte mich runter in den OP. Dort wartete eine Narkoseärztin auf mich. Da ich tierische Panik vor Nadeln habe, redete sie beruhigend auf mich ein und ich ließ den Zugang legen.
Zuerst wurde mir ein starkes Schmerzmittel gespritzt, dann Medikamente und das Narkosemittel. Das brennt etwas heftig im Arm, ist aber auszuhalten. Währenddessen muss man durch eine Maske Sauerstoff einatmen. Dann ist es eine Sache von etwa 20 Sekunden, bis man einschläft. Die Augen werden schwer, die Muskeln geben nach und schwups, ist man weg.

Eine Stunde später lag ich schon im Aufwachraum, hatte sofort einen Hustenreiz, aber die Pfleger dort gaben mir sofort ein Tuch, da dort schon eine Menge Blut mit ausgeworfen wurde. Die Blutung ist normal, hört nach ein paar Stunden auch auf. Ist nur etwas eklig. Nach dem Eingriff hatte ich Schmerzen, hab ein Schmerzmittel bekommen und innerhalb einer Minute war alles in Ordnung. Ich durfte auf's Zimmer, bekam ein komisches Netz um den Kopf und zwei Lappen, die immer wieder in Eiswasser eingetaucht wurden und die Anweisung schön zu kühlen.
Etwa ein bis zwei Stunden später konnte ich schon aufstehen und mich anziehen und nachdem der Kieferchiruge noch einmal drüber geschaut hatte und Anweisungen gab, durfte ich mit Begleitung auch nach Hause.

Achtung: Die Person muss volljährig sein! Ihr dürft nicht alleine nach diesem Eingriff nach Hause, selber kein Autofahren!

In der Apotheke habe ich mir dann Ibuprofen 400 (ca 5€, 20 Stück) besorgt und eine antiseptische Mundspühlung namens Chlorhexamed Forte (ca 9€), sowie Kamillentee und reichlich Suppen.

12 Stunden nach der OP durfte ich nicht Zähne putzen oder spülen. Zum Essen war ich erst Abends in der Lage, da hab ich sogar schon Pfannkuchen gegessen. Schwellungen bildeten sich bereits wenige Stunden nach der OP.
Am zweiten Tag hab ich dann angefangen mit Kamillentee zu spülen, das unterstützt die Wundheilung und wirkt etwas desinfizierend.
Bereits am dritten Tag konnte ich wieder Zähne putzen und habe angefangen nach dem Zähneputzen mit antiseptischer Mundspülung zu desinfizieren.

Heute Abend konnte ich bereits schon Pizza essen, allerdings kann ich noch nur vorsichtig kauen. Schmerzen hab ich kaum noch welche, die ersten zwei Tage sind die schlimmsten bisher gewesen. Ibuprofen hat da aber sehr gut geholfen, mit denen war ich mehrere Stunden fast schmerzfrei.

Montag werden schon die Fäden gezogen :-)

Folgende Anweisungen hab ich bekommen (falls es wen interessiert):

- mit dem Essen warten, bis die Betäubung raus ist. (mindestens)
- auf weiche oder flüssige Kost umsteigen, den Kiefer nicht zu stark belasten.
- die ersten 2-3 Tage keine großen Anstrengungen, viel Ruhe.
- nicht kopfüber bücken
- kein Alkohol vorerst, keine Milchprodukte, keine Fruchtsäuren (bis die Wunden geschlossen sind, kann Entzündungen und Nachblutungen geben)
- keine Sonnenbäder, Solarium die ersten Tage
- Antibiotika falls vorhanden nach Vorschrift nehmen
- nicht in den Wunden rumpulen, nicht die Fäden beschädigen / selbst ziehen
- stark auf die Mundhygiene achten, die ersten 12h keine Spülungen und kein Zähneputzen, danach so gut wie es geht
- Kühlen! Ab dem dritten Tag ca hilft Kühlen nicht mehr gegen die Schwellungen, aber kann durchaus angenehm sein.
- Schmerzmittel nicht überdosieren
- bei starken Schmerzen oder Blutungen, Eiter oder Fieber sofort zum Arzt

Ich hoff ich konnt einigen die Angst haben oder hier Hilfe suchen etwas mit meiner Erfahrung helfen, es wird oft sehr viel schlimmer dargestellt als es eigentlich ist. Wenn ihr Panik habt, dann sagt das eurem Arzt, je nachdem würd ich da zu einem Zahnarzt gehen, der auf Panikpatienten speziallisiert ist oder direkt mal wegen einer Vollnarkose fragen. Wenn die Krankenkasse diese nicht übernimmt, betragen die Kosten zwischen 250€ und 600€. Das erklärt euch aber dann der Arzt :-)

Lg Stephi
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LG Stephi ~ AntiExtremismus-, Bugs-, Mychannel-, Profil- und Smileys-Team :-)