Nun erzähle ich mal meine Geschichten, die ich so auf Lager habe...

Ich habe Ende April ein komisches Geräusch bei uns auf dem Hof gehört, ich gehe raus und gucke nach, was das denn nun war. Ich kam dem Geräusch immer näher, es ähnelte einem Schreien...
einem maunzenen Schreien! Ich konnte nun das richtige MIAU nun identifizieren und rannte zu meiner Mum. Als wir wieder an der Leiter zum Strohboden standen, sagte ich, ich gehe da nun hoch!
Kaum war ich langsam die erste Hälfte der Leiter gegangen, guckte da schon was aus der Lucke hervor, ich rannte die letzten Sprossen in großen Schritten hinauf!
Kaum wo ich oben war, überraschte mich dieses elendig, kleine, halb verhungerte Kätzchen, Herzchen am Pochen ohne Ende. Ich gab dem kleinen Etwas ein wenig Ziegenmilch (übrigens das Beste um Jungtiere aufzuziehen!!! Da Ziegenmilch sehr verdaulich und verträglich ist) und nahm es in meine warmen Hände und kuschelte es in meine Jacke ein, da es ganz stark am Zittern war.
Nach fast einer Stunde aufwärmen und kuscheln hat sich nichts getan, niergens eine Mamakatze zu sehen!!! Ich kletterte mit dem kleinen Baby im Arm die Leiter hinunter und ging rein, meine Mum und ich gleich alles in Bewegung gesetzt, Schnuller, Pulle und Babyaufbauflocken zu kaufen. Kaum war das Festmahl aufbereitet, war es auch schon wieder weg...
Wir versuchten das Baby wem zu geben, der Tierrettung oder einer Bekannten, niemand meldete sich bzw. keiner wollte es haben.
Ich sagte, es ist schon sehr spät, ich bleibe die Nacht auf, um es jede Stunde zu füttern.
Dann haben wir die erste, sehr anstrengende Nacht hinter uns gehabt, da konnte ich es nichtmehr über mein herz bringen, den kleinen, zerblichen Kater loszuwerden.
An diesem Tage haben wir festgestellt, es hat schnupfen - wir Angst wegen Katzenschnupfen, aber der Tierarzt nahm uns die Angst, es war wegen der Unterkühlung nur eine leichte Erkältung.
Ich war so erleichtert und froh.
Wochenlanges bangen, wochenlanges wenig schlafen. Teure Tierarztrechnungen, wenig Freizeit, kein Wochenende. Alles das nahm ich auf meine Kappe, um heute sagen zu können: Ja, ich habe voller Tatendrang und stolz einen fast gestorbenen Kater zu 100% aufgepeppelt zu haben, sodass er heute ein wunderbares Leben hat!

Mittlerweile ist der Kater schon fast 3-4 Monate alt, bereits kleine richtige Zähnchen in der Schnute und wild wie ein Kami-Katze. *gg*
Er heißt kleiner Prinz (ist aber ein großer König :p) und hat alle in sein Herz geschlossen.
Unser Hund liebt den kleinen Burschen und selbst mein Dad kann sich ein Leben ohne ihn nichtmehr vorstellen.

Ich stelle euch heute abend gerne ein paar Bilder ein von vor 3 Monaten, wie klein er nur war und dünn und zerbrechlich, und Fotos von heute, wie groß und schmächtig der süße geworden ist, damit man sich ein Bild machen kann... :-)

Viele liebe Grüße
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Liebe das Leben so, wie es ist, und nicht so, wie du es gerne hättest!