Posted by: Anonym
Moral & Übermenschentum - 02.03.2010, 14:14:29
Nun, wie der Titel dieses Threads schon andeutet, möchte ich mich mit euch über das Thema Moral auseinandersetzen. Eigentlich dürfte es keinen bereits vorhandenen Thread zu diesem Thema geben, zumindest hat die Suche nichts dementsprechendes ausgespuckt.
Aber zum Thema zurück: Wie F. Nietzsche bereits vor ca. 140 Jahren feststellte, glauben immer weniger westliche Menschen an eine göttliche Existenz, noch leben sie nach christlichen und/oder biblischen Werten & Überzeugungen. Dies ist selbstverständlich nur eine These, welche ich statistisch leider nicht belegen kann, sodass jene folglich bestritten werden kann/darf, jedoch bitte ich dies nicht zum Thema werden zu lassen. Aus diesem Grunde muss man sich meiner Ansicht nach als philosophisch interessierter Mensch die zentrale Frage stellen, ob es denn nun nach eigener Überzeugung & Einstellung noch richtig sein kann/darf, ob es denn nun noch vertretbar ist, an moralische Werte wie Nächstenliebe, Selbstaufopferung, etc. zu glauben bzw. diese tagtäglich zu leben, wenn man an jenes Subjekt, bzw. an die christlichen Vorstellungen eines Gottes, aus welchem jene Brifflichkeiten abgeleitet werden, überhaupt nicht mehr glaubt? Ist es tatsächlich vertretbar, logisch vertretbar, jene Werte als Grundlage unserer heutigen Gesellschaft zu nutzen, wenn die unsrige Gemeinschaft sich in keinem Aspekt mit denen der jüdisch-christlichen & griechischen Gesellschaften überschneidet? Ist dieser Zustand der Selbstverleugnung, der zweifellos existiert, wenn Anhänger, auch wenn sie es womöglich nur unbewusst sind, des Atheismus nach christlichen Wertevorstellungen leben, überhaupt noch halt -bzw. tragbar? Wäre unser Leben demnach nicht eine einzige Lüge? Wir können nicht nach Vorstellungen leben, welche wir nicht als Fundamente unseres Lebens anerkennen, sodass wir uns, meiner Meinung nach, eine neue Moral definieren müssen, eine, die naturwissenschaftlich-historisch (eventuell) Sinn ergibt.
Eine solche Moral hat meiner Auffassung nach F. Nietzsche geprägt, womit wir uns der eigentlichen Thematik des Threads annähern. Dem Gedanken des Übermenschentum. Laut Nietzsche hatte die Beseitigung der Schwachen durch die Starken, der Unfähigen durch die Fähigen, der Dummen durch die Intelligenten, es dem Menschen gestattet, aus dem tierischen Prozess herauszutreten. (Zwischenfrage: Oder war es gar andersherum, dass erst das Zusammenfinden der Menschen zu einer Gemeinschaft, der Dummen sowie der Klugen in jeglicher Form, es dem menschlichen Wesen ermöglicht hatte, dem Tierischen zu entfliehen, in welchem das stärkere Tier das Schwächere reißt & frisst?)
In Verbindung mit der These Nietzsche's, dass erst die Auslöschung des Schwachen den Menschen zum Menschen machte, ergab sich folgende Behauptung: Der Mensch wurde in seiner Selbstverwirklichung, in seinem Willen zur Macht, in seinem Ideenreichtum & seiner geistigen sowie körperlichen Stärke, durch entsprechende christliche Wertesysteme gefesselt. Der Mensch, der sich hätte vollkommen entfalten können, unabhängig des Bereiches, ob es Goethe und/oder Schiller waren, die sich vom damaligen musikalischen Zeitgeist trennten & völlig neuartiges komponierten, oder Hitler und/oder Stalin, die es innen -und außenpolitisch sowie militärisch zu ihrer persönlichen Vollkommenheit gebracht haben, et cetera pp. All diese Menschen, sie wurden in ihrer Kreativität & Machtentfaltung entweder zeitlebens oder im Nachhinein stark beeinträchtigt. Warum? Weil es uns durch christliche Werte nicht gestattet ist, dass zu leben bzw. zu tun, was wir persönlich, unseren eigenen, unabhängigen Vorstellungen nach für richtig & gut halten? Demnach würde die christliche Moral eine Sklavenmoral darstellen, eine Moral, die dem Menschen fesselt & in übertragenem Sinne in Ketten legt.
Oder sind es im Enddefekt überhaupt nicht irgendwelche Wertesysteme, sondern Gefühle wie Mitleid, die es uns zumindest langfristig nicht erlauben, andere Menschen, durch den eigenen Willen zur Macht, zu überflügeln bzw. zu unterdrücken? Wäre es möglich, dass wir uns aufgrund überdimensional wirkenden Emotionen, die uns mit allen Menschen verknüpfen, es uns überhaupt nicht möglich ist, uns vollkommen unseren Ur-Instinkten wie dem Bestreben nach Macht hinzugeben & aktuelle Werte nur eine praktische Ableitung jener übergeordneten Sentimentalitäten sind?
Ich freu' mich auf eine hoffentlich interessante Diskussion.
Aber zum Thema zurück: Wie F. Nietzsche bereits vor ca. 140 Jahren feststellte, glauben immer weniger westliche Menschen an eine göttliche Existenz, noch leben sie nach christlichen und/oder biblischen Werten & Überzeugungen. Dies ist selbstverständlich nur eine These, welche ich statistisch leider nicht belegen kann, sodass jene folglich bestritten werden kann/darf, jedoch bitte ich dies nicht zum Thema werden zu lassen. Aus diesem Grunde muss man sich meiner Ansicht nach als philosophisch interessierter Mensch die zentrale Frage stellen, ob es denn nun nach eigener Überzeugung & Einstellung noch richtig sein kann/darf, ob es denn nun noch vertretbar ist, an moralische Werte wie Nächstenliebe, Selbstaufopferung, etc. zu glauben bzw. diese tagtäglich zu leben, wenn man an jenes Subjekt, bzw. an die christlichen Vorstellungen eines Gottes, aus welchem jene Brifflichkeiten abgeleitet werden, überhaupt nicht mehr glaubt? Ist es tatsächlich vertretbar, logisch vertretbar, jene Werte als Grundlage unserer heutigen Gesellschaft zu nutzen, wenn die unsrige Gemeinschaft sich in keinem Aspekt mit denen der jüdisch-christlichen & griechischen Gesellschaften überschneidet? Ist dieser Zustand der Selbstverleugnung, der zweifellos existiert, wenn Anhänger, auch wenn sie es womöglich nur unbewusst sind, des Atheismus nach christlichen Wertevorstellungen leben, überhaupt noch halt -bzw. tragbar? Wäre unser Leben demnach nicht eine einzige Lüge? Wir können nicht nach Vorstellungen leben, welche wir nicht als Fundamente unseres Lebens anerkennen, sodass wir uns, meiner Meinung nach, eine neue Moral definieren müssen, eine, die naturwissenschaftlich-historisch (eventuell) Sinn ergibt.
Eine solche Moral hat meiner Auffassung nach F. Nietzsche geprägt, womit wir uns der eigentlichen Thematik des Threads annähern. Dem Gedanken des Übermenschentum. Laut Nietzsche hatte die Beseitigung der Schwachen durch die Starken, der Unfähigen durch die Fähigen, der Dummen durch die Intelligenten, es dem Menschen gestattet, aus dem tierischen Prozess herauszutreten. (Zwischenfrage: Oder war es gar andersherum, dass erst das Zusammenfinden der Menschen zu einer Gemeinschaft, der Dummen sowie der Klugen in jeglicher Form, es dem menschlichen Wesen ermöglicht hatte, dem Tierischen zu entfliehen, in welchem das stärkere Tier das Schwächere reißt & frisst?)
In Verbindung mit der These Nietzsche's, dass erst die Auslöschung des Schwachen den Menschen zum Menschen machte, ergab sich folgende Behauptung: Der Mensch wurde in seiner Selbstverwirklichung, in seinem Willen zur Macht, in seinem Ideenreichtum & seiner geistigen sowie körperlichen Stärke, durch entsprechende christliche Wertesysteme gefesselt. Der Mensch, der sich hätte vollkommen entfalten können, unabhängig des Bereiches, ob es Goethe und/oder Schiller waren, die sich vom damaligen musikalischen Zeitgeist trennten & völlig neuartiges komponierten, oder Hitler und/oder Stalin, die es innen -und außenpolitisch sowie militärisch zu ihrer persönlichen Vollkommenheit gebracht haben, et cetera pp. All diese Menschen, sie wurden in ihrer Kreativität & Machtentfaltung entweder zeitlebens oder im Nachhinein stark beeinträchtigt. Warum? Weil es uns durch christliche Werte nicht gestattet ist, dass zu leben bzw. zu tun, was wir persönlich, unseren eigenen, unabhängigen Vorstellungen nach für richtig & gut halten? Demnach würde die christliche Moral eine Sklavenmoral darstellen, eine Moral, die dem Menschen fesselt & in übertragenem Sinne in Ketten legt.
Oder sind es im Enddefekt überhaupt nicht irgendwelche Wertesysteme, sondern Gefühle wie Mitleid, die es uns zumindest langfristig nicht erlauben, andere Menschen, durch den eigenen Willen zur Macht, zu überflügeln bzw. zu unterdrücken? Wäre es möglich, dass wir uns aufgrund überdimensional wirkenden Emotionen, die uns mit allen Menschen verknüpfen, es uns überhaupt nicht möglich ist, uns vollkommen unseren Ur-Instinkten wie dem Bestreben nach Macht hinzugeben & aktuelle Werte nur eine praktische Ableitung jener übergeordneten Sentimentalitäten sind?
Ich freu' mich auf eine hoffentlich interessante Diskussion.